Der letzte Spieltag der Bundesliga war geprägt von Überraschung und Dramatik, als der FC Bayern München den Titel sicherte. Doch die Freude über den Erfolg wurde schnell überschattet, als unmittelbar nach dem Spiel die Kündigung des CEO und des Sportvorstands bekanntgegeben wurde. Eine Meisterschaftsfeier im Schatten der Veränderungen - ein Wendepunkt für den deutschen Rekordmeister aber keine Zäsur.
Die Kündigung von Oliver Kahn als CEO und Hasan Salihamidzic als Sportvorstand des FC Bayern München löste eine Vielzahl von Reaktionen aus. Die Entscheidung, zwei Schlüsselpositionen in der Führungsetage zu verändern, überraschte viele Beobachter und führte zu Spekulationen über die Gründe hinter den Entlassungen. Fans und Experten äußerten sowohl Zustimmung als auch Skepsis gegenüber den Veränderungen. Während einige die Kündigungen als notwendigen Schritt betrachteten, um frischen Wind in den Verein zu bringen und mögliche interne Probleme anzugehen, äußerten andere Bedenken über die abrupte Entscheidung und ihre möglichen Auswirkungen auf die Zukunft des FC Bayern München. Die Reaktionen spiegelten die Vielfalt der Meinungen wider und ließen Raum für weitere Diskussionen und Beobachtungen zur Entwicklung der Situation.
Was jedoch von vielen Kritikern der Entscheidung übersehen wird, ist die Tatsache, dass beide Vorstände selbst äußerst strittige Personalentscheidungen getroffen haben. Der Konflikt zwischen Hansi Flick, dem ehemaligen Cheftrainer des FC Bayern München, und Hasan Salihamidzic, dem ehemaligen Sportvorstand, spielte eine entscheidende Rolle bei der Trennung. Berichte über Meinungsverschiedenheiten und Spannungen zwischen Flick und Salihamidzic hatten sich im Laufe der Zeit aufgebaut.
Ein zentraler Punkt des Konflikts war die Transferpolitik des Vereins. Flick äußerte öffentlich seine Unzufriedenheit über die Zusammensetzung des Kaders und den Mangel an Verstärkungen, die er für erforderlich hielt. Es wurde berichtet, dass er seine Forderungen nach Neuverpflichtungen an Salihamidzic herantrug, jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse erzielte. Zusätzlich gab es Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Spielphilosophie und taktischen Ausrichtung der Mannschaft. Flick und Salihamidzic hatten unterschiedliche Vorstellungen davon, wie der FC Bayern spielen sollte und welche Spieler dafür geeignet waren. Diese Differenzen führten zu Spannungen und Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit.
Der Konflikt zwischen Flick und Salihamidzic eskalierte im Frühjahr 2021, als Flick öffentlich seinen Wunsch äußerte, den Verein zu verlassen und die Position des Bundestrainers anzustreben. Obwohl dieser Konflikt letztendlich zur Trennung von Flick und dem FC Bayern führte, bleibt die genaue Rolle des Konflikts zwischen ihm und Salihamidzic in der Entscheidungsfindung des Vereins Gegenstand von Spekulationen.
Die Kündigung von Julian Nagelsmann als Cheftrainer des FC Bayern München in diesem Frühjahr war eine weitere kontroverse Personalentscheidung. Die genauen Gründe wurden nicht vollständig bekannt gegeben, aber verschiedene Faktoren könnten zu dieser Entscheidung geführt haben. Es wurde spekuliert, dass Unzufriedenheit mit den Leistungen der Mannschaft und das Nichterreichen der gesteckten Ziele eine Rolle spielten.
Nagelsmann übernahm das Traineramt beim FC Bayern München mit großen Erwartungen, da er als einer der talentiertesten jungen Trainer galt. Nach einer erfolgreichen Saison bei RB Leipzig wurde er als Hoffnungsträger für den Verein angesehen. Allerdings konnten die Erwartungen möglicherweise nicht in dem Maße erfüllt werden, wie es sich die Vereinsführung erhofft hatte. Zusätzlich zu den sportlichen Leistungen wurden Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Spielphilosophie und taktische Ausrichtung diskutiert. Nagelsmann hatte möglicherweise eine andere Vision für die Mannschaft als die Vereinsverantwortlichen, was zu Unstimmigkeiten in der Zusammenarbeit führte.
Wenn man nun die Medien aufschreien hört, wie sehr das "Mia san Mia" gelitten hat und wie stillos die Trennungen erfolgten, erinnert man sich schnell an die gleichen Rufe zur Kündigung von Nagelsmann oder nach der Trennung von Flick. Hätte der FCB besser agieren können? Sicherlich. Aber die beiden jüngsten "Opfer" haben selbst nicht anders gehandelt, und deshalb sollten sich die Krokodilstränen in Grenzen halten. Wir bringen unseren Kindern schon bei, dass so wie es in den Wald hineinschallt, so schallt es auch heraus. Oder um es mit einem Anglizismus auszudrücken: Karma is a bitch.