Die Bundesliga steht auf der Zielgeraden, Und bis auf den Meistertitel und die direkte Quali der Wölfe für die CL-Gruppenphase ist eines klar. Es ist noch nichts klar. Ein klein wenig Spannung im Kampf um Platz 3. Viel Spannung im Kampf um die EL Plätze und wahnsinnig viel Spannung im Abstiegkampf. Wieder stecken Mannschaften im Tabellenkeller fest, die dort eigentlich gar nicht sein dürften. Oder etwa doch? Sollten Traditionsvereine wie der HSV, der VfB Stuttgart oder Hertha BSC nicht genug Möglichkeiten haben um zumindest einen sicheren Platz im Bundesligamittelfeld zu besetzen? Wer hat denn nun den Verbleib in der Bundesliga mehr verdient- Paderborn oder Hannover 96? Und darf Robin Dutt den FC Bayern überhaupt in die Pflicht nehmen? Die mySPOX User Uplandbazi und DunkingDonut haben sich Gedanken gemacht für euch und 5 Fragen zum Abstiegskampf in der Bundesligasaison 2014/15 beantwortet. Und als Sahnehäubchen gibt es noch die Antworten von WDR-Ikone, Fussballfachmann, Musiker, Stadionsprecher des SV Werder Bremen und Moderator der unvergleichlchen Sendereihe "Zeiglers wunderbare Welt des Fussballs" - Arnd Zeigler! Ich wünsch euch viel Spass beim lesen:

Tabellensituation:

13. Hertha BSC -15 und 34 Punkte

14. HSV -26 und 32 Punkte

15. SC Freiburg -11 und 31 Punkte

16. Hannover 96 -18und 31 Punkte

17. SC Paderborn -32 und 31 Punkte

18. VfB Stuttgart -20 und 30 Punkte

1.)Alle Jahre wieder erwischt es mindestens zwei Klubs. Wer muss Deiner Meinung nach am Ende der Saison den Gang in die 2. Liga antreten? Wer rettet sich in die Relegation?

Hat sich wieder mal -- einfach so -- für die SPOX User Zeit genommen : Arnd Zeigler - ganz groß!!

Arnd Zeigler ,WDR: Das ist in dieser Saison so irre schwer zu sagen wie nie zuvor. Ich fürchte, dass es die wackeren Paderborner erwartungsgemäß erwischen wird. Ich hoffe nicht, dass es den SC Freiburg trifft. Im selben Maß wie in Paderborn wird dort seit Jahren phantastische Arbeit geleistet und viel weniger falsch gemacht als in Hannover, Stuttgart oder Hamburg. Mit viel bescheideneren Voraussetzungen. Deshalb hätten es objektiv diese beiden Mannschaften am meisten verdient, am Ende drinzubleiben. Ich sage jetzt mal so: Paderborn wird am Ende Letzter, Freiburg landet auf Platz 17 und der Verlierer des Spiels Stuttgart - HSV muss in die Relegation.

