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13.12.2010 um 20:05 Uhr
Zukunft Europas - Mittelfeld
Wie auch schon in der Verteidigung kann man auch auf den Mittelfeldpositionen in Deutschland auf eine lange Reihe von Talenten blicken. Da sind zum einen der lauffreudige, torgefährliche Thomas Müller, das Genie und Hirn des Spiels Mesut Özil und der abgebrühte Sami Khedira mit der Fähigkeit die Angriffe des Gegners im Keim zu ersticken ohne dafür überhaupt einen Zweikampf führen zu müssen, die aus der A-Nationalmannschaft bereits jetzt schon nicht mehr wegzudenken sind.
Doch auch noch hinter diesen jungen Talenten tummeln sich potenzielle deutsche Superstars. Die erst 20-jährigen Offensivallrounder Lewis Holtby und André Schürrle von Mainz 05, bei denen man allerdings abwarten muss, ob sie ihre gezeigten Leistungen auf einen längeren Zeitraum konservieren können, die schon seit etwas längerer Zeit als Riesentalente geltenden Marko Marin und Toni Kroos von den Topklubs Werder Bremen und Bayern München, die allerdings beide noch zeigen müssen, dass sie sowohl das Spielverständnis (Marin) als auch das Tempo (Kroos) haben, um bei der absoluten internationalen Klasse mithalten zu können.
Neben dem Stuttgarter Eigengewächs Christian Träsch, der wohl der laufstärkste Deutsche unter den Youngstern ist, hat allerdings auch Mario Götze schon das Interesse einiger Scouts auf sich gezogen. Mit gerade mal 18 Jahren ist er noch nicht der Mann, der sofort auf der internationalen Bühne glänzen kann und wird, doch bei Borussia Dortmund hat der pfeilschnelle Götze mittlerweile einen Stammplatz inne und auch Nationalmannschaftsluft durfte das Leichtgewicht bereits schnuppern.

Die französische Nationalmannschaft macht aktuell eine Art Umbruch durch. Während die Nachfolger der großen ehemaligen französichen Nationalspieler Zidane, Vieira oder Makalele, wie Jeremy Toulalan jetzt schon langsam wieder aus der Equipe Tricolore verschwinden und einige "Jahrhunderttalente" wie Nasri oder Gourcouff schon fester Bestandteil der französischen Auswahl geworden sind, warten weitere Talente bereits.
Yann M Vila zum Beispiel, seines Zeichens Mittelfeldmotor und Herzstück des französischen Tabellenvierten Stade Rennes. Der erst 20-jährige ist ein absoluter Allrounder auf seiner Position im zentralen Mittelfeld. Er gilt als hervorragender Passgeber und Spielinitiator, der das Tempo des Spiel bestimmt, defensiv ist sein Stellungsspiel bereits herausragend und auch seine Zweikampf- und Kopfballstärke sind beeindruckend. Noch strahlt M Vila allerdings zu wenig Torgefahr aus, weder nach Standards, noch durch Fernschüsse kann er den gegnerischen Keeper in Verlegenheit bringen.
Den 23-jährigen Dmitri Payet vom Ligasiebten St Etienne muss man in eine ganz andere Spielerkategorie einordnen. Payet gilt zwar nicht zwangsläufig als Laufwunder und Stabilisator der Defensive, doch der Offensivallrounder ist aktuell wohl der gefährlichste Offensivspieler der französischen Ligue 1. Durch seine unglaubliche Ballfertigkeit kann er permantent zwei Mann auf sich ziehen um Räume für die Mitspieler zu schaffen, zudem ist er sowohl mit einer hervorragenden Schusstechnik, als auch dem allseits bekannten "Torriecher" ausgestattet.

