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Gründer: Karrramba | Mitglieder: 163 | Beiträge: 22
Von: Talentfrei
13.05.2015 | 6328 Aufrufe | 21 Kommentare | 11 Bewertungen Ø 7.8
Abstiegspanel 2. Bundesliga
Abwärts!
Der Abstiegskampf in der 2. Liga

In diesem kurzfristig geplanten und gestalteten Blog soll es um den Abstiegskampf in der 2. Liga gehen. Es wurden von mir diverse Fragen zum Abstiegskampf und der grundsätzlichen Lage in der 2. Liga erstellt und diese werden von unterschiedlichen Usern (auch mir) diskutiert.

Vorab schon einmal herzlichen Dank an alle Beteiligten User!

Tabellensituation:

12. SV Sandhausen -3 und 38 Punkte

13. FSV Frankfurt -11 und 36 Punkte

14. Greuther Fürth -7 und 34 Punkte

15. FC St. Pauli -14 und 34 Punkte

16. Erzgebirge Aue -15 und 34 Punkte

17. 1860 München -9 und 33 Punkte

18. VfR Aalen -9 und 31 Punkte

Frage 1: Alle Jahre wieder erwischt es mindestens zwei Klubs. Wer muss Deiner Meinung nach am Ende der Saison den Gang in die 3. Liga antreten? Wer rettet sich in die Relegation?

Los_Tioz: Meiner Meinung nach müssen 1860 und der VfR Aalen direkt runter.

Bei Aalen spielt der Punktabzug eine große Rolle, mit so einer Hypothek muss man erst mal zurechtkommen. Außerdem sehe ich beim Restprogramm allerhöchstens noch einen Punktgewinn.
Bei 60,naja ich sehe aktuell nicht, wie der Club und die Karlsruher geschlagen oder wie ein Punkt geholt werden soll. Von daher lege ich mich auf die Beiden fest.
Bei der Relegation gehe ich davon aus, dass es sich aufgrund des Restprogramms zwischen St Pauli und Fürth entscheiden wird. Wenn ich mich festlegen muss, erwischt es die Fürther.

Voegi: Die Lage da unten ist wirklich brutal eng. Aber ich sage, es erwischt die beiden Teams, die auch derzeit auf den letzten beiden Plätzen liegen - und damit auch die 60er. Bei dem Restprogramm (Nürnberg, KSC) sehe ich da wenig Hoffnung. Im Grunde wäre das angesichts der Entwicklung bzw. Nicht-Entwicklung auch nur konsequent. Was den Relegationsplatz angeht: Ich hoffe, dass es St. Pauli nicht erwischt, das täte mir für diesen Verein schon leid. Also sage ich mal ganz zweckoptimistisch: Aue muss in die Relegation.

Uplandbazi: Aalen dürfte sicher runter gehen, gegen Heidenheim und Nürnberg dürfte es einfach nicht reichen. Dazu tendiere ich zu sagen dass 60 die schlechtesten Karten hat. Nürnberg im Derby und der KSC der um den Aufstieg spielt, wobei dies ein Kopf an Kopf rennen um die Relegation mit Aue geben wird die Lautern und Heidenheim erwartet. Einer von beiden wird sich in die Relegation retten können, und meiner rot gefärbten Meinung nach wird das Aue werden.

hsv_in_portugal: Ich denke, dass Aalen trotz der theoretischen Chance sicher absteigt, sie haben mit Heidenheim und Nürnberg zwar zwei Rest-Gegner die jenseits von Gut und Böse sind, doch sie sind auf fremde Hilfe abgewiesen und haben in den letzten Wochen nicht wirklich eine Form gezeigt, die mich glauben läßt sie holen min. 4 Punkte um sich zu retten.

Und davor haben 4 Teams noch die "Chance" abzusteigen, wobei mir Fürth am stabilsten erscheint und auch die stärkste Mannschaft aus dieser Gruppe hat, so dass ich denke diesmal erwischt es die Löwen aus München als zweiten direkten Absteiger. Pauli wird sich in die Relegation retten und drin bleiben

Frage 2: Über die Relegation wird schon seit ihrer neuerlichen Einführung im Profifussball diskutiert. Sinnvoll, gerecht oder einfach nur eine zusätzliche Einnahmequelle?

Voegi: Darüber kann man wohl ewig streiten. Ich persönlich bin eher ein Befürworter, weil ich darin ein zusätzliches Spannungselement sehe und keine Ungerechtigkeit darin erkennen kann, dass sich zwei Teams im direkten Duell messen. Das ist doch absolut fair. Was den Unterhaltungswert anbetrifft, hängt es entscheidend von den beteiligten Mannschaften ab. Aber das Herzschlagfinale zwischen Bielefeld und Darmstadt letzte Saison war doch ein unvergessliches Highlight.

Talentfrei: Meine Meinung zur Relegation hat sich noch nicht geändert. Ich bin weiterhin dagegen, da es nicht sein kann, dass eine Mannschaft, die in der gesamten Saison gute Arbeit geleistet hat und sich auf Platz 3 kämpft, am Ende mit 2 Spielen gegen eine Mannschaft, die ein konstant höheres Niveau kennt bestraft werden kann. Das ist meiner Meinung nach absolut unfair, unabhängig davon, ob möglicherweise Spektakel geboten wird. Die Saisonleistung kann nicht nur von 2 Spielen abhängig sein.

hsv_in_portugal: Ich als HSV-Fan muss sie ja mögen, sonst würde die Uhr nicht mehr laufen. Jedoch halte ich sie für unnötig und deplaziert, denn sie ist zu einem Zeitpunkt wo man als Verein noch nicht weiß ob man Fisch oder Fleisch ist. Sollte man einen anderen Zeitpunkt finden, kann ich damit leben. Ansonsten eher abschaffen und nur zwei direkte Absteiger.

Frage 3: In der zweiten Bundesliga gibt es einige Traditionsklubs wie Düsseldorf, St. Pauli oder 1860 München, von denen zumindest zwei eine sehr schwache Saison spielen (Düsseldorf eine schwache Rückrunde) und im Abstiegskampf hängen, obwohl man strukturell besseres erwarten dürfte, dafür spielen Teams wie Darmstadt um den Aufstieg und der FSV Frankfurt und Heidenheim halten die Liga. Warum wird so viel Potenzial verschwendet und wäre der Denkzettel 3. Liga eine gerechte Bestrafung?

Talentfrei: Auch hier gilt, genau wie in der 1. Liga, dass solide Arbeit, eine gute Struktur und voller Einsatz in allen Bereichen des Vereins grundsätzlich höher einzustufen sind als Tradition alleine. Auch finanzielle Komponenten, bei denen manche Traditionsvereine ihre Vorteile haben, sind nicht nur ausschlaggebend. Die Arbeit, die in Darmstadt, Heidenheim, beim FSV Frankfurt und sicher auch in Sandhausen, Aalen und Aue geleistet wird, ist sehr hoch einzuschätzen. Deswegen gilt: Wer kontinuierlich schlechte Arbeit leistet, der steigt auch verdient ab.

Uplandbazi: Es ist ja nicht das erste Mal dass die vermeintlich kleinen Teams am Ende eher von einer guten Saison sprechen können als manch einer der Großen. Fest machen lässt sich das meiner Meinung nach vor allem am selbst auferlegten Druck mancher Teams. Unbedingt aufsteigen zu wollen oder laut eigener Meinung gar zu müssen kann wie man an Düsseldorf z.B, sieht schnell zu einer Blockade führen, aus der nur schwer rauszukommen ist. 60 ist da noch ein ganz anderes Kaliber, wobei hier eher das Umfeld das Problem ist und man sich über einen Abstieg ganz sicher nicht beschweren könnte.

Darmstadt spielt befreit auf und wird zu Recht aufsteigen, man hat sich einfach in einen Rausch gespielt, ganz ähnlich Paderborn im vergangenen Jahr. Heidenheim und auch Frankfurt sind für ihre Verhältnisse sehr gut aufgestellt und das ruhige Umfeld, gepaart mit dem Ziel einfach nicht abzusteigen wenn es sich vermeiden lässt tut ihr übriges.

Los_Tioz:Der Abstieg als Denkzettel geht mir ein wenig zu weit, dennoch sieht man am Beispiel 60, dass es nicht unbedingt reicht, gutes Spielermaterial zu verpflichten, sondern dass man für den gemeinsamen Traum auch als Team agieren und Funktionieren muss. Die Aufsteiger hingegen haben, wenn überhaupt, nur den Druck nicht wieder direkt runter zu müssen. Darmstadt macht das für mich gerade eindrucksvoll vor. Super Team Spirit und keinen Druck. Für mich DAS Erfolgs Rezept für den wahrscheinlich zukünftigen Bundesligisten

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Voegi: Ich glaube, die Vereine sind aufgrund ihrer Struktur nicht in der Lage, mit der Situation umzugehen. Da ist die Erwartungshaltung zu hoch, als dass man solide arbeiten könnte. Gerade bei 60 kommt überhaupt keine Ruhe auf. Langfristiges, konzeptionelles Arbeiten ist hier schon seit Jahren nicht mehr erkennbar und vielleicht auch nicht möglich. Ob der Abstieg dann gerecht wäre? Ich weiß nicht, aber in jedem Fall folgerichtig.

Frage 4: Oftmals schaffen es die Aufsteiger aus der 3. Liga relativ souverän die Klasse zu halten und immer mehr "etablierte" Zweitligamannschaften haben Probleme die Klasse zu halten. Ist der Unterschied im Niveau so gering oder woran liegt das?

Talentfrei: Das Niveau in der 3. Liga ist sehr hoch, mittlerweile wird dort auch schon seit Jahren auf absolutem Profiniveau gearbeitet und die Vereine haben strukturell keine großen Unterschiede mehr im Gegensatz zu den Zweitligavereinen. In der 3. Liga wird außerdem ein ähnlicher Fußball gespielt, viel Wert auf Umschaltmomente gelegt und weniger auf offensive Dominanz - auch im Passspiel und in Sachen Ballbesitz. Deswegen haben es Vereine aus der 3. Liga auch im Pokal immer wieder geschafft für Furore zu sorgen.

Los_Tioz: Schwer zu sagen, woran das liegt. Aber ich denke, dass man ab der dritten Liga keinen so großen Leistungsunterschied zur zweiten Liga mehr hat,da es da schon sehr professionell zugeht.
Ansonsten wie vorhin genannt, haben die "kleinen" nicht den Erfolgs Druck, den die eher großen, etablierten Teams haben.

hsv_in_portugal: Ja, gerade seit die 3.Liga aufgewertet wurde ist das Niveau dort extrem gestiegen und die Strukturen sind in vielen 3.Liga-Vereinen schon wie eine Klasse höher. Da fällt es ihnen sehr viele leichter dort Fuß zu fassen und sich sogar zu behaupten. Mittlerweile ist es für viele 2.Liga-Trainer oder Spieler nicht mehr verpönt in der 3. Liga zu spielen, davon profitiert natürlich auch das ganze Spielniveau.
Gerade weil es mittlerweile immer mehr Sponsoren gibt, die massiv in 3.Liga-Vereine investieren sind auch die finanziellen Mittel fern jeder Grenzen die noch vor Jahren als normal galten. Ich denke da wird in den nächsten Jahren auch noch mal öfter einer der "Alten" dran glauben, weil sie aus welchen Gründen auch immer nötige Veränderungen nur unzureichend oder gar nicht umsetzen.

Frage 5:Könnte es sein, dass Teams, die kurz vor dem Saisonende auf einem der kritischen Plätze stehen in Aussicht auf die Relegation ergebnisorientierter spielen und nicht so zwingend auf den direkten Nichtabstieg gehen, also etwas verhaltener und taktisch zurückhaltender spielen?

Voegi: Tja, das ist dann wohl ein Fall von Risikoabwägung und kann im Einzelfall schon eine Rolle spielen. Ich kann es jetzt praktisch nicht belegen, kann mir durchaus vorstellen, dass zum Ende der Saison gerechnet wird und man dann nach dem Motto verfährt "Lieber die sichere Relegation, als den direkten Abstieg zu riskieren".

Los_Tioz: Das glaube ich nicht. Zumal es für alle die aktuell unten drin stehen noch viel zu gewinnen gibt. Da wäre es fast schon blöd, wenn man so denken würde, weil traditionell geht das dann eher schief, als dass dabei noch etwas Gutes bei rum kommt.

Talentfrei: Sicherlich ist der Relegationsplatz noch so etwas wie eine letzte Absicherung. Dennoch glaube ich, dass man darauf hinarbeitet, dass man - sofern möglich - den direkten Klassenerhalt schafft, weil der Spannungsabfall viel höher ist. Ich glaube nicht, dass man sich von dem Relegationsplatz beeinflussen lässt, zumindest nicht nachhaltig. Klar, wenn Platz 15 nicht mehr erreichbar ist, ist Platz 16 das Ziel, das aber mit der gleichen Vehemenz verfolgt wird.

hsv_in_portugal: Die Frage ist ob ich mich als Mannschaft, die so tief im Abstiegskampf drin steckt darauf verlassen will, dass diese Strategie greift. Wie viele Mannschaften haben in der Breite überhaupt den Spielwitz das kontrolliert umzusetzen? Wenn sie ihn hätten wären sie dann da unten überhaupt drin?!

Ich denke, dass die Mannschaften "alles" versuchen sollten, mit welchen Mitteln auch immer, die Klasse zu halten, zur Not auch mit dreckigem und wenig atraktivem Spiel, nächste Saison fragt doch eh keiner mehr danach wie man es geschafft hat. Eine perfekte Strategie gibt es meines Erachtens dafür nicht. Das sind oftmals Nuancen die es entscheiden, dass ich nur noch schwerlich eingreifen kann. Dabei darf man auch den Glücksfaktor nicht vergessen, den man manchmal einfach benötigt.

Noch einmal herzlichen Dank für die schnellen Antworten!

Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren!

ø 7.8
KOMMENTARE
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Los_Tioz
13.05.2015 | 17:38 Uhr
2
0
Los_Tioz : 
13.05.2015 | 17:38 Uhr
0
Los_Tioz : 
vielen Dank für die Chance teilnehmen zu dürfen, tf
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