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MySpox NBA Line der Woche


Gründer: MGoedderz | Mitglieder: 753 | Beiträge: 184
04.04.2012 um 20:46 Uhr
Geschrieben von gorgeousgeorge
Bryant vs. James
Vorbereitung. Zielstrebigkeit. Selbstbewusstsein. Wille. Herz. Diese Attribute unterscheiden Gewinner von Verlierern. Im Basketball gibt es Faktoren die mindestens genauso wichtig sind wie konstantes Abliefern von Punkten und Rebounds. Großartige Spieler geben nicht auf, sie lassen zu Krisenzeiten keine Zweifel aufkommen, sie kämpfen sich durch ihr persönliches Elend und sie trainieren unermüdlich um auf jede erdenkliche Situation auf dem Spielfeld vorbereitet zu sein; unbedeutenderen Spielern fehlt mindestens eine dieser Eigenschaften.

Vergangenen Samstag beim 88 – 85 Sieg über die New Orleans Hornets versuchte Kobe Bryant in den ersten drei Vierteln 15 Mal einen Korb zu erzielen. Der Ball fand jedoch kein einziges Mal das Ziel. Wir sprechen hier von einem Mann, der es vollbracht hat in einem Spiel 81 Punkte zu werfen. Außerdem hat er in seiner Karriere vier Monate mit einem Mindestdurchschnitt von 40 Punkten abgeschlossen – diese Leistung hat außer ihm nur Wilt Chamberlain erreichen können.

Unbeeindruckt von seiner bis dato grauenhaften Vorstellung nahm sich Bryant im letzten Viertel sechs Würfe, traf drei davon und drehte somit das schon verloren geglaubte Spiel gegen den Tabellenletzten der Western Conference. Selbstverständlich ist eine Quote von 3-21 ineffizient, aber er hat keine schwierigen Würfe probiert. Er hat lediglich die Treffer nicht versenkt, die er normalerweise reinmacht. Einfache Würfe aus kurzer Distanz, "turnaround Jumpshops” von der Freiwurflinie und Dreier, bei denen er das richtige Timing und die richtige Balance hatte. Es wäre nicht im Sinne der Lakers gewesen, wenn Bryant sich der Verantwortung entzogen hätte oder unmögliche Versuche genommen hätte. Als bester Scorer musste er die Ruhe und das Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten bewahren, um sein Team am Ende zum Sieg zu führen.

Einen Abend wie diesen hat Bryant schon häufiger erlebt. Zu Beginn seiner Karriere hat der zweimalige Finals MVP in einem Playoffspiel gegen Utah mehrere entscheidende Würfe genommen – mehr als Airballs konnte er allerdings nicht produzieren. Dennoch war sein unerschütterliches Vertrauen in sein Können schon damals beeindruckend. Großartige Spieler müssen die Verantwortung akzeptieren und sich darüber im Klaren sein, dass sie den Ausgang eines Spiels bestimmen. Bryant hat diese Rolle schon angenommen, bevor er die notwendigen Fähigkeiten dazu entwickelt hatte. Als er dann weit genug war, hat er fünf NBA Titel gewonnnen.

LeBron James meidet solche Momente. Er ist häufig nicht willens diese Verantwortung im letzten Viertel auf sich zu nehmen, selbst wenn er in den vorherigen Vierteln eine bärenstarke Leistung gezeigt hat. Folglich ist es unnötig zu erörtern, ob James solch eine Bürde nach drei schlechten Vierteln auf sich laden würde.

Zweifelsohne ist James mittlerweile ein besserer, produktiverer Regular Season Player als Bryant. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Bryant ein 33-Jähriger Veteran in seiner sechzehnten Saison ist, der über 50,000 NBA Minuten absolviert hat. James befindet sich hingegen mit 27 Jahren auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Und dennoch fehlt James etwas von entscheidender Bedeutung, eine gewisse Mentalität, die ihn von Bryant, Nowitzki, Duncan und anderen unterscheidet.

