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München, Freitag 23.04.

Fanreporter End-Casting, mit mir als einer von 10.
Nicht wirklich.
Ich konnte das nicht glauben. Ich konnte das alles schon nicht glauben, als ich die Mail geöffnet hatte, in der mir gratuliert wurde.
Ich wurde eingeladen für ein Wochenende nach München, weil ich zu den zehn besten Teilnehmern gehörte. Das konnte doch nicht wirklich so sein.


Da stand ich also an einem Freitag im Foyer des Kempinski Hotels Airport in München. Im legendären Foyer, in dem Udo Lattek schon jeden noch so wichtigen Manager zur Schnecke gemacht hat, wo Jörg Wontorra schon so viele Legenden des deutschen Fußballs begrüßt hat. Genau hier hatte Sony Ericsson ein Zimmer für mich reserviert, für zwei Tage.
Es blieb nicht viel Zeit beeindruckt zu sein, das Wochenende sollte viel zu bieten haben.
Nachdem ich ein neues Vivaz-Handy mit dem Hinweis darauf in die Hand bekam, dass dieses uns nur für das Wochenende für Aufnahmen zur Verfügung gestellt wurde, lernte ich meinen Zimmerkollegen Steffen kennen. Wir unternahmen direkt einen Ausflug durch den Münchner Flughafen, wo wir uns ein Polo-Turnier anschauten und ich Steffens vernichtende Niederlage beim Wii-Tischtennis per Vivaz aufnahm und kommentierte.



Kurz danach ging es auch schon in die Sky-Lounge im Hotel, wo die erste Besprechung stattfand.
Mich erwartete eine ganze Schar von neuen Gesichtern, als ich mit meinem Zimmernachbarn Steffen den Raum betrat. Zwei Mitarbeiter von Sony Ericsson, drei Mitarbeiter von Spox, drei von Sport1, dazu die Organisatoren des Events von Rebel-Media und – natürlich – ein Kamerateam bestehend aus vier netten Herren. Nacheinander wurde sich vorgestellt.
Hier sah ich natürlich auch zum ersten Mal meine "Konkurrenten". Sechs Jungs und drei Mädels, die genau das gleiche wollten wie ich.
Wie sind sie einzuschätzen? Wie werden sie sich verhalten?



Es waren völlig bedeutungslose Fragen, denn irgendwie hatten wir uns nach wenigen Minuten schon alle gegenseitig ins Herz geschlossen und aus den anfänglichen Konkurrenten sollte während des Wochenendes eine der homogensten und eingeschworensten Gruppen, die ich je miterleben durfte, heranwachsen.
Konkurrenzdenken ausgeschaltet, viel zu nett meine Mitstreiter und Mitstreiterinnen.



Freitagabend erwartete alle Kandidaten die erste Challenge, in der wir uns vor einer Jury, bestehend aus den Mitarbeitern von Sony Ericsson, Spox-Chefredakteur Alex Marx und einem Sport1-Redakteur, präsentieren mussten.
Im Licht der Kamera sollten wir das Foyer des Hotels betreten und eine freudige Geste für die Kamera zeigen. Die einen rutschten auf dem Boden, die anderen zogen sich fast aus. Gut waren alle.



Das waren sie auch bei der zweiten "Challenge", bei der sich jeder vor der Kamera vorstellen musste und in dreißig Sekunden erklären sollte, warum gerade er der Fanreporter sein sollte.
"Kompetenz von Günther Netzer, Emotionalität von Oliver Kahn", das waren meine Argumente. Schlüssig.

Den Abend selbst ließen wir bei Erdinger und Cocktails ruhig ausklingen. Wir sprachen über unsere Liebe zum Fußball und den Traumberuf Sportjournalismus. Wir redeten über unsere Lieblingsvereine, unsere Gemeinsamkeiten, unsere Unterschiede. Der Fan von Hannover 96 wurde bedauert, gegenüber den Gladbacher Jungs gab es Spitzen von meiner Seite (auch wenn ich damit ziemlich einsam war aufgrund der Gladbacher Übermacht an diesem Wochenende).
Anhand der Steine einer Topfpflanze wurde die Taktik der Nationalelf aufgezeichnet. Wer ist für uns dabei, wer spielt von Anfang an?
Fußballfachsimpeln mit den Fanreportern.
Es tat gut.


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