Das war gut:
Norbert Meier traute sich endlich mal etwas offensiver und mutiger aufzustellen. Das wurde mit dem schnellen 1:0 auch umgehend belohnt. Ronny Garbuschewski wusste, nicht nur beim 1:0, mit gefährlichen Standards zu gefallen. Ken Ilsö war, zumindest in der ersten Halbzeit, sehr agil, bewegte sich gut und zeigte eine tolle Ballbehandlung. Seine Hereinnahme sorgte für deutlich weniger Ballverluste als zuletzt. Bodzek war mit vielen guten Balleroberungen und einer guten Zweikampfbilanz sehr auffällig. Die Note 1 mit Sternchen hat sich am Samstag Robbie Kruse verdient. Er hat nicht nur sein erstes Saisontor erzielt, sondern war auch mit Abstand fleißigster und effektivster Fortune. Kruse provozierte mit seinen Dribblings immer wieder Fouls, woraus auch die gelb-Rote Karte für Compper resultierte. Zudem hätte es Mitte der zweiten Halbzeit auch einen Elfmeter für ihn geben müsse. Das erinnert langsam ein bisschen an Beister. Weiter so!

Das war nicht gut:
Oliver Finks Rückkehr ins Team brachte nicht die erhoffe Stabilität zurück - unsere Defensive konnte nur 42% ihrer Zweikämpfe gewinnen. Glücklicherweise wussten die saft- und kraftlosen Hoffenheimer das am Samstag aber nicht zu nutzen. So gut Garbuschewskis Freistöße uns Vorne taten: Er gewann keinen einzigen seiner zwölf Zweikämpfe. Gegen den formschwachen und verunsicherten Wiese hätte ich mir ein paar mehr Abschlüsse gewünscht. Neben Kruses Tor gab es lediglich drei weitere Torschüsse aus dem Spiel heraus. Das ist deutlich zu wenig! Ken Ilsö scheint in diesem System nicht die optimale Besetzung für den Sturm zu sein. Er ließ sich oft sehr weit nach hinten fallen und holte sich Bälle im Mittelfeld. Dadurch fehlt bei vielen Vorstößen aber eine Anspielstation im Sturmzentrum. Sehr geärgert habe ich mich außerdem über die lasche Gangart nach dem 1:0. Da hätte das Team direkt nachlegen sollen, statt lediglich zu verwalten. So sind wir es letztlich wieder selbst schuld, dass am Ende nur ein Punkt heraussprang. Eine Unaufmerksamkeit reichte Hoffenheim um ein Tor zu erzielen. Ich würde nicht sagen, dass wir weniger effektiv sind. Stefan Reisinger bringt es auf den Punkt: Wir schaffen es einfach zu selten Angriffe ordentlich zu Ende zu spielen, den Abschluss zu suchen und überhaupt erst Chancen zu kreieren.

Um meinen ersten Satz also noch mal aufzugreifen: Das war wirklich eine gefühlte Niederlage! Ein Heimsieg wäre, angesichts des Restprogramms bis Weihnachten, bitter nötig gewesen. Mir fehlt momentan die große Zuversicht, dass wir gegen Bremen, Hamburg, Dortmund, Frankfurt, Nürnberg und Hannover mehr als 3-4 Punkte holen. Aber ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren. Abschließend noch zwei Sätze zu Voronin: In der Halbzeit als einziger Reservespieler nicht mit Ball auf dem Feld gewesen und später so lustlos warm gemacht, wie ich früher vor einer Einwechslung zur 85. in der Kreisliga C. Ich glaube, dass wir hinter diese Personalie leider so langsam einen Haken machen können.