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München, Samstag 24.04.

Sojamilch, Ziegenmilch, Kokosmilch, Vollmilch, Milch mit 0,3 % Fett, Milch mit 1,7 % Fett...
Das Frühstückbuffet des Kempinsky-Hotels war enorm, zumindest für einen 20-jährigen Zivildienstleistenden. Alleine die Auswahl an verschiedenen Milchsorten war erschlagend. Alles war erschlagend. Der Tag sollte es auch werden...

Mit einem Fanreporter-Bus ging es nach einem reichhaltigen Frühstück und Luxusdusche rein nach München. Busfahrer Reinhard erlangte innerhalb der Gruppe bereits Kultstatus, weil er einfach nur da war und es wurden Sprechchöre aller Art angestimmt.
Die Stimmung war prächtig. Das war sie sowieso fast immer. Am Abend vorher hatte uns ein Mitarbeiter des Hotels noch ermahnt, weil alle 10 Fanreporter eine furchtbar laute Humba im Hotel-Foyer tanzten.



Die erste Station unserer Tour war das die Spox-Redaktion in München. Für mich ein ganz besonderes Ereignis, schließlich sollte ich zum ersten Mal die heiligen Räume betreten, in denen ich bald arbeiten werde. Es war noch nicht viel los im Büro, doch erste "Kollegen" sah ich schon. An der Wand hingen Trikots aller möglichen Fußballmannschaften, Comunio-Ergebnisse und ein NBA-Tippspiel. Mein erster Eindruck war nur positiv. Hier schien ein Team zu arbeiten, das funktioniert.



In der Redaktion selbst wartete auch die nächste Challenge auf uns. Ein Fußballquiz, bestehend aus einer leichten, einer mittleren und einer schweren Fragen. Jeder Kandidat erhielt unterschiedliche Fragen, die er auch vor der Kamera beantworten musste.
Meine weiß ich noch genau.
Zunächst wollte Spox-Redakteur Stefan Rommel von mir wissen wer denn im Endspiel 1994 gegeneinander gespielt hat.
Das war leicht. Ich war schließlich schon fünf Jahre alt als Brasilien gegen Italien im Elfmeterschießen gewann.
Die zweite Frage war etwas kniffliger und beschäftigte sich mit dem Gegner, der Ungarn 1982 in Spanien mit 10:1 unterlag. Es gab vier Antwortmöglichkeiten, ich hätte es wohl auch ohne gewusst. El Salvador.
An Frage 3 scheiterte ich allerdings.
Es ging darum, wer 1998 in Frankreich in der Gruppe von Nigeria, Spanien und Bulgarien neben Nigeria weiterkam. Wer die Antwort ohne Wikipedia weiß, der kann sie natürlich als Kommentar posten. Ich habe jedenfalls auf Kroatien getippt. Daneben.



Auch wenn ich noch mehrere Stunden hätte in der Redaktion verbringen wollen, um dabei Fußballfragen zu beantworten, ging es trotzdem weiter in die Sport1-Fernsehstudios, auch okay.
Dort sollten wir im originalen Studio der Sport1-News einen uns unbekannten Text vorlesen. Wir betraten einzeln den Raum, auf dem großen Tisch lag ein Text, den wir dann vor laufender Kamera vorlesen sollten. Dieser bestand natürlich aus lauter Eigennamen und beschäftigte sich mit den Spitznamen der einzelnen Nationalmannschaften. Unfair!



Diese Challenge schien die Gruppe auch nicht zur Zufriedenheit der Jury gelöst zu haben, so dass (spontan?!) eine weitere Challenge für uns entworfen wurde. Hierbei sollte uns auch bewusst werden, dass wir in Südafrika nicht als Gruppe auftreten, da zu diesem Zeitpunkt des Wochenendes der Gruppenzusammenhalt so stark war, dass er der Jury wohl schon unheimlich schien.
Für die Extra-Challenge wurden wir nach vorheriger Kritik also wieder einzeln ins Studio geholt, wo uns vor der Kamera gesagt wurde:
"Du bist jetzt beim ersten Spiel der deutschen Mannschaft in Südafrika und berichtest, du hast 30 Sekunden Zeit, los!".
Zack, auf die Sekunde genau spontan da sein. Gar nicht einfach. Anspruchsvoll, aber gut.



Der Tag hatte uns alle schon jetzt in den Bann gerissen. Geniale Stimmung, homogene Gruppe, tolle Erlebnisse, starke Challenges. Es sollte weitergehen...

Der nächste Halt, den Kult-Busfahrer Reinhard ansteuerte, war die Allianz Arena. Wer Fanreporter werden will und in München ist, der muss natürlich auch einmal im Stadion der Stadt gewesen sein. Wir waren es.
Eine VIP-Tour durch das gesamte Stadion führte uns in Logen, Kabinen, Reporterplätze und nicht zuletzt auf die Ersatzbänke. Während der Tour hatten wir die wohl anspruchsvollste Challenge zu lösen.
Wir wurden zu je fünf Kandidaten in das Sport1-Team und das Spox-Team aufgeteilt und sollten mit unseren Handys ein Video drehen. In diesem Video sollten wir etwas zur Weltmeisterschaft berichten und jeder der Gruppe sollte zumindest einmal zu sehen sein.
So konnten wir die Allianz Arena also nicht nur genießen, sondern musste auch arbeiten.


Die Bundesliga-Konferenz konnten wir uns aber natürlich trotzdem anschauen, jedoch nicht ganz einfach so, sondern in der Sport1-Loge in der Allianz Arena. Elegant.



Unsere weitere Aufgabe bestand darin unser Video zu schneiden, während wir in einem südafrikanischen Restaurant essen waren. Dabei mussten wir eine Frist einhalten.


Danach war die Arbeit getan, der Tag war am Ende und wir hatten alle unser Bestes gegeben, als wir um ungefähr 22 Uhr vor dem Kempinsky Hotel standen, wo wir uns noch einmal treffen sollten.



Was dann folgte, war nur noch geil.
Mit dem Moment als zwei dicke Hummer-Limousinen vorfuhren und zu unseren Füßen hielten, wusste ich, dass dieser unvergessliche Tag in einer nicht weniger unvergesslichen Nacht enden sollte.
Wir teilten uns wieder in jeweils Fünfer-Gruppen in die Limousinen auf, wobei ich durch Glück und Geschick natürlich in die Limousine mit den drei hübschen Mädels geriet.
Darin wurde dann natürlich so richtig gerockt. Die Musik war laut, die Laune auf dem Siedepunkt, dieser Abend war nur noch perfekt.
Es sollte aber natürlich noch besser kommen...



Nach einer längeren Fahrt hielten wir vor einem Club.
Eigentlich ja völlig klar vor welchen Club. Wir standen natürlich vor Münchens Edeldiskothek P1. Da ging es dann auch an den Türsteher vorbei an einen eigens für uns reservierten Tisch, auf dem bereits Getränke für uns warteten.

Den Rest des Abends kann sich jeder so vorstellen, wie er das gerne will, es kann sowieso nicht schöner sein als der Abend, den ich erlebt habe.




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