28.04.2008 um 21:12 Uhr
Geschrieben von hagen
4711 für den Oberbürgermeister
Kaiserwetter über Köln, Frau und Kind auf Achse: Was liegt also näher, als die Fortuna Köln zum Verbandsliga-Auswärtsspiel nach Hennef zu begleiten? Nix! Deshalb schnell zwei, drei Anrufe und schon ist das Experten-Auto voll für die Fahrt in die Stadt mit der berühmten Sportschule.
Treffpunkt ist aber am Südstadion, hier fängt der Spieltag mit dem allgegenwärtigen Klaus Ulonska an. Der Fortuna-Präsident hält mir sein Handy unter die Nase. "Hier, lies mal, der Fritz ist auch dabei!" Der Fritz, das ist Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma, natürlich ein alter Bekannter und Duzfreund von Klaus Ulonska.
SMS von Fritz
"Nehme gerne die Nummer 4711, Gruß Fritz", richtet OB Schramma per SMS aus. 4711! Die kölscheste aller Zahlen möchte der OB also für das DeinFussballClub-Projekt haben. 4711, echt Kölnisch Wasser, das stand früher in jeder Toilette, das hatte jede (reife) Frau - ich denk sofort an Oma Lotte, die den roten Verschluss abschraubte, den Zeigefinger auf das türkis-goldene Fläschchen hielt und sich den Tropfen hinter die Ohren tupfte.
Lange her, ich beschließe, abends sofort zu googeln, ob es 4711 noch gibt. Der Pfiff einer Trillerpfeife reißt mich aus den Gedanken, es ist Pause beim Spiel der Fortuna-Damen im Schatten des Südstadions. Die können richtig gut kicken, führen schon 3:0 und bei keiner einzigen denke ich an 4711...
Vielleicht hätte Sönke Wortmann das Projekt mit den Mädels anleiern sollen. Die können dieses Jahr Jahr noch in die 2. Liga aufsteigen. Von da ist es ja nicht mehr weit bis zum Ziel von deinfussballclub: "Manage Fortuna Köln zurück in die Bundesliga".
Kränze und Kante
Es wird Zeit, nach Hennef zu fahren. Die Idee haben auch rund 350 andere Fortuna-Fans. Sonnenbrillen sind heute angesagt. Die schützen empfindliche Augen, die das Dämmerlicht der Samstagnacht lieber mögen als die grelle Hennefer Mittagssonne. Die ersten Kränze Kölsch gehen rum nach neun, zehn langen Stunden harter Abstinenz. Das Spiel läuft, nach fünf Minuten glaub ich zu wissen, dass hier und heute nix schief gehen kann.
Bei Hennef fällt nur einer auf. Diese unglaubliche Kante in der Abwehr, geschätzte zwei Meter hoch und breit. Der kann zwar nicht kicken, aber für unseren Torjäger Stasi ist der ein lebendes Stoppschild. Klaus Ulonska rennt wie ein Tiger im Käfig die Treppen rauf und runter und fordert jede Minute: "Wir brauchen ein Tor." Stürmer Rachid Bouallal hört das wohl, tut seinem Präsidenten den Gefallen und macht das 1:0.
Eine für die Bundesliga
Der Junge erinnert in seinen Bewegungen irgendwie an Mohamed Zidan. Der hat mal für Mainz 13 Tore nur in der Rückrunde geschossen und wurde im Februar Afrika-Meister. Deshalb versteckt HSV-Trainer Huub Stevens den Jungen in Hamburg auch auf der Tribüne, damit den keiner entdeckt und wegkauft. Das ist schon ein Fuchs, der Stevens.
Zidan wäre sicher später in der Bundesliga einer für Fortuna - und Stevens natürlich auch. Von Eindhoven nach Köln ist es nicht so weit, die Strecke sind Bekannte von mir früher auch regelmäßig gefahren. Zum Einkaufen, Frikandel und Pindakaas essen, glaub ich. Zurück zum Spiel, Hennef lullt die Fortuna dermaßen ein, dass es fast doch noch schief geht. Klaus Ulonska leidet nicht weniger als einst der junge Werther. Erst in der Nachspielzeit fällt das 2:0, noch mehr Kränze Kölsch gehen rum und Klaus Ulonska bringt es messerscharf auf den Punkt: "Drei Punkte sind drei Punkte."
Dat Wasser vun Kölle
Das Expertenauto fährt wieder nach Hause, hier geht zuerst der Fernseher an. WDR, Videotext, Tafel 239, Verbandsliga Mittelrhein. Was tut sich für die Fortuna im Aufstiegsrennen? VfL Leverkusen gewinnt, der FC Junkersdorf auch, aber Viktoria Köln spielt nur 0:0. Immerhin. Fast alle Fragen des Tages sind beantwortet - nur eine nicht. Was ist mit 4711?
Der erste Treffer bei Google sagt mir: 4711. Das Wunderwasser. Ein Klick mehr und ich weiß es: 4711 ist wieder aktiv! "Eine der traditionsreichsten und bekanntesten Marken kehrt jetzt auf den Bildschirm und in die Printmedien zurück", lese ich.