DunkingDonut: Im Gegensatz zum letzten Jahr taumelt diese Saison keine Mannschaft komplett abgeschlagen Liga 2 entgegen. Zusätzliche Brisanz entsteht dadurch, dass noch mehrere direkte Duelle der Abstiegskandidaten anstehen. Spielerisch überzeugt von den Abstiegskandidaten wohl schon seit längerem der VfB am meisten, allerdings hat man viele Spiele unglücklich verloren und liegt somit immer noch auf Platz 18. Der enorm wichtige Dreier letzte Woche gegen Mainz sollte aber nochmal für einen Push gesorgt haben. Kommen wir zum SC Paderborn. In Paderborn hat man es entgegen aller Prognosen geschafft, trotz individuell schwächerer Spieler über die gesamte Saison hinweg im Rennen zu bleiben. Die Ausgangslage erscheint nun gar nicht so schlecht. Man hat als einziges Team dort unten nichts zu verlieren und hat es mit einem Spiel gegen die schwächelnden Schalker und einem Endspiel gegen Stuttgart noch selbst in der Hand. Dennoch denke ich, dass es am Ende nicht reichen wird. Auf dem Relegationsplatz steht momentan Hannover 96, was nach der Hinrunde wohl keiner so richtig für möglich gehalten hätte. Nun geht es am Wochenende gegen den FC Augsburg. Am letzten Spieltag kommt es dann zu einem weiteren Endspiel gegen den SC Freiburg. Der Sportclub überzeugt spielerisch neben dem VfB am ehesten, lässt aber ähnlich kläglich die Punkte liegen. Der Gewinner der letzten Wochen ist der HSV. Hier ist ein klarer Aufwind auch in den Ergebnissen zu erkennen und man wird wohl auch in den letzten Spielen gegen Stuttgart und Schalke jeweils noch einen Punkt mitnehmen. Im freien Fall scheint sich Berlin zu befinden, drei Niederlagen in Serie gab es zuletzt. Aus den Spielen gegen Frankfurt und Hoffenheim wird man wohl noch insgesamt einen Punkt mitnehmen, welcher dann auch zum Klassenerhalt reichen wird. Somit hätten wir nach meinen Gedankenspielen am Ende der Tabelle folgende Platzierungen: 16. Hannover, 17. Freiburg, 18. Paderborn.

Uplandbazi: Stuttgart, Paderborn, Hannover, Freiburg, Hamburg und noch die Hertha. Selten war Abstiegskampf so knapp und spannend wie dieses Jahr. Die Hertha mit Spielen gegen Frankfurt und Hoffenheim sowie 3 Punkten vor wird sich wohl halten können, doch dahinter wird es einfach nur Irre. 2 ganze Punkte trennt Stuttgart vom rettenden Ufer, dazu Endspiele gegen Hamburg und Paderborn. Die haben es noch mit einem derzeit desolaten Schalke zu tun bevor es am letzten Spieltag zum Showdown kommt. Hannover hat noch Augsburg vor der Brust bevor am letzten Spieltag Freiburg kommt. Die dürfen am 33. Spieltag noch gegen den Branchenprimus ran. Der letzte Spieltag beinhaltet derzeit also direkte Duelle zwischen den letzten 4. Wer auch immer die Spietagsansetzung gemacht hat, mit soetwas hat er ganz sicher nicht gerechnet.
Wer absteigt? Die Lottozahlen dürften fast einfacher zu erraten sein. Dennoch sollte hier ja ein Tipp stehen also vermute (besser rate) ich mal drauf los und sehe als ersten Absteiger Freiburg. Bayern und Hannover werden beide nicht zu packen sein und wer nicht punktet hat schlechte Karten. Dazu wird (leider) Paderborn nach nur einer Saison wieder runter gehen müssen, es sei denn es passiert ein kleines Wunder und Schalke und/oder Stuttgart werden in Schach gehalten (Ja, ich hoffe aus geographischer Lage für ein Verbleib des SCP). Die Relegation wird am letzten Spieltag noch vom VFB erreicht, auch wenn diese am Ende vermutlich selbst nicht wissen werden, wie sie das noch schaffen konnten.

****************************

2.) Über die Relegation wird schon seit ihrer neuerlichen Einführung im Profifussball diskutiert. Sinnvoll, gerecht oder einfach nur eine zusätzliche Einnahmequelle?

