So Freunde… nach jahrelangem ‚schlau herreden‘ im Diskussionsforum versuche ich es mit einem eigenen Blog, was in diesem Fall die taktische Analyse zum Spitzenspiel vom vergangenen Wochenende ist… Entschuldigt, dass dies erst heute geschieht, aber ich bin nicht früher dazu gekommen…
In meinen Augen hat das Spiel absolut gehalten, was es versprochen hat. Zumindest sportlich! Mir persönlich hat ein bisschen die Galligkeit im Spiel beider Mannschaften gefehlt, aber das ist ein anderes Thema.
Taktisch und auch spielerisch war ich mit dem Spiel der Bayern sehr zufrieden. Ausgenommen von den 12-13 Minuten jeweils vor- und nach der Pause hat man das gesamte Spiel kontrolliert. Der Unterschied zu den letzten Spielen gegen den BVB war, dass über die gesamte Spielzeit die defensive Ordnung nie vernachlässigt wurde und jeder Angriff mit geordnetem Mittelfeld vorgetragen wurde. Martinez und Schweinsteiger haben die Zentrale selten bis gar nicht verlassen, um den Dortmunder ihre größte Stärke zu klauen. Nämlich den schnellen Ball in die Spitze nach Balleroberung. Das ist weitestgehend sehr gut gelungen. Ein weiterer Schlüssel war die sehr aggressive Zweikampfführung der Innenverteidiger gegen Lewandowski, der nicht, wie gewohnt, die Bälle halten und verteilen konnte. Weiterhin haben sowohl Lahm, als auch Alaba die üblichen Laufwege auf den Aussenpositionen minimiert, um hier reus und Götze nach Ballverlusten keine unnötigen Räume zu geben. Das diese Spielweise nötig war haben die 20-25 Minuten gezeigt, in denen diese Ordnung fehlte. Sofort war der BVB da und kam auch zu einigen Abschlüssen. Das Tempo im Spiel beider Mannschaften fand ich wirklich sensationell, da keiner der offensiven Reihen dem Gegner die Zeit gab das Spiel ruhig aufzubauen. Abgesehen von der Anfangsphase, die die Bayern aber nicht nutzen konnten um Torchancen herauszuspielen. Nachdem Bender mehr und mehr bei Pisczek zur Hilfe eilte um Ribery etwas aus dem Spiel zu nehmen, hat der BVB das dann auch besser in den Griff bekommen. Richtig auffällig in dem Spiel war das überragende Stellungsspiel von Hummels der etliche Situationen in der Entstehung gekillt hat, in dem er Schnittschnellenpässe antizipiert und abgefangen hat. Auch Dante fiel da auf, obwohl er mir doch den ein oder anderen Patzer zu viel im Spiel hatte. Unter anderem der Fehler, der zur Ecke vor dem Gegentor führte.
Das Tor der Bayern fiel etwas ungewöhnlich nach einem langen Ball von Ribery. Auch die Chance von Müller nach Kopfballverlängerung von Mandzukic entstand nach so einem langen Ball. Diese Variabilität hat mir in den letzten Duellen gegen Dortmund gefehlt, da der BVB immer wusste was kommt. Kurzpassspiel... Das wurde in diesem Spiel besser gemacht. Den Schachzug mit dem dritten 6er vor der Abwehr, den Marcel Reif als Novum bezeichnete ist ein alter Hut. Das macht Klopp gegen Bayern immer. In meinen Augen ein Grund mehr hin und wieder einen langen Ball zu streuen, um das BVB Mittelfeld ins Laufen zu bekommen. Sonst wird’s zwangsläufig eng und es kommt zu Ballverlusten.
Was ich auch positiv fand ist, dass der FCB nach dem Gegentor, dass in dieser Phase sehr unerwartet kam, nicht den Kopf hängen ließ, sondern versucht hat den Siegtreffer zu erzwingen. Die Mentalität war absolut in Ordnung. Allein Weidenfeller hat das sehr sehr stark verhindert. Fairerweise muss man sagen, dass auch das Führungstor von Kroos kurz nach der besten Phase der Dortmunder fiel.
Alles in allem muss man das Spiel auch so zusammenfassen, wie der allgemeine Tenor auch schon war. Ein gerechtes Unentschieden, mit dem die Gäste doch etwas zufriedener sein müssen, als wir, da wir noch richtig gute Chancen haben liegen lassen…

Hummel und Götze waren in meinen Augen, abgesehen von Weidenfeller, die besten Spieler des BVB. Hummels auf Grund der bereits erwähnten Stärken und Götze, weil er über das gesamte Spiel anspielbar war und so für entscheidende Entlastung gesorgt hat.
Beim FCB fand ich Martinez überragend mit super Laufarbeit, guter Zweikampfführung und starkem Kampfgeist. Dazu noch Ribery und Müller die fleißig unterwegs waren.
Schlecht fand ich in diesem Spiel nicht einen Akteur. Auch ein Grund dafür, warum ich das Spiel alles in allem als richtig gut bewerte.

Bei allen Diskussionen um die Wachablösung im deutschen Fussball und die neue Ära un dem ganzen Quatsch, der in den letzten Monaten und Jahren geschrieben wurde, muss man absolut anerkennen, dass diese Dortmunder Mannschaft wirklich zu den besseren Mannschaften in Europa gehört. Diese Truppe weiß absolut, was zu Tun ist und verfolgt immer einen Plan. Was einige allerdings nicht verstehen... Den FCB muss man deswegen nicht schlechter reden. Wir gehören auch in diese europäische Spitze.

Das war meine Sichtweise zu dem Spiel und jetzt ‚Feuer frei‘ für alle Kritiker ï04A