ARGENTINA NEWS
für Februar


Den Fuß vom Gaspedal nehmen - Sabella

Auf FIFA.com ist der zweite Teil des großen Interviews (siehe Januar News) mit Nationalmannschaftstrainer Alejandro Sabella erschienen.

Hier ein paar Aussagen:

Ob ihm die Ausgeglichenheit in der Südamerika-Qualifikation sorgen macht
"(...)Uruguay hat sein hohes Niveau gehalten. Chile erlebt gegenwärtig eine der erfolgreichsten Phasen seiner Fußballgeschichte. (...)
Dagegen stagniert es etwas in Ecuador und Paraguay, was aber nur natürlich ist, denn in beiden Ländern hat es einen Generationenwechsel in den Nationalmannschaften gegeben.

Dass Trainer auch von den Spielern bewertet werden
"Natürlich. Sobald man die Umkleide betritt, wird man einer Art von Prüfung unterzogen. Das ist in jeder Liga so und war zu meiner aktiven Zeit auch nicht anders. Je stärker ein Spieler ist, desto mehr wird von einem verlangt. (...)
Dann gibt es auch viele, die in Europa spielen und die Autorität des Trainers spüren wollen. Das ist nicht unbedingt mein Stil.(...)"

Ob Messi sich der Mannschaft anpassen muss oder andersherum
"(...)wir müssen darauf achten, dass er sich wohlfühlt und an den Nutzen, den dies für das Team hat. Es ist zum Wohle der Mannschaft, wenn er sich wohlfühlt. Wenn jedoch das Team einmal andere taktische Vorgaben befolgen soll, dann ist es unsere Aufgabe, ihm dies ebenfalls verständlich zu machen. "

hier das komplette Interview (deutsch)


Kritik von Batistuta

Bei einer Pressekonferenz hat der ehemalige Stürmer Argentiniens und heutiger Direkter von Colón, die aktuellen Modelle der arg. Klubs kritisiert. Laut seiner Meinung bedeutet der absolute Fokus nur auf die Ergebnisse eine Vernachlässigung der Talente.
Sodass die Klubs dermaßen unter Druck stehen und sich nicht trauen junge hoffnungsvolle Spieler eine Chance zu geben.
Vor allem im Bezug auf die Generation Nach-Messi zeigte er sich pessimistisch, allein die beiden Klubs Boca Juniors und River Plate nahm er aus der Kritik heraus.

"Es mangelt an Talenten. Lediglich Boca und River besitzen eine Siegermentalität. Beide Vereine sind anders als alle anderen, da man dort anspruchsvoller ist."


Teuersten Ticketpreise ganz Südamerikas

Nachdem bereits 2010 die Ticketpreise angezogen wurden, hat das Exekutivgremium des argentinischen Fußballverbandes (AFA) eine Erhöhung von 25% beschlossen und somit werden die günstigsten Tickets um die 50 Pesos (ca. 9 Euro) kosten.
Das macht Argentinien damit zum Spitzenreiter in Südamerika, was die Ticketpreise betrifft.

Grund für diese neue Erhöhung ist die finanzielle Miesere beim argentinischen Fußballverband, der einen Schuldenberg von 542 Mio. Pesos (ca. 92 Mio. Euro) hat.
Sodass man auch bereits das Gehalt von Nationaltrainer Alejandro Sabella von US-Dollar auf Pesos zurückgesetzt hatte.


Ein Liga-Name und viel Verwirrung

Crucero General Belgrano, dies soll der Name der diesjährigen Clausura in Argentinien sein, so haben es der arg. Fußballverband und die argentinische Regierung beschlossen.
Und dieser Name sorgte in der weltweiten Presse für ziemlich viel Verwirrung bis hin zur Empörung.
Aber wieso das Ganze?
Crucero General Belgrano, war ein arg. Schiff und eines der größten Symbole des Falklandkrieges, dass vom englischen Militär versenkt wurde.
Und zum diesjährigen 30. Jahrestag des Krieges wollte man auf diese Weise den Toten des Schiffes gedenken.

