16.01.2011 um 22:15 Uhr
Geschrieben von sot3k
96 in die Champions League?
Der Meister der Fußball Bundesligasaison 2010/2011 scheint schon gefunden zu sein: Borussia Dortmund. Sie liegen zwölf Punkte vor dem Tabellenzweiten. Doch wer ist Dortmunds erster Verfolger? Weder Bayern München noch Vizemeister Schalke 04. Es ist Hannover 96. Die graue Maus. Irgendwie immer dabei, aber doch nie im Blickpunkt. Wie konnte das passieren?
Zum ersten Mal stand die Mannschaft aus Hannover im Brennpunkt des Interesses Ende des Jahres 2009. Leider war der Grund nicht sportlich. Der Selbstmord Robert Enkes versetzte ganz Deutschland in Trauer. Robert Enkes Freitod zeigte natürlich auch bei der Mannschaft Folgen. Das Sportliche rückte in den Hintergrund, die Mannschaft konnte nicht einfach weiterspielen als sei nichts passiert. Der Absturz in den Tabellenkeller der Liga folgte.
Am 19. Januar 2010 übernahm Mirko Slomka Hannover 96. Sechs Niederlagen gab es zum Start für den ehemaligen Schalke-Coach. Aber die Roten konnten sich letzten Endes noch auf den 15. Tabellenplatz mit zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz retten. Die Saison sollte schnell abgehakt werden. Den Blick nach vorne gerichtet.
Der Auftakt der neuen Saison sorgte allerdings wieder für negative Schlagzeilen. Hannover unterlag im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten SV Elversberg mit 4:5 nach Elfmeterschießen. Das gesamte Umfeld hatte Angst, dass die laufende Saison ebenso schlecht laufen würde, wie die vergangene. Doch dann kam alles anders.
Mit sieben Punkten aus den ersten drei Saisonspielen war der Start mehr als gelungen. Auf dieser Leistung konnte man aufbauen und in Ruhe weiter arbeiten. Das war allerdings erst der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Inzwischen haben sich die 96er sogar auf den zweiten Tabellenplatz der Bundesliga gespielt. Wo liegen die Gründe für diese Überraschung?
Die Transfers in der Sommerpause waren überwiegend ablösefrei. Hannover holte Lars Stindl vom KSC und Moritz Stoppelkamp von Rot-Weiß Oberhausen. Außerdem schnappte man sich mit Pogatetz einen echten Beißer für die Innenverteidigung. Der einzige Spieler, für den Hannover in die Tasche greifen musste, war Mohammed Abdellaoue. Der Norweger kostete 1 Million Euro Ablöse. Für einen Verein wie Hannover keine Peanuts. Bisher ist Abdellaoue dieses Geld allerdings wert. Und auch die ablösefreien Spieler zeigen starke Leistungen.
Mirko Slomka und Manager Jörg Schmadtke schafften es, eine günstige, schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Die Hannoversche Lebensversicherung der letzten Saison, Didier Ya Konan zeigt auch in dieser Spielzeit seine Klasse. Zehn Tore und vier Vorlagen sprechen Bände. Sein Sturmpartner und Königstransfer im Sommer, Abdellaoue, netzte schon fünf mal ein. Beide Stürmer sind in bestechender Form. Schnell, quirlig und nie richtig unter Kontrolle zu kriegen. Das steht auch sinnbildlich für das gesamte Team.
Die Auswahl für das Mittelfeld ist mit Stoppelkamp, Schmiedebach, Rausch und Stindl jung, deutsch und dynamisch. Besonders technisch versiert ist keiner dieser Spieler. Doch durch Kampf, Einsatz und vor allem einem enormen Laufpensum sind sie außerordentlich wichtig für die Mannschaft. Sie machen die Räume im Mittelfeld sehr eng für jeden Gegner und schalten schnell um. Komplettiert wird das Ganze durch Sergio Pinto. Der Deutsch-Portugiese ist das Herzstück. Er erobert viele Bälle stark und verteilt sie clever.
