Atlanta Hawks (3) vs Milwaukee Bucks (6)


Bilanz: 53-29
Home: 34-7
Road: 19-22

Saisonverlauf
Es ist kein Zufall, dass die Mannschaft um Head Coach Mike Woodson diese Saison die beste Bilanz der letzten 13 Jahre aufweist. Die Verpflichtung des besten 6th Man der Liga, Jamal Crawford und der Reifungsprozess der Mannschaft, welcher vor allem Josh Smith und Al Horford betrifft, trugen dazu bei, dass sich die Hawks verdient den 3. Platz der Eastern Conference gesichert haben.
Nachdem man letztes Jahr im Halbfinale der Eastern Conference von den Cavaliers gesweept wurde, soll dieses Jahr der Einzug in die Conference Finals gelingen, vor allem weil es das letzte Jahr mit Star Joe Johnson und Coach Mike Woodson sein könnte, dessen Verträge im Sommer auslaufen.

Stärken
Home Sweet Home. Zusammen mit Cleveland, L.A., Orlando und Denver gehört Atlanta zu den heimstärksten Teams der Liga. Und Heimspiele sind in den Playoffs bekanntlich Gold wert. Zusätzlich besitzt das Team eine große individuelle Klasse, denn mit Joe Johnson, Josh Smith und Al Horford hat man gleich 3 Spieler in der Starting Five auf Allstar-Niveau. Zudem hat man einen gewissen Mr. Crawford, der von der Bench aus Spiele entscheiden kann und kaum aufzuhalten ist, wenn er heiß läuft.
Des Weiteren wirkt das Team eingespielter und reifer als letzte Saison, was auch die Turnover-Statistik beweist. Mit gerade einmal 12 TO's pro Spiel sind die Hawks die ballsicherste Mannschaft der NBA.

Schwächen
So stark die Hawks daheim auch sind, das Team weist gerade in den Playoffs eine furchtbare Auswärtsbilanz auf. In de letzten beiden Playoffteilnahmen gelang Atlanta nur ein Auswärtssieg. Und das in 9 Spielen. Um diese Saison endlich den großen Wurf landen zu können, müssen die Hawks an ihrer Schwäche in der Fremde arbeiten. Hinzu kommt, dass sie gegen Teams, die ebenfalls schnell und robust spielen, Schwierigkeiten haben. Sie spielen zwar exzellenten Transition Basketball, sind aber ebenso anfällig dafür, wenn der Gegner es auch kann.



Bilanz: 46-36
Home: 28-13
Road: 18-23

Saisonverlauf
Milwaukee belegte diese Saison nicht umsonst den 6.Platz im Osten. Personell wurde in Wisconsin diese Saison alles richtig gemacht. John Salmons, Ersan Ilyasova, Jerry Stackhouse und Carlos Delfino verstärkten die Mannschaft ungemein und Draftpick Nr.10 Brandon Jennings war ein Volltreffer. Außerden vollzog Andrew Bogut die erhoffte Entwicklung und etablierte sich unter den Top-Centern der NBA.
Echt Bitter für die Bucks, dass gerade Bogut sich kurz vor dem Playoff Start verletzte. Besonders wenn man bedenkt, dass er zusammen mit John Salmons, der sich in Milwaukee zum Go-to-Guy entwickelt hat, einer der Hauptgründe dafür war, dass sie zwischen dem 20.Januar und dem 30.März eine Bilanz von 25-9 aufzuweisen hatten und somit die Grundlage für den Playoff Einzug schafften.

Stärken
Scott Skiles. Der Trainer der Bucks ist der eigentliche Star dieser Saison. Er ist der Grund dafür, dass die Bucks so vielseitig spielen und stark im Set Play sind. Durch seine taktischen Finessen bereiteten die Bucks auch den Top-Teams der Liga Schwierigkeiten und waren stets auf Augenhöhe mit ihnen. Milwaukee gehört auch zu den ausgeglichensten Teams der Liga. Die Punkteausbeute ist meist auf viele Spieler verteilt, man ist also nicht von einem Topscorer abhängig.

