08.08.2011 um 15:02 Uhr
Wer ist Deutschlands Nummer 1?
Ein Erdbeben der Stufe 8,0 kann die Erdachse um mehrere Zentimeter verschieben. Wendet man diese Metapher auf die Fußball Bundesliga an, so ereignete sich an dem 1. Spieltag der neuen Saison ein solches Beben, das die Kräfteverhältnisse im deutschen Fußball in einer neuen Konstellation dastehen lässt. Denn spätestens seit der Saison 2001/2002, als sich Borussia Dortmunds millionenschweres Starensemble zur Meisterschaft kämpfte, ist der FC Bayern jede Saison der unumstrittene Topkandidat auf den Titel. Zwar gab es mit Stuttgart und Wolfsburg auch andere Überrschungsmeister, doch das, was der BVB am Freitag Abend auf den Rasen zauberte, erweckte nicht gerade den Anschein, als könnte die Westfalen ein ähnliches Schicksal ereilen wie ihre beiden Vorgänger.
Für den FC Bayern sollte das Sonntagsspiel gegen Gladbach der fulminante Auftakt einer grandiosen Saison sein. Das Double ist so gut wie eingeplant und als großes Ziel wurde das Champions League Finale im eigenen Stadion ausgegeben. Einige sprachen schon vom "besten FC Bayern aller Zeiten". "Wir werden Meister. Basta!" ließ Thomas Müller verlauten (BILD). Die "mia san mia"- Bayern schienen zurück zu sein.
Doch schon nach den ersten 90 Minuten der Saison ist der Aufprall auf den Boden der Tatsachen hart. Mut-, kraft, ideen- und noch dazu glücklos agierte der FC Bayern gegen den Fastabsteiger der abgelaufenen Runde. Und das, obwohl zeitweise die wohl beste Elf auf dem Rasen stand, die die Münchener aufzubieten haben. Doch die gefürchtete Flügelzange aus Robben und Ribery brachte die hervorragend verteidigenden Gladbacher nicht annähernd in Bredouille. Die kreativen Köpfe Schweinsteiger und Kroos wirkten einfallslos, Mario Gomez war zwar bemüht, aber im Abschluss ohne Fortune. Und zu allem Übel war da noch das "40-Millionen-Missverständnis" von Manuel Neuer und Jerome Boateng, das die Bayern sogar noch um den einen Punkt brachte, den sie wohl verdient gehabt hätten.
Freilich muss erwähnt werden, dass Gladbachs Mannschaft nicht mehr der kopflose Haufen aus der ersten Hälfte der vergangen Saison ist. Lucien Favres Handschrift ist in allen Mannschaftsteilen zu erkennen, was die Fohlen zu einem sehr unangenehmen Gegner macht. Doch der Anspruch des FC Bayern ist das Champions League Finale im eigenen Stadion. Wer jedoch schon gegen Gladbach Probleme hat, für den könnte auch der FC Zürich (Gegner des FC Bayern in der CL-Quali) zum Stolperstein werden. Denn Mönchengladbach wird nicht die einzige Mannschaft bleiben, die sich gegen die Münchener "nur hinten reinstellt" (Thomas Müller).
Ganz anders ist die Situation in Dortmund: Medien und Experten überschlagen sich in Lobeshymnen. "Götzinho" wird als der nächste deutsche Weltstar gefeiert und so mancher stellt den kleinen Dribbler schon auf eine Stufe mit Lionel Messi. Dass die eine oder andere Aussage über das Ziel hinausschießt, sollte klar sein. Dennoch ist offensichtlich, dass der BVB nicht vorhat in die Fußstapfen der Ex-Überrschungsmeister Stuttgart und Wolfsburg zu treten. Denn Dortmund spielt leidenschaftlichen und erfolgreichen Offensivfußball, der Fußballdeutschland in kollektives Staunen versetzt und der vor allem nach dem Abgang von Nuri Sahin zu Real Madrid so nicht zu erwarten gewesen wäre.
Beim FC Bayern hingegen fehlt vor allen Dingen die Leidenschaft. Zwar ist nicht zu erwarten, dass die Münchener an die desolate Leistung von gestern anknüpfen werden - denn es ist immer noch der FC Bayern - allerdings ist auch nicht gerade absehbar, dass der BVB in eine verfrühte Winterstarre verfallen könnte. Die Kräfteverhältnisse haben sich verschoben im deutschen Fußball. Noch ist der FC Bayern vorne, doch die absolute Vormachtstellung der letzten Jahre haben sie verloren. Und wer weiß, ob am nächsten Wochenende nicht schon das nächste Beben ansteht?
Für den FC Bayern sollte das Sonntagsspiel gegen Gladbach der fulminante Auftakt einer grandiosen Saison sein. Das Double ist so gut wie eingeplant und als großes Ziel wurde das Champions League Finale im eigenen Stadion ausgegeben. Einige sprachen schon vom "besten FC Bayern aller Zeiten". "Wir werden Meister. Basta!" ließ Thomas Müller verlauten (BILD). Die "mia san mia"- Bayern schienen zurück zu sein.
Doch schon nach den ersten 90 Minuten der Saison ist der Aufprall auf den Boden der Tatsachen hart. Mut-, kraft, ideen- und noch dazu glücklos agierte der FC Bayern gegen den Fastabsteiger der abgelaufenen Runde. Und das, obwohl zeitweise die wohl beste Elf auf dem Rasen stand, die die Münchener aufzubieten haben. Doch die gefürchtete Flügelzange aus Robben und Ribery brachte die hervorragend verteidigenden Gladbacher nicht annähernd in Bredouille. Die kreativen Köpfe Schweinsteiger und Kroos wirkten einfallslos, Mario Gomez war zwar bemüht, aber im Abschluss ohne Fortune. Und zu allem Übel war da noch das "40-Millionen-Missverständnis" von Manuel Neuer und Jerome Boateng, das die Bayern sogar noch um den einen Punkt brachte, den sie wohl verdient gehabt hätten.
Freilich muss erwähnt werden, dass Gladbachs Mannschaft nicht mehr der kopflose Haufen aus der ersten Hälfte der vergangen Saison ist. Lucien Favres Handschrift ist in allen Mannschaftsteilen zu erkennen, was die Fohlen zu einem sehr unangenehmen Gegner macht. Doch der Anspruch des FC Bayern ist das Champions League Finale im eigenen Stadion. Wer jedoch schon gegen Gladbach Probleme hat, für den könnte auch der FC Zürich (Gegner des FC Bayern in der CL-Quali) zum Stolperstein werden. Denn Mönchengladbach wird nicht die einzige Mannschaft bleiben, die sich gegen die Münchener "nur hinten reinstellt" (Thomas Müller).
Ganz anders ist die Situation in Dortmund: Medien und Experten überschlagen sich in Lobeshymnen. "Götzinho" wird als der nächste deutsche Weltstar gefeiert und so mancher stellt den kleinen Dribbler schon auf eine Stufe mit Lionel Messi. Dass die eine oder andere Aussage über das Ziel hinausschießt, sollte klar sein. Dennoch ist offensichtlich, dass der BVB nicht vorhat in die Fußstapfen der Ex-Überrschungsmeister Stuttgart und Wolfsburg zu treten. Denn Dortmund spielt leidenschaftlichen und erfolgreichen Offensivfußball, der Fußballdeutschland in kollektives Staunen versetzt und der vor allem nach dem Abgang von Nuri Sahin zu Real Madrid so nicht zu erwarten gewesen wäre.
Beim FC Bayern hingegen fehlt vor allen Dingen die Leidenschaft. Zwar ist nicht zu erwarten, dass die Münchener an die desolate Leistung von gestern anknüpfen werden - denn es ist immer noch der FC Bayern - allerdings ist auch nicht gerade absehbar, dass der BVB in eine verfrühte Winterstarre verfallen könnte. Die Kräfteverhältnisse haben sich verschoben im deutschen Fußball. Noch ist der FC Bayern vorne, doch die absolute Vormachtstellung der letzten Jahre haben sie verloren. Und wer weiß, ob am nächsten Wochenende nicht schon das nächste Beben ansteht?
Aufrufe: 1927 | Kommentare: 19 | Bewertungen: 16 | Erstellt:08.08.2011
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KOMMENTARE
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11.08.2011 | 10:29 Uhr
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Arpi3080 :
Nachdem ich beim Einloggen die Überschrift gelesen habe "Das Ende einer Ära?" hatte ich schon in der Früh einen Würgereiz.
Was denkst du dir dabei? Glaubst du Bayern wird die kommenden Jahre immer das Nachsehen haben?
Das kann doch nicht dein Ernst sein, nach einer überragenden Saison 2010/2011 + einen Spieltag der neuen Saison von Dortmund, einen Ära-Wechsel zu sehen.
Wie du richtig geschrieben hast, hatten die letzten Meister wie Stuttgart und Wolfsburg erhebliche Probleme, da sieht man es ist leicht hochzukommen, aber viel schwieriger das Niveau zu halten -> FC Bayern.
Fakt ist auch, dass Dortmund ein riesen Spiel gegen die Hamburger abgeliefert haben und die Bayern unter aller Kanone gespielt haben, trotzdem solltest du den Höhenflug beenden. Dortmund soll erstmal die dreifach Belastung bewältigen, letzte Saison in der Euro League war eher ein Schnupperkurs. Selbst wenn Dortmund heuer wieder deutscher Meister wird, kann man nicht von einem Positionswechsel über die nächsten Jahre sprechen. Ball flach halten, wie es Michael Zorc & Kloppo vorleben und Leistung zeigen.
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11.08.2011 | 10:41 Uhr
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Schnumbi :
hättest du den Blog in 4-5 Wochen geschrieben und der BVB hätte schon 10 punkte vorsprung hätte es sich gelohnt darüber zu diskutieren, so ist es nur eine momentaufnahme, die wie gesagt in dem oben genannten Zeitraum, schon ganz anders aussehen kann.
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11.08.2011 | 11:21 Uhr
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Un dieser ganze Hype überall nervt schon gewaltig.
Klar, wir spielen schön und begeistern, da fällt es schwer auf dem Boden zu bleiben.
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11.08.2011 | 11:23 Uhr
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DerDugen :
nein, götzinho ist kein kompliment.der blog kommt 33 spieltage zu früh; bayern wird nummer eins in der BL bleiben, sie haben einfach die besten ressourcen; zur not holen die bayern nächste saison klopp und ein paar spieler; das wäre ja nicht unüblich.
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11.08.2011 | 11:32 Uhr
-4
BartP :
"Ich meine das "inho" haben ja die Robinhos und Ronaldinhos geprägt und sind wir mal ehrlich in der BuLi würde keiner von beiden gern gesehen werden... "Omg...
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11.08.2011 | 11:41 Uhr
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die situation ist ganz einfach: dortmund hat ein sehr gutes team, aber kein geld. sind die spieler weg wird es schwer! bayern hat ein gutes team und ein haufen kohle, in zukunft sogar noch mehr! also: wer wird die nächsten 30 jahre und mehr wieder der topfavorit sein? richitg bayern, und nicht dortmund!
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11.08.2011 | 11:49 Uhr
-3
BartP : @Burt_Ward
Hat nichts mit besser wissen zu tun...Und ich glaube auch nicht, dass du damit sagen wolltest, dass irgendwer nicht ins System von Klopp passt.
Lass gut sein....
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11.08.2011 | 11:57 Uhr
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Rheodred :
Mir geht das Ganze auch deutlich zu weit, vor allem der Schluß, den der Ersteller nahe legt, ist für mich genau der Falsche.
Kurzfristig ist es tatsächlich so, dass der BVB die Bayern heraus fordern kann. Im Augenblick ist es tatsächlich so, dass der BVB den potenziell besten Fußball der Liga spielt.
Aber "Deutschlands Nr.1" ist man nicht mit einer gewonnen Meisterschaft, auch nicht mit einer Momentaufnahme in der Tabelle.
"Deutschlands Nr.1" ist man, wenn man über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, hinweg immer um die Spitze spielt. Wenn man die CL nahezu abonniert hat und Europa den Namen mit Ehrfurcht in den Mund nimmt. "La bestia negra" sei hier nur ein Beispiel.
Um da oben hinzukommen, um dieses Standing zu haben, muß man über eine sehr lange Zeit sehr viel richtig machen. Vielleicht gelingt uns das ja, das weiß zum jetzigen Zeitpunkt niemand.
Aber von einer tatsächlichen "Wachablösung" zu sprechen, kommt Jahre(!) zu früh.
Punkt.
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11.08.2011 | 12:05 Uhr
-3
BartP : @Burt_Ward
Ich weiß, CR ist auch arrogant...hoffentlich wird Götze nie mit ihm verglichen und hoffentlich macht er mehr aus seiner Karriere...Ronaldinho war über 3, 4 Jahre einer der besten, zum Teil sogar DER beste Spieler der Welt.
Wo hat Robinho "nichts gebracht"?
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EInfach nur noch lächerlich einige Aussagen von Borussen oder Medien