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FC Bayern München


Gründer: Tobi | Mitglieder: 965 | Beiträge: 253
27.11.2012 um 13:00 Uhr
Geschrieben von adriano0589
Taktische Vorschau: SC Freiburg
Nach der Gala gegen Hannover folgt mit dem Auswärtsspiel in Freiburg eine extrem unangenehme Aufgabe. Die seit vier Spielen ungeschlagene Truppe von Christian Streich spielt beeindruckenden Fußball und konnte zuletzt Hannover (2:1) und Stuttgart (3:0) schocken.

Bei aller Vorfreude auf den Kracher am Samstagabend gegen Borussia Dortmund muss also alle Konzentration zunächst dem SC gelten - ansonsten droht hier schnell ein Punktverlust.

Offensiv hat Jupp Heynckes nach der Rückkehr von Mario Gomez (1 Tor, 1 Assist in seinen ersten beiden Kurzeinsätzen) wieder die Qual der Wahl, und auch Innenverteidiger Jerome Boateng stünde wieder zur Verfügung. Besonders vorsichtig agieren muss Bastian Schweinsteiger, der bei einer Gelben Karte gegen beim Showdown gegen Dortmund gesperrt wäre.

Taktisches System

Streich lässt sein Team in einem 4-4-2 spielen, wobei Rosenthal und Kruse oft abwechselnd als hängende Spitze agieren und so ein 4-2-3-1 entsteht:



Schwer wiegt bei den Freiburgern der Ausfall des gelbgesperrten Mujdza, der seit dem zweiten Spieltag immer in der Startelf stand. Ihn könnte Hedenstad ersetzen. Sorg dürfte dann die Seite wechseln und gegen Ribery gestellt werden.

Im Zentrum ist Makiadi der offensivere der beiden Sechser, Kapitän Schuster sichert dann ab. Die durchaus torgefährlichen Flügelspieler Caligiuri (drei Tore, drei Assists) und Schmid (zwei Tore, zwei Assists) halten meist ihre Position auf den Flügeln, ziehen aber im Strafraum häufig in die Mitte.

Das lauffreudige Freiburger Spiel, auf das ich in der Datenanalyse noch genauer eingehen werde, schlägt sich vor allem auf das Arbeiten gegen den Ball nieder. Schön zu beobachten früh im Spiel gegen Stuttgart:



Freiburg steht sehr hoch und versucht den Ball tief in de gegnerischen Hälfte zu erobern. Alle Passwege, bis auf der zum Torwart werden zugestellt. Stuttgart versucht sich spielerisch zu befreien und verliert den Ball, wodurch schnell eine Torchance entsteht.

Auch der Siegtreffer in Hannover resultierte zuletzt aus starkem Pressing:



Makiadi deckt hier das Zentrum ab, ansonsten sind alle kurzen Passwege zugestellt. Rosenthal attackiert den Innenverteidiger, der den langen Ball oder den Pass zurück zum Torwart spielen muss. Er braucht zu lange, um den Ball zu verarbeiten, verliert ihn an Rosenthal und die Freiburger schalten blitzschnell um und treffen.

Bei eigenem Spielaufbau suchen die Freiburger zumeist ihre starken Flügelspieler. Dabei lässt sich ein Schema ausmachen: Bekommt einer der beiden Spieler auf außen den Ball, rückt sein Gegenpart auf der anderen Seite im Rücken der Abwehr in den Strafraum und wird auch gesucht:



Schmid (Kreis) hat sich im Strafraum positioniert, während Rosenthal im Zentrum den linken Innen- und Außenverteidiger bindet. Auf links setzt sich Caligiuri durch, der Ball kommt zu Schmid und der muss nur noch einschieben. Gleich mehrere Chancen erspielten die Breisgauer sich so zuletzt gegen Stuttgart und Hannover.

Das schnelle Umschaltspiel (zu sehen in allen Freiburger Spielen) gepaart mit dem aggressiven Pressing ist die offensive Freiburger Identität unter Streich. Besonders gegen hoch stehende Abwehrketten gelingt es Freiburg immer wieder, seine Flügelspieler im Rücken der Abwehr frei zu spielen und so zu zahlreichen Großchancen zu kommen.

Datenanalyse

Bemerkenswert ist der Freiburger Offensivdrang. 14,8 Torschüsse feuern die Breisgauer im Schnitt pro Partie ab. Zuhause sind es sogar 15,4, bei nur 10,3 zugelassenen Schüssen des Gegners. Viele davon sind gefährlich, denn Freiburg hat mehr Torschüsse innerhalb des Strafraums abgegeben als alle anderen Teams der Liga - außer Bayern.

