Nun haben wir schon den 11. Spieltag. Wir sind also mittendrin in der Saison und auch mittendrin im Blogpokal. Wo es nun zum Familienduell kommt. 2 Mitglieder der NBA Familie treten gegeneinander an, Mutu gegen mich. Probleme hatten wir schon dabei eine Partie zu finden mit der wir uns beide zufrieden geben. Jetzt rechnet natürlich jeder mit Bayern gegen Stuttgart. Aber… nunja… Mittelfeld-Team gegen Absteiger ist nicht wirklich top oder? Wir entschieden uns für Wolfsburg gegen Mainz. Oder auch Mainz gegen Wolfsburg. Ist ja egal, alles das Selbe. Ich schreibe für Mainz.

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Ich hab direkt gesagt "ich schreib für Mainz". Wolfsburg ist zwar Meister, mir aber komplett unsympathisch, Mainz dagegen ist ganz nett, kommt ja immerhin der Klopp her. Nur leider reicht das ja nicht, nett sein und Klopp.
Also muss ich noch was machen. Da kam mir ne Idee. Kann ja mal etwas nutzen was ich vor einigen Wochen gebaut habe und nun endlich testen könnte. Meine Zeitmaschine.
Zeitmaschine, klingt cool, denken bestimmt viele an DIESE Zeitmaschine.

Nunja… so sieht meine leider nicht aus. Meine sieht SO aus!

Nicht besonders sexy aber erfüllt ihren Zweck, wie ich vor wenigen Momenten erfahren durfte. Ich habe die Zeitmaschine genutzt um in den Juni 2010 zu reisen. Dann bin ich da mal eben in unseren Zeitschriftenkiosk und hab mir das Kicker Sonderheft gekauft, Saisonrückblick 2009/2010. Dann wieder fix in die Zeitmaschine und ab ins hier und jetzt. Jetzt weiß ich alles. Wer Meister wird, wer Absteigt, wo Mainz am Ende landet und alles Andere auch. Ist aber grad unwichtig. Geht ja nur um das eine Spiel hier im Blogduell.
Jetzt muss ich eigentlich kaum noch was machen. Kurz das Ergebnis hier hinschreiben und das wars dann. Hab ja schon gelernt dass der Inhalt des Blogs unwichtig ist hier im Blogpokal, scheidet ja oft genug der bessere Blog aus und der Dreck kommt weiter, wie man unter anderem auch bei xxlhonk sehen konnte (zur Erinnerung, SO ist honk weitergekommen). Da kommt mir der Gedanke… ich so weiterkommen wie honk? Mit Dreck und Brüsten? Nee, dann schreib ich lieber noch ein paar Zeilen.

Dann schlage ich doch mal das Kicker Sonderheft auf. Da steht zum Spiel VFL Wolfsburg gegen FSV Mainz folgendes: "Das spielt fand an einem kühlen Samstagnachmittag statt. Graue Wolken hingen am Himmel und verdeckten damit die Sonne. Es roch nach regen und nur wenige Vögel flogen umher. Das Gras war grün und die Menschen voller Vorfreude…" MOOMENT!!! Irgendwas stimmt da doch nicht. Was hat das mit Fußball zu tun!? Ach, jetzt sehe ich es. Das war die Frauenversion. Ja liebe Fußball Fans, das ist neu! Es gibt jetzt ein Frauenteil im Kicker Sonderheft. Schnell zum normalen Teil.
Wolfsburg – Mainz 0:2
Deutliche Aussage!! Könnte euch jetzt noch die Torschützen nennen und welche Minute sie getroffen haben. Aber mache ich nicht. Ist auch unwichtig. Wichtig ist nur das Ergebnis. Damit ist mir der Punkt sicher. Aber das reicht mir noch nicht.
Fassen wir mal kurz zusammen was wir bisher haben. Mainz ist nett, Klopp und das Ergebnis. Ist noch ein wenig dünn.

"Lumpenproletariat verliert gegen Karnevalsverein", wird eine Mainzer Zeitung nach dem 2:0 Sieg der Mainzer in Wolfsburg titeln. Das verrät mir der Bericht in meinem Kicker Sonderheft über den 11. Spieltag. Und das auch vollkommen zu Recht.