Schwächen
Mit Andrew Bogut haben die Bucks nicht nur ihren besten Verteidiger und Rebounder, sondern auch ihren Schlüsselspieler in der Offense verloren. Seine Präsenz machte es überhaupt möglich das facettenreiche Spiel aufzuziehen und Spieler wie Jennings und Salmons in Szene zu setzen. Kurt Thomas wird ihn in keinster Weise ersetzen können. Es fehlt den Bucks also offensiv, wie defensiv an Dominanz unter dem Korb.
Hinzu kommt die unkonstante Offense. Man hat die zweitschwächste Wurfquote der Liga, was daran liegt, dass junge Spieler wie Jennings und Ilyasova mal alles, mal nichts treffen und zu wilden Würfen neigen.


Das Duell

Atlanta konnte 2 der 3 Partien in der Regular Season für sich entscheiden. Richtungsweisend für die Playoffs war allerdings das letzte Aufeinandertreffen, welches Atlanta mit 104-96 gewinnen konnte. Es war keine verheerende Niederlage, jedoch sollte die Art und Weise, wie Atlanta gewann Scott Skiles Kopfschmerzen bereiten: 48-34 Rebounds, 11-1 Blocks und 52-20 Punkte in der Zone für die Hawks. Diese Zahlen offenbarten die Schwächen der Bucks ohne Bogut, dessen Verlerzung man nicht kompensieren kann.
Nichtsdestotrotz erwartet uns eine spannende und ausgeglichene Serie. Atlanta ist auswärts zu schwach um die Serie bereits in 4/5 Spielen für sich zu entscheiden, zumal Milwaukee nach dem ersten Playoffeinzug seit 2006 auch hochmotiviert in die Spiele gehen wird. Dass man auch ohne Bogut 4 der letzten 6 RS-Spiele gewinnen konnte, wird ihnen zusätzlich Hoffnung machen.
Am Ende setzt sich jedoch die individuelle Klasse der Hawks, in Form von Joe Johson und Jamal Crawford, durch.

Head-to-Head Vergleich

PG: Mike Bibby - Brandon Jennings
Mike Bibby bringt zwar jede Menge Playoff Erfahrung mit, jedoch ist ihm Jennings athletisch überlegen und spielt offensiv wie defensiv mittlerweile stärker als der Veteran.
--> Vorteil Bucks

SG: Joe Johnson - John Salmons
John Salmons ist inzwischen Go-to-Guy und Topscorer der Bucks. Dennoch: Joe Johson ist eine Klasse besser.
--> Vorteil Hawks

SF: Marvin Williams - Carlos Delfino
Ähnlicher könnten die Statistiken der beiden Spieler und ihre jeweiligen Rollen innerhalb der Mannschaft kaum sein. Delfino ist lediglich der bessere Dreierschütze.
--> ausgeglichen

PF: Josh Smith - Luc Richard Mbah a Moute
Mbah a Moute ist zwar ein sehr guter verteidiger, doch ist er in der Offense kaum ein Faktor (6 PpS). Josh Smith ist dem jungen Kameruner in allen Kategorie des Spiels weitaus überlegen.
--> klarer Vorteil Hawks

C: Al Horford - Kurt Thomas
Bei allem Respekt für den 37jährigen Thomas, Horford ist ihm offensiv, defensiv und körperlich meilenweit voraus. Über ihn werden viele Angriffe der Hawks laufen.
--> klarer Vorteil Hawks

Bench
Atlanta hat mit Jamal Crawford den besten Bankspieler der NBA. Milwaukee hingegen hat mit Ilyasova, Ridnour und Stackhouse drei Spieler, die regelmäßig knapp 30 Punkte von der Bank liefern. Es fehlt den Bucks aber ein konkurrenzfähiger Center auf der Bank. Gadzuric wird in den Playoffs kaum reichen, vor allem weil Atlanta mit Pachulia einen ordentlichen Back-up für Horford hat.
--> Vorteil Hawks

Tipp: 4 - 2