25.11.2009 um 23:59 Uhr
Geschrieben von Red_7
NFL Legends XII - Dick Butkus
Liebe NFL Legends Fans, liebe SPOX Community!
Heute will ich endlich meiner Zusage nachkommen und auch meinen Anteil an der Huldigung und Beschreibung von Legenden der National Football League nachkommen. Und da fällt meine Wahl natürlich auf einen der besten von allen. Einen Namen der Jahre lang Offensive Lines das Schrecken lehrte, durch seine Leidenschaft und sein Athletik, die das Linebacker Spiel revolutionierte.
Einige werden schon ahnen um wen es geht, nämlich um niemanden anderes als Dick Butkus. Zwölf Jahre lang Middlelinebacker (1965-1973) der Chicago Bears.
Aber der Reihe nach. Dick Butkus wurde am 9. Dezember 1942 als Sohn litauischer Einwanderer in der Southside von Chicago geboren. Kurios ist übrigens, das er sich als Kind eher zu den damals noch ebenfalls in Chicago residierenden Cardinals hingezogen fühlte und sich sogar einige Spieler der Green Bay Packers anschaute, dem späteren Divisionsrivalen.
Seine Footballkarriere begann er an der Chicago Vocational Career Academy. Einer Art Berufsschule, die sich an die Highschool anschloss. Diese wurde damals von der US Marine betrieben um Flugzeugmechaniker für die Zukunft auszubilden. Aber eine Legende wäre keine Legende wenn er nicht schon von klein auf auf sich aufmerksam gemacht hätte. An der Schule spielte er mit Patrick O'Neill, Tyler Volk und Eric Parker zusammen, mit denen er bis heute befreundet ist. Schon in der Schule waren die vier als das "ferocious quartet" (wildes/grausames Quartett) bekannt.
Der Kampus der Universität von Illinois
1962 wechselte er auf die University of Illinois und sollte drei Jahre für die "Illinois Fighting Illini" Linebacker und Center spielen. Schon in seinem zweiten Jahr wurde er, ebenso wie im dritten und letzten Jahr, in das All-American Team gewählt, die Auswahl der besten College Spieler des Landes. Ebenso wurde er 1963 von den Trainern zum besten Spieler der Saison gewählt sowie zum Spieler des Jahres in der Big Ten Conference. Den einzigen Titel im College Bereich gewann man im gleichen Jahr (Bilanz: 8-1-1), nämlich den Rose Bowl in dem er gegen die University of Washington eine Interception zum 17-7 Sieg in die Endzone zurücktrug.
1964 war für die Mannschaft schwieriger. Man beendete die Saison nur mit sechs Siegen und vier Niederlagen und konnte sich für keines der Endspiele qualifizieren. Dies war dann auch der Abschied von Dick Butkus aus Illinois, ihn zog es in die NFL. Allerdings schaffte er es in seiner letzten Saison trotz des schlechteren Abschneidens seines Teams, auf Platz 3 bei der Wahl zu Heisman Trophy für den besten Collegefootballspieler.
Das für einen Linebacker ein herrausragendes Ergebnis, da bei der Wahl eigentlich nur Quaterbacks und Runing Backs eine echte Chance hatten. Dazu kommt noch das sein Trikot mit der #50, seit seinem Ausscheiden nicht mehr vergeben wird.
Im Draft wurde in der ersten Runde an der Position drei von den Chicago Bears gedraftet. Kurios, da er ebenfalls von den Denver Broncos gedrafted wurde, die damals noch in der mit der NFL konkurrienden AFL spielten. Die einzige Liga die jemals mit der NFL konkurrieren konnte und deswegen kurz darauf mit der NFL fusionierte.
Das besondere an Dick Butkus war, das er trotz seiner Größe und Gewicht, eine solche Geschwindigkeit besaß, um die komplette Breite des Spielfeldes von einer zur anderen Seitenlinie abzudecken. Dazu war ohne Probleme in der Lage sämtliche Tight Ends und Running Backs in Manndeckung zu nehmen. Und natürlich seine Art und Weise zu tackeln.
Er trägt auch heute noch den Beinamen "the most feared" der ihm von der Zeitung "Sports Illustrates" verliehen wurde.