Beim ersten Spiel der Rückrunde gegen Eintracht Frankfurt war es wieder gut zu sehen: Hannover spielt konzentriert und mit viel Ordnung. Die Spieler scheinen die Ideen und Vorgaben von Trainer Slomka zu verstehen und setzen sie brillant um. Der 3:0-Sieg in Frankfurt zeigte, dass die Niedersachsen zurecht auf dem zweiten Tabellenplatz stehen. Vorne nutzen sie ihre Chancen eiskalt und hinten halten Pogatetz, Haggui und Co. den Laden dicht. Aber auch die Spielweise der Hannoveraner überzeugte. Sie sind keine Mannschaft, die auf Ballbesitz spielt wie der FC Bayern. Aber basierend auf einer stabilen Defensive setzen sie immer blitzartig Nadelstiche, die nur schwer zu verteidigen sind, weil Hannover seine Angriffe sehr sicher und schnell ausspielt.
Dies ist nur möglich, weil Hannover viel im Mittelfeld ackert und läuft. Vorne können dann die schnellen Spitzen Ya Konan und Abdelloue bedient werden. Dieser Einsatz wird in der laufenden Saison belohnt. Dass alle Neueinkäufe so gut einschlagen war sicher nicht zu erwarten. Hannover spielt derzeit klar am Optimum und wird möglicherweise zum Ende der Saison ein wenig abrutschen. Denn vor allem im Sturm fehlt es neben Ya Konan und Abdelloue an wirklichen Alternativen. Mike Hanke gab man in der Winterpause nach Gladbach ab und Mikael Forssell ist kein adäquater Ersatz. Einzig Jan Schlaudraff könnte für Gefahr im Sturm sorgen.
Die gute Platzierung mag zum einen daran liegen, dass die üblichen Verdächtigen für die Topplätze schwächeln. Aber auch die Konkurrenz muss neidlos anerkennen: Hannover 96 zeigt guten und vor allem erfolgreichen Fußball. Dies ist besonders der Arbeit von Mirko Slomka zu verdanken. Er formte aus Hannover eine Mannschaft, die schnellen und einsatzfreudigen Fußball spielt. Genau das, was die Zuschauer sehen wollen. Von der grauen Maus zum Champions League-Teilnehmer? In dieser Saison scheint nichts unmöglich.
Zum ersten Mal stand die Mannschaft aus Hannover im Brennpunkt des Interesses Ende des Jahres 2009. Leider war der Grund nicht sportlich. Der Selbstmord Robert Enkes versetzte ganz Deutschland in Trauer. Robert Enkes Freitod zeigte natürlich auch bei der Mannschaft Folgen. Das Sportliche rückte in den Hintergrund, die Mannschaft konnte nicht einfach weiterspielen als sei nichts passiert. Der Absturz in den Tabellenkeller der Liga folgte.
Am 19. Januar 2010 übernahm Mirko Slomka Hannover 96. Sechs Niederlagen gab es zum Start für den ehemaligen Schalke-Coach. Aber die Roten konnten sich letzten Endes noch auf den 15. Tabellenplatz mit zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz retten. Die Saison sollte schnell abgehakt werden. Den Blick nach vorne gerichtet.
Der Auftakt der neuen Saison sorgte allerdings wieder für negative Schlagzeilen. Hannover unterlag im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten SV Elversberg mit 4:5 nach Elfmeterschießen. Das gesamte Umfeld hatte Angst, dass die laufende Saison ebenso schlecht laufen würde, wie die vergangene. Doch dann kam alles anders.
Mit sieben Punkten aus den ersten drei Saisonspielen war der Start mehr als gelungen. Auf dieser Leistung konnte man aufbauen und in Ruhe weiter arbeiten. Das war allerdings erst der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Inzwischen haben sich die 96er sogar auf den zweiten Tabellenplatz der Bundesliga gespielt. Wo liegen die Gründe für diese Überraschung?
Die Transfers in der Sommerpause waren überwiegend ablösefrei. Hannover holte Lars Stindl vom KSC und Moritz Stoppelkamp von Rot-Weiß Oberhausen. Außerdem schnappte man sich mit Pogatetz einen echten Beißer für die Innenverteidigung. Der einzige Spieler, für den Hannover in die Tasche greifen musste, war Mohammed Abdellaoue. Der Norweger kostete 1 Million Euro Ablöse. Für einen Verein wie Hannover keine Peanuts. Bisher ist Abdellaoue dieses Geld allerdings wert. Und auch die ablösefreien Spieler zeigen starke Leistungen.
