Deutschland ist Weltmeister und Fußball-Spieler mit diesem Titel sind seit jeher begehrt. Deutsche Profis waren schon in den Jahren vor dem Titelgewinn begehrt und konnten so die große internationale Karriere starten. Beste Beispiele sind beziehungsweise waren bis vor kurzem Toni Kroos, Mesut Özil, Sami Khedira oder Miro Klose. Doch nicht alle schaffen den Sprung auf die ganz große Bühne. Noch wenigeren gelingt es sich dort festzusetzen. Oft ist ein früher Wechsel, meistens schon im Jugendbereich, der erste Schritt um International Fuß zu fassen. im Folgenden werden einige ehemaligen Nationalspieler und "gescheiterte" Talente im Ausland näher betrachtet.
Robert Huth
Um den Innenverteidiger ist es verdächtig ruhig geworden. Bereits seit 2009 spielt der ehemalige Nationalspieler nun schon bei Stoke City in der Premier League und zählte dort eigentlich zum Stammpersonal. In der laufenden Saison kommt er auf mickrige vier Minuten Einsatzzeit in der Liga. Teilweise lässt sich dies durch seine Verletzungen zum Ende der vergangenen und Mitte der laufenden Saison erklären. Allerdings gehörte Huth in der aktuellen Spielzeit von Beginn an nicht zum Stammpersonal, obwohl er die komplette Vorbereitung bestreiten konnte.
Bedingt durch die quasi nicht vorhandenen Einsatzzeiten wird nun über einen Wechsel spekuliert. Die Leihe von Philipp Wollscheid ist ein weiteres Indiz hierfür. Allerdings könnte Huth nach einem Twitter-Fehltritt noch eine Sperre von der FA bevorstehen, die, je nach Länge, Auswirkungen haben könnte.
Marko Marin
Der Wechsel von Werder Bremen zum FC Chelsea im Jahr 2012 sollte der große Durchbruch für Marko Marin werden. Als Nationalspieler wechselte er auf die Insel. Nun, zweieinhalb Jahre später, kann man den Dribbler nahezu als gescheitert bezeichnen. Beim FC Chelsea konnte Marin nie wirklich Fuß fassen und so ist es nicht verwunderlich, dass die "Blues" ihn bereits zum zweiten Mal verliehen haben.
War Marin bei der ersten Leihe in Sevilla noch mehr oder minder Stammspieler, so kommt er jetzt beim AC Florenz nur in der Europa League zum Zug. Zwar stoppte ihn seit dem Ende der vergangenen Saison eine Verletzung, doch seit Anfang Oktober steht er wieder zur Verfügung. Seitdem stand er zwar immer im Serie-A-Kader der Fiorentina, auf einen Einsatz bringt er es allerdings noch nicht. Immerhin durfte er in der EL vier Mal ran und knnte dort sogar zwei Treffer erzielen.
Nun hängt für Marin alles von der Rückrunde ab. Gelingt es ihm sich durchzusetzen, dann wird Florenz wohl die Kaufoption ziehen und Marin seiner Karriere noch einmal etwas Schwung verpassen. Bleibt es bei diesen sporadischen Einsätzenm muss er zum FC Chelsea zurück und sich dann wohl einen neuen Verein suchen.
Kevin Kuranyi
Der Stürmer gehört ohne jeden Zweifel zu den Deutschen im Ausland, die es geschafft haben. Zwar spielt Kuranyi "nur" in der russischen Liga, doch dafür sehr erfolgreich. Bei Dinamo Moskau ist er nicht nur unumstrittener Stammspieler, wenn er fit ist, er führt die Mannschaft teilweise als Kapitän aufs Feld.
Allerdings steht der ehemalige Nationalspieler am Scheideweg, sein Vertrag läuft im Sommer aus. Mit 32 Jahren wird sein nächster Vertrag wohl auch sein letzter großer sein. Zuletzt liebäugelte Kuranyi unter anderem mit einer Rückkehr in die Bundesliga. Verstärken würde er sicher den ein oder anderen Verein, doch ob dieser dann auch sein Gehalt bezahlen kann ist eine andere Sache.
Alexander Merkel
Alex Merkel ist einer der Spieler, der schon im Jugendbereich den Schritt ins Ausland gewagt hat. Lange Zeit schien es auch so, als ob sich dieser auszahlen würde. In Italien gelang ihm beim AC Mailand der Schritt zu den Profis und alles deutete auf eine große Karriere hin.
Allerdings war die Fallhöhe sehr groß und Merkel hat sie komplett genommen. Nach seinem Wechsel von Genua zu Udinese Calcio wurde es bedächtig ruhig um das "Riesetalent". Angeblich war er in der Verlosung der Spielmacher-Position bei Borussia Dortmund nachdem Mario Götze zum FC Bayern gewechselt ist, doch daraus wurde ebensowenig, wie aus der angestrebten großen Karriere.
Mittlerweile ist Merkel an die Grasshoppers aus Zürich verliehen. Hier sollte er den letzten Schritt machen, um so in Zukunft eine gute Rolle bei Udine zu spielen. Doch in der Schweizer Super League gehört er nicht einmal annähernd zum Stammpersonal. Zum Jahresende schaffte es Merkel nicht einmal mehr in den Kader der Züricher.
Man darf aber nicht vergessen, dass er erst 22 Jahre alt ist, und damit den Großteil seiner Laufbahn noch vor sich hat. Jedoch sollte der MIttelfeldspieler in naher Zukunft den nächsten Schritt machen, sollte er das Ziel Nationalmannschaft noch nicht aufgegeben haben.
Noch was zu Marko Marin: Im Blog kommts ein bisschen so rüber als wäre Marin vor seinem Wechsel auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung gewesen. So wars aber ja nicht ganz. Eigentlich war Werder doch froh, ihn loszuwerden, nachdem er bereits dort kein wirklicher, vor allem nicht dauerhafter Leistungsträger war. Umso bemerkenswerter war, dass ihn Chelsea wollte. Letztlich wusste jeder, dass er dort nicht den Hauch einer Chance hat, wohl auch er selbst.
Bei Merkel sieht man schön, was passiert wenn man mit 19 glaubt, es geschafft zu haben und sich seit dem nicht mehr weiterentwickelt. Talent war sicherlich vorhanden, aber von einem fertigen Spieler war er damals noch meilenweit entfernt. Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass in Italien den Talenten mehr selbst überlassen wird, in Deutschland hätte Merkel vielleicht einen Trainer gehabt, der ihm gezielt gezeigt hätte, wo er sich weiterentwickeln muss. Dann wäre wohl aus ihm auch was geworden...
Die letzten Spiele saß Marin bei Werder aber (grundlos?) auf der Bank und auch Löw hatte nicht mehr wirklich auf ihn gesetzt. Für mich bis heute unverständlich was da zwischen Marin und Schaaf vorgefallen war - auch in den Medien hat man damals nichts drüber gelesen. Seit dem ging die Leistungskurve bei ihm eher abwärts.
By the way: Gutes Blog! Interessiert hätte mich noch Yesil, trainiert ja schon wieder eine ganze Weile mit dem Youth-Team, kommt aber nicht zum Zug. Würde ihn gerne mal in der BL sehen, am liebsten schon zur Rückunde.
Muss zu meiner Schande zugeben, dass ich Tasci ganz vergessen habe.
Zu Yesil, Gnabry und wie sie alle heißen wollte ich eventuell auch noch was machen, habe sie aber bewusst außen vor gelassen, da sie alle noch nicht wirklich auf dem Sprung in die N11 waren oder dort bereits gespielt haben.