Arnd Zeigler: Letzteres. Es ist mir seit vielen Jahren ein Dorn im Auge, wenn ein Wettbewerb nicht nach sportlichen Gesichtspunkten, sondern nach der Vermarktbarkeit durchgeführt wird. Erinnert sich noch jemand an die völlig behämmerte Zwischenrunde in der Champions League, die es früher mal gab? Nach der ersten Gruppenphase eine zweite Gruppenphase und dann erst K.O.Spiele - wozu? Welcher sportliche Sinn ergab sich daraus? Beim Relegationsspiel ist es identisch. Weshalb soll eine Mannschaft in zwei Spielen in Frage stellen lassen, dass sie zuvor eine ganze Saison lang gut gearbeitet und einen tollen 3. Platz in der Liga errungen hat? Weshalb soll ein Verein sich durch zwei Duselspiele retten können, der zuvor in seiner eigenen Liga möglicherweise ein Jahr lang Mist gebnaut hat? Nichts gegen den HSV, aber haben die sich letztes Jahr verdient gerettet? Mit zwei Unentschieden gegen Fürth, nach zuvor fünf Niederlagen in den letzten fünf Ligaspielen? Während Fürth eine ganze Saison auf den ersten drei Plätzen stand und mit 6 Punkten Vorsprung vor Platz 4 eigentlich einen direkten Aufstieg total verdient gehabt hätte? Dasselbe gilt im Übrigen auch für die unteren Ligen. In den Regionalligen spielen Meister gegeneinander den Aufstieg in Liga 3 aus. Was für ein Quatsch.

DunkingDonut: Als Gegenargument wird oft angeführt, dass die Relegation der restlichen Saison ein Stück an Relevanz klaut und beispielsweise die Spannung des 34. Spieltags vermindert wird. Sicherlich wurde dem magischen Strich zwischen Platz 15 und 16 etwas von seiner Magie genommen, da nun mit der Relegation ein weiteres Tor geöffnet wurde, um dem Abstieg zu entgehen. Auf der anderen Seite wurde aber auch die Brisanz erhöht, da es nun nicht mehr nur darum geht über oder unter dem Strich zu stehen. Wenn drei Mannschaften am letzten Spieltag abgeschlagen unten stehen, wie es letzte Saison der Fall war, erhöht das also definitiv die Spannung und somit die Attraktivität des letzten Spieltags. Des Weiteren sind die Relegationsspiele logischerweise von enormer Spannung und Brisanz geprägt und somit auch enorm attraktiv für den Zuschauer.Natürlich generieren die Relegationsspiele auch nochmal Geld für die DFL, aber von einer reinen Einnahmequelle kann meiner Meinung nach nicht gesprochen werden. Bleibt also nur die Frage der Gerechtigkeit, welche ich gut nachvollziehen kann. Es fühlt sich ungerecht an, wenn man als Dritter noch die Relegationsspiele bestreiten muss. Auf der anderen Seite könnte nach dieser Argumentation genauso gut der Vierte monieren, warum denn keine vier Mannschaften aufsteigen. Das Regelwerk ist vorher bekannt und somit ist ein etwaiger Nicht-Aufstieg trotz Platz 3 dann auch gerechtfertigt. Ob einem das gefällt, bleibt jedem selbst überlassen.

Uplandbazi: Die Relegation ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite für den neutralen Fan zwei weitere K.O. Spiele und den Erstligisten der letzte Strohhalm, auf der anderen Seite muss der Zweitligist nach 34 Spielen noch einmal zwei Spiele bestreiten. Ob das Fair ist? In der derzeitigen Form sicher nicht. Die letzte Saison sollte da als Paradebeispiel dienen. Der HSV hält die Liga ohne auch nur eines der beiden Spiele zu gewinnen. Klar war das Nervenaufreibend und ein Spektakel, doch bedenkt man dass hinter diesen Spielen 34 Spieltage voller "Grütze" bzw. erfolgreicher Fußball steckt und am Ende das pure Glück der Auswärtstore entscheidet, dann kann die Antwort nur lauten weg mit dem Mist. Wer am Ende der Saison unten steht darf dann auch absteigen bzw aufsteigen. Da dies aber in Näherer Zukunft nicht passieren wird, schafft wenigstens die Auswärtstorregel ab, denn wenigstens ein Sieg sollte schon drin sein, will man in die erste Liga

Macht es sich derzeit noch bei SECHS Teams gemütlich: Das Abstiegsgespenst

*************************

3.) Eine oft gebrauchte Floskel lautet: " Ein Abstieg würde dem verein xy mal richtig gut tun. man könnte mal zur Ruhe kommen und sich neu ordnen" Ist da deiner Meinung nach etwas wahres dran?

