Ihr habt gewählt, gerankt, kommentiert, analysiert, kritisiert und lange gewartet. Hier ist er nun, der Blog über die besten Bundesligatrainer der nunmehr vergangenen Saison 2008/2009. Ich stelle euch hier die Top 3 vor, angefangen mit der Nummer 3. Sonst wär's ja langweilig


Platz 3: Markus Babbel



Geb.: 8.9.1972

Begann seine Karriere als Trainer (oder Trainerschein-Anwärter) bereits letzte Saison als Co-Trainer bei Stuttgart, bevor er nach der Entlassung von Armin Veh am 23. November 2008 dessen Posten beim VfB Stuttgart. Früher war er selber als Innenverteidiger erfolgreich, bevor er 2001 an einer schweren Nervenkrankheit litt und dadurch phasenweise kaum sein Augenlid schließen konnte. Doch Babbel überwand diese Krankheit und kehrte sogar auf den Fussballplatz zurück. 2007 beendete er seine Profikarriere und trat den Assistenztrainerposten neben Veh beim VfB an. Doch der VfB konnte nicht an seine Leistungen aus der Meistersaison anknüpfen, woraufhin Veh im November letzen Jahres entlassen wurde und Babbel übernahm, Jedoch gab es das Problem, dass Babbel gar keine Trainerlizenz besaß! Es konnte eine Sonderregelung mit dem DFB getroffen werden, Babbel durfte weiter trainieren. Am Ende sprang Platz 3 und damit die Möglichkeit zur CL Qualifikation heraus. Was dem VfB die zweitbeste Rückrunde der Liga bescherte? Viele meinen Babbel hätte vieles auf Stuttgart übertragen, was er bei seiner aktiven Zeit bei den Bayern gelernt hat: auch mal ein unschönes Spiel gewinnen. Zudem hat er Marion Gomez wieder den Rücken gestärkt, so dass dieser wieder zu einem absoluten Torgaranten wurde und Tore produzierte, wie zuvor nur in der Meistersaison 2007. Alles in allem also ein gelungener Einstand auf der Trainerbank, der bei euch 53 Punkte und damit Platz 3 brachte.


Platz 2: Jürgen Klopp



Geb.: 16.06.1967
Bevor er beim BVB das Zepter übernahm, hatte er sich zuvor mit dem FSV Mainz 05 einen Namen gemacht. Kritische Zungen behaupteten, er sei doch einen größeren Verein überhaupt nicht gewachsen, er sei doch mehr ein Fernsehkasper. Doch er schaffte es, den BVB nach eher durchwachsenen Jahren wieder auf einen erfolgreicheren Weg zu führen. Zum einen konnte er wieder auf die genesenen Spieler Dede, Kehl und Owomoyela zugreifen. Zum anderen hat er es geschafft, erstaunlich wenige Spiele zu verlieren. Fast hätte man sogar den alten Unentschiedenrekord geknackt und fast hätte es auch für die internationalen Plätze gereicht. Zu verdanken ist dies seinen angeblich recht direkten Ansprachen, zum anderen sein taktisches Gespür für klare Strukturen. Viel rotieren und wechseln gibt es bei Kloppo nicht, dafür ist er auch bereit, Fehler bei sich selbst zu suchen, zu erkennen und auch abzustellen. Er selber bemängelt beim BVB noch die fehlende Qualität, doch will er die bis 2011 soweit verbessert haben, dass der BVB langfristig wieder regelmäßig unter den Top 5 der Bundesliga rangiert, bis dahin läuft nämlich sein kürzlich verlängerter Vertrag mit dem BVB. Wenn es nichts wird, kann der Fernsehpreisträger immernoch beim ZDF anheuern. Von euch gab es 66 Punkte und damit Platz 2.


Platz 1: Felix Magath



Geb.: 26.07.1953
Der Meistermacher Magath hat also auch in eurem Ranking die Nase vorne mit 70 Punkten. Sein Spitzname Quälix kommt nicht von ungefähr, lautet sein Credo doch: Wer schneller ist, gewinnt. Daher ist sein Team auch das wohl fitteste der Bundesliga. Zudem spielt in der Mannschaft kaum noch einer, den nicht Magath geholt hat - und dafür hat er ein besonderes Auge. So brachte er neben dem just zum MVP gekrönten Misimovic das beste Stürmerduo der Bundesligageschichte auf den Platz - Grafite und Dzeko agierten phasenweise kongenial. Am letzten Spieltag meinte man fast, Dzeko wollte, nachdem Grafite vorgelegt hatte, diesem die Torjägerkrone doch noch streitig machen. Der Gegner an diesem Tag ließ sich das, wie zuvor schon so manch anderer großer Name, wohl oder übel gefallen. Nur wenige Teams hatten Wolfsburg diese Saison spielerisch wirklich etwas entgegenzusetzen. Magaths Plan dahinter: Seine Erfolge müssen geplant sein und auf eigener Leistung beruhen, nicht auf Zufall und den Fehlern der anderen. Er will Erfolg planen. Nun hat er ihn erreicht. Warum er jetzt zu Schalke geht? Wenn er es schafft, dort ebenfalls über zwei Jahre eine Meistermannschaft zu formen, ist er endgültig unsterblich. Und das ist sein ganz eigener Plan, der ihm beim Schach gekommen ist.
Und weil es so schön war, hier nochmal die Ehrung in Wolfsburg:


Auf den weiteren Plätzen:

4. Lucien Favre, 49 Punkte

5. Martin Jol, 17 Punkte

6. Ralf Rangnick und Hans Meyer, jeweils 8 Punkte

8. Jürgen Klinsmann, 5 Punkte

9. Christoph Daum und das Schalker Trio Mike Büskens/Youri Moulder/Oliver Reck, jeweils 3 Punkte

11. Thomas Schaaf und Michael Frontzeck, jeweils 2 Punkte

13. Bojan Prasnikar, 1 Punkt