Der Aufstiegskampf

Wer hat den längsten Atem? Zwei dürfen sicher nach oben, einer muss den schweren Weg über die Relegation gehen! Obwohl, schwerer Weg? Noch nie gelang es einen Zweitligist in der Geschichte der dritten Liga einen Drittligist nach 90 Minuten nur in einem Duell zu besiegen. Die besten Aussichten wieder nach oben zu dürfen, hat zweifelsohne der KSC. Schon vor der Saison wurde dem letztjährigen Zweitligaabsteiger der stärkste Kader der laufenden Saison zugerechnet. Versüßt wird deren Kader durch Hakan Calhanoglu, das Supertalent, um dem sich vor der Saison viele Bundesligisten stritten. Der HSV bekam letztendlich den Zuschlag und Calhanoglu wird nach der Saison an die Elbe wechseln. Zwar hatten die Badener anfangs nach ihrem sehr großen Umbruch Startschwierigkeiten, so fing sich der KSC zuletzt gewaltig! Neun Siege in Folge feierte der KSC nun, eigentlich blöd das jetzt der Winter kommt.
Trotzdem lacht von ganz oben ein anderer. VfL Osnabrück mit ihrem doch recht bekannten Coach Pele Wollitz. Gab es Ende Dezember noch Gerüchte um einen Rücktritt Wollitz, so sind diese mittlerweile verflogen. Momentan stehen die Zeichen danach, dass der VfL mit Wollitz in die Rückrunde geht. 8 Punkte Vorsprung besitzt man aktuell auf den viertplatzierten und drei Punkte auf den Drittplatzierten. Auch die 22 Punkte, die man aus den letzen 10 Spielen errang riechen sehr verdächtig nach Aufstieg.
Viel Spannender könnte der Kampf um den Relegationsplatz noch werden, den momentan Preußen Münster inne hält. Vor der Saison galten sie als eine Art Geheimfavorit, nun belegen sie den dritten Rang. Auf diesen Platz schielen aber noch eine handvoll andere Teams. So stehen auch die Ostwestfalen aus Bielefeld in Lauerstellung mit vier Punkte Rückstand aber noch mit einem Spiel weniger am Konto. Gleiches gilt für die SpVgg Unterhaching der großen Überraschung der Saison. So oft war man schon von Finanzproblemen in den letzten Jahren geplagt, so stand auch diese Saison unter keinem guten Stern. Leistungsträger wurden abgegeben und No-Names aus unteren Ligen hierfür verpflichtet. Mit nur 800.000 Euro startete man mit dem kleinsten Lizenzspieleretat der Geschichte der Liga und steht damit sehr überraschend auf dem fünften Tabellenrang. Ob die Überraschung gelingt?
Noch nicht ganz abgeschrieben, hat den Aufstieg der FC Heidenheim. Trotz 9 Punkte Rückstand will man im Frühjahr noch einmal angreifen. Dafür wird man sich im Winter notfalls auch noch einmal verstärken. Mit Rouven Sattelmeier kam schon ein Drittliga erfahrener Torwart. Vor drei Jahren wurde der zum Keeper der Saison gewählt, seitdem wurde es jedoch ein bisschen ruhig um ihn, sein Wechsel zur Reserve des FC Bayern München, war im Nachhinein wohl ein Fehler. Ob er noch mal an seinen alten Leistungen anknüpfen kann?
Und da ist dann noch dieser eine Verein, den ich nicht beim Namen nennen will. Wieso? Weil ich selbst nicht weiß wie er heißt. Aber es müsste schon mit dem Teufel zugehen, gäbe es auch nicht dieses Jahr wieder einen Verein, den noch niemand auf der Rechnung hat, aber der mit seinem Lauf im Frühjahr doch noch einmal überraschend am Aufstieg schnuppert. Letztes Jahr war dies der Chemnitzer FC, mit einer Serie von 16 Spielen ohne Niederlage. Auch dieses Jahr wäre die Schädlich Truppe wieder in Lauerstellung. Das gilt aber auch noch für genügend andere Teams, die im tristen Mittelfeld der Tabelle verweilen. Ein Monat voller Sonnenschein und die Welt sieht wieder anders aus. Und auf einmal, sind es nur noch ein paar mickrige Punkte zum großen Wunder...