Arnd Zeigler: Das ist von Verein zu Verein sehr unterschiedlich. Manchen Vereinen schaden Abstiege scheinbar wenig, manche kommen gestärkt zurück und manche Klubs gehen vor die Hunde, weil sie durch den Sturz in die 2. Bundesliga ihren Etat um 30 oder 40 Millionen Euro verringern und quasi bei Null anfangen müssen. Ein totaler Schnitt kann klappen, muss aber nicht. Man kann da sehr viel falsch und sehr viel richtig machen. Der 1.FC Nürnberg, der VfL Bochum oder Fortuna Düsseldorf hätten sicher gerne darauf verzichtet, nach ihren Abstiegen in der 2. Liga zu versumpfen. Der 1. FC Kaiserslautern hat sich bis heute nicht richtig davon erholt. Und Borussia Mönchengladbach wäre durch einen Abstieg vor vier Jahren um die tollste Phase der jüngeren Vereinsgeschichte gebracht worden. Von Abstiegen können in der Regel die Vereine profitieren, die es irgendwie hinbekommen, ein Zweitligajahr unter Erstligabedingungen durchziehen zu können. Oder die Vereine, die personell sehr viel richtig machen und/oder sehr viel Glück mit einem Totalumbruch ihres Kaders haben.

DunkingDonut: Dieser Floskel kann ich nicht ganz so viel abgewinnen. Ein Abstieg bedeutet auch immer finanzielle Schädigung, die grade für große Vereine wie den Hamburger SV oder 1860 in Liga 2 nicht so leicht zu verkraften wären. Es gibt natürlich einige Beispiele, wo ein Verein nach einem Abstieg mit neuer Philosophie zurück in die Bundesliga aufgestiegen ist. Aktuelles Beispiel dafür ist der 1.FC Köln. Allerdings ist das prinzipiell auch ohne Abstieg möglich, es muss lediglich ein Umdenken bei der Vereinsführung stattfinden. Darüber hinaus ist die Liste der Vereine, die nach einem Abstieg erstmal nicht wieder so schnell zurückgekommen sind, wohl deutlich länger als die Liste der Vereine bei denen es einen positiven Effekt hatte. Das allein sollte dieser Floskel schon den Wind aus den Segeln nehmen.

Uplandbazi: Diesen Satz hat man vor ein paar Jahren schon mal gehört. Neues Stadion, gute Jugendarbeit, um den Aufstieg müssen wir uns keine Sorgen machen. Die Rede ist von 1860 und das Ergebnis sollte bekannt sein. Klar geht es auch anders wie der 1. FC Köln z.B. beweist. Doch im Gegensatz zu Köln besitzen Stuttgart und Hamburg, nur um die Paradebeispiele der letzten Jahre zu nennen ein mieses Management, zu hohe Erwartungen und Etatmäßig gar nicht die Mittel, die 2. Liga zu stämmen. Ruhe und Zeit wird es in der 2. nicht geben und wie schnell man hier ganz schnell im Mittelmaß verschwindet haben schon ganz andere vorgemacht.

**************************

4.) Viele der Traditionsklubs in der Bundesliga beschweren sich immer wieder mal über die Vormachtsstellung der Bayern in der Bundesliga oder fühlen sich gegenüber den sogenannten Plastikklubs (bsp.weise Wolfsburg, Leverkusen oder Hoffenheim) benachteiligt im Kampf um Meisterschaft , Pokal oder dem erreichen internationaler Plätze. Einige von ihnen scheinen dabei gar nicht gemerkt zu haben , dass ihre Arbeit mittlerweile so sehr zu wünschen übrig lässt, dass der Verein kurz vor dem Abstieg steht. Hätten es Vereine wie der VfB Stuttgart, der HSV oder Hertha BSC "verdient" abzusteigen?