Die Wolfsburger lassen bisher jede Spielfreude, die sie letzte Saison noch auszeichnete, vermissen. Kein Traumfußball mehr. Kein grandioses und geniales Sturmduo mehr. Aus Dzeko und Grafite wurde Dzeko. Warum nur Dzeko, will man fragen. Nun, Grafite hat keinen Bock mehr auf Fußball, spielt erst gar nicht mehr. Und sein Ersatz, Martins, trifft nur als Joker. Aber Joker ist er ja leider nicht mehr. Folge, der Sturm ist tot.
Anders in Mainz. Dort wirbeln Aristide Bance und Andre Schürrle. Ein junger Stürmer aus der eigenen Jugend (die Meister wurde) und ein genialer Stürmer mit Torriecher und starker Technik. Sie sind praktisch das was Dzeko und Grafite letzte Saison waren.

Auch das Mittelfeld der Wolfsburger läuft nicht rund. Die neuen Stars wie Ziani und Kahlenberg sind nur verletzt und/oder laufen den Erwartungen hinterher. Die Säulen der letzten Saison können ihre Leistung kaum abrufen. Superstar Misimovic trifft auch nur bei Standards und kann sein Team nicht mitziehen.
Anders in Mainz. Dort regiert im Mittelfeld der Ösi, der Mozart, Sisi’s unehelicher Sohn oder auch einfach Andreas Ivanschitz. Der spielt, trifft und bereitet vor. Er ist das Herz der Mannschaft und das Herz schlägt und setzt damit den ganzen Körper in Bewegung.

Die Abwehr der Wolfsburger war letztes Jahr ein weiteres Prunkstück. Schäfer zeigte starke Leistungen, Barzagli war der Abwehrchef und hinten hatte man mit Benaglio einen Weltklasse Torhüter im Kasten. Doch davon ist man nun weit entfernt. Die Abwehr gleicht einem Hühnerhaufen, Schäfer läuft seiner Form hinterher, Barzagli sitzt sogar auf der Bank und Benaglio sieht Rot. Die Folge ist dass man sogar mehr Gegentore hat als Absteiger VFB Stuttgart.
Anders in Mainz. Dort steht mit Heinz Müller die eigentliche Nummer 2 im Tor, das hält ihn aber nicht davon ab besser zu halten als Wolfsburgs Nummer 1. Verursacht der einmal einen Elfmeter, hält er ihn einfach, statt sich vom Platz stellen zu lassen. Und davor steht mit Tim Hoogland ein Abwehrspieler der hinten dichthält und vorne auch noch trifft.

Auf der Bank sitzt in Wolfsburg nicht mehr Alleskönner Magath. Der ging lieber zum Pleitegeier statt weiterhin im tristen Wolfsburg zu bleiben. Stattdessen sitzt nun Veh auf der Bank, der sogar für den VFB Stuttgart zu schlecht war. Für Wolfsburg reicht es aber noch.
Anders in Mainz. Da sitzt mit Thomas Tuchel ein echter Fachmann auf der Bank. 36 Jahre alt, bereits 9 Jahre Trainer und die Ausbildung zum Fußballlehrer mit 1,4 bestanden. Seine dort erlernten Fähigkeiten setzt er in Mainz grandios ein. Nicht umsonst konnten die Mainzer bereits Bayern und Hoffenheim besiegen, was unter anderem dazu führte dass Mainz aktuell auf Platz 7 steht.

Es zeigt sich also deutlich, Mainz ist Wolfsburg in allen Belangen überlegen. Mainz strotzt vor Spielfreude, Frohsinn und natürlich Karneval. Während Wolfsburg nur hässlich arbeitet und langweilig ist.
Genau so überlegen wie Mainz den Wolfsburgern ist, bin ich auch Mutu überlegen. Nach Außen wirke ich wie der Außenseiter, wenn man genauer hinschaut bin ich jedoch der klare Gewinner.
Verzweiflung muss Mutu's Horizont beschränken, anders kann man es sich nicht erklären dass er Wolfsburg ausgewählt hat.
Diese Verzweiflung wird sich auch in Mutu's Blog wiederspiegeln.
Es lebe der FSV Mainz 05