Nach der erfolglosen Bewerbung um die olympischen Winterspiele 2002, ist es 2014 nun Tatsache. Sochi, ein beliebter Bade- und Kurort bei den Russen (hier kommt gleich die Frage nach Korruption auf), übernimmt die Organisation der olympischen Spiele. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch der amtierende Kreml-Chef Wladimir Putin. Das russische Staatsoberhaupt warb intensiv für Sochi. Auch politisch unternahm er einige Maßnahmen, wie z.B. die Freilassung von Chodorowski oder den Pussy Riot Mitglieder. Gleichzeitig aber verschärfte er das Gesetzt gegen die Homosexualität. Schwulen und Lesben ist es nun in Russland nicht mehr erlaubt, sich öffentlich Preis zu geben, da es einen schlechten Einfluss auf die jungen Menschen im Land haben soll. International stieß dieses Vorgehen auf heftige Kritik, etliche Staatsoberhäupter, unter ihnen Joachim Gauck oder Francois Hollande haben ihren Besuch bereits abgesagt.
Doch nicht nur die Politik Russlands sorgt für rauchende Köpfe, auch der Bau von riesigen Stadien und ganzen Dörfern wird kritisiert. Zwar werden im Jahr 2018 die Fußballweltmeisterschaften im größten Land der Welt stattfinden und einige Neubauten werden dort sicher noch gebraucht werden, aber Sochi ist und bleibt ein Badeort. Es ist kaum vorstellbar, dass nächstes Jahr in Sochi alle Sportanlagen, Hotels und Dörfer noch sinnvoll genutzt werden können. Warum finden die Spiele dann trotzdem dort statt?
Nun Putin sieht in den Spielen die perfekte Chance, seine z.T. sehr umstrittene Politik in den Hintergrund zu drängen und um sein Russland als stolzer Austragungsort zu präsentieren. Noch nie waren die Kosten für die Spiele so hoch, nicht einmal bei Sommerspielen, die generell mehr Ausgaben mit sich bringen. Putin überdeckt die nationalen, zum teil gewichtige Probleme mit Geld, das in Sochi investiert wurde. Er will die ganze Welt blenden, mit den teuersten und glanzvollsten Spielen, die die Welt je gesehen hat.
Doch Probleme wird Putin mit Sochi keine lösen. Es entstehen vielmehr Neue, aktuelles Beispiel wäre der Terrorismus. Anschläge in Wolograd nur wenige Wochen vor dem Start, beunruhigen die IOC, die Regierung und die Bevölkerung. Allein für die Sicherheit wird eine gewaltige Summe aufgewendet, da kann man sich fragen, ob Russland dieses Geld nicht besser investieren könnte.
Doch Russland und vor allem Putin halten an ihrem gigantischem Projekt fest und sie werden keineswegs zögern, noch mehr Geld auszugeben, damit der Erfolg der Spiele sichergestellt ist. Den Zuschauern wird mit Sicherheit ein riesen Spektakel geboten, die Bevölkerung allerdings wird von diesem Großanlass kaum profitieren.
Um zum Inhalt zu kommen: Auch hier ist das alles nicht ganz sauber (natürlich auch wiederum durch die Kürze bedingt). Du springst von einem Punkt zum Nächsten, der damit aber teilweise gar nicht zusammenhängt bzw. nur indirekt und wo es einer Erläuterung bedürfte [Geltungssucht - Terrorismus bspw.]. Inhaltlich liegst du auch gar nicht unbedingt falsch innerhalb der Themen, aber du stellst gelegentlich Meinungen als Fakten hin (Putins Politik ist nicht wirklich bzw. nicht viel umstrittener als die diverser anderer (insbesondere auch) westlicher Staaten - nur in anderen Schwerpunkten. Das ist jedenfalls meine Sichtweise, und ich mag Putin nicht einmal.) und betrachtest die Dinge auch sehr einseitig. Ein weitergehendes Differenzieren, z.B. bezüglich positiver Aspekte/Gründe für die Vergabe (Russland ist ein Wintersportland, insbesondere im nordischen Skisport oder im Rodeln/Bobfahren/Skeleton, im Eislaufen,...) wäre da wünschenswert gewesen. So stimmt das schnell in den Anti-Russland-Kanon einiger Medien mit ein, ohne dass dies vielleicht deine Absicht war. Schade, vom Ansatz her wäre da durchaus ein klasse Blog drin gewesen, nur leider bleibt es bei ebendiesem.