16.03.2011 um 12:51 Uhr
Geschrieben von Josh9
Aktion 70.000 gegen Paderborn
Als sich der Abstieg vergangene Saison schon abzeichnete, titelten einige Medien schon, man solle sich schon mal eine Reiseroute nach Paderborn ausdrucken lassen. Auf das gleiche Zukunftszenario antwortete Herthalegende Axel Kruse in einem Fernsehstudion. "Oh ne hey, ick hab einfach keenen Bock uff Paderborn" Sollte man in Berlin einmal mit dem Satz angesprochen werden "Du kommst doch bestimmt aus Paderborn", darf man dies nicht gerade als Versuch werten, den Anfang einer freundlichen Konversation zu erleben.
Paderborn…………..immer wieder dieses Wort. Oder ist das eine Stadt? Dorf? Man weiss es nicht. Es klingt auf jeden Fall schon furchtbar und muss anscheinend als Synonym für alles grauenhafte der 2.Liga herhalten.
Als ich einmal im Hertha-Forum die Frage stellte, warum eigentlich immer Paderborn, bekam ich trocken als Antwort: "Meine Schwiegermutter kommt aus Paderborn, reicht das?" Erst mal schon. Ein Name, der schon so klingt wie der Aktionsradius von Rainer Langhans nach einer ein-meter-Bong, doch waren die wenigsten eigentlich schon mal dort?
Nachdem sich der Abstieg vollzog und die Hertha den harten Gang in die 2.Liga antreten musste, machte man sich von Vereinsseite schnell daran, einen Spirit des Aufbruchs zu entfachen. Ein junger und dynamischer Trainer musste her, und wurde auch schnell in Person von Markus Babbel gefunden. Dieser liess nicht lange auf auf sich warten , um sich im neuen Umfeld mit markigen Sprüchen beliebt zu machen. Auf die Jugend zu setzen kommt erst mal immer gut an. Auf den kommenden Zuschauerzupruch in der 2.Liga angesprochen, liess er diesen Satz folgen: "…………….dass es vielleicht Kult ist, mit 70.000 Leuten gegen Paderborn ins Olympiastadion zu kommen".
Da war es schon wieder. Paderborn. Die Hölle zum Himmel machen?
Wieviel sollen da kommen? 70.000? In der Folgesaison des letzten Abstiegs 1991 war der Zuschauerschnitt auf ca. 3000 eingebrochen und ich fragte mich auch oft selbst, wie viel 13 Jahre Erstligazugehörigkeit bewirkt haben könnten. Gut, so wenige werden es nicht mehr sein, aber 20-25.000 hielte ich zu dem Zeitpunkt schon realisierbar und wurden auch so in den Finanzplanungen für die 2.Liga berechnet. Ein launiger Spruch, von einem Trainer der erst mal gut ankommen möchte, aber doch weit von der Wirklichkeit erschien. Woher sollen die denn kommen, und dann noch gegen Paderborn. Dieses Mysterium von dem alle so schlecht sprachen.
Doch dauerte es nicht lange, nachdem schon zum Saisonstart 50.000 gegen Oberhausen das Berliner Olympiastadion besuchten, dass Verein und Fans zu dem Schluss kamen: Warum eigentlich nicht? Machen wir die Bude gegen Paderborn doch einfach voll und zeigen mal, was hier in Berlin so alles möglich ist. Der Berliner Fussballfan ist ja bekanntermaßen schon etwas unberechenbar. Während sich keine Sau für die Euro League interessiert, selbst wenn ein nicht ganz namenloser Verein wie Benfica Lissabon hier auftritt, strömen doch die Leute massenweise ins Stadion um die Hertha vor dem Abstieg zu retten, oder eben wieder in die 1.Liga zu bringen. Die ewigen Zuschauerrekorde für die 1. und 2. Bundesliga werden beide von Hertha BSC gehalten. Zum einen das Spiel gegen den FC Köln anno 1969 mit offiziellen 88.075 Zuschauern, die real um einiges mehr waren, denn an diesem Abend wurden Woodstock-like einfach die Einlassabsperrungen umgerissen und alle Treppenaufgänge dicht besetzt.
Zum anderen das Spiel gegen den 1.FCK im Aufstiegsjahr 1997 vor 75.000 begeisternden Fans.
