Nach dem unvergesslichen Spiel am vergangenen Dienstag steht im Rahmen der "englischen Woche" am kommenden Samstag, den 26.09.2015, um 15:30 Uhr, das nächste Bundesliga-Pflichtspiel für den FC Bayern an. Die Mannschaft von Pep Guardiola muss auswärts beim FSV Mainz 05 antreten. Übertragen wird das Match wie immer bei SKY.
Nach einem solchen Ausnahmespiel wie dem letzten, ist es vermutlich selbst für Profi-Fußballer schwer, sich wieder auf das "Alltagsgeschäft" zu konzentrieren. Aber genau das wird in Mainz die Grundvoraussetzung für ein positives Ergebnis sein. Der FSV von Trainer Martin Schmidt spielt bislang eine ordentliche Saison und steht nach sechs Spieltagen mit einer ausgeglichenen Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen sowie einem Torverhältnis von 9:6 auf Platz Neun der Tabelle. Zwar verlor man das letzte Spiel in Leverkusen knapp mit 0:1, jedoch konnte man zuvor, insbesondere vor heimischem Publikum, überzeugen. Dort schlug man Hoffenheim mit 3:1 und Hannover gar mit 3:0. Besonders auffällig war bislang, dass Mainz bei Auswärtsspielen stets verhalten begann und dem Gegner am Anfang das Spiel überließ - ganz anders sah es bei Auftritten im eigenen Wohnzimmer, der neuen "Coface Arena", aus: Hier agierten die Rheinhessen stets sehr forsch und versuchten ihr eigenes Spiel durchzubringen. Die Mainzer zeigten sich kombinationsstark und handlungsschnell im Umschaltspiel nach Ballgewinn. Aus einer Reihe von soliden Bundesligaspielern im Kader des FSV 05 ragte bislang einer heraus: Der 23-jährige Deutschtürke Yunus Malli (offensives Mittelfeld) ist mit fünf Treffern der erfolgreichste Schütze seiner Mannschaft. Neben seinen Toren, darunter einem Hattrick im Spiel gegen Hoffenheim, konnte er auch durch seine feine Technik, gepaart mit einem guten Blick für den Nebenmann sowie einem schnellen Antritt, überzeugen.
Für die Münchner wird es darum gehen das eigene Spiel, trotz der sicherlich nicht ganz ablegbaren Euphorie aus dem letzten Match und dem bekanntermaßen stimmungsvollen Mainzer Publikum, in gewohnter Manier aufzuziehen, auch bei längerem Gleichstand die Ruhe zu bewahren und in der Defensive Abstimmungsprobleme wie beim 0:1 gegen Wolfsburg zu vermeiden. Wie fast alle Gegner werden sich die 05er vermutlich weit zurück ziehen und versuchen in der Defensive kompakt zu stehen, um dann nach Ballgewinn vereinzelte Nadelstiche zu setzen. Mögliche Rezepte für die Münchner könnten die Spielverlagerung auf die Außenbahnen oder das überraschende, vertikale Spiel durch die Mitte sein. Ob hohe Flanken ein probates Mittel wären, darf im Hinblick auf die großen, kopfballstarken Mainzer Innenverteidiger Bell und Bungert bezweifelt werde. Generell scheint der FSV 05 dem FC Bayern aber zu liegen - seit September 2012 konnte man alle sechs Duelle mit den Rheinhessen gewinnen.
Inwiefern Pep Guardiola seine Startaufstellung im Vergleich zum Spiel gegen Wolfsburg verändern wird, kann nur gemutmaßt werden. Aller Voraussicht nach wird Lewandowski wieder ins Sturmzentrum rücken und auch der erste Einsatz für Javi Martinez von Beginn an scheint nicht ausgeschlossen. Im Hinblick auf die kommende Woche (Dienstag gegen Zagreb und Sonntag gegen den BVB) ist eine gewisse Rotation sicherlich sinnvoll.