Das Cover von Sports Illustrates
Er hat mit den Chicago Bears nie die Playoffs erreicht, aber trotzdem ist sein Name einer der ersten der fällt, wenn nach dem besten Defence Player der NFL Geschichte gefragt wird. 1970 erreichte er seine produktivste Saison mit sage und schreibe 132 tackles, 84 assists, 3 INT und 2 fumble recoveries. Aber seine total aufopfernde Spielweise hatte auch Opfer. Er wurde so häufig wie kein anderer Spieler tief geblockt, oder teilweise sogar von zwei Offensive Linemen in einen mittlerweile verbotenen Chopblock genommen (Ein Offenselinemen blockt ins Knie und der andere normal den Oberkörper). So musste er bereits mit 31 Jahren 1973 nach mehren Knieoperationen seine Karriere beenden. Insgesamt erreichte er 1020 Tackles, 22 Interceptions und 27 Fumble Recoveries.
Er zerstritt sich nach seiner letzten Sasion mit Teameigner George Halas, weil der seinen Spielern vertraglich verbot, bei Verletzungen sich die Meinung eines zweiten Doktors, neben dem Teamarzt einzuholen. Der Verdacht lag nahe, das Team ihn mit Verletzungen hatte spielen lassen, die sein Karriereende beschleunigten.
In seinen 8 Jahren in der NFL, wurde er jedes Jahr in die Auswahlmannschaft zum Pro Bowl gewählt, davon sechsmal als Starter. Dazu wurde er in mehrere Jahrzentauswahlen (60er und 70er) gewählt.
Wie im College erklärten auch die Chicago Bears "seine" #51 für retired und vergeben sie seit dem nicht mehr.
In seinen Fußspuren folgten weitere herausragende Middle Linebacker
Im Jahr 2000 hätte es beinahe ein Comeback als Coach gegeben. Die World Wrestling Entertainment Gruppe wollte eine Konkurrenzliga zur NFL eröffnen und Butkus sollte den Posten des Headcoaches bei den Chicago Enforcers übernehmen. Allerdings wurde er als am Ende auf den rein repräsentativen Posten des Sportdirektors weggelobt.
Nach seiner Karriere engagierte sich Butkus mit einer "Play clean" Kampagne, gegen den Gebrauch von Steroiden schon in der High School und am College.
Endgültig zur Legende wurde Dick Butkus dann, als er im Jahr 1979 in die Football Hall of Fame berufen wurde. Übrigens die früheste Möglichkeit aufgenommen zu werden, mit der ersten Nominierung.
Seit 1975 wird der beste Linebacker im Collegebereich zu seinen Ehren mit dem Dick-Butkus-Award ausgezeichnet. 1990 zog die Verleihung auch von Florida nach Chicago. Der aktuelle Träger der Auszeichnung ist übrigens niemand anderes als DeMarcus Ware. Der einzige Profi der bisher mit dem Award ausgezeichnet wurde.
Heute will ich endlich meiner Zusage nachkommen und auch meinen Anteil an der Huldigung und Beschreibung von Legenden der National Football League nachkommen. Und da fällt meine Wahl natürlich auf einen der besten von allen. Einen Namen der Jahre lang Offensive Lines das Schrecken lehrte, durch seine Leidenschaft und sein Athletik, die das Linebacker Spiel revolutionierte.
Einige werden schon ahnen um wen es geht, nämlich um niemanden anderes als Dick Butkus. Zwölf Jahre lang Middlelinebacker (1965-1973) der Chicago Bears.
Aber der Reihe nach. Dick Butkus wurde am 9. Dezember 1942 als Sohn litauischer Einwanderer in der Southside von Chicago geboren. Kurios ist übrigens, das er sich als Kind eher zu den damals noch ebenfalls in Chicago residierenden Cardinals hingezogen fühlte und sich sogar einige Spieler der Green Bay Packers anschaute, dem späteren Divisionsrivalen.
Seine Footballkarriere begann er an der Chicago Vocational Career Academy. Einer Art Berufsschule, die sich an die Highschool anschloss. Diese wurde damals von der US Marine betrieben um Flugzeugmechaniker für die Zukunft auszubilden. Aber eine Legende wäre keine Legende wenn er nicht schon von klein auf auf sich aufmerksam gemacht hätte. An der Schule spielte er mit Patrick O'Neill, Tyler Volk und Eric Parker zusammen, mit denen er bis heute befreundet ist. Schon in der Schule waren die vier als das "ferocious quartet" (wildes/grausames Quartett) bekannt.
