In diesem Blog geht es wie bereits im Titel erwähnt um die Player to Watch der kommenden CL-Saison. Es gab wie immer viel zu viele Spieler die eine Erwähnung in diesem Blog verdient gehabt hätten, allerdings wurden in vergangenen Blogs bereits einige der Kandidaten erwähnt und vorgestellt und dementsprechend ist diese Auswahl in dieser Art und Weise zustande gekommen. Viel Spaß dabei!

Saul Niguez (Atletico Madrid)

Der am 21. November 1994 in Elche geborene Saul Niguez steht bei Atletico Madrid unter Vertrag und gehört zu den größten Talenten der Spanier im zentralen Mittelfeld. Saul durchlief alle Juniorenteams der spanischen Nationalmannschaft und wurde mit der U19 Europameister, zudem gewann er mit Atletico die Copa del Rey. Mit 12 Jahren wechselte Saul in die Jugendabteilung von Real Madrid, wo er 2 Jahre verbrachte. 2008 wechselte er in die Jugend von Atletico, wo er 2010 erstmals für das B-Team zum Einsatz kam. Atletico vertraute schon früh auf die Qualitäten des technisch begabten Mittelfeldspielers und im April 2013 kam Saul mit 18 Jahren zu seinem Debüt in der Primera Division, als er gegen den FC Sevilla eingewechselt wurde. Aufgrund der hohen Konkurrenz und der Qualitätsdichte in Madrid wurde er in der vergangenen Saison an Rayo Vallecano ausgeliehen, wo er in 34 Spielen 2 Tore erzielen und mit viel Spielpraxis reifen konnte.

Saul Niguez nimmt bei Atletico die Rolle eines Ergänzungsspielers ein, der eine sehr gute Option im zentralen Mittelfeld darstellt. Der 19-jährige kommt in der bisherigen Saison auf 4 Einsätze, alle als Einwechselspieler. Allerdings hat man in einer langen Saison mit sehr vielen Pflichtspielen immer die Möglichkeit als talentierter Spieler Einsatzminuten zu sammeln. Die Tatsache, dass man Saul nicht verliehen hat, spricht für das Vertrauen seitens des Klubs.

Die Qualitäten dieses Spielers sind sehr variabel, was ihn zu einem sehr wertvollen Spieler im zentralen Mittelfeld macht. Sein Passspiel ist sehr sauber und frei von großen Fehlern, im technischen Bereich ist er sehr ordentlich und seine Ballbehandlung ist sehr ruhig. Saul verfügt allerdings auch über teilweise herausragende defensivtaktische Fähigkeiten, er ist neben seiner Laufstärke und auffallenden Dynamik auch zweikampfstark und kann durchaus auch mal einen sehr harten Zweikampf führen. Diese Variabilität der Fähigkeiten machen Saul zu einer Option für alle zentralen Mittelfeldpositionen bei Atletico. Er kann sich wunderbar im Pass- und Kombinationsspiel integrieren, aber natürlich auch unmittelbar vor der Abwehr spielen. In Sachen Robustheit und Athletik kann er sich sicherlich noch ein wenig verbessern und auch die Konstanz und den Rhythmus in englischen Wochen muss Saul erst noch erlernen, aber er verfügt über enorm hohe Ressourcen und ist talentiert genug, um in dieser Saison auch in der Königsklasse schon Akzente zu setzen.

Juan Manuel Iturbe (AS Roma)

Der am 4. Juni 1993 in Buenos Aires geborene Flügelspieler Juan Iturbe wechselte vor der laufenden Saison für 22 Millionen Euro zur Roma und gilt als eines der größten Talente in der Serie A. 2011 gelang Iturbe der Sprung nach Europa, als er zum FC Porto wechselte. Nach einer Leihe zurück nach Argentinien, die er bei River Plate verbrachte, wechselte Iturbe in die Serie A zu Hellas Verona, wo er erstmals in Europa auf sich aufmerksam machte. In Verona gelangen ihm in 33 Ligaspielen 8 Tore und die größeren Klubs wurden sehr schnell auf ihn aufmerksam.