Also ist es wieder an der Zeit ein echtes Zeichen zu setzen, dass diese Stadt ein lebendiges Fussballherz besitzt. Kein Latte Macchiato am PrenzlBerg oder der hippe Club in Mitte. Kein Werder Bremen in der kultigen Exilkneipe, nein jetzt heisst es Hertha BSC gegen Paderborn. Ein echtes Stück Berlin ohne Glanz und Yuppiestyle. Alle Fussballfans sollen sich angesprochen fühlen, dieses Spiel zu etwas Großem zu machen, egal für welchen Verein das Herz schlägt. Das Olympiastadion versprüht gerade in diesen Momenten eine wahrlich faszinierende Atmosphäre, von denen viele Spieler und Fans jedes Jahr aufs neue Träumen, wenn der DFB-Pokal seine Runden ausspielt. Auch die Fans des SC Paderborn sind dazu aufgerufen, alle negativen Klischees zu widerlegen und in großer Zahl und Feierlaune dieses Stadion zu füllen. Hier wurde die Stadt Paderborn aktiv und wirbt unter "Paderborn erobert die Hauptstadt" mit Sonderzügen, Bussen und Unterkünften. Wer weiss, wann der SC wieder vor solch einer großen Kulisse Fussball spielen wird. Hertha BSC initiierte Sonderaktionen für Tickets und lässt nichts unversucht um diese anfangs lapidare Ankündigung umzusetzen.
Also Herthaner, Paderborner, Berliner und alle Fussballfans.
Macht euch auf zum ultimativen Zweitligaknaller. Das gibts nur in Deutschland, dem Land der Dichter, Denker und Fussballverrückten.
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Paderborn…………..immer wieder dieses Wort. Oder ist das eine Stadt? Dorf? Man weiss es nicht. Es klingt auf jeden Fall schon furchtbar und muss anscheinend als Synonym für alles grauenhafte der 2.Liga herhalten.
Als ich einmal im Hertha-Forum die Frage stellte, warum eigentlich immer Paderborn, bekam ich trocken als Antwort: "Meine Schwiegermutter kommt aus Paderborn, reicht das?" Erst mal schon. Ein Name, der schon so klingt wie der Aktionsradius von Rainer Langhans nach einer ein-meter-Bong, doch waren die wenigsten eigentlich schon mal dort?
Nachdem sich der Abstieg vollzog und die Hertha den harten Gang in die 2.Liga antreten musste, machte man sich von Vereinsseite schnell daran, einen Spirit des Aufbruchs zu entfachen. Ein junger und dynamischer Trainer musste her, und wurde auch schnell in Person von Markus Babbel gefunden. Dieser liess nicht lange auf auf sich warten , um sich im neuen Umfeld mit markigen Sprüchen beliebt zu machen. Auf die Jugend zu setzen kommt erst mal immer gut an. Auf den kommenden Zuschauerzupruch in der 2.Liga angesprochen, liess er diesen Satz folgen: "…………….dass es vielleicht Kult ist, mit 70.000 Leuten gegen Paderborn ins Olympiastadion zu kommen".
Da war es schon wieder. Paderborn. Die Hölle zum Himmel machen?
Wieviel sollen da kommen? 70.000? In der Folgesaison des letzten Abstiegs 1991 war der Zuschauerschnitt auf ca. 3000 eingebrochen und ich fragte mich auch oft selbst, wie viel 13 Jahre Erstligazugehörigkeit bewirkt haben könnten. Gut, so wenige werden es nicht mehr sein, aber 20-25.000 hielte ich zu dem Zeitpunkt schon realisierbar und wurden auch so in den Finanzplanungen für die 2.Liga berechnet. Ein launiger Spruch, von einem Trainer der erst mal gut ankommen möchte, aber doch weit von der Wirklichkeit erschien. Woher sollen die denn kommen, und dann noch gegen Paderborn. Dieses Mysterium von dem alle so schlecht sprachen.
Doch dauerte es nicht lange, nachdem schon zum Saisonstart 50.000 gegen Oberhausen das Berliner Olympiastadion besuchten, dass Verein und Fans zu dem Schluss kamen: Warum eigentlich nicht? Machen wir die Bude gegen Paderborn doch einfach voll und zeigen mal, was hier in Berlin so alles möglich ist. Der Berliner Fussballfan ist ja bekanntermaßen schon etwas unberechenbar. Während sich keine Sau für die Euro League interessiert, selbst wenn ein nicht ganz namenloser Verein wie Benfica Lissabon hier auftritt, strömen doch die Leute massenweise ins Stadion um die Hertha vor dem Abstieg zu retten, oder eben wieder in die 1.Liga zu bringen. Die ewigen Zuschauerrekorde für die 1. und 2. Bundesliga werden beide von Hertha BSC gehalten. Zum einen das Spiel gegen den FC Köln anno 1969 mit offiziellen 88.075 Zuschauern, die real um einiges mehr waren, denn an diesem Abend wurden Woodstock-like einfach die Einlassabsperrungen umgerissen und alle Treppenaufgänge dicht besetzt.