Der Kampus der Universität von Illinois
1962 wechselte er auf die University of Illinois und sollte drei Jahre für die "Illinois Fighting Illini" Linebacker und Center spielen. Schon in seinem zweiten Jahr wurde er, ebenso wie im dritten und letzten Jahr, in das All-American Team gewählt, die Auswahl der besten College Spieler des Landes. Ebenso wurde er 1963 von den Trainern zum besten Spieler der Saison gewählt sowie zum Spieler des Jahres in der Big Ten Conference. Den einzigen Titel im College Bereich gewann man im gleichen Jahr (Bilanz: 8-1-1), nämlich den Rose Bowl in dem er gegen die University of Washington eine Interception zum 17-7 Sieg in die Endzone zurücktrug.
1964 war für die Mannschaft schwieriger. Man beendete die Saison nur mit sechs Siegen und vier Niederlagen und konnte sich für keines der Endspiele qualifizieren. Dies war dann auch der Abschied von Dick Butkus aus Illinois, ihn zog es in die NFL. Allerdings schaffte er es in seiner letzten Saison trotz des schlechteren Abschneidens seines Teams, auf Platz 3 bei der Wahl zu Heisman Trophy für den besten Collegefootballspieler.
Das für einen Linebacker ein herrausragendes Ergebnis, da bei der Wahl eigentlich nur Quaterbacks und Runing Backs eine echte Chance hatten. Dazu kommt noch das sein Trikot mit der #50, seit seinem Ausscheiden nicht mehr vergeben wird.
Im Draft wurde in der ersten Runde an der Position drei von den Chicago Bears gedraftet. Kurios, da er ebenfalls von den Denver Broncos gedrafted wurde, die damals noch in der mit der NFL konkurrienden AFL spielten. Die einzige Liga die jemals mit der NFL konkurrieren konnte und deswegen kurz darauf mit der NFL fusionierte.
Das besondere an Dick Butkus war, das er trotz seiner Größe und Gewicht, eine solche Geschwindigkeit besaß, um die komplette Breite des Spielfeldes von einer zur anderen Seitenlinie abzudecken. Dazu war ohne Probleme in der Lage sämtliche Tight Ends und Running Backs in Manndeckung zu nehmen. Und natürlich seine Art und Weise zu tackeln.
Er trägt auch heute noch den Beinamen "the most feared" der ihm von der Zeitung "Sports Illustrates" verliehen wurde.
Das Cover von Sports Illustrates
Er hat mit den Chicago Bears nie die Playoffs erreicht, aber trotzdem ist sein Name einer der ersten der fällt, wenn nach dem besten Defence Player der NFL Geschichte gefragt wird. 1970 erreichte er seine produktivste Saison mit sage und schreibe 132 tackles, 84 assists, 3 INT und 2 fumble recoveries. Aber seine total aufopfernde Spielweise hatte auch Opfer. Er wurde so häufig wie kein anderer Spieler tief geblockt, oder teilweise sogar von zwei Offensive Linemen in einen mittlerweile verbotenen Chopblock genommen (Ein Offenselinemen blockt ins Knie und der andere normal den Oberkörper). So musste er bereits mit 31 Jahren 1973 nach mehren Knieoperationen seine Karriere beenden. Insgesamt erreichte er 1020 Tackles, 22 Interceptions und 27 Fumble Recoveries.
Er zerstritt sich nach seiner letzten Sasion mit Teameigner George Halas, weil der seinen Spielern vertraglich verbot, bei Verletzungen sich die Meinung eines zweiten Doktors, neben dem Teamarzt einzuholen. Der Verdacht lag nahe, das Team ihn mit Verletzungen hatte spielen lassen, die sein Karriereende beschleunigten.
In seinen 8 Jahren in der NFL, wurde er jedes Jahr in die Auswahlmannschaft zum Pro Bowl gewählt, davon sechsmal als Starter. Dazu wurde er in mehrere Jahrzentauswahlen (60er und 70er) gewählt.
Wie im College erklärten auch die Chicago Bears "seine" #51 für retired und vergeben sie seit dem nicht mehr.