Bei der Roma kann Juan Iturbe beide Flügelpositionen einnehmen und er wird definitiv zahlreiche Einsätze bekommen. Im Auftaktspiel der Serie A gegen den AC Florenz stand Iturbe in der Startelf und zeigte eine gute Leistung. Iturbe spielte für die U17 und U20 von Paraguay, kann aber auch für die argentinische Nationalmannschaft auflaufen, für deren U20 er in 10 Spielen 5 Tore erzielte.

Iturbe ist schnell, wendig und dribbelstark, damit vereint er die wichtigsten Dinge, die man auf den Außenbahnen können muss. Er kann problemlos auf beiden Seiten eingesetzt werden, da er sowohl über gute Flanken verfügt, als auch in die Mitte ziehen und schießen kann. Juan Iturbe ist ein durchaus torgefährlicher Spieler, der mit links einen sehr harten und platzierten Schuss abgeben kann. Natürlich ist noch nicht alles perfekt, er trifft teilweise noch die falschen Entscheidungen und verzettelt sich in ausweglose Situationen, dennoch ist sein Spielwitz, seine Technik und seine zielstrebige Art in quasi jeder Aktion sichtbar. Iturbe wird auf jeden Fall seinen Weg gehen und in dieser Saison auf sich aufmerksam machen.

Calum Chambers (FC Arsenal)

Chambers wurde am 20. Januar 1995 in Petersfield geboren und spielt seit dieser Saison für den FC Arsenal. Der talentierte Defensivallrounder stammt aus der Talentschmiede des FC Southampton und schloss sich wie bereits vor einigen Jahren Theo Walcott und Alex Oxlade-Chamberlain den Gunners an. Zu Beginn der letzten Saison gab Chambers sein Debüt in der Premier League und er war wichtiger Bestandteil der Mannschaft des FC Southampton, die in der vergangenen Saison mit teilweise überragendem Fußball für Furore gesorgt hat.

Die 20 Millionen Euro, die der FC Arsenal an die Saints überwiesen hat, scheinen eine sehr hohe Summe für einen 19-jährigen Verteidiger zu sein, doch Chambers ist sehr flexibel und kann neben der Rechtsverteidigerposition auch in der Innenverteidigung oder sogar im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden. Eine Tatsache, die bei der Mehrfachbelastung und der traditionellen Verletzungsproblematik der Gunners nicht außer Acht zu lassen ist. Zurzeit fehlt beispielsweise der etatmäßige Rechtsverteidiger Debuchy 8 Wochen.

Chambers ist prädestiniert für viele Positionen, er spielt ruhig und unaufgeregt, ist lauf- und zweikampfstark, verfügt über eine sehr gute Ausdauer und traut sich extrem viel zu. Sein Passspiel ist sehr solide, er geht wenig Risiko und spielt sichere Bälle, was für Ruhe und Sicherheit sorgt. Chambers ist mit 1,82m vielleicht etwas kleiner als der durchschnittliche Innenverteidiger, besticht aber besonders in Luftzweikämpfen mit Timing und einem guten Stellungsspiel. Chambers wird in den nächsten Wochen gezwungenermaßen eine Schlüsselrolle einnehmen und erstmals mit der langfristigen Mehrfachbelastung konfrontiert. Bleibt abzuwarten, ob der englische Nationalspieler diese Belastung schon mit konstanten Leistungen wegstecken kann oder ob er auch schwächere Spiele absolviert, im Fokus steht er jedenfalls.

Rafinha (FC Barcelona)

Rafael Alcantara do Nascimento wurde am 12. Februar 1993 in Sao Paulo geboren und ist der Bruder von Thiago Alcantara, der für den FC Bayern spielt. 2006 schloss er sich der Jugendabteilung des FC Barcelona an und wurde in der Jugendakademie ausgebildet. Der zentrale Mittelfeldspieler kann sowohl für die spanische als auch für die brasilianische Nationalmannschaft auflaufen und hat für Juniorenteams in beiden Ländern gespielt.

Rafinha wird in dieser Saison wohl einige Einsatzchancen bekommen, Xavi wird ohnehin nur noch dosiert eingesetzt, mit Javi Espinosa und Jonathan dos Santos gingen zwei Konkurrenten im Mittelfeld nach Villarreal und die personellen Möglichkeiten im zentralen Mittelfeld sind nicht mehr riesengroß. Rafinha vereint vor allem einige wichtige Fähigkeiten, er ist sowohl auf defensiven als auch auf offensiven Positionen einsetzbar.

