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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
10.08.2012 um 01:41 Uhr
Geschrieben von Skim
Aus Fliege mach Elefanten.
Wenn beim FCB schon nichts spannendes passiert, muss das Dninteressante mal eben fix interessant gemacht werden.
Jüngst gab Hans Jörg Butt bekannt, dass er seine frische Tätigkeit als Nachwuchsleiter schon wieder an den Nagel hängt - eine Nachricht die in Relation zu anderen Ereignissen nur ein kurzes Runzeln hervorrufen sollte.
Doch sie schlug so erstaunlich hohe Wellen - Sommerloch halt. Natürlich ist es nicht weit hergeholt einen Sammer als Mitverursacher der Butt-Personalie, oder vielmehr der Koan-Butt-Personalie auszumachen, schließlich wurde eben jener Sammer auch als Heilsbringer in Sachen Jugendarbeit verpflichtet.
Selbiger gab jedoch zu erstaunt über Butts Entscheidung gewesen zu sein.

Wie dem auch sei - Dremmler wurde nun als neue Lösung bekannt gegeben. Eine Nachricht deren Oho-Faktor sich eigentlich wie eine Asymptote der 0 nähern sollte. Dennoch erwischte auch diese Nachricht einige Leute eiskalt und für einige war dies eine fast noch schlechtere Lösung als Butt.

Für einen durchaus positiv gestimmten Menschen wie mich stellt sich mir jetzt die Frage: Wieso diese so überaus übertriebene Interpretation der Dinge? Selbst für Bayernfans war die Reaktion auf dieses Thema weitaus zu "stark".

Es geht hier um den Job als Jugendleiter, Nachwuchskoordinator um es moderner auszudrücken. Der Mann ist dafür zuständig, dass genug Bälle da sind. Das könnte ich sogar erledigen.
Natürlich ist diese Personalie für für weitaus mehr zuständig. Als Nachwuchskoordinator ist man das Bindeglied zwischen den Jugendmannschaften und der Vereinsführung. Man organisiert die Trainingszeiten, sorgt dafür dass jede Mannschaft ihren Wunsch-Termin an Training und auch die besten Plätze erhält, jeder aber glücklich ist.
Man moderiert die Kommunikation zwischen den Jugendtrainern, engagiert neue Jugendtrainer und ist sehr oft hinter dem Schreibtisch wiederzufinden.

Nun wurde von diversen Leuten auch nach Experten und Fachleuten auf diesem Gebiet gefordert. Mir stellt sich persönlich die Frage, was man denn auf diesem Gebiet als Fachpersonal sieht. Es ist nunmal kein Job der antrainiert/angelernt wird und erst recht nicht durch ein Studium - vielleicht Sportmanagement - gemeistert werden könnte.
Was dieser Job erfordert ist:
Eine Person die den Verein, seine Philosophie und idealerweise auch seine Angestellten und Trainer kennt. Darüber hinaus sollte man sehr belastbar sein, die Kommunikation mit anderen Menschen nicht scheuen und noch was über den Fußball wissen.
Kontakte in der Fußballwelt sind auch sehr wichtig, da man als Jugendleiter auch die Kommunikation zu anderen Vereinen und Trainern suchen muss.

Nun frage ich mich, wie man einen Dremmler, der jahrelang als Scout tätig war und den Verein, die Spieler und die Trainer durchaus sehr gut kennt, darüber hinaus über die Jahre Kontakte in der Fußballwelt geknüpft hat und vor allem von dem Geschäft FC Bayern etwas versteht, als nicht geeignet für diesen Job sehen kann?
Ob er qualifizierter ist als Butt möchte ich nicht beurteilen, da die Qualifikationen für diesen Job auf fast jeden Fußballer heutzutage zustimmen. Es sind dann die Zwischenmenschlichen Nuancen und die eigene Motivation die den Ausschlag bei diesem Job machen.

Weswegen ein Butt wohl auch aufgehört hat, da ihm eben jene Motivation fehlt.