In Argentinien selbst kann an die Aufregung größtenteils nicht verstehen.

Carlos Campaneto, Reporter von Diáro "Olé" (Arg.) äußerte sich dazu folgendermaßen
"Es ist eine Übertreibung in der ganzen Geschichte. Jedes Jahr gibt die AFA und die arg. Regierung der Clausura einen anderen Namen. So wurde bereits Ex-Präsident Nestor Kirchner geehrt, wie auch andere politische Persönlichkeiten. Da der 30. Jahrestag des Falklandkrieges ist, wurde beschlossen, dieses Jahr den Verstorbenen des Wracks Crucero General Belgrano zu ehren. Es ist ein einfacher Tribut und keine Provokation Richtung Englands."

Jedoch verstößt der gewählte Name der Clausura gegen Artikel 3 der FIFA Statuten, laut einem FIFA-Sprecher, und zwar in politischer Hinsicht.
Zur Folge hätte ein solcher Verstoß, von Geldbußen angefangen bis hin zum Ausschluss aus der FIFA.
Deswegen ist man von der FIFA aus mit der AFA in Kontakt getreten, um Informationen für die Gründe der Umbenennung zu erhalten.
Vonseiten der AFA macht man sich hingegen keine Sorgen über mögliche Sanktionen.
So sagte eine Quelle der AFA gegenüber der Zeitung La Nación, die gleich auch noch an die gute Beziehung zwischen beiden Verbänden erinnert.
"Bis heute hat die FIFA nie jemanden ein Namensverbot ausgesprochen. Wir sind sicher, dass jetzt nicht damit angefangen wird."

Die Clausura heißt nach wie vor nach dem Schiffswrack benannt, man kann also davon ausgehen, dass die FIFA der Namensänderung zustimmte und der Rest intern geklärt wurde.


Nach dem Spiel

Der Februar wurde abgeschlossen mit dem Spiel gegen die Schweiz, dass man mit einem Sieg (1x3) für sich entscheiden konnte.
Der Matchwinner war ohne Frage Lionel Messi, weswegen er sich sehr zufrieden nach dem Spiel äußerte, unter anderem auch, weil ihm zum ersten Mal im Nationaltrikot ein Hattrick gelang.

"Ich werde den Ball mitnehmen und zu Hause aufbewahren. Es gab viele Spiele, wo ich nicht treffen konnte. Heute habe ich getroffen, das Team hat gewonnen - allen geht es gut."

"Es ist eine Ehre die Kapitänsbinde zu tragen für die Nationalmannschaft, eine Gruppe zusammenzufügen, wo das Wichtigste ist, gewinnen zu wollen. (...) Wir sind noch weit entfernt von der Weltmeisterschaft, viel Arbeit liegt vor uns aber wir verbessern uns."

"Wir arbeiten darauf hin, versuchen stark als Gruppe zu sein und müssen versuchen uns zu verbessern. Die Nationalmannschaft sollte auf diese Art weitermachen, es gab eine Veränderung in der Gruppe."

Auch Trainer Sabella zeigte sich zufrieden mit der Umsetzung seiner Vorgaben und vor allem für seinen Kapitän fand er lobende Worte.

"Messi im Team zu haben ist ein Segen, wir alle müssen auf ihn achtgeben.
(...) Aber überall war ich sehr zufrieden mit der Leistung. Im Angriff haben wir einen sehr soliden Job gemacht und in der Defensive haben wir nicht zu sehr gelitten.Unsere Spieler haben füreinander gespielt. (...) Eines der besten Dinge, die wir taten war, den Ball in der Nähe Messis zurückzugewinnen, so konnten wir ihn einfacherer bedienen. Wir müssen Spieler testen, die uns Optionen geben wie Maxi. Er ist sehr vielseitig."

Desweiteren kündigte er an in Europa zu bleiben und an einigen Trainingseinheiten teilzunehmen wie z.B. bei AS Rom, FC Barcelona und Espanyol Barcelona. Als Erstes jedoch wird er Nicolas Burdisso besuchen und später sich das Spiel zwischen Arsenal x Newcastle ansehen.