Seine Technik ist herausragend, seine Übersicht in vielen Fällen sehr gut und sein Passspiel ist extrem sauber. Er ist im Mittelfeld immer anspielbar und trifft häufig die richtigen Entscheidungen. Man kann Rafinha problemlos in jede Art von Kombinationen einbinden und er wirkt in seinen jungen Jahren schon sehr selbstsicher und dominant. Er arbeitet offensiv wie defensiv sehr gut mit (die Offensivfähigkeiten überwiegen) und stellt sich immer in den Dienst der Mannschaft Die nötige Abgeklärtheit fehlt ihm in manchen Situationen sicherlich noch, aber seine Entwicklung nahm im letzten Jahr erst richtig Fahrt auf und er wird in dieser Saison die Chance haben, für Furore zu sorgen.

Javier Manquillo (FC Liverpool)

Javier Manquillo wurde am 5. Mai 1994 in Madrid geboren und spielte in seiner Jugend für beide großen Vereine in der spanischen Hauptstadt. Der Rechtsverteidiger sammelte ab 2012 erste Erfahrungen in der B-Mannschaft von Atletico Madrid. Im Dezember 2013 debütierte Manquillo dann schließlich in der Primera Division, sein Talent blieb nicht unerkannt und der FC Liverpool meldete schnell Interesse an. Dorthin wurde Manquillo dann auch in der vergangenen Transferperiode verliehen, wo er direkt zu Beginn der Saison eingesetzt wurde.

In Liverpool vertraut man auf Manquillo und seine Qualitäten und der Konkurrenzkampf auf den Außenverteidigerpositionen könnte im Laufe der Saison sehr, sehr hart werden. Manquillo scheint zu Saisonbeginn jedenfalls gesetzt zu sein und solange es keinen ernsthaften Grund gibt, ihn aus der Mannschaft zu nehmen, wird Brendan Rodgers dies auch nicht tun.

Javier Manquillo ist ein typischer offensivstarker Außenverteidiger, der durch Schnelligkeit und Dynamik besticht. Bei Atletico spielte er sehr offensivorientiert und brachte sich durch zielstrebige Vorstöße ins Spiel ein. Seine Technik ist sehr gut, sein Passspiel ordentlich und seine Flanken sorgen regelmäßig für Gefahr. Gerne sucht Manquillo auch einmal selbst den Abschluss und versucht sich in gute Schusspositionen zu bringen. In der Champions League wird er auf jeden Fall zum Einsatz kommen und sich beweisen wollen, talentiert genug ist er jedenfalls.

Oliver Torres (FC Porto)

Oliver Torres wurde am 10. November 1994 in Navalmoral geboren und schloss sich 2008 der Jugendabteilung von Atletico Madrid an. Der talentierte Mittelfeldspieler debütierte im August 2013, als er gegen Levante eingewechselt wurde. Er sorgte für Furore, da er in der vergangenen Saison für das schnellste Tor der Ligageschichte von Atletico Madrid erzielte.

Nach einer Leihe zum FC Villarreal schloss sich Oliver Torres im Sommer dem nächsten Leihverein, dem FC Porto an. Die Portugiesen sind dafür bekannt, ein gutes Sprungbrett für junge Spieler darzustellen und der technisch anspruchsvolle Offensivfußball der Portugiesen dürfte zu Torres passen. Im Mittelfeld von Porto hat er gute Einsatzchancen, da viele junge Spieler im Kader stehen und alle noch an ihrer Konstanz arbeiten müssen.

Der technisch überragende Oliver Torres ist ein Spielmachertyp, der von seinem Passspiel und seiner Übersicht lebt. Er kann den tödlichen Pass spielen, aber auch die Bälle klug verteilen. Er sucht selbst eher selten den Abschluss, sondern konzentriert sich darauf, die Mitspieler in eine gute Position zu bringen. Der offensive Spielstil von Porto sollte jedenfalls eine optimale Umgebung für O. Torres darstellen.

