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21.02.2012 um 11:47 Uhr
Wo ist sie hin, die Variabilität
Statisch, langsam, ideenlos: So wurde das Bayernspiel in letzter Zeit oft genug bezeichnet. Aber wie passen diese drei Adjektive nur zu Namen wie Ribery, Müller, Robben oder Kroos?
Die, wohl zweifelsohne zurecht, viel gelobte Qualität der Einzelspieler ist vorhanden, zudem steht die Defensive im Allgemeinen sehr sicher, man stellt mit dem BVB die zweitbeste Defensive der Liga. Woran fehlt es also den Bayern? Oftmals ist von fehlendem Einsatz und nicht vorhandener Laufbereitschaft die Rede.
Die Zahlen sagen allerdings etwas anderes: Fast alle Spieler liefen in Freiburg mehr als in den anderen Spielen der Saison. Die Anzahl gewonnener Zweikämpfe ist ebenfalls im oberen Durchschnitt, vergleicht man sie mit den anderen Spielen der Münchner.
Ein anderer Faktor hemmt den FC Bayern: Es fehlt an Varianz im Offensivspiel. Tempo wird verschleppt, selbst wenn der Gegner einmal überraschend den Ball verliert und man ihn bei einem schnellen Gegenstoß ungeordnet vorfinden könnte. Die Passgenauigkeit des FCB sucht in der Bundesliga ihresgleichen, aber in der eigenen Hälfte tut sie dem Gegner nicht weh. Wo also könnte der Trainer Heynckes nun ansetzen, um der Offensive wieder das Leben der Hinrunde einzuhauchen, mit dem man ein Manchester City, den FC Schalke oder den SSC Neapel souverän besiegen konnte?

Der Faktor Müller
Ein wichtiger Ansatzpunkt könnte die Rolle von Thomas Müller werden. Er könnte nicht mehr nur statt Robben aufgeboten werden, sondern mit Robben. Dafür müsste Heynckes sein starres Korsett mit dem 4-2-3-1 System allerdings etwas lockern. Robben könnte seine standardmäßige Rolle auf der rechten Außenbahn bekleiden. Zugegebenermaßen waren die Spiele von Thomas Müller auf der klassischen 10er-Position eher mau, allerdings kann seine Position durch eine geringe Verschiebung dahingehend verändert werden, dass sowohl Robben als auch Müller ihre Stärken optimal ausspielen können:
Im ersten Jahr unter Louis Van Gaal spielte Müller „zwischen den Linien", eine Art nach rechts vorn geschobenen offensiven Mittelfeldpart. Das System würde so eher einem 4-2-2-1-1 ähneln, man könnte es als Hybrid aus 4-4-2 und 4-2-3-1 bezeichnen.
Die neu wiedergeschaffene Position von Thomas Müller wird dem FC Bayern so eine Vielzahl neuer Möglichkeiten eröffnen: Jedem Gegner der Bundesliga ist bekannt, dass Arjen Robben mit dem Ball ins Zentrum geht. Man stellt den Weg in die Mitte zu, wobei selbstverständlich auf den außen eher Räume entstehen werden, die ein Thomas Müller zu nutzen weiß, da er zur Grundlinie ziehen kann, wenn er denn von Robben angespielt wird. Sollte der Gegner sich auf Zentrum und Rechtsaußen konzentrieren, gibt es zwangsläufig mehr Platz für Robben im Zentrum. Nuancen, die für einen Spieler seiner Klasse bereits entscheidend sein können. Gegebenenfalls kann Müller in seiner neuen Rolle auch noch weiter in die Spitze vorstoßen und Gomez unterstützen. Ein mit Müller kreuzender Robben würden bereits Unberechenbarkeiten schaffen, die für die Bayern momentan notwendig sind.
Ein Spieler würde dabei allerdings aus der Stammformation fallen: Toni Kroos.
Kroos ist ohne Frage ein Klassespieler, der allerdings in Spielen, in denen die ganze Mannschaft nicht berauschend ist, selbst kaum heraussticht. Er ist zwar immer für den einen tödlichen Pass gut, aber dennoch findet man ihn fast nie auf außen, eine Unterstützung für Robben oder Ribery gibt er fast nie ab. Der Ansatzpunkt mit Thomas Müller ist der kurzfristig erfolgsversprechendste, da die Mannschaft dieses System schon gespielt hat und man so eine Vielzahl von Möglichkeiten hat. Kroos auf der Schweinsteiger Position wäre einerseits noch eine Überlegung, da dieser ja momentan verletzt ist, allerdings sprechen die Spiele, in denen Kroos die Rolle als 8 übernommen hat, eher dagegen. Langfristig gesehen könnte aber auch er in diese Rolle hineinwachsen.