Mirko Slomka und Manager Jörg Schmadtke schafften es, eine günstige, schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen. Die Hannoversche Lebensversicherung der letzten Saison, Didier Ya Konan zeigt auch in dieser Spielzeit seine Klasse. Zehn Tore und vier Vorlagen sprechen Bände. Sein Sturmpartner und Königstransfer im Sommer, Abdellaoue, netzte schon fünf mal ein. Beide Stürmer sind in bestechender Form. Schnell, quirlig und nie richtig unter Kontrolle zu kriegen. Das steht auch sinnbildlich für das gesamte Team.
Die Auswahl für das Mittelfeld ist mit Stoppelkamp, Schmiedebach, Rausch und Stindl jung, deutsch und dynamisch. Besonders technisch versiert ist keiner dieser Spieler. Doch durch Kampf, Einsatz und vor allem einem enormen Laufpensum sind sie außerordentlich wichtig für die Mannschaft. Sie machen die Räume im Mittelfeld sehr eng für jeden Gegner und schalten schnell um. Komplettiert wird das Ganze durch Sergio Pinto. Der Deutsch-Portugiese ist das Herzstück. Er erobert viele Bälle stark und verteilt sie clever.
Beim ersten Spiel der Rückrunde gegen Eintracht Frankfurt war es wieder gut zu sehen: Hannover spielt konzentriert und mit viel Ordnung. Die Spieler scheinen die Ideen und Vorgaben von Trainer Slomka zu verstehen und setzen sie brillant um. Der 3:0-Sieg in Frankfurt zeigte, dass die Niedersachsen zurecht auf dem zweiten Tabellenplatz stehen. Vorne nutzen sie ihre Chancen eiskalt und hinten halten Pogatetz, Haggui und Co. den Laden dicht. Aber auch die Spielweise der Hannoveraner überzeugte. Sie sind keine Mannschaft, die auf Ballbesitz spielt wie der FC Bayern. Aber basierend auf einer stabilen Defensive setzen sie immer blitzartig Nadelstiche, die nur schwer zu verteidigen sind, weil Hannover seine Angriffe sehr sicher und schnell ausspielt.
Dies ist nur möglich, weil Hannover viel im Mittelfeld ackert und läuft. Vorne können dann die schnellen Spitzen Ya Konan und Abdelloue bedient werden. Dieser Einsatz wird in der laufenden Saison belohnt. Dass alle Neueinkäufe so gut einschlagen war sicher nicht zu erwarten. Hannover spielt derzeit klar am Optimum und wird möglicherweise zum Ende der Saison ein wenig abrutschen. Denn vor allem im Sturm fehlt es neben Ya Konan und Abdelloue an wirklichen Alternativen. Mike Hanke gab man in der Winterpause nach Gladbach ab und Mikael Forssell ist kein adäquater Ersatz. Einzig Jan Schlaudraff könnte für Gefahr im Sturm sorgen.
Die gute Platzierung mag zum einen daran liegen, dass die üblichen Verdächtigen für die Topplätze schwächeln. Aber auch die Konkurrenz muss neidlos anerkennen: Hannover 96 zeigt guten und vor allem erfolgreichen Fußball. Dies ist besonders der Arbeit von Mirko Slomka zu verdanken. Er formte aus Hannover eine Mannschaft, die schnellen und einsatzfreudigen Fußball spielt. Genau das, was die Zuschauer sehen wollen. Von der grauen Maus zum Champions League-Teilnehmer? In dieser Saison scheint nichts unmöglich.
Aufrufe: 5264 | Kommentare: 20 | Bewertungen: 7 | Erstellt:16.01.2011
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KOMMENTARE
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18.01.2011 | 13:26 Uhr
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Colt :
Als Hamburger freut man sich natürlich mit den 96ern! Keine Frage, das was da momentan abgeht ist einfach Klasse und ich hoffe, dass Ihr es mindestens in die EL schafft!