Youri Tielemans (RSC Anderlecht)

Am 7. Mai 1997 wurde Youri Tielemans in Sind-Pieters-Leeuw geboren und in seiner gesamten Jugend spielte er für den RSC Anderlecht. Das 17-jährige Riesentalent debütierte mit 16 Jahren bereits in der belgischen Jupiler Pro League. Im Oktober 2013 kam Tielemans sogar zu seinem Debüt in der Champions League, als er gegen Olympiakos Piräus eingesetzt wurde.

Tielemans wird im zentralen Mittelfeld eingesetzt und dürfte in dieser Saison bereits eine tragende Rolle bei den Belgiern spielen. In dieser Saison kam er in allen Spielen in der belgischen Liga zum Einsatz, dabei erzielte der beidfüßige Mittelfeldspieler 1 Tor und legte ein weiteres vor.

Seine Qualitäten sind umfassend, er verfügt über eine enorm hohe Spielintelligenz, ist sehr agil, laufstark und denkt sehr gut mit. Er versteht, was auf dem Platz geschieht und hat eine sehr gute Antizipationsfähigkeit. Seine Übersicht ist herausragend und mit 17 Jahren kann er bereits ein Spiel lesen und den Ball in jeder Situation punktgenau an den Mann bringen. Wenn er diese starken Leistungen auch noch konstant abrufen kann, wird er sehr schnell für Furore sorgen können.

Julian Brandt (Bayer 04 Leverkusen)

Julian Brandt wurde am 2. Mai 1996 in Bremen geboren und steht zurzeit bei Bayer Leverkusen unter Vertrag. 2011 wechselte er aus Bremen vom FC Oberneuland nach Wolfsburg, wo er schnell als neue Nachwuchshoffnung galt. Zum 1. Januar 2014 wechselte der talentierte Offensivspieler dann von Wolfsburg nach Leverkusen, wo er in der Rückrunde der vergangenen Saison bereits mit einigen Einsätzen an das Team herangeführt wurde.

Brandt hatte wenig Probleme mit der Eingewöhnung in die Bundesliga, seine körperlichen Defizite waren nicht eklatant und seine spielerischen Fähigkeiten einfach zu dominant. Derzeit laboriert Brandt an einer Bänderverletzung, aber in den kommenden Wochen wird er wieder einsatzfähig sein und auch in der Königsklasse seine Auftritte bekommen.

Die Technik, die Ballbehandlung und die Übersicht gehören zu den Fähigkeiten, die bereits jetzt sehr dicht am Optimum sind und speziell seine überraschenden Aktionen wie Körpertäuschungen, beeindruckende Ballan- und mitnahmen oder auch der eigene Abschluss zeigen, was er für verschiedene Varianten im Repertoire hat. Brandt ist ein Spieler, der mit einer gelungenen Aktion auch einem schwachen Spiel den Stempel aufdrücken kann und der sowohl als Startspieler als auch als Joker keine Probleme hat, ihn kann man immer einsetzen.

Lucas Digne (Paris SG)

Digne wurde am 20. Juli 1993 in Meaux geboren und wechselte 2005 in die Juniorenabteilung des OSC Lille, wo er einen großen und entscheidenden Teil seiner Ausbildung absolvierte. Für den OSC Lille absolvierte er 49 Spiele in der Ligue 1 und erzielte dabei 2 Treffer. 2013 wechselte er für circa 15 Millionen Euro zum französischen Meister Paris Saint-Germain, wo er seitdem in einem Konkurrenzkampf mit dem Brasilianer Maxwell steht.

In Paris gehört Digne mit Spielern wie Adrien Rabiot zu den größten Talenten und seine Fähigkeiten werden beim französischen Hauptstadtklub sehr geschätzt. Lucas Digne ist sowohl in der Defensive als auch in der Offensive stark und seine Dynamik und Ausdauer qualifizieren ihn nahezu perfekt für die Rolle des laufstarken Außenverteidigers.

Auf dem dünn besetzten Außenverteidigermarkt ist Digne eines der größten Talente seines Alters und seine gute Balance zwischen Offensive und Defensive ist entscheidend für seinen Erfolg. Er könnte in dieser Saison erstmals dauerhaft den Vorzug vor Maxwell erhalten und sich mit Konstanz in die Mannschaft spielen.