Meine 2 Cents zu dieser ganzen Diskussion.
Aufrufe: 9078 | Kommentare: 14 | Bewertungen: 12 | Erstellt:10.08.2012
ø 9.4
KOMMENTARE
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barca2000
11.08.2012 | 10:27 Uhr
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barca2000 : Dremmler?
11.08.2012 | 10:27 Uhr
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barca2000 : Dremmler?
War der Dremmler doch einer meiner Lieblingsspieler bei der Eintracht in Braunschweig, bevor der Paule Breitner ihn zu Bayern holte. Als Scout habe ich mich mehr als oft über seine Ergebnisse so gewundert, wobei alle Neuzugänge ja immer von den GROSSEN (Hoe.., Ru..., Beck..., ???) abgesegnet wurden. Dieses hat mich dann wiederum beruhigt!
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Stadtneurotiker
11.08.2012 | 01:59 Uhr
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11.08.2012 | 01:59 Uhr
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Nota bene:
Scholl ist inzwischen tatsächlich Fußballlehrer, hat also die gerechtfertigte Ochsentour beim DFB, um auch 3. Liga aufwärts (für die RL reicht der A-Schein) zu trainieren, durchlaufen.
Das ändert natürlich nichts daran, daß Scholl als Trainer (aka Fußballlehrer) noch nichts erreicht hat.
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Stadtneurotiker
11.08.2012 | 01:59 Uhr
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11.08.2012 | 01:59 Uhr
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@jasonbourne hat recht, wenn gerade die Person, die im Prinzip den Bereich von der U23 bis G-Jugend verwaltet, als Trainer Erfahrungen vorweisen kann. Butt konnte das naturgemäß nicht, Tarnat (A-Schein) als sein Adlatus kann es (noch) nicht.
Für die Einteilung der Trainingsplätze und tut es im Zweifelsfall entsprechendes Zubehör im PC; dafür braucht man in der Tat keinen Fußballlehrer. Das ist auch nicht das Aufgabenfeld eines Jugenkoordinators.

Denn: Bei der spanischen Nationalmannschaft nimmt selbst der Trainer der A-Mannschaft del Bosque an den wöchentlichen Sitzungen im Verband, in dem auch der Nachwuchs eine wesentliche Rolle spielt, teil. Etwas, was in einer Vereinsmannschaft, die international spielt, so gar nicht möglich ist. Deshalb ist es umso wichtiger, daß ein Trainer auf der Position des Jigendkoordinators als Supervisor für die Trainer der diversen Jugendmannschaften dem Profibetrieb zuarbeitet. Mit der Verpflichtung von Sorg und Kienle für die U17 und U19 scheint der Verein schon mal den richtigen Weg beschritten zu haben (interessanterweise zwei Trainer, die vollkommen FCB-unbefleckt sind).

Dazu gehört für mich auch die Trainerfortbildung innerhalb des Vereins. Die kann niemand vornehmen, der nicht mal als Trainer zumindest im Jugendbereich gearbeitet hat.
Denn ähnlich wie in der Transferpolitik der letzten Jahre ist es dem FC Bayern nicht gelungen, Trainer hochzuziehen oder bei anderen Vereinen längerfristig unterzubringen. Der Letzte, der in die Welt der Bundesliga sein Heil suchte, war Gerland. Das liegt aber auch schon elf Jahre zurück.
Es geht mir nicht darum, daß der FCB "seinen" Guardiola und danach noch "seinen" Vilanova züchtet (viele träumen da von Scholl), aber vom selbst ernannten ersten Verein der Bundesliga darf man auch in dieser Hinsicht etwas mehr erwarten.

Das ist vielleicht ein Thema, das eher in das Ressort von Sammer fällt, der sich als Vorstand "Sport" auch noch um die Profimannschaft kümmern muss.

Ein komplexes Thema.
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Skim
10.08.2012 | 20:11 Uhr
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Skim : 
10.08.2012 | 20:11 Uhr
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Skim : 
@jasonbourne:

Mir ist durchaus bewusst, dass da wesentlich mehr dahinter steckt. Allerdings ist der Jugendleiter auch längst nicht alleine für die von dir angesprochenen Angelegenheiten zuständig. Das würde voraussetzen, dass er sich mit jedem Jugendspieler einzeln beschäftigen müsste.
Er ist für die Jugendtrainer vorerst die nächste Instanz, der nächste Ansprechpartner. Wenn sowas anliegt, wird erst der Trainer involviert, der ggf. den Jugendleiter miteinbezieht, bzw. Anträge weitergibt.

Das wiederum sind meines Erachtens nach größtenteils "Soft Skills", das Zwischenmenschliche ist gefragt, ein guter Sachverstand und vor allem viel Ahnung von dem Verein, weniger irgendeine Art der fachlichen Kompetenz.
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jasonbourne
10.08.2012 | 20:05 Uhr
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10.08.2012 | 20:05 Uhr
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Sorry, aber so einfach ist es nicht.

Ausbildungsvertraege mit Jugendspielern, Gespraeche mit Beratern ( ja, haben die Jugendspieler), Abstimmung welche Jungendspieler uebernommen werden, wer verpflichtet wird, wer einen Platz im Internat bekommt etc.

Das sollte nicht mit " ich lege 20 Baelle hin" getan sein.

Es ist sicher keine rocket science, aber es haengen schon wichtige Aufgaben dran.
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Skim
10.08.2012 | 20:04 Uhr
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Skim : 
10.08.2012 | 20:04 Uhr
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Skim : 
@Lumpi

Das Niveau, welches Madrid und Barca an den Tag legen in Sachen Jugendarbeit liegt aber nicht am Jugendleiter, sondern das fängt schon bei dem Trainer für die Bambinis an.
Die haben schon über Jahrzehnte die besten Trainer für die Jugend verpflichtet, pumpen viel Fokus, Zeit und Geld in die Jugend, haben viele Trainingszentren - auch im Ausland.
Das alles sind Sachen, die der Jugendleiter alleine niemals beeinflussen könnte. Der könnte lediglich die Trainer durch kompetentere ersetzen, aber der Rest ist alles Sache der oberen Etage.