Die Fürsprecher von James rechtfertigen seine Flucht aus Cleveland mit der Unterlegenheit seines damaligen Teams. Er brauche mehr Unterstützung, um einen NBA Titel zu gewinnen. Tatsächlich hatten die Cavaliers zu der Zeit den breitesten Kader der Liga. Jetzt kann er sich glücklich schätzen mit zwei weiteren All Stars zusammenzuspielen, die ebenfalls auf dem Zenit ihrer Leistungsfähigkeit sind. Trotzdem konnte Miami in der letzten Saison den Titel nicht gewinnen, und das gegen ein deutlich weniger talentiertes Team aus Dallas. James wollte keine Verantwortung übernehmen und übertrug sie an Wade oder sogar Bosh. Möglicherweise weil er nicht genug Vertrauen in sein Können hat, möglicherweise weil er dem Risiko eines Fehlwurfs entgehen wollte. Die Frage nach dem "Warum”, ist nur schwer zu beantworten. Nur eins gilt in diesem Fall: wer nicht spielt, kann nicht verlieren.

Off The Dribble
Aufrufe: 1327 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 7 | Erstellt:04.04.2012
ø 7.0
KOMMENTARE
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LeBronJames
05.04.2012 | 20:55 Uhr
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05.04.2012 | 20:55 Uhr
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Würde Bryant während der Spiele nicht teilweise wahllos auf den Korb ballern, sondern seine (zugegeben wirklich starken) Mitspieler suchen, wie LeBron es seit jeher tut, wären die Lakers meiner Meinung nach nicht annähernd so oft auf irgendwelche Heldentaten von ihm angewesen, denn die Frontline macht sie so gefährlich und überlegen, nicht Bryants schwierige Würfe.

LeBron nimmt nur dann viele Jumpshots, wenn er merkt, dass er einen guten Rythmus gefunden hat oder wenn seine Teammates mehr Entlastung benötigen. Dass er am Spielende die Verantwortung manchmal abgibt, sollte man ihm nicht immer negativ ankreiden, da Wade und Bosh vielfache All-Stars sind. Zudem hat er in Cleveland durchaus Verantwortung übernommen (z.B. Game-Winner vs. Orlando oder vs. Golden State).

Guckt euch seine Stats an, lasst ihn so spielen, wie er ist und freut euch, so einen unglaublich vielseitigen Spieler sehen zu können.
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gorgeousgeorge
05.04.2012 | 16:21 Uhr
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05.04.2012 | 16:21 Uhr
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Der Titel des Themas ist der Unterschied zwischen James und Bryant. Ich will mir gar nicht anmaßen darüber zu urteilen, wer von den beiden der bessere ist.

Aber aus dem Artikel geht klar hervor, dass James einige Fähigkeiten entwickeln sollte, die Bryant und andere schon haben. Nur so kann er ein großartiger Spieler werden und Meisterschaften gewinnen.

Dennoch danke für das Feedback.
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ZioN
05.04.2012 | 09:50 Uhr
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ZioN : 
05.04.2012 | 09:50 Uhr
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ZioN : 
tut mir Leid... nutzloses, sinnloses Thema...
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Jasper32
05.04.2012 | 01:18 Uhr
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Jasper32 : 
05.04.2012 | 01:18 Uhr
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Jasper32 : 
Schöner Blog, auch wenn mir irgendwie die Schlussfolgerung bzw. der richtige Vergleich fehlt. Nur 2 Sachen:

1. "Trotzdem konnte Miami in der letzten Saison den Titel nicht gewinnen, und das gegen ein deutlich weniger talentiertes Team aus Dallas."

Die Erkenntnis, dass man mehr als 4-5 gute Spieler braucht für einen Titel ist wohl auch in Miami angekommen. Mehr Talent hatten die Heat? In der S-5 ja. In der Rotation vielleicht. Im gesamten Kader nein.