Arnd Zeigler: Man hat es dann verdient, wenn man über einen langen Zeitraum viele falsche Entscheidungen trifft. Das ist bei den genannten Beispielen sicher der Fall. Der HSV hat vor dieser Saison mehr als 30 Millionen Euro an Ablösesummen für neue Spieler ausgegeben, und da sind die 6,5 Millionen für Holtby noch nicht mitgerechnet, die durch seine endgültige Verpflichtung fällig wurden. Geld, das der Verein nicht hat und auch nicht erwirtschaften muss. Für Spieler, die man - wie es beim HSV seit vielen Jahren üblich ist - teuer kauft und dann konsequent schlechter macht. Ich habe privat nichts gegen den HSV, aber soll man solches Gebaren belohnen, indem man sagt: "Hui, das ist aber doch ein Traditionsverein, der muss unbedingt drinbleiben!" Stuttgart und Hertha sind sehr ähnliche Fallbeispiele. Der HSV hat in den letzten fünf Jahren mehr als 80 Millionen!! für neue Spieler ausgegeben. Im selben Zeitraum hat der FC Augsburg für ungefähr 20 Millionen Euro eingekauft. Wo wird offenkundig bessere Arbeit geleistet? Und weshalb reagiert man als Fußballfan mit Unbehagen auf Plastikvereine, bei denen Industrielle das Geld reinpumpen das die Wettbewerbsgleichheit ins Wanken bringt, während man den HSV als Traditionsverein ganz anders beurteilt, obwohl der ohne die Kühne-Millionen mit großer Sicherheit längst im Fußball-Nirvana verschwunden wäre? Ohne Hopps Geld würde Hoffenheim nicht in der Bundesliga spielen und ohne Kühnes Geld der HSV ebenfalls nicht. Ist der Unterschied dann wirklich noch so groß?

DunkingDonut: Sicherlich ist bei diesen Vereinen ziemlich viel falsch gelaufen. Obwohl ich die Alte Dame nicht unbedingt mit dem VfB und dem HSV vergleichen möchte. Zum einen hatte Berlin nie das Standing, die Stahlkraft und die Erfolge, die die anderen beiden Vereine in ihrer Vergangenheit hatten bzw. die sie haben und zum anderen ist Berlin in der jüngeren Vergangenheit ja auch schon zweimal mit dem Abstieg bestraft worden.
Der VfB und der HSV hätten aus Fan-Sicht den Abstieg sicherlich verdient, da die sportlichen Leistungen in den letzten Jahren in keinem Verhältnis zu den Möglichkeiten stehen. Wenn man dann sieht, was Vereine wie Paderborn, Freiburg oder auch Mainz mit wesentlich bescheideneren Mitteln fabrizieren, wäre es sicherlich irgendwo auch gerecht, wenn sich diese schlechte Arbeit auch mal rächt. Auf der anderen Seite ist Fußball ein Ergebnissport und wer am Ende über dem Strich steht, bleibt auch verdientermaßen drin

Uplandbazi: Kurz und knapp: Ja.
Sieht man sich nur einmal die Vorrausetzungen an die manche Clubs aus dem unteren Teil der Tabelle haben und was sie daraus machen bleibt nur zu sagen dass diese Vereine selbst Schuld an ihrer Miesere haben. Der HSV und Stuttgart als ehemalige Topclubs haben es bislang tatsächlich noch geschafft den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, besser gesagt Glück gehabt dass weitere Teams schlechter waren. Gut gehen kann das auf Dauer nicht.
Gegenbeispiel ist da Der FC Augsburg. Bescheidene Mittel und ungünstiges Umfeld. Was der Verein, dem zu Beginn seiner Zeit in Liga Eins nur eine äußerst kurzzeitige Lebensdauer vorrausgesagt wurde daraus gemacht hat ohne wöchentlich über die Ungerechtigkeit der Welt zu sinieren, Hut ab. Also lieber HSV, VFB und wie sie alle heißen, so wirds gemacht.

