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18.01.2013 um 13:44 Uhr
Welcher Doping-Typ sind Sie (1)
Vorweg: Dieser Blog ist eine Satire auf Doping im Leistungssport und den Umgang der Sportler mit den Medien. Er enthält durchaus systemkritische Elemente, soll aber vorrangig der Unterhaltung dienen und ist ohne die Intention geschrieben, einen Sport zu beleidigen, den viele lieben. Ebenso orientiert er sich zwar zu großen Teilen an realen Begebenheiten und Figuren, dies dient aber nicht der Beleidigung und Bloßstellung, sondern lediglich der Demaskierung gängiger Verhaltensmuster und der Überzeichnung von Klischees.


TEST: Welcher Doping-Typ sind Sie?

Wollten Sie schon immer einmal herausfinden, wie Sie sich verhalten würden, wenn Sie ein erfolgreicher Radprofi wären, der sich verbotener Mittel bedient? Dieser Test gibt Ihnen die Antwort auf diese dringende Frage! Herzlich eingeladen, diesen Test zu machen, sind natürlich auch alle, die tatsächlich erfolgreiche und gedopte Radprofis sind oder waren.


1. Nach Ihrem großartigen Soloritt über die Königsetappe mit anschließendem Etappensieg werden Sie von so einem gleichgeschalteten ARD-Gutmenschen im Zielbereich abgefangen. Nach einem Kompliment zu Ihrer Leistung lächelt er maliziös und fragt Sie dann, was Sie den Leuten sagen wollen, die sich fragen würden, ob Ihre Leistung „sauber" war. Was antworten Sie?

a) Ich steigere mich in einen fünfminütigen Monolog darüber hinein, wie ungerecht es sei, dass alle mit dem Finger auf den Radsport zeigen. Dieser sei eine saubere Sportart, anders als z.B. Biathlon, wo ja kaum Kontrollen stattfänden oder der Fußball, der sowieso völlig verseucht sei. Ich verweise mehrfach darauf, wie dämlich es wäre, zu lügen, weil früher oder später doch jeder erwischt werde und darauf, dass meine Familie dann doch jeden Respekt vor mir verlieren würde. Dann lasse ich den Reporter stehen.

b) Ich tu so, als verstünde ich die Frage nicht, wechsle das Thema und erzähle eine Anekdote darüber, wie ich Trottel im Versorgungsbereich meinen Energieriegel fallen gelassen habe und mein Teamleiter ihn mir gerade rechtzeitig zum Anstieg vom Col de la Madeleine noch nachbrachte. Schnell habe ich die Lacher auf meiner Seite.

c) „Wer Zweifel hat, der kann mich testen. Ich stehe jederzeit zur Verfügung. Auf meiner Internetseite können Sie meine Blutwerte nachsehen. Jetzt entschuldigen Sie mich, ich muss zur Dopingprobe, ich hab ja gewonnen."


2. Unruhe im Peloton: Es gehen Gerüchte herum, dass ein Team ein neues Super-Dopingmittel besitzt, welches den bekannten Präparaten deutlich überlegen und dabei absolut unnachweisbar ist. Was tun Sie?

a) Ich lasse meine Kontakte zur BILD-Zeitung spielen und jammere lautstark darüber, dass eine große Chancenungleichheit im Radsport für deutsche Fahrer herrsche und es allmählich keinen Spaß mehr mache. Gerade die Spanier seien extrem verdächtig, weil die Polizei und die Justiz dort einfach faul und korrupt seien. Die Russen seien aber auch nicht ohne. Dann besorge ich mir das Zeug selbst.

b) Ich frage unseren Teamarzt, was er davon hält. Nachdem er mir von den Nebenwirkungen berichtet, nehme ich lieber weiter brav mein DynEPO. Die Häme in der heimischen Presse, wenn ich am Berg wieder einmal abreißen lasse, kontere ich mit Verweisen auf meine unverschuldet suboptimale Vorbereitung und meine Krankheit in der vergangenen Woche.

c) Gewinnen. Schließlich sind wir das Team mit diesem neuen Dopingmittel.


3. Ihr bester Freund im Team, bzw. jemand, den die Medien für Ihren Freund halten, wird positiv getestet. Die Presse bittet Sie um ein Statement. Wie reagieren Sie?

a) Ich distanziere mich wortreich in der Öffentlichkeit von ihm, erzähle allen, dass ich ihm das nie zugetraut hätte und es keinerlei Anzeichen für Doping gab. Danach fabuliere ich noch eine Weile darüber, wo dieser Wahnsinn im Radsport denn noch enden soll und wem man denn eigentlich noch trauen kann.

b) Ich sage, dass ich von nichts gewusst hätte, aber man nie verhindern könnte, dass so ein Einzeltäter mal dopt. Der größte Teil des Feldes sei absolut sauber.

c) Da ich nichts Kluges zu der Debatte beitragen kann, bin ich für niemanden zu sprechen und konzentriere mich auf meine Saisonvorbereitung in Mexiko.


4. Das Undenkbare ist eingetreten: Sie wurden positiv getestet. Nachdem auch die B-Probe positiv ist, stehen die Aussichten schlecht. Die Öffentlichkeit wendet sich zusehends von Ihnen ab. Was unternehmen Sie?

a) Ich stilisiere mich als das größte Justizopfer seit diesem Typen aus „The Green Mile". Ich kündige an, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um meine Unschuld zu beweisen und überlege mir schon mal plausible Begründungen (Laborfehler, Sabotage, Zahnpasta). Weiterhin spende ich öffentlich 100.000 € zugunsten einer Initiative, die Clenbuterol in der Kälbermast bekämpft. Als Beckmann leise Zweifel an meiner Geschichte äußert und mir eine Fangfrage stellen will, verlasse ich seine Show vor laufender Kamera.

b) Ich gebe mich zerknirscht und weise darauf hin, dass ich an diesem Tag ein Medikament gegen Heuschnupfen genommen habe, was offenbar ohne mein Wissen auf der Dopingliste stand. Mein Teamarzt bestätigt diese Version und kommt mit seinem Rücktritt wegen dieses angeblichen Fauxpas seiner Entlassung wegen Unfähigkeit beim Verschleiern von Dopingmitteln zuvor. Nach Ablauf der Sperre suche ich mir ein neues Team.

c) Ich äußere mich nicht und verweise darauf, dass es sich um ein schwebendes Verfahren handelt. Dann lasse ich meine Anwälte alles für mich regeln, spende heimlich 150.000 € zugunsten der UCI und heuere ein paar Hacker für diese echt knifflige Firewall im Dopinglabor Châtenay-Malabry an.

TEIL 2
Aufrufe: 6807 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 19 | Erstellt:18.01.2013
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