Ich sehe kein Grund, warum Euch die Kuft ausgehen sollte! Die Mannschaft spielt nen Klasse Ball und hat für das Slomka System die richtigen Spieler!
Im Endeffekt wurde die ganze Hinrunde darüber gesprochen, dass der BVB einbricht und nichts ist passiert, warum sollte also Hannover einbrechen?
Ok, gegen uns lasst Ihr noch 3 Punkte liegen, für alle anderen Spiele drücke ich Euch die Daumen
Beste Grüße aus Hamburg
Hamburg - Hannover!
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17.01.2011 | 20:11 Uhr
-1
Renato10 :
ich verwette meinen arsch dagegen, dass hannover dieses jahr in die cl kommt sorry
dafür sind die mannschaften oben viel zu stark mit Bayern, Mainz und Leverkusen. Hannover wird es sehr schwer haben dieses niveau bis zum ende des jahres durchzuhalten.
Vor allem weil sie jetzt keiner mehr unterschätzt und sie ernst genommen werden.
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17.01.2011 | 20:05 Uhr
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Aber dieses Gerede von Hannover stürtzt auf jeden Fall ab, weil sie momentan schon am Limit spielen, kann ich nicht unterstützen. Klar ist Hannover erfolgreich, weil die Spieler in topform sind, aber vorallen ist Hannover erfolgreich, weil sie ein klares Konzept für den Erfolg haben und das Konzept wird die ganze Saison bestehen bleiben.
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17.01.2011 | 19:01 Uhr
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Würde anschaulich werden aber die Saison hat nach meiner Meinung noch 16 Spieltage...
Denke auch das Hannover nicht lange da oben bleibt aber eine Überraschung wäre es natürlich schon
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17.01.2011 | 17:53 Uhr
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j0ker11 :
Wenn wir in die CL kommen haben wir unseren Etat dadurch schon fast gedeckt
Der Blog gefällt mir, gut alles zusammen gefasst für Leute die nichts über uns wissen.
Mal sehen wie der Rest der Saison noch läuft, wenn wir einbrechen wäre es eigentlich normal und die Experten würden sagen "Hab ich doch gewusst" und wenn nicht geht es halt so weiter wie in der ganzen Saison, jeder Gegner weiß was wir können und verliert trotzdem. ( hört sich schon fast an wie ein Spitzenteam, bei Barca weiß ja auch jeder was die können aber man kriegt sie nicht in den Griff^^)
Naja Euphorie ist ja was schönes, wenn ich jetzt schon Hannover mit Barcelona vergleiche, hauptsache die Spieler bleiben realistisch und fordern bei den Verträgen jetzt keine Unsummen.
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17.01.2011 | 16:30 Uhr
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Glaube ich mache aus der aktuellen Tabelle ein Wallpaper und häng mir das irgendwo hin ;)
Ist schon sensationell was diese Saison abgeht und einfach Balsam für die Seele nach der letzten Saison.
Und wie die Hater teilweise abgehn ist einfach nur lässig.
Von mir aus werden wir am Ende auch 12. - solange Slomka verlängert ist mir alles egal
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17.01.2011 | 15:05 Uhr
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TheDood :
Wir müssten wenigstens die Taktik nicht gross ändern
Bleibt doch alle ein wenig auf dem Teppich, mitnehmen was geht und wir wir am Ende 7. werden war auch n super Jahr....
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17.01.2011 | 14:35 Uhr
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Anderson8 : XD
können auch nicht schlechter abschneiden als manch andere bundesligisten die letzten jahre^^
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Statistik
Siehe Freiburg 2001--> Uefa-Cup-Platz und dann Abstieg 2002
Bochum 2004 --> Uefa-Cup-Platz und Abstieg 2005
Hertha 2009-->EL-Platz und Abstieg 2010
Diese Teams haben in der Vorsaison immer "am Limit" gespielt und in der Folgesaison war dann die Luft raus. Transfers, Verletzte etc mögen auch dazu beigetragen haben aber diese Beispiele gibt es eben.
Kann sein, dass es bei Hannover anders laufen würde, aber eine gewisse Tendenz besteht...