Nur auf den Bildschirm und in die Printmedien? Damit könnte ich leben.
Treffpunkt ist aber am Südstadion, hier fängt der Spieltag mit dem allgegenwärtigen Klaus Ulonska an. Der Fortuna-Präsident hält mir sein Handy unter die Nase. "Hier, lies mal, der Fritz ist auch dabei!" Der Fritz, das ist Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma, natürlich ein alter Bekannter und Duzfreund von Klaus Ulonska.
SMS von Fritz
"Nehme gerne die Nummer 4711, Gruß Fritz", richtet OB Schramma per SMS aus. 4711! Die kölscheste aller Zahlen möchte der OB also für das DeinFussballClub-Projekt haben. 4711, echt Kölnisch Wasser, das stand früher in jeder Toilette, das hatte jede (reife) Frau - ich denk sofort an Oma Lotte, die den roten Verschluss abschraubte, den Zeigefinger auf das türkis-goldene Fläschchen hielt und sich den Tropfen hinter die Ohren tupfte.
Lange her, ich beschließe, abends sofort zu googeln, ob es 4711 noch gibt. Der Pfiff einer Trillerpfeife reißt mich aus den Gedanken, es ist Pause beim Spiel der Fortuna-Damen im Schatten des Südstadions. Die können richtig gut kicken, führen schon 3:0 und bei keiner einzigen denke ich an 4711...
Vielleicht hätte Sönke Wortmann das Projekt mit den Mädels anleiern sollen. Die können dieses Jahr Jahr noch in die 2. Liga aufsteigen. Von da ist es ja nicht mehr weit bis zum Ziel von deinfussballclub: "Manage Fortuna Köln zurück in die Bundesliga".
Kränze und Kante
Es wird Zeit, nach Hennef zu fahren. Die Idee haben auch rund 350 andere Fortuna-Fans. Sonnenbrillen sind heute angesagt. Die schützen empfindliche Augen, die das Dämmerlicht der Samstagnacht lieber mögen als die grelle Hennefer Mittagssonne. Die ersten Kränze Kölsch gehen rum nach neun, zehn langen Stunden harter Abstinenz. Das Spiel läuft, nach fünf Minuten glaub ich zu wissen, dass hier und heute nix schief gehen kann.
Bei Hennef fällt nur einer auf. Diese unglaubliche Kante in der Abwehr, geschätzte zwei Meter hoch und breit. Der kann zwar nicht kicken, aber für unseren Torjäger Stasi ist der ein lebendes Stoppschild. Klaus Ulonska rennt wie ein Tiger im Käfig die Treppen rauf und runter und fordert jede Minute: "Wir brauchen ein Tor." Stürmer Rachid Bouallal hört das wohl, tut seinem Präsidenten den Gefallen und macht das 1:0.
Eine für die Bundesliga
Der Junge erinnert in seinen Bewegungen irgendwie an Mohamed Zidan. Der hat mal für Mainz 13 Tore nur in der Rückrunde geschossen und wurde im Februar Afrika-Meister. Deshalb versteckt HSV-Trainer Huub Stevens den Jungen in Hamburg auch auf der Tribüne, damit den keiner entdeckt und wegkauft. Das ist schon ein Fuchs, der Stevens.
Zidan wäre sicher später in der Bundesliga einer für Fortuna - und Stevens natürlich auch. Von Eindhoven nach Köln ist es nicht so weit, die Strecke sind Bekannte von mir früher auch regelmäßig gefahren. Zum Einkaufen, Frikandel und Pindakaas essen, glaub ich. Zurück zum Spiel, Hennef lullt die Fortuna dermaßen ein, dass es fast doch noch schief geht. Klaus Ulonska leidet nicht weniger als einst der junge Werther. Erst in der Nachspielzeit fällt das 2:0, noch mehr Kränze Kölsch gehen rum und Klaus Ulonska bringt es messerscharf auf den Punkt: "Drei Punkte sind drei Punkte."
Dat Wasser vun Kölle
Das Expertenauto fährt wieder nach Hause, hier geht zuerst der Fernseher an. WDR, Videotext, Tafel 239, Verbandsliga Mittelrhein. Was tut sich für die Fortuna im Aufstiegsrennen? VfL Leverkusen gewinnt, der FC Junkersdorf auch, aber Viktoria Köln spielt nur 0:0. Immerhin. Fast alle Fragen des Tages sind beantwortet - nur eine nicht. Was ist mit 4711?
Der erste Treffer bei Google sagt mir: 4711. Das Wunderwasser. Ein Klick mehr und ich weiß es: 4711 ist wieder aktiv! "Eine der traditionsreichsten und bekanntesten Marken kehrt jetzt auf den Bildschirm und in die Printmedien zurück", lese ich.
Nur auf den Bildschirm und in die Printmedien? Damit könnte ich leben.
Aufrufe: 2508 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 9 | Erstellt:28.04.2008
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witzig geschrieben, Kompliment.