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Die letzten Jahre

Das erste Bundesligaspiel gegen Cottbus im September 2008 war wohl das bisherige Highlight der Vereinsgeschichte, so nervös war ich vor einem Fußballspiel noch nie und werde es vielleicht auch nie mehr sein. Cottbus war schließlich ein Konkurrent im Abstiegskampf, ich nahm damals an, dass der Klassenerhalt das vorrangige Ziel von meinem Verein sei.
Dann aber folgte dieses wunderbare Spiel. Vedad Ibisevic, letztes Jahr nur Ersatzspieler, erzielte unser erstes Bundesligator in der Vereinsgeschichte. Ein wahnsinnig schöner Moment als der Ball im Tor landete. Weitere zwei Treffer sollten folgen, das Debüt 3:0 für uns enden.
Hier begann das Märchen, diese wahnsinnige Hinrunde. Bisher war alles mit dem ausgegebenen Geld, mit den Finanzen zu erklären, doch diese Hinrunde war tatsächlich wie aus einem Märchenbuch.
Es sprintete nämlich ein Team auf Platz 1 der Liga, das letztes Jahr mit genau demselben Personal (außer Andreas Beck) noch in der zweiten Liga gekickt hat, meine Mannschaft stand plötzlich auf Rang eins in der höchsten deutschen Spielklasse, noch vor Bayern München, Schalke 04 oder Werder Bremen. Was waren das nur für Tage und Spiele. Das 4:5 gegen Bremen zum Beispiel, das wohl beste und torreichste Spiel der kompletten Bundesligasaison. Wir lagen 4:1 zurück und glichen aus! 4:4! Und dann traf Carlos Eduardo die Latte.
Am Ende legte uns Özil zwar noch eines rein, aber zum ersten Mal war ich nach einer Niederlage glücklich. Glücklich darüber, dass wir so ein tolles Spiel abgeliefert haben.
Am Ende stand dann die Herbstmeisterschaft, ich darf gar nicht mehr zurückdenken an dieses phänomenale Finale, dieses unglaubliche Spiel gegen Bayern München, in dem Ibisevic das 1:0 schoss und wir mit etwas Glück fast gewonnen hätten, auf jeden Fall gegen den großen Verein aus München spielerisch auf Augenhöhe waren.
Es war damals ein unglaublich intensives und schnelles Bundesligaspiel, ganz Deutschland blickte auf die Geschehnisse in der Allianz Arena.
Und dann wurden wir Herbstmeister, der nächste Höhepunkt war erreicht.

Was danach folgte ist bekannt Vor allem war es das Testspiel gegen den Hamburger Sportverein, als der Absturz in der Rückrunde begann.
Vedad Ibisevic, der bis dato beste Spieler, derjenige der 18 Tore erzielte und vom Kicker in die Kategorie „weltklasse" eingestuft wurde, riss sich das Kreuzband und unser Regisseur Carlos Eduardo sah die rote Karte, was mehrere Spiele Sperre zur Folge hatte.

Die Harmonie war erst einmal vorbei, bis heute wirkt dieses eine Testspiel noch negativ nach, was wäre wohl gewesen wenn wir dieses Match nicht bestritten hätten und vom Verletzungspech in der Rückrunde verschont geblieben wären?
Doch bis heute bin ich stolzer und glücklicher Fan der TSG 1899 Hoffenheim. Die letzten Monate und Jahre erinnerten zwar nur zaghaft an den einst so spektakulären Offensivfußball aus dem Jahr 2008, aber trotzdem haben mich auch diese negativen Momente nur noch mehr an den Verein gebunden.



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