In seinen Fußspuren folgten weitere herausragende Middle Linebacker
Im Jahr 2000 hätte es beinahe ein Comeback als Coach gegeben. Die World Wrestling Entertainment Gruppe wollte eine Konkurrenzliga zur NFL eröffnen und Butkus sollte den Posten des Headcoaches bei den Chicago Enforcers übernehmen. Allerdings wurde er als am Ende auf den rein repräsentativen Posten des Sportdirektors weggelobt.
Nach seiner Karriere engagierte sich Butkus mit einer "Play clean" Kampagne, gegen den Gebrauch von Steroiden schon in der High School und am College.
Endgültig zur Legende wurde Dick Butkus dann, als er im Jahr 1979 in die Football Hall of Fame berufen wurde. Übrigens die früheste Möglichkeit aufgenommen zu werden, mit der ersten Nominierung.
Seit 1975 wird der beste Linebacker im Collegebereich zu seinen Ehren mit dem Dick-Butkus-Award ausgezeichnet. 1990 zog die Verleihung auch von Florida nach Chicago. Der aktuelle Träger der Auszeichnung ist übrigens niemand anderes als DeMarcus Ware. Der einzige Profi der bisher mit dem Award ausgezeichnet wurde.
Aufrufe: 4678 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 9 | Erstellt:25.11.2009
ø 8.0
KOMMENTARE
Um bewerten und sortieren zu können, loggen Sie sich bitte ein.
19.01.2010 | 13:17 Uhr
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Red_7 :
Also wenn keiner vor dem Blog die Bears Legenden kannte, dann wird es vielleicht mal Zeit für Walter Peyton...
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19.01.2010 | 12:23 Uhr
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django :
Spitzen Blog super Sache kannte Ihn vorher auch nicht aber einfach genial
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10.12.2009 | 01:01 Uhr
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midget :
sehr schöner blog.richtig gut geschrieben, hat spaß gemacht zu lesen, gerade auch weil ich ja fan der linebacker bin.
und butkus ist in der tat sexier :)
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27.11.2009 | 15:09 Uhr
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Red_7 :
Ja die Videos sind teilweise recht geil. Auch die Tackle Compilations von Butkus sind echt stark...
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27.11.2009 | 09:52 Uhr
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Der war eigentlich vor meiner Zeit und lange wusste ich nicht, von wem die Reporter immer wieder sprachen, wenn bei einem harten Hit auf dem Platz an einen gewissen Butkus erinnert wurde.... dann hab ich ein Special gesehen "The hardest hits of the NFL" (oder so ähnlich, ich werd alt... ) und da kam jeder gefühlte 3. Hit von Butkus.
Mich hat's gewundert, dass einige seiner Opfer hinterher noch aufstehen konnten, denn teilweise sah es aus als würde ein Fußgänger von nem LKW überrannt werden.
Auf jeden Fall ein genialer Blog und ein mehr als würdiger Progonist!
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26.11.2009 | 19:48 Uhr
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Red_7 :
Nach jedem zweiten Spielzug, haut der Whitehead sich mit dem rechten auf den ausgestreckten linken Arm und sagt: "Personal Foul, unnecessary roughness, number 51, 15 Yard Penalty, automatical first down." Denn was damals alles noch erlaubt war...
Chopblock, Horse Collar Tackle, Spearing, etc.
Da wundert es mich nicht, das einige gesundheitliche Probleme haben.
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26.11.2009 | 16:36 Uhr
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Ich glaube, das sollte man sich gar nicht vorstellen. Wenn ich mir das Video anschaue, was da die Leute reihenweise vom Feld gehieft wurden, dann mag man sich gar nicht vorstellen, was da heute passieren würde...
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26.11.2009 | 15:58 Uhr
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Red_7 :
Gegen die Popelbremse kann nun mal auch kein Reggie mithalten. Da helfen auch keine 196 Sacks... Dick ist auf jeden Fall ein Tier. Man stelle sich vor er hätte damals schon mit moderner Ausrüstung und nicht mit den alten schweren Dingern gespielt...
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26.11.2009 | 15:54 Uhr
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xxlhonk :
@Red_7Womit Dein Geschmack hinsichtlich Männer auch geklärt wäre.
Aber ist das politisch korrekt?
Darf ein Autor so etwas sagen?
Ja.
Hier auf alle Fälle.
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