oder "spring mal vom Tisch!"
Zwecks Übersichtlichkeit jetzt auch in dieser Gruppe gepostet, gehört hierher!
# 53 Länderspiele; 2 Tore für Deutschland
# 1 B-Länderspiel
# 1. Bundesliga; 356 Spiele, 21 Tore
# DFB-Pokal; 50 Spiele; 7 Tore
Nachdem desaströsen Saisonauftakt des 1.FC Köln erwische ich mich immer häufiger bei Tagträumereien. Früher war der FC ja noch das Real Madrid des Westens. Erster Deutscher Meister der 1963 gegründeten Bundesliga. Erstes geschlossenes Trainingsgelände mit Wellnessbereich etc. "Das Geißbockheim". Erster alles. Damals träumte Bayern noch von der Säbenerstraße. Damals! Damals war es toll bis 1990.
Nun hab ich diese Gruppe der "vergessenen Helden" entdeckt und mir ist aufgefallen, dass wenn man über den 1.FC Köln der Vergangenheit redet, immer wieder die gleichen Namen genannt werden, die zum Erfolg dieses Vereins beitrugen. Angefangen von Hans Schäfer über Wolfgang Overath und Heinz Flohe bis Toni Schumacher, Pierre Littbarski Dieter Müller etc. Ein Name bleibt meistens aus.
Ein Name ohne den aber die gesamte deutsche Fußballgeschichte umgeschrieben werden müsste.
Wolfgang "Bulle" Weber
geboren 1944 begann seine Fußball Laufbahn mit 10 Jahren, wie meine Wenigkeit, bei der Sportvereinigung Porz (Kölner Stadtteil).
Für alle Insider, ja ich bin Porzer und entschuldige mich nicht dafür! Porz ist ja Kult, sagt ja selbst der Guido Cantz und der weiß es. Aber zurück zum Wolfgang.
Der damalige Kölner Trainer Tschik Caykowski entdeckte das Abwehrtalent 1962 und stattete ihn mit einem Profivertrag aus. Wolfgang Weber spielte bis 1978 beim 1.FC Köln, musste dann allerdings seine Karriere an den Nagel hängen wegen einer Herzmuskelentzündung.
Webers unbändiger Wille und sein Einsatz bis an die Schmerzgrenze bescherten ihm am 29. April 1964 gegen die Tschechoslowakei sein Nationalmannschaftsdebüt. Im gleichen Jahr wurde er mit dem 1.FC Köln erster Deutscher Meister.
1965 kam es zum ersten großen Spiel für den "Bullen", in dem er seinem Namen alle Ehre machte.
Im Viertelfinale um den Europapokal der Landesmeister (heutige Championsleague) kam es am 24. März, nach zwei torlosen Spielen zu einem Entscheidungsspiel gegen den FC Liverpool auf neutralem Boden. An Rotterdam hat Wolfgang Weber wohl seine schmerzvollsten Erinnerungen. In der ersten Halbzeit prallte Weber mit seinem Gegenspieler zusammen, so dass er im rechten Bein einen "dumpfen Schmerz" verspürte. In der Halbzeitpause testeten die Vereinsärzte die Belastbarkeit des Beines. Weber sollte vom Tisch springen. Mehrmals musste er diesen Belastbarkeitstest, mit schmerzvollem Gesicht, erbringen. Danach waren sich die Ärzte ganz sicher, dass ein Weiterspielen möglich war. So quälte sich Weber mit einem Wadenbeinbruch bis zum Ende durch.
Der FC verlor nach Los (Elfmeterschießen gab es damals noch nicht) und flog ungeschlagen aus dem Pokalwettbewerb hinaus.
Nach diesem Spiel und einer längeren Verletzungspause wurde Weber für die WM in England von Helmut Schön nominiert. Weber und Beckenbauer waren die jüngsten Spieler im Team der Nationalelf. In diesem dramatischsten, aller dramatischen Endspiele gegen England, lag die deutsche Nationalmannschaft bis 60 Sekunden vor Schluss mit 2-1 zurück doch dann kam Bulle Weber und drückte den Ball über die Linie. Das Ende ist bekannt. Deutschland verlor nach dem "Wembley-Tor" noch mit ïFFD4-2. Weber ist sich heute noch sicher, dass der Ball nicht mit vollem Umfang die Linie überschritten hatte. Dank ihm kam es aber überhaupt erst zu diesem" Fußballgeschichtlichen Ereignis".
Zwei Jahre später wurde Weber mit dem 1.FC Köln das erst mal Deutscher Pokalsieger. 1970 nahm er an seiner letzten Weltmeisterschaft in Mexiko teil, wo er mit der Nationalmannschaft den 3. Platz belegte. Es folgten der Gewinn der Deutschen Meisterschaft mit dem FC 1978 und die weiteren Pokalsiege 1977 und 1978.
Nach seiner aktiven Zeit wurde er 1978 Trainer von Werder Bremen. Bis 1980 füllte er das Amt aus. Weitere Trainerstationen folgten nicht.
Heute ist Bulle Weber für karitative Zwecke unterwegs und führt nebenbei ein Gartencenter.
Dem 1.FC Köln ist er bis heute treu verbunden.
Ich wünschte es gäbe ein paar mehr Bullen in der Liga!
Zur EFFZEH-Legende #02 - Geißbock HENNES
EDIT:
Wolgang Weber über das Wembley Tor und den Wadenbeinbruch bei MAGICS FC-STAMMTISCH
ja luka und ich werden das in angriff nehmen. haben auch gestern es zeitlich terminiert für jeden donnerstag!
da die ganze kiste eh nur was für so fußballopas wie uns ist gehen wir auch nicht von viel aufmerksamkeit aus, daher ist es uns dann auch egal wenn am selben tag der blogpokal stattfinden. unsere kleine episode muss nicht angeteast werden ;)
hauptsache wir bringen dem ein oder anderen fußball-fan "unseren verein" etwas näher. mehr wollen wir gar nicht! :)
freut mich dass du es magst!
Ich wünsch mir mehr von deinen Legenden Blogs, da ich so was gerne lese.
übrigens die Bayern hatten auch mal einen Bullen, Bulle Roth, aber das nur am Rande.
Warum muss man sich für Porz entschuldigen? Nur weil es auf der anderen Rheinseite liegt?
hab die stammtisch-ausgabe seinerzeit ja gesehen und muss sagen: super typ! schade, dass er ein wenig in vergessenheit geraten ist. aber dank magic und dir ist das ja nun anders.