Doch was hatte diese Saison noch zu bieten? Die Top und Flops der ersten Halbserie von User Steven_Gerrard

Top/Flop

In diesem Abschnitt werden die Flops und Tops der bisherigen Spielzeit in der dritten Liga behandelt. Ich persönlich habe mich mit genau einem Top und einem Flop schwer getan, denn auf beiden Seiten gibt es mehrere Dinge zu nennen.

Fangen wir zuerst mit den Flops in dieser Saison an:
1. Heimbilanz des VfB Stuttgart II
Heimschwäche trifft auf die Amateure des VfB Stuttgart zu. Bisher konnte man im „heimischen" Gazi-Stadion lediglich drei Siege einfahren. Das ist der schwächste Wert in der dritten Liga und bedeutet das Ende der Heimtabelle. Das Gazi-Stadion stellt also wahrlich keine Festung dar. Immerhin stellen die U23-Kicker die zweitbeste Auswärtsmannschaft bisher, weswegen ein solider Mittelfeldplatz herausspringt.


Das Gazi-Stadion, der Selbstbedienungsladen der dritten Liga

2. Ultragruppierungen von Alemannia Aachen
Eigentlich sollten bei den Fans bzw. Ultras immer das Fußballspiel und das Unterstützen der Mannschaft im Vordergrund stehen. Bei der KBU und der ACU (zwei große Ultragruppierungen der Aachener) war das in dieser Saison nicht immer der Fall. Durch peinliches und kindisches Verhalten beider Lager, kam es mehrmals zu Schlägereien und Übergriffen untereinander, die bis zu einer strikten Blocktrennung beider Parteien und einigen Stadionverboten führten.

3. Rot-Weiß Erfurt
Auf Platz 5 und zwei Punkte hinter den Regensburgern, die die Relegation erreichten, lag man nach der abgelaufenen Saison 11/12. In der Vorbereitung verlor man Topstürmer Reichwein (ging zu Aalen) sowie die Spieler Weidlich (ging zu Regensburg) und Manno (ging zu Osnabrück). Die Neuzugänge (u.a. Fillinger (FSV Frankfurt) und Tunjic (Unterhaching) sollten diese Abgänge zwar kompensieren und Erfurt ist eigentlich immer eine Mannschaft, mit der im Aufstiegskampf zu rechnen ist. Sieben Spieltage dauerte es bis zum ersten Dreier und nach 22 Spieltagen steckt Erfurt noch immer tief im Abstiegskampf fest. In allen Mannschaftsteilen scheint es an Klasse zu fehlen und wenn die Blumenstädter nicht aufpassen ist der Fall in die Regionalliga und das Versinken im Niemandsland möglich.

4. Kickers Offenbach
Ein Traditionsverein der nie zu Ruhe kommt, schafft es ebenfalls in die Flopliste. Vor der Saison erklärte Arie van Lent „seine Offenbacher" zu einem Aufstiegskandidaten. Nach einem Stolperstart gab es bereits große Unruhen im Umfeld. Blutleer und ohne Engagement trat die Truppe auf, die sich dann aber nach und nach fing und sich an die Aufstiegsplätze heran spielte. Gegen Ende der Hinrunde drehte sich die Lage aber wieder und der OFC verlor die letzten vier Partien vor der Winterpause. Die letzte Partie, das 1:5 im heimischen Stadion gegen Osnabrück, stellte in der Liga noch mal einen vorläufigen Tiefpunkt dar. Man hat bereits 14 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, finanziell scheint es auch immer wieder Probleme zu geben und nach anfänglich rund 7.000 Zuschauern am Bieberer-Berg kamen gegen Ende weniger als 5.000 Zuschauer ins Stadion.
Aber immerhin steht der OFC im DFB-Pokalviertelfinale und auch mit Trainer Arie van Lent, der nach dem 1:5 gehen sollte, wurde verlängert.