********************************

5.) Robin Dutt nahm neulich den FC Bayern in die Pflicht, die letzten beiden Bundesligaspiele "meisterwürdig" über die Bühne zu bringen. Wohl aus Angst, der schon feststehende deutsche Meister könnte die Begegnung gegen den unmittelbaren Gegner im Abstiegskampf - SC Freiburg - nicht mit 100 % angehen. Haben Mannschaften im Abstiegskampf eigentlich das Recht dazu oder hätte man nicht besser an den ersten 32 Spieltagen für einen besseren Tabellenplatz sorgen müssen?

Arnd Zeigler: Einerseits sind die Mannschaften natürlich selbst Schuld, wenn sie zwei Spieltage vor Saisonschluss zu wenig Punkte haben. Andererseits kann niemand etwas für den Spielplan. Am 33. Spieltag ist ein Spiel gegen die Bayern möglicherweise ein geringeres Unglück als Mitte der Hinserie oder zu Beginn der Rückrunde. Also werden möglicherweise Vereine begünstigt, die in den letzten Spieltagen gegen den feststehenden Meister antreten dürfen und dies nicht wie Stuttgart in einer Phase tun mussten, als die Bayern auf ihrem Zenit standen. Bei allem Lob und aller Wertschätzung: Der FC Augsburg hätte vor drei Monaten nicht in München gewonnen und hat dadurch nun 3 nicht eingeplante Punkte auf dem Konto, ohne die sie nicht Fünfter sondern Siebter wären. Manche Dinge sind wie sie sind. Gegen einen Aufsteiger spielt man viel lieber am 26. Spieltag als am 1. Spieltag. Und gegen die Bayern aus gutem Grund lieber am 33. Spieltag als am 12. Spieltag. Den Spielplan und die Terminierung der einzelnen Spiele aber hat sich niemand erspielt oder verdient. Insofern beinhaltet er immer Ungerechtigkeiten.

DunkingDonut: Natürlich ist Bayern München niemandem etwas schuldig und grade aufgrund der Champions League war es nachvollziehbar, dass man in der Bundesliga mit angezogener Handbremse gespielt hat. Jeder ist sich selbst am nähesten. Allerdings ist man in der Champions League nun ausgeschieden und muss nun meiner Meinung nach die letzten beiden Spiele nochmal mit dem maximalen Siegeswillen angehen. Da mache ich mir aber auch keine Sorgen. Dass allerdings die Leistung nicht mehr mit der von vor ein paar Monaten vergleichbar ist, ist aufgrund der Personalsituation und der entschiedenen Meisterschaft fast schon logisch. Abschenken wird Bayern die Spiele aber nicht, da bin ich mir sicher.

Uplandbazi: Ob man es wirklich als Glück bezeichnen kann dass man die Bayern zum Schluss der Saison bespielt mag dann doch bezweifelt werden und ein Appelieren an den FCB die letzen Spiele anständig zu spielen finde ich unnötig.
1. Man redet hier immer noch über den FC Bayern, wo in der "Liga der Langeweile" jeder 1:0 Sieg der Bayern von der Presse und weiteren Fans schon als Beginn der nächsten Krise angesehen wird
2. Verspielt man nicht die Saison in einem einzigen Spiel gegen die Bayern
Aber sowohl Dutt als auch Breitenreiter können beruhigt sein, der FC Bayern wird sicherlich nicht den Schongang anwerfen und mit der Regionalmannschaft vorspielen.

++++++++++++++++

Vielen Dank an euch, hat Spass gemacht! Wie immer sind Kommentare unter dem Blog sehr gern gesehen. Also diskutiert mit!