Die Rolle der Außenverteidiger
Ein weiterer Faktor, der auf die gegnerische Abwehr Druck aufbauen könnte, wäre eine veränderte Rolle der Münchner Außenverteidigung. Im aktuellen System rücken ein Lahm und ein Rafinha zwar oftmals mit auf, aber ein wirkliches Hinterlaufen der Außenspieler findet fast nie statt. Auch hier kann man als Trainer ansetzen, die Gegner der Bayern versuchen in der Regel das Zentrum besonders eng zu halten. Die ins Zentrum stoßenden Bayernspieler versuchen also in den engen Raum zu dribbeln. Dies könnten Lahm und Rafinha nutzen, indem sie die etwas offeneren Außenbahnen nutzen. Zieht der Gegner nun Spieler ab um die Außen ebenfalls abzudecken, eröffnet das im Vornherein mehr Raum im Zentrum, den Spieler wie Schweinsteiger zu nutzen wissen. Ein Problem könnte Lahms linker Fuß werden. Er spielt einen inversen Außenverteidiger, also als Rechtsfuß auf der linken Seite. Zieht er also an die Grundlinie, ist eine präzise Flanke für ihn mit dem schwachen Fuß eher schwierig. Rafinha allerdings besitzt die technischen Fähigkeiten für ein solches Spiel, wie auch die Grundschnelligkeit. Um die defensive Stabilität dabei nicht zu sehr zu gefährden, kann man auf eine Dreierkette umstellen, wenn Lahm und Rafinha nach vorne aufrücken.
Badstuber und Boateng könnten bei eigenem Ballbesitz eine Mischung aus Außenverteidiger und Innenverteidiger werden. Beide spielten bereits Innen wie auch Links bzw. Rechts. Gustavo im Zentrum als Balleroberer würde einen Tempogegenstoß bei überraschenden Ballverlusten deutlich erschweren.
Im Angriff würde sich das Bayernsystem also etwas verändern:

-------------------------------Gomez----------------------------------------------------
-----------------------------------------------------------------Müller ------------------------
Ribery ------------------------------------------------------------------------------Robben
---------------Lahm---------------------Schweinsteiger -----------------Rafinha------
--------------------------------------------------------------------------------------------------
--------------------------Badstuber----Luiz Gustavo----Boateng ---------------------

Wobei im Defensivspiel die Formation wie gehabt bleibt, da diese bereits nötige Kompaktheit bot. Dennoch sollte beim Defensivspiel das Pressing, welches zum Beispiel im Hinspiel gegen Manchester City gespielt wurde, auch in einem Bundesligaspiel in Freiburg nicht vernachlässigt werden, um schnellere Ballgewinne zu erzielen.

Wie in der Formation oben zu sehen, müsste Gomez allerdings leicht nach links ausweichen, um damit Ribery einerseits zu unterstützen und andererseits mehr ins Spiel eingebunden zu werden, da er oftmals sehr statisch wirkt. Die erstgenannten Maßnahmen könnten dem Spiel der Bayern kurzfristig gesehen bereits wieder die Unberechenbarkeit bieten. Durch die Zeichenbegrenzung musste ich leider etwas kürzen.
Aufrufe: 2466 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 5 | Erstellt:21.02.2012
ø 9.8
KOMMENTARE
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DiegoMaradona
21.02.2012 | 13:21 Uhr
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0
DiegoMaradona : mvb
21.02.2012 | 13:21 Uhr
0
DiegoMaradona : mvb
Klasse Arbeit Junge

@Preetz
Uns gibts nur im Doppelpack, ich bin dann sein Assi oder Asi und Ablöse wollen wir auch sehen
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