Der Mittelfeldnachwuchs Spaniens erntet, abgesehen von Sergio Busquets, Stammspieler beim FC Barcelona, international gesehen relativ wenig Aufmerksamkeit. Doch dies ist eher nicht der Tatsache zuzuschreiben, dass es um diesen nicht gut bestellt wäre. Hinter einer Mittelfeldreihe, die aus Andres Iniesta, Xabi Alonso, Xavi Hernandez, Cesc Fabregas und David Silva (letztere auch noch keine 25 Jahre alt) zusammengesetzt werden kann, ist es einfach schwer zu glänzen.
Trotz alledem scheinen vielversprechende Youngsters bereit zu stehen. Neben dem bereits angesprochenen Busquets, der als starker Ballverteiler, Leser des Spiels und bissiger Verteidiger, allerdings auch als guter Schauspieler gilt, darf in so einer Reihe vor allem nicht Javi Martinez vergessen werden. Da der Baske weiterhin bei seinem Entdeckerverein Athletic Bilbao aktiv ist und noch immer nicht zu einem spanischen Topverein gewechselt ist, genießt er eher wenig internationales Ansehen, doch der 22-jährige ist nicht ohne Grund seit 5 Jahren Stammspieler in Bilbao und mittlerweile neben Sturmtank Llorente der wichtigste Pfeiler des Europa-League-Aspiranten. Vom Spielstil her fällt Martinez zwar nicht ganz ins Muster der Vorbilder Fabregas und Xavi, doch mit Laufstärke, Einsatz und Kopfballstärke ausgestattet, könnte Martinez doch noch ein Wörtchen mitzureden haben, wenn die Frage geklärt werden muss, wer die neue Absicherung der spanischen Kreativzentrale werden soll. Erwähnenswert ist zudem der 19-jährige Mittelfeldstratege Sergio Canales, der bereits schon einige Male für die Königlichen aus Madrid auflaufen durfte.

Ganz so euphorisch können die Unterstützer der Squadra Azzurra nicht in die Zukunft sehen. Abgesehen von Claudio Marchisio, dem torgefährlichen Mittelfeldspieler von Juventus Turin, der allerdings auch schon 24 Jahre alt ist und in seine 3. Saison bei einem Topverein geht, steht, nachdem De Rossi und Aquilani endgültig den Talentstatus abgelegt haben, wenig vielversprechendes Personal für die Zukunft des italienischen Mittelfelds bereit.
Mit im Durchschnitt etwa 27 Jahren benötigt die italienische Mittelfeldreihe aktuell natürlich auch keine zwangsläufige Ablösung, doch vor allem Mittelfeldregisseur Andrea Pirlo (31 Jahre) wird nicht jünger.
Kenner der Szene trauen, neben dem 21-jährigen Andrea Poli und dem 23-jährigen Sebastian Giovinco, dem 18-jährigen Marco Verratti eine steile Karriere zu. Ausser Einsätzen in italienischen Nachwuchsmannschaften oder beim Zweiligisten Delfino Pescara hat Verratti allerdings bisher auch noch keine wirklichen Karrieremeilensteine zurückgelegt.

Aaron Lennon, 23 Jahre, Stammspieler beim englischen Tabellenfünften Tottenham, Tom Huddlestone, 23 Jahre, auch mehr als nur Teilzeitkraft bei den Spurs, Ashley Young, 25 Jahre, Aushängeschild von Aston Villa – Einige Namen des vielversprechend klingenden englischen Nachwuches. Doch der Schein trügt. Alle Drei spielen schon seit vielen Jahren viel und regelmäßig bei ihren Klubs, die sicherlich nicht zur grauen Maße des Premier League-Mittelfelds zählen, doch den richtigen internationalen Durchbruch zum Star haben sie ebenso wenig geschafft, wie sich einen festen Platz in der englischen Auswahl zu sichern.
Selbst Theo Walcott, jahrelang als Englands kommender Weltstar gefeiert, stagniert ein wenig in seiner Entwicklung. Er mag erst 21 sein, doch in seiner 5. Profisaison sollte man es als Riesentalent eigentlich über den Status des Jokers herausgebracht haben sollen.
So ruhen Englands Hoffnungen in erster Linie auf dem erst 18-jährigen Gunner Jack Wilshere. Wie schon im ganzen Jahr 2010 gehört der wendige, flinke Wilshere zum Stammpersonal Arsene Wengers und erwehrt sich namhaftem Personal wie Theo Walcott oder Denilson.
Aufrufe: 2590 | Kommentare: 8 | Bewertungen: 7 | Erstellt:13.12.2010
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KOMMENTARE
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1HSV1
13.12.2010 | 20:16 Uhr
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1HSV1 : 
13.12.2010 | 20:16 Uhr
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1HSV1 : 
Schöner Einblick in die Nationen, kann man in Zukunft so einiges erwaten ist schön zu sehen. Mir fallen kaum Spieler ein die du vergessen hast, außer vielleicht Sebastian Giovinco, der aber in letzter Zeit etwas unterging, oder Jack Rodwell von Everton.

Sehr guter dritter Teil, schön geschrieben. 10 Punkte!
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user1337
14.12.2010 | 08:44 Uhr
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user1337 : 
14.12.2010 | 08:44 Uhr
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user1337 : 
Sehr interessanter Blog, gut geschrieben. 10 Punkte von mir.

