Seit der gestrigen PK ist klar: Bayern wird voraussichtlich nur noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden, abgesehen von einem weiteren Torwart sieht Pep Guardiola keinen Handlungsbedarf. Was zunächst wie eine Geste der Bescheidenheit wirkte, ist eigentlich nicht weiter verwunderlich, wenn man einen genaueren Blick auf den Kader des FCB wirft.
Der Vorteil dabei: All die Spekulationen um Di Maria oder Isco können jetzt beiseite geschoben werden, stattdessen kann man das Augenmerk auf das vorhandene Personal legen. Und auch hierbei ergeben sich schon nahezu unendlich viele Optionen: Je nachdem, ob Pep in der kommenden Saison wieder im 4-5-1 spielen wird, oder - wie bereits angekündigt - möglichst schnell das 3-6-1 einstudieren will. Letzteres hat er für die ersten Vorbereitungsspiele aufgrund der vielen fehlenden WM-Fahrer jedoch als schwierig eingestuft ("Wir haben im Moment noch nicht die Spieler dazu").
Hinsichtlich seiner Wunschformation gab Pep bei der PK bereits erste richtungsweisende Infos: Sowohl Philipp Lahm als auch David Alaba sieht er im Mittelfeld. Tatsächlich scheint Bernat hauptsächlich geholt worden zu sein, um Alaba seinen Wunsch nach einer Mittelfeldposition erfüllen zu können. Auf der anderen Seite wäre eine solche Variante gleichbedeutend mit einer Stammplatzgarantie für Rafinha, der in diesem Fall quasi konkurrenzlos wäre. Der Nebeneffekt von Peps Überlegungen: Das Mittelfeld platzt aus allen Nähten.
Insbesondere im zentralen Mittelfeld wäre dann mit Schweinsteiger, Martinez, Lahm, Alaba, Thiago, Höjbjerg und (theoretisch) Rode ein unglaubliches Überangebot vorhanden. Die Folge davon, dass Pep seine Lieblingsspieler Lahm und Alaba auf der in seinem System wichtigsten Position sehen will, dürfte sein, dass sich schon bald einige Stars wie etwa Schweinsteiger öfter auf der Bank wiederfinden als ihnen lieb ist. Bei anderen Spielern wie etwa Javi Martinez, der schon in der letzten Saison nur in Ausnahmesituationen auf seiner Lieblingsposition im Mittelfeld ran durfte, ist kaum abzusehen, wie sie unter diesen Voraussetzungen unter Guardiola jemals durchstarten sollen. Es wäre für die Mannschaft jedoch absolut wichtig, ihn in das Team zu integrieren, was Martinez nicht erst im letzten DFB-Pokalfinale gegen Dortmund wieder auf eindrucksvolle Weise demonstriert hat. Für die Balance im Spiel braucht Bayern neben all den kleinen Edeltechnikern und Ballbesitz-Spielern einen Zweikämpfer wie Martinez oder Schweinsteiger.
Guradiola hingegen denkt immer zuerst an den eigenen Ballbesitz, weswegen Martinez zumindest bislang keinen guten Stand hatte. Vorausgesetzt, dass die drei Verteidiger in Guardiolas Wunschsystem 3-6-1 Innenverteidiger sein sollen, wäre daher längerfristig eher folgende Aufstellung wahrscheinlich:
-----------------Neuer-------------------
-----Boateng---Dante---Badstuber----
--Lahm----Schweinsteiger-----Alaba--
----Robben-----Thiago-----Ribery-----
--------------Lewandowski--------------
Es wird besonders interessant sein, wie Thomas Müller seine Position im Team finden wird. In der Vergangenheit wurde ihm oftmals seine Vielseitigkeit zum Verhängnis, mit dem Ergebnis, dass er häufig von der Bank kam. Bei seiner Vertragsverlängerung sicherten ihm die Bayern-Verantwortlichen nun zu, dass er ein integraler Bestandteil des Teams ist. Sollte er nach überragender WM und spätem Trainingsstart wieder auf der Bank platznehmen müssen, dürfte das Zündstoff bieten. Besonders brisant wäre das vor dem Hintergrund, dass er für die Fans der absolute Liebling und die zentrale Identifikationsfigur im Team ist.
Auch auf die Entwicklung von Robert Lewandowski darf man extrem gespannt sein. Zwar ist er ohne Frage einer der besten Mittelstürmer der Welt, zu Pep Guardiolas Spielidee passt er aber überhaupt nicht. Obwohl er an seiner Ballbehandlung stark gearbeitet hat, wirkt er am Ball oft etwas ungelenk und staksik, insbesondere im Vergleich zum eher wendigen Mario Mandzukic. Daher wird es für ihn, um an Startelfeinsätze zu kommen, enorm wichtig sein, die Laufwege, die Guardiola für Stürmer vorsieht, schnell zu verinnerlichen. Ansonsten könnte es passieren, dass er zu Beginn der Saison wie ein Fremdkörper in der Mannschaft wirkt.
Am morgigen Samstag steht jedoch erst einmal der Telekom-Cup an. Pep will dabei in erster Linie einiges ausprobieren: "Wir werden versuchen, den Telekom Cup zu holen, aber ich denke nicht, dass wir es schaffen."
Es ist wohl einer der wenigen Titel, auf den der FCB diese Saison verzichten kann...
Lewandowski ist mit Abstand der kompletteste Stürmer der Liga und wird perfekt zu Pep Strategie passen.
mir fehlt jedoch dabei welche Rolle Götze nun spielen soll...
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Selten so viel Schmarn in einem Satz gelesen. Wenn Lewa eines ist, dann gelenkiger, mobiler und wie du so schön sagst weniger als Mandzu.
Lewandowski ist ein riesiges Kaderupdate zu Mandzukic!
So viel Mist und bla bla hab ich glaube ich noch nie gelesen.
Lewandowski ist einer der komplettesten Stürmer. Guck Dir nur mal das Tor gegen Duisburg an. Pep wird ihn da vorne lieben. Der kann wenigstens mal Doppelpass spielen. Mandzu vorne mit den Kopf und zum Platzmachen Weltklasse, aber sicher mit 100% höherer Fehlpassquote im Doppelpass als Lewa.
Man-O-Man ... was für einen Fischkopp schreibt der Typ da. Dreck Dreck.
Ich denke Pep plant mit Rode als RV, daher wäre Rafinha auch nicht konkurrenzlos.
Wenn man sich ansieht, wie es einigen vergleichbaren Stürmern (Ibrahimovic et al.) unter Pep Guardiola ergangen ist, kann man sich aber fragen, ob es am Ende funktioniert.
man kann auch versuchen, kritik zu üben, ohne damit gleich verletzend zu werden...
Die Frage nach der Rolle von Götze ist natürlich berechtigt. Nur Backup?