Zum anderen das Spiel gegen den 1.FCK im Aufstiegsjahr 1997 vor 75.000 begeisternden Fans.
Also ist es wieder an der Zeit ein echtes Zeichen zu setzen, dass diese Stadt ein lebendiges Fussballherz besitzt. Kein Latte Macchiato am PrenzlBerg oder der hippe Club in Mitte. Kein Werder Bremen in der kultigen Exilkneipe, nein jetzt heisst es Hertha BSC gegen Paderborn. Ein echtes Stück Berlin ohne Glanz und Yuppiestyle. Alle Fussballfans sollen sich angesprochen fühlen, dieses Spiel zu etwas Großem zu machen, egal für welchen Verein das Herz schlägt. Das Olympiastadion versprüht gerade in diesen Momenten eine wahrlich faszinierende Atmosphäre, von denen viele Spieler und Fans jedes Jahr aufs neue Träumen, wenn der DFB-Pokal seine Runden ausspielt. Auch die Fans des SC Paderborn sind dazu aufgerufen, alle negativen Klischees zu widerlegen und in großer Zahl und Feierlaune dieses Stadion zu füllen. Hier wurde die Stadt Paderborn aktiv und wirbt unter "Paderborn erobert die Hauptstadt" mit Sonderzügen, Bussen und Unterkünften. Wer weiss, wann der SC wieder vor solch einer großen Kulisse Fussball spielen wird. Hertha BSC initiierte Sonderaktionen für Tickets und lässt nichts unversucht um diese anfangs lapidare Ankündigung umzusetzen.
Also Herthaner, Paderborner, Berliner und alle Fussballfans.
Macht euch auf zum ultimativen Zweitligaknaller. Das gibts nur in Deutschland, dem Land der Dichter, Denker und Fussballverrückten.
Aufrufe: 14128 | Kommentare: 51 | Bewertungen: 16 | Erstellt:16.03.2011
ø 9.1
KOMMENTARE
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17.03.2011 | 10:03 Uhr
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jdm02 : 2. Liga Zuschauerrekord
Leider haben wir den Zuschauerrekord in der 2. Liga nicht!Den hält 1860 - Stuttgart am 02.04.1977 mit 77.573 Zuschauern. Aber wir waren knapp dran...
Den höchsten Zuschauerschnitt in der 2. Liga hält der 1. FC Köln mit 43.763 Zuschauern (2007/ 08). Aber diesen sollten wir knacken können... Obwohl wir die 77.573 Euro auch packen könnten, wenn Hertha (wie letztes Jahr gegen Bayern) das Marathontor mit Sitzen bebaut...
HaHoHe!!!!
1
17.03.2011 | 09:47 Uhr
0
xxlhonk :
Das wird in LIga 1 nicht besser. Vor allem, wenn man EL spielen muss.Aber für den 03.April muss ich leider absagen.
Sorry...
0
16.03.2011 | 22:17 Uhr
0
70000 Zuschauer, Hammer Stimmung, geiles Wetter, Die Atmosphäre spürt man noch 10km ausserhalb der Stadions.
Und die Spieler haben nichts bessers zu tun als Mittelfeld geplenkel und es geht 0:0 aus.
69900 Zuschauer gehen traurig nach Hause und 100 Fans freuen sich über 1 Punkt den sie aus der Hauptstadt entführen.
Was ein Szenario
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16.03.2011 | 19:16 Uhr
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Dr_D :
@mamöIch fahr hin und zähl das nach. Bis gleich.
1 2 3 4 .... ganz viele
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16.03.2011 | 18:03 Uhr
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mamö99 :
EDIT: Also gegen Aue waren es ja mehr Zuschauer als die Erzgebirgler Einwohner haben. Unmöglich ist es also nicht
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16.03.2011 | 18:01 Uhr
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mamö99 :
@D_DNein, die haben nicht bloß 70.000 Einwohner. Wäre ja noch schöner, wenn die Hertha mehr Zuschauer bringt als die Einwohner haben.
Die neuesten Angaben belaufen sich alle so ca. auf 145.000 Einwohner.
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Statistik
Den Zuschauerschnitt von Köln könnte man knacken, selbst mit diesen heutzutage wirklich bekackten Anstosszeiten.
Dazu müssen aber erst mal 70.000 gegen Paderborn. ;)
@honk: schade