2. Auf der Website ist folgende Umfrage:

"Wer ist der beste Power Forward der NBA?

a) Kevin Durant
b) Kevin Love"

WTF?
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diddoff
05.04.2012 | 00:49 Uhr
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diddoff : 
05.04.2012 | 00:49 Uhr
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diddoff : 
Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Die Kurzform vom Blog: Kobe traut sich was, was sich LeBron nicht traut.
Irgendwie nichts anderes als das, was mit anderem Ton und dafür mehr Rechtschreibfehlern jeden zweiten Tag unter den NBA Artikeln geschrieben wird.

Ein netter Ansatz für mehr Tiefe wären vielleicht Stats. Die sagen für Clutch Situationen, wenn sie auf ein ganzes Spiel hochgerechnet werden würden:

Kobe:
37 Spiele
153 Minuten
28,5 Punkte
25,2 FGs genommen
8.7 FGs getroffen (35%)
7,1 Dreier genommen
1,9 Dreier getroffen (27%)
11,5 FTs genommen
9,2 FTs getroffen (80%)
4,9 Assists
(Usage Rate steigt von 36% auf 42,7%)

LeBron
20 Spiele
85 Minuten
27,1 Punkte
20,3 FGs genommen
8,5 FGs getroffen (42%)
4,7 Dreier genommen
1,3 Dreier getroffen (27%)
13,1 FTs genommen
8,9 FTs getroffen (68%)
6,8 Assists
(Usage Rate steigt von 31,2% auf 35,3%


Klar nimmt Kobe mehr Würfe und macht mehr Punkte. Aber zu welchem Preis? Bei 28 Würfen und 35% FGs geb ich den Ball lieber zu dem Kerl, der angeblich vor solchen Momenten zurückschreckt.
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Fent
05.04.2012 | 00:27 Uhr
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Fent : 
05.04.2012 | 00:27 Uhr
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Fent : 
Der Typ der am Ende die letzten Würfe nimmt kann entweder zum Held werden oder zum Versager. Seien wir mal ehrlich, was bleibt uns bei polarisierenden Spielern mehr in Erinnerung? Wenn sie nicht treffen und damit für die Niederlage verantwortlich gemacht werden können. Warum?

Weil wir das so wollen. Ich will gar nicht wissen wieviele verdammte Spiele Kobe Bryant schon für die Lakers gewonnen hat und James für die Cavs und auch vereinzelt für die Heat. Hingegen weiß ich ganz genau, dass Anthony meinen Nuggets schon gefühlte 100 Mal den final shot zum Sieg eingenetzt hat.

Jedes Mal wenn ich mir das vor Augen führe, diesen bloßen Tatbestand, dass ich allzu gerne lieber auf den falschen Entscheidungen und nicht getroffenen Würfen in den letzten Minuten von einem James und Bryant rumreite, anstatt mir bewusst zu werden, dass diese beiden Jungs schon viel öfter die Lebensversicherung ihrer Teams waren, wird mir persönlich klar, dass dieses ganze Gelaber von wegen James sei nicht clutch und Bryant ein Crunchtime-Egofucker viel mehr mit der eigenen Wahrnehmung zu tun haben, als mit der Realtität.

Ich mein, jedes Mal wenn ich mit meinen Leuten über Anthony rede, kommen die gleichen Kommentare wie bei nem Bryant allá "Egoshooter", "forciert Würfe", "kann ab dem 4.Viertel den Ball eh nicht mehr passen" usw., für mich als Denverfan alles Lügen, weil ich Anthonys Gamewinner whs. ewig vor meinem geistigen Auge abrufen kann, während ich seine zahlreichen Wahnsinnwürfe und falschen Entscheidungen, die uns genug Siege gekostet haben, sofort verdrängt habe.

Was ich insgesamt mal zu dem Thema damit feststellen möchte ist folgendes: Man braucht keinen Bryant mit nem Lebron vergleichen, weder von der "Clutchness", noch von der Mentalität. Verschiedene Menschen, verschiedene Typen, Punkt aus. Die Frage ist nämlich nicht, wer wie gut und wie clutch ist, sondern wie weit ich mir gestatte, dass bei den jeweiligen Spielern objektiv zu sehen.

Ich erlaube es mir nicht oft, geb ich zu...
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