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08.07.2011 um 21:44 Uhr
Warum diese Abneigung?
Seit es die Gerüchte um einen Wechsel von Manuel Neuer vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München gibt, gibt es eine Gruppe oder ein Grüppchen unter den Bayern Fans, die den mittlerweile vollzogenen Wechsel strikt ablehnen.

Ich habe mir insbesondere in den letzten Wochen vermehrt die Frage gestellt, warum ein Teil der Bayern Fans so vehement gegen Manuel Neuer im Tor des FC Bayern ist. Zu Beginn der Diskussion konnte ich zumindest zum Teil verstehen, dass Teile der Fans es lieber gesehen hätten, wenn die Vereinsführung auf Thomas Kraft als Nachfolger für Jörg Butt gesetzt hätte und so die etlichen Millionen, die für den Transfer von Neuer nötig waren, eingespart hätte. Aber letztendlich haben nur die Verantwortlichen des FC Bayern die nötige Nähe und damit die Kompetenz um zu entscheiden mit welchem Torwart man die nächsten Jahre in Angriff nehmen will. Die Fans könnten sich also, nachdem sie im Vorfeld des Wechsels in der letzten Saison ihre Meinung mehr als deutlich kundgetan haben, mit der Entscheidung des Vereins abfinden und beginnen sich über den neuen Torwart, der nebenbei auch noch zum besten geöhrt, was man derzeit auf dieser Position verpflichten kann, freuen.

Aber auch während der Vorbereitung kam es wieder zu den bereits bekannten „Koan Neuer" Äußerungen von einigen Anhängern des FC Bayern, wenn auch teilweise anders zum Ausdruck gebracht. Immer wieder wird dabei auf den Transparenten der Fans die Schalker Vergangenheit von Manuel Neuer erwähnt und als Grund für die Abneigung kundgetan.
Hierbei stellt sich mir die Frage, warum die Bayernfans eine solche Abneigung gegen den FC Schalke haben sollten, da ich bisher nicht mitbekommen habe, dass zwischen diesen beiden Vereinen eine solch große Rivalität bestehen würde. Es würde mir zudem weder sportlich noch geographisch einleuchten, warum eine solch extreme Rivalität bestehen sollte. Vielleicht kann man mich in dieser Hinsicht mal aufklären.

Zudem verdrängt Manuel Neuer auch kein Bayern Urgestein auf die Ersatzbank oder ist der Grund für einen Wechsel eines Bayern Urgesteins. Salopp ausgedrückt, man hat für Manuel Neuer nicht Sepp Maier oder Oliver Kahn vom Hof gejagt. Fest steht auch, dass die Bayern aufgrund ihrer Ansprüche einen Torwart verpflichten mussten, da man anscheinend nicht gewillt war über Jahre einen Torwart auszubilden und diesem in der Bundesliga einen Reifeprozess zu gestatten, was bei den Ansprüchen des FC Bayern auch nachvollziehbar ist. Sowohl Michael Rensing als auch Thomas Kraft konnten die Verantwortliche des FC Bayern anscheinend nicht vollends von sich überzeugen und das Karriereende von Hans-Jörg Butt liegt wahrscheinlich auch nicht mehr in ferner Zukunft.
Die Leistungen von Manuel Neuer lassen zudem alles andere als einen Transferflop erwarten. Ein solches Argument kann von den Anhängern also auch nicht ernsthaft vorgebracht werden.

Gerade als Fan des FC Bayern sollte man es doch zudem gewöhnt sein, dass der Verein immer mal wieder ordentlich Geld in die Hand nimmt, um den Kader zu verstärken. Dies dürfte für die Fans also auch nichts Neues sein und dass die Fans, die jetzt gegen Manuel Neuer Stimmung machen, alle bisherigen Transfers des FC Bayern für super befunden haben und mit jedem neuen Spieler den Wunschspieler im Trikot des Rekordmeisters gesehen haben, kann ich nicht glauben. Zudem gehören Spielerwechsel zum Profifußball dazu. Den Spieler, der wie Thomas Schaaf oder Uwe Seeler nur bei einem Verein spielt gibt und kann es unter den heutigen Bedingungen kaum noch geben. Dessen sollte man sich auch als Fan bewusst sein und sich mit dieser Situation abfinden.

Bleibt noch ein Argument, dass man als Gegner von Manuel Neuer im Trikot des FC Bayern vorbringen könnte und dieses Argument wäre Manuel Neuer selbst. Sollte es allerdings Leute geben, die diese Ansicht ernsthaft vertreten wollen, sollten diese Personen sich zuerst einmal selbst hinterfragen, was sie über Manuel Neuer oder jeden anderen beliebigen Bundesliga Spieler zu wissen glauben, dass sie sich ein Urteil über diese Person erlauben können.

Meiner Meinung nach sollte sich die Gruppierung unter den Bayern Fans allmählich mit dem Wechsel von Manuel Neuer abfinden und sich darauf konzentrieren ihren neuen Torwart zu unