29.06.2010 um 21:00 Uhr
Who the F*** is Capello - Teil 2
Das Loch vor der Abwehr, das in allen vier Spielen ungestopft blieb, haben selbst Amateure (wie ich) gesehen.
Dass (der formschwache) Barry sich nicht vollends auf die Abwehr konzentrieren konnte, ist Gerrards und Johnsons schuld.
Johnson ist so defensivschwach, dass er gegen beinahe jeden Gegenspieler hilfte benötigte. So musste Milner oder eben Barry (wenn Milner nicht genug Zeit zum zurücklaufen hatte) aushelfen, wodurch sich anderswo Lücken auftaten.
Auf der anderen Seite kam Gerrard nie zum Verteidigen zurück, wodurch manchmal sogar keiner da war, wenn Ashley Cole mal mit nach vorne ist.
Und wie man zwei (Fast-) Absteiger ins Tor stellen kann und den einen starken, englischen Torwart, der einen wesentlichen Anteil am überraschenden 9. Platz des Ausfsteigers Birmingham City hatte nicht, ist für mich unerklärlich. Joe Hart ist vielleicht unerfahrener als James oder Green, ist aber jünger, jetzt schon besser und hat noch eine Menge Potential. Die ersten drei Tore von Deutschland hätte Hart vielleicht sogar gehalten. Er ist auf der Linie und im 1 gegen 1 sehr stark, hat mörderische Reflexe und eine sehr gute Einstellung.
Insgesamt kann man nur den Kopf schütteln, über die unglaubliche Starrheit Capellos, nach der Quali wieder auf das alte System mit den gleichen Spielern umzusteigen und es nach jedem schlechten Spiel nicht im geringsten zu ändern.
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Spielerwechsel
Wechsel waren eigentlich eine Sache, für die Capello immer gelobt wurde.
Wie im ersten Spiel, als er den schwachen, bereits gelbbestraften Milner schon nach knapp 30 Minuten auswechselte.
Aber ausser eben diesem Wechsel kam von Capello auffällig wenig. Beim 0-0 gegen Algerien wechselte er nur 1 zu 1 aus, nahm weder den schwachen Gerrard oder den überforderten Carragher vom Platz.
Gegen Slowenien spielte die Mannschaft starr und behäbig, man profitierte lediglich von Defoe, der ein wenig Bewegung in den Sturm brachte. Dennoch brachte Capello niemanden, um Bewegung ins Spiel zu bringen.
Gegen Deutschland war Barry neunzig Minuten vollkommen überfodert. Anstelle ihm Carrick zur Seite zu stellen und auf ein für Lampard und Rooney förderliches 4-3-3/4-3-2-1 oder 4-2-3-1 umzustellen blieb Capello beim alten System und reagierte erst, als es zu spät war, mit einigen sinnfreien Wechseln.
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Fazit
Man muss allerdingst auf die Spieler schauen, die zu keinem Zeitpunkt wirklich präsent wirkten (aber auch das ist Job des Trainers), oder die fehlende Reaktion, als Terry in der Pressekonferenz (berechtigt) zum Angriff blies und keiner wirklich wagte, irgendetwas zu sagen. Nach außen hin schien es immer, als wäre Capello unumstritten, aber viele Reaktionen lassen auf andere Umstände schließen (James' Interview nach dem Algerienspiel, z.B.)
Capello hat für England sicherlich nicht seine beste Arbeit abgeliefert. Viele fragwürdige Entscheidungen und komische Aktionen lassen den Trainerstuhl arg wackeln.
Ihn persönlich stört es wahrschinlich wenig, er bekommt in jedem Fall eine dicke Abfindung und hat wahrscheinlich jeder Zeit 3-4 Anfragen von anderen Verbänden oder Clubs.
Für England ist es sehr schade, denn die Arbeit, die Capello geleistet hat, rechtfertigt seine Entschädigung nicht im geringsten.
Es bleibt also die Frage, ob Capello seinen Ruf verdient.
Ich danke für das Lesen.
Dass (der formschwache) Barry sich nicht vollends auf die Abwehr konzentrieren konnte, ist Gerrards und Johnsons schuld.
Johnson ist so defensivschwach, dass er gegen beinahe jeden Gegenspieler hilfte benötigte. So musste Milner oder eben Barry (wenn Milner nicht genug Zeit zum zurücklaufen hatte) aushelfen, wodurch sich anderswo Lücken auftaten.
Auf der anderen Seite kam Gerrard nie zum Verteidigen zurück, wodurch manchmal sogar keiner da war, wenn Ashley Cole mal mit nach vorne ist.
Und wie man zwei (Fast-) Absteiger ins Tor stellen kann und den einen starken, englischen Torwart, der einen wesentlichen Anteil am überraschenden 9. Platz des Ausfsteigers Birmingham City hatte nicht, ist für mich unerklärlich. Joe Hart ist vielleicht unerfahrener als James oder Green, ist aber jünger, jetzt schon besser und hat noch eine Menge Potential. Die ersten drei Tore von Deutschland hätte Hart vielleicht sogar gehalten. Er ist auf der Linie und im 1 gegen 1 sehr stark, hat mörderische Reflexe und eine sehr gute Einstellung.
Insgesamt kann man nur den Kopf schütteln, über die unglaubliche Starrheit Capellos, nach der Quali wieder auf das alte System mit den gleichen Spielern umzusteigen und es nach jedem schlechten Spiel nicht im geringsten zu ändern.
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Spielerwechsel
Wechsel waren eigentlich eine Sache, für die Capello immer gelobt wurde.
Wie im ersten Spiel, als er den schwachen, bereits gelbbestraften Milner schon nach knapp 30 Minuten auswechselte.
Aber ausser eben diesem Wechsel kam von Capello auffällig wenig. Beim 0-0 gegen Algerien wechselte er nur 1 zu 1 aus, nahm weder den schwachen Gerrard oder den überforderten Carragher vom Platz.
Gegen Slowenien spielte die Mannschaft starr und behäbig, man profitierte lediglich von Defoe, der ein wenig Bewegung in den Sturm brachte. Dennoch brachte Capello niemanden, um Bewegung ins Spiel zu bringen.
Gegen Deutschland war Barry neunzig Minuten vollkommen überfodert. Anstelle ihm Carrick zur Seite zu stellen und auf ein für Lampard und Rooney förderliches 4-3-3/4-3-2-1 oder 4-2-3-1 umzustellen blieb Capello beim alten System und reagierte erst, als es zu spät war, mit einigen sinnfreien Wechseln.
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Fazit
Man muss allerdingst auf die Spieler schauen, die zu keinem Zeitpunkt wirklich präsent wirkten (aber auch das ist Job des Trainers), oder die fehlende Reaktion, als Terry in der Pressekonferenz (berechtigt) zum Angriff blies und keiner wirklich wagte, irgendetwas zu sagen. Nach außen hin schien es immer, als wäre Capello unumstritten, aber viele Reaktionen lassen auf andere Umstände schließen (James' Interview nach dem Algerienspiel, z.B.)
Capello hat für England sicherlich nicht seine beste Arbeit abgeliefert. Viele fragwürdige Entscheidungen und komische Aktionen lassen den Trainerstuhl arg wackeln.
Ihn persönlich stört es wahrschinlich wenig, er bekommt in jedem Fall eine dicke Abfindung und hat wahrscheinlich jeder Zeit 3-4 Anfragen von anderen Verbänden oder Clubs.
Für England ist es sehr schade, denn die Arbeit, die Capello geleistet hat, rechtfertigt seine Entschädigung nicht im geringsten.
Es bleibt also die Frage, ob Capello seinen Ruf verdient.
Ich danke für das Lesen.
Aufrufe: 1549 | Kommentare: 4 | Bewertungen: 8 | Erstellt:29.06.2010
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KOMMENTARE
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30.06.2010 | 12:14 Uhr
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Famos :
sehr ausführlicher und schonungsloser blog. 7 points!
was ich von capello völlig daneben fand war die aussage: "das system hat immer funktioniert also bleibe ich dabei" oder so ähnlich....
du hast diese starrheit ja auch angesprochen. falsches system falsche wechsel. im nachhinein hatte capello kein glückliches händchen.
warum rooney und die anderen nicht an die leistungsgrenze kamen muss capello sich auch fragen. die frage ist wer schuld daran hat??
Bei rooney denke ich AF der ihn bei ManU nicht richtig hat fit werden lassen.......
eine sache die ich noch sehr wichtig finde hast du aber nicht erwähnt. ich denke das die manschaftliche geschlossenheit sehr durch die Terry-affäre gelitten hat. er wollte sich danach ja sogar noch als leader aufführen und das war einigen bestimmt im dorn im auge. capello hätte ihn eigentlich direkt verbannen müssen!
naja england hat sich quasi selber geschlagen. die spieler und der trainer waren im endeffekt keine einheit die alles für den erfolg untergeordnet hat!
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30.06.2010 | 15:06 Uhr
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Nur im ersten Teil hast du geschrieben das,wenn das Tor gegeben hätte, hätte sich nichts geändert. Das sehe ich nichtso. Die Engländer haben total die Motivation verloren.
Trotzdem guter text.
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30.06.2010 | 16:56 Uhr
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Ich bin absichtlich nicht auf die Terry-Affäre eingegagen. Als Aussenstehender weiß ich so gut wie nichts Konkretes über die Situation vor und nach der Affäre.
Ich weiß nichtmal, ob es sie überhaupt gab. Einerseits lassen Reaktionen von Terry und Bridge darauf schließen, andererseits verneint die Ex von Bridge die ganze Sache. Perroncel, die schon mit Terry befreundet war, bevor sie mit seinem besten Freund, Bridge zusammenkam hat mMn noch die schlüssigste Erklärung für das ganze.
Noch dazu finde ich es persönlich nicht so tragisch. Seitensprünge sind zwar unmoralisch, aber keine Verbrechen.
Wenn ich weiß dass mein Kollege im Verein untreu ist, stört mich das nicht im geringsten. Ich würde ihne nicht mit meiner Freundin alleine lassen, aber auf dem Platz oder auf seinen Status im Verein hätte das überhaupt keinen Einfluss.
Lange Rede, kurzer Sinn, die Medienhetze auf Terry ist der Hauptgrund für seine Degradierung im Kader, wenn jede Woche neue Geschichten auftauchen, über kriminelle Verwandte und Seitensprünge ist das für eine politisch wichtige Position wie den Kapitän der Nationalmannschaft, nicht haltbar.
Terrys Verhalten im Englandcamp ist nicht von ihm selbst ausgegangen, er hat einfach die Fragen der Journalisten ehrlich beantwortet. Dass er der eigentliche Leader in der Truppe ist, ist jedem klar.
Die Aussagen Terrys bei der PK waren im Endeffekt nicht besonders förderlich, was sie hätten sein können, wenn die anderen Spieler ihn unterstützt hätten.
Aber so tragisch wie es in den Medien berichtet wird, war es eben auch nicht. Es war kein Aufstand oder eine Revolution. Lediglich seine Meinung (und die einiger Kollegen).
@ Halilullah
Ich habe geschrieben, am Ergebnis hätte sich nichts geändert.
Glaubst du, England hätte das Spiel gewonnen, wäre das Tor gegeben worden?
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Kritik noch besser. Solange sie begründet bleibt.
PS:
Vor knapp drei Wochen wurde die Klausel entfernt, die es jeder der beiden Partein erlaubt hätte, den Vertrag nach der WM zu terminieren (ohne Abfindung).
So kann man sich natürlich auch ein Eigentor schießen.