Für mich wäre es eher wichtig, gestandene, erfolgreiche Jugendtrainer zu verpflichten. Daher wäre es für mich eher eine besondere Nachricht, wenn man Scholl nun ersetzen würde, der leider Gottes noch nichts vorzuweisen hat bis auf seine A-Lizenz
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Clauscube
10.08.2012 | 17:02 Uhr
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Clauscube : 
10.08.2012 | 17:02 Uhr
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Clauscube : 
@Stadtneurotiker: Ich kann dir nur recht geben. Jürgen Gelsdorf, der in seiner Anfangszeit als Jugendtrainer bei Bayer 04 tätig war und dann seine Karriere bei den Senioren fortsetzte, ist ein erfolgreicher Vertreter seiner Zunft. Allerdings ist er nicht nur dafür zuständig, Trainingszeiten zu vergeben und Plätze einzuteilen. Er ist das Verbindungsglied zur Profi-Abteilung, er stellt Trainer und sonstige Mitarbeiter ein und ist auch für die Neuverpflichtung junger Spieler zuständig. Er hält den Kontakt national und international zu den befreundeten Klubs und kümmert sich um die komplette Entwicklung des Nachwuchses.
Der Herr Dremmler kann diese Aufgabe ebenso gut erfüllen, denn als Scout hat er die Kontakte, kennt die Jugend, den Verein und sämtliche Ansprechpartner und er lebt den FCB.
Also im großen und ganzen eine richtige Entscheidung!
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Stadtneurotiker
10.08.2012 | 13:48 Uhr
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10.08.2012 | 13:48 Uhr
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War Paolo Sergio nicht auch für das Scouting in Südamerika zuständig?

Ich halte die Stelle des Jugendkoordinators für eine sehr wichtige Stelle innerhalb eines Vereins. Deshalb sollte die Person als Trainer nicht unbefleckt sein, wie es Butt war.
Wolfgang Dremmler kann das zumindest vorweisen, war er vor seiner Tätigkeit als Chef-Scout zumindest als Trainer im Jugend- und Amateurbereich erfolgreich (Aufstiege mit dem FSV München und dem SV Lohhof in die zu ihren besten Zeiten drittklassige Bayern- bzw. Regionalliga); wie auch sein Vor-Vorgänger Werner Kern.

Die Zeiten, in denen jeder verdiente Ehemalige so einen Posten übernehmen können, sind vorbei. Als Beispiele seien hier Bayer 04 (Jürgen Gelsdorf) und der SC Freiburg (bis zum Winter Christian Streich) genannt; zwei Vereine, die in der Jugendarbeit erfolgreich sind.
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schollinho69
10.08.2012 | 12:53 Uhr
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10.08.2012 | 12:53 Uhr
-1
Das Südamerikascouting ging meines Wissens nicht auf die Kappe von Dremmler, sondern von Giovane Elber. Generell macht man es sich da auch zu einfach, wenn man Fehlschläge wie Breno auf schlechtes Scouting zurückführt. Ich denke, man hat sich bei Bayern generell von dem Konzept verabschiedet, junge Talente in Südamerika entdecken zu wollen, weil man akzeptiert hat, dass es für solche jungen Spieler nahezu unmöglich ist, bei Bayern genug Spiele zu bekommen. Das klappt schon mit einheimischen Talenten selten genug, für Südamerikaner mit Sprach- und Anpassungsproblemen ist es nahezu unmöglich. Dafür ist das Niveau im Kader einfach viel zu hoch, ein Talent, wie großartig auch immer, muß erst an dieses Level herangeführt werden, und die Spiele, die es dazu braucht, bekommt man bei einem Topclub nicht. Am ehesten kann das mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs funktionieren, die halt immer schon mal bei den Profis mittrainieren und auf diese Art herangeführt werden, bevor sie als Profis im Spielerkader auftauchen. Und selbst diese eigenen Talente müssen oft noch den Weg über eine Ausleihe machen (Alaba, Lahm, Babbel, etc.), bevor sie sich bei Bayern etablieren.
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Jugendförderer
10.08.2012 | 12:31 Uhr
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10.08.2012 | 12:31 Uhr
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Ich muss ehrlich sagen dass mich die Nachricht echt traurig gemacht hat, aber halt nur weil mir Butt wirklich sympathisch ist. Wie gut er letztendlich für den Job geeignet war kann von uns niemand sagen, deswegen kann ich dir nur zustimmen.
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