Eine Frage: Ich verfolge die Premier League nicht regelmäßig und dachte eigentlich das Theo Walcott eher Stürmer oder Flügelstürmer (Winger) ist und kein Mittelfeldspieler, kann da jemand was dazu sagen?
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Mutu77
14.12.2010 | 15:20 Uhr
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Mutu77 : 
14.12.2010 | 15:20 Uhr
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Mutu77 : 
Walcott ist definitiv ein Winger, denn nur da kann er seine unglaubliche Schnelligkeit perfekt ausspielen, allerdings würde ich es vom Spielsystem abhängig machen ob er ANG oder MF ist. In einem 4-3-3 z.B. wäre er der rechte Aussenstürmer, in einem 4-2-3-1 der Rechte in der offensiven Dreierreihe und in einem 4-2-2-2 der rechte offensive Mittelfeldspieler.
Hab ihn jetzt hier mal bei den Mittelfeldspielern reingenommen, weils da bei England eher dürftig aussieht, bekommt bei den Angreifern aber evtl. auch noch eine Bewertung.
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gammler555
15.12.2010 | 14:31 Uhr
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gammler555 : 
15.12.2010 | 14:31 Uhr
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gammler555 : 
sehr schöner blog
einige wirklich gute junge spieler die das potenzial wirklich auch haben ein weltklasse spieler zu werden
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possessionplay
17.12.2010 | 09:22 Uhr
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17.12.2010 | 09:22 Uhr
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Sehr schöner Blog, du hast die Spieler sehr gut beschrieben.

Ich bin immer interessiert, wenn es darum geht, welche jungen Spieler so nachkommen, nicht nur in Deutschland, sondern auch was andere Top-Länder angeht. Daher fand ich deinen Blog sehr interessant.

Die englischen und italienischen Talente sagen mir jetzt nicht so zu. Bei Spanien glaube ich, dass es für Javi Martinez sehr schwer wird, an Busquets vorbeizukommen. Am besten fand ich deine Ausführungen zu M´Vila. Ich hatte schon gehört, dass er ein starker MF-Spieler ist, aber noch kein Spiel von ihm gesehen, und da kamen deine Ausführungen zu seinem Spielertyp gerade recht.

Allerdings weiß ich nicht, wie er gut er werden kann, ob er wirklich ein Top-Talent ist? Vielleicht kann mir die Frage wer beantworten!

10 Punkte von mir.

Zu Walcott:
Er ist eig. prädestiniert für die Rolle des Wingers, aber Wenger sagte mal er könnte sich Walcott auch als Mittelstürmer vorstellen, glaub ich. Wär ganz interessant, er könnte mit langen Bällen zur Not geschickt werden, aber seine eigentliche Funktion wäre wohl, nach außen zu driften, wo er dann seine Stärken ausspielen könnte. Gleichzeitig hätte man einen mitspielenden Stürmer, es würden Räume für nachstoßende Spieler geschaffen und auf rechts könnte man einen "inverted Winger" aufstellen, ohne dass der RV unbedingt sehr offensiv sein müsste.
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Mutu77
17.12.2010 | 14:43 Uhr
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Mutu77 : 
17.12.2010 | 14:43 Uhr
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Mutu77 : 
Das Potenzial von Talenten wird ja immer unterschiedlich eingeschätzt, doch die Kritik, die M Vila erhält ist durch die Bank positiv und er gilt als eines der größten, oder vielleicht sogar das größte Talent Frankreichs.

Ähnlich schätze ich ihn auch ein, wie schon im Blog geschrieben, ich finde er ist auf einer Stufe mit dem aktuellen Khedira, nur eben nochmal 2 1/2 Jahre jünger, wenn er auch den Schritt vom guten nationalen zu einem guten internationalen Klub wagt und schafft, steht seiner Karriere nichts mehr im Weg.
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possessionplay
17.12.2010 | 17:51 Uhr
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possessionplay : @Mutu77
17.12.2010 | 17:51 Uhr
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possessionplay : @Mutu77
Ok, danke, das gefällt mir, sehr informativ.

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Hähnchenbrustfilet
17.12.2010 | 23:57 Uhr
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17.12.2010 | 23:57 Uhr
-1
Mit Rodwell,Henderson,Cleverley,Welbeck (eher Stürmer,aber auch Winger) und den bereits genannten hat England schon einige heiße Braten im Ofen.Traue jedem von denen den großen Durchbruch zu.

Achja,
"und erwehrt sich NAMHAFTEm PERSONAL wie Theo Walcott oder DENILSON."
Namhaftes Personal und Denilson,das passt gar nicht zusammen

Ansonsten guter Blog, 9 Punkte.


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