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04.01.2011 um 19:37 Uhr
Zurück zu den Wurzeln, Teil 2
Ich wurde im Jahr 2005 Mitglied bei den RBS. Es war spaßig, die Saison war sportlich wie zuvor: Note 2. Gute Hauptrunde, schlechte Playoffs. Ich denke, heute würde ich nicht mehr Mitglied werden. Mir ist diese Ultra-Sache im Eishockey etwas zu übertrieben. Mit 15/16 Jahren fand ich es noch cool. Für die Ice Tigers war mal wieder im Viertelfinale Schluß, wir verabschiedeten uns bis zum Sommer, bis die Saisonvorbereitung 2006/07 startet. Wir wussten damals nicht, dass es ein Abschied für immer sein wird. Einen Großteil der Leute habe ich nie mehr gesehen. Man munkelt, sie seien jetzt bei den Ultras Nürnberg beim Fußball aktiv. Keine Ahnung, mich hat es nie gejuckt.

Der Grund für die Auflösung des Fanclubs: das alljährliche Sommertheater. Der Verein war in finanziellen Problemen, keiner wollte die Schulden zahlen. Die Lösung: Verkauf des Vereinsnamen an einen Sponsor. Die Sinupret Ice Tigers waren geboren. Als ultra-orientierter Fanclub war das natürlich nicht tragbar. Ich ging weiterhin zu den Ice Tigers. Für mich war es undenkbar, dass ich den Club boykottieren könnte. Ich traf auf zwei Fangruppierungen, die ähnlich den RBS für bessere Stimmung in der Halle sorgen wollten: die Fanatics Nürnberg, die ich heute noch für die größten Hampelmänner und Marionetten der Weltgeschichte halte, und die Southside Tigers. Bei Letzteren half ich etwas mit, wollte aber kein Mitglied werden. Zu sehr empfand ich das Ganze als Kopie der RBS. Ich war ein neutraler Fan, ohne Gruppenzugehörigkeit, und es machte Spaß. Der neue Gesellschafter, Günther Hertel, war zwar ein Kotzbrocken, machte aber schön die Brieftasche auf und verhalf dem Club in dieser Saison zur Vizemeisterschaft.

In der Saison 2008/08 wurde ich aktives Mitglied der Southside Crew, die sich aus den Southside Tigers entwickelte. Die Saisonwurde für mich allerdings die emotionsloseste Saison. Die anderen Leute aus der Fangruppierung waren klasse und wir hatten eine Menge Spaß, es fehlte aber der Draht zum Team und zum Verein. In der Presse wurde immer mehr veröffentlicht, was Hertel nicht gut dastehen ließ. Es kam immer mehr ans Licht, geblendet vom Erfolg des Vorjahres waren wir aber weiter so oft da wie wir nur konnten, auswärts genau das selbe Spiel. Wir waren auch zunehmend beim EHC 80 anwesend, dessen ehrliche und leidenschaftliche Spielweise wir sehr schätzten. Mit der Ice Tigers-Legende Martin Jiranek, der inzwischen beim EHC 80 aushalf, kamen die "Achz'ger" bis ins Playoff-Viertelfinale der viertklassigen Bayernliga.

Im Sommer 2008 platzte dann die große Bombe: Hertel stritt sich mit EHC-Offiziellen, kündigte die Kooperation und schloß mit dem Höchstadter EC aus der Bayernliga einen neuen Kooperationsvertrag. Der neue Feind war geboren: Günter Hertel. Das Niveau in der Liga war inzwischen so weit gefallen, dass uns alles egal wurde und wir dem EHC 80 in dieser schweren Phase beistehen wollten. Vor allem finanziell war es für den Verein schwer, da das Geld, welches durch die Kooperation vorgeschrieben war, fehlte. Wir versuchten Spenden und Unterschriften zu sammeln, waren fortan bei jedem Heimspiel und bei vielen Auswärtsspielen. Die Ice Tigers? Nicht unser Club. Nicht das, was wir einst vertraten. Es ging immer mehr um das Event, um das Geld. Ich schätze mich persönlich so ein, dass ich es dann endlich begriffen hatte: ich muss meine Prinzipien nicht für den Club ändern. Die Ice Tigers 2007/08 waren nichts mehr von dem, was Jahre zuvor meine Begeisterung einfing. Im Nachhinein sage ich, ich hätte es früher erkennen müssen, aber irgendwie habe ich es nicht geschnallt.

Von nun an ging es uns darum, beide Parteien anzunähern. Es war klar, der EHC 80 braucht die Ice Tigers um zu überleben. Unsere Unterstützung war dem EHC gewiss, in allen Belangen. Wir waren bei jedem Heimspiel mit knapp 50 Mann mehr als zuvor vertreten, hatten viele Auswärtsfahrer, darunter sogar 3 Allesfahrer. Sportlich lief es gelinde gesagt beschißen, es gab Spiel für Spiel auf den Deckel. Das Highlight der Saison: das Auswärtsspiel in Höchstadt. locker 200 Fans machten sich auf den Weg von Nürnberg nach Höchstadt, um ein Zeichen zu setzen. Der EHC 80 kämpfte bis zum Umfallen, verlor aber. Die Fans des EHC 80 beherrschten die Halle in Höchstadt.

Video vom Achz'ger-Block beim Spiel in Höchstadt

Die Saison endete für uns in der Abstiegsrunde. Dort gingen wir sang- und klanglos unter, mussten in die Playdowns, die Best-of-Three-Serie um den Abstieg gegen Germering. Germering war haushoher Favorit.

In Germering gelang den Achz'gern nach einer sensationellen Leistung ein 7:2-Sieg. Ich schätze mich heute noch glücklich, bei diesem Spiel dabei gewesen zu sein. Im Heimspiel bezwangen wir die Germeringer mit 5:3 und vermieden den direkten Abstieg. Nächster Gegner war Sonthofen, es ging um Platz 13. Wir verloren beide Spiele, ich holte mir in Sonthofen eine Mords-Grippe und wir waren 14. der Bayernliga. Egal, hauptsache nicht absteigen in die Landesliga. Tja, so hätte es laufen können. Doch der TEV Miesbach entschloß sich für einen freiwilligen Abstieg aus der Oberliga in die Bayernliga. Wir waren Nachrücker und mussten somit in die Landesliga. Ein harter Brocken wenn man bedenkt, dass wir uns alle schon gefreut hatten. In der darauffolgenden Saison ließen sich die meisten aus unserer Fangruppierung nicht mehr blicken. Die Ice Tigers wurden von Thomas Sabo (dazu komme ich später auch liebend gerne noch einmal) übernommen, für die Öffentlichkeit waren die Ice Tigers wieder der heimatverbundene Club. Der EHC hingegen spielte in der 5. Liga um den Aufstieg gegen Schwergewichte wie Weiden. Ich blieb dem EHC treu, bin es auch heute noch. Warum das so ist, erkläre ich gerne in Teil 3.

Hier geht es zu Teil 3: die aktuelle Situation und jüngere Entwicklung im Nürnberger Eishockey
Aufrufe: 4688 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 2 | Erstellt:04.01.2011
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Aule
04.01.2011 | 19:50 Uhr
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Aule : 
04.01.2011 | 19:50 Uhr
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Aule : 
Hoffe es ist nicht ganz so langweilig - ich kann aber nicht viel rauslassen, um die ganze Story zu erzählen ;)

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