Markenzeichen des Stils unter Christian Streich ist die Laufintensität. 117,5 Kilometer läuft Freiburg im Schnitt pro Spiel (zum Vergleich: Der letzte Bayern-Gegner Hannover 96 liegt bei etwas über 111 Kilometern pro Spiel).

Darüber hinaus absolvieren die Breisgauer durchschnittlich 168,9 Sprints und damit im Schnitt über 17 mehr als der jeweilige Gegner. Hier wird es besonders spannend sein zu sehen, wie Freiburg mit kurzer Regenerationszeit klar kommt und ob das laufintensive Spiel auch nach nur zwei Tagen Pause aufrecht zu erhalten sein wird.

Probleme könnte Freiburg im Abwehrzentrum bekommen, sollte die Unterstützung der laufstarken Mittelfeldspieler fehlen. Diagne belegt mit 58,8% gewonnenen Zweikämpfen nur Platz 69 in der Liga, während sein Innenverteidger-Kollege Pavel Krmas mit 57,7% gewonnene Zweikämpfe sogar nur auf Rang 83 zu finden ist.

Zum Vergleich: Zwei der drei Bayern-Innenverteidiger Badstuber (67,6%) und Boateng (65,2%) rangieren mit Platz 16 bzw. 28 deutlich besser, auch die Münchner Außenverteidiger Lahm (61,7%) und Alaba (59%) stehen noch vor den Freiburger Innenverteidigern.

Wissenswertes

- 6 seiner 14 Gegentore hat Freiburg in der ersten Viertelstunde nach dem Seitenwechsel kassiert. Dagegen gab es zwischen der 15. und der 45. Minute nur ein Gegentor. Stark sind die Breisgauer in der Schlussphase: 7 der 19 erzielten Treffer gelangen Freiburg in der Schlussviertelstunde.

- Die letzten Gastspiele der Münchner in Freiburg waren allesamt knappe Angelegenheiten. Dem torlosen Remis der Vorsaison gingen drei Bayern-Siege mit nur einem Tor Differenz (2:1, 2:1, 1:0) voraus. Der letzte Sieg des FC Bayern in der Liga in Freiburg mit mehr als einem Tor Differenz datiert vom 16. Dezember 2003, als es einen 6:0-Kantersieg gab.

- Die Bayern-Stürmer spielen gerne gegen den SC: Während Mario Gomez in fünf Duellen mit den Breisgauern vier Siege bei nur einem Unentschieden feierte und in diesen fünf Spielen sechs Tore und einen Assist beisteuerte, gelangen Claudio Pizarro in 17 Spielen gegen Freiburg sogar 14 Siege, wobei der Peruaner 14 Tore und 4 Vorlagen ablieferte.

- Seit dem 9. März 1996 hat Freiburg nicht mehr gegen den FC Bayern gewonnen. Seitdem gab es in 20 Spielen gegen die Münchner 16 Niederlagen und 4 Unentschieden.

Fazit

Der größte Fehler wäre, Freiburg zu unterschätzen und in Gedanken schon beim BVB zu sein. Freiburg ist laufstark, spielt sehr aggressives Pressing, zweifellos das Markenzeichen des SC, und kann so auch dem FC Bayern gefährlich werden. Darüber hinaus sah Freiburg gegen die Münchner zuletzt zuhause oft gut aus.

Defensiv stehen die Freiburger durch ihr laufstarkes Spiel und ihre hervorragende Organisation stabil (14 Gegentore, zusammen mit dem BVB zweitbester Wert), der Ausfall von Mujdza sollte aber Möglichkeiten für Ribery und Müller auf den Außenbahnen eröffnen. Darüber hinaus müssen die nicht immer sicheren Freiburger Innenverteidiger permanent unter Druck gesetzt werden.
Aufrufe: 4940 | Kommentare: 12 | Bewertungen: 8 | Erstellt:27.11.2012
ø 10.0
KOMMENTARE
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Schnumbi
27.11.2012 | 13:05 Uhr
2
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Schnumbi : 
27.11.2012 | 13:05 Uhr
0
Schnumbi : 
Klasse Adriano bin stolz auf dich.

trotzdem bleibt festzuhalten. will man meister werden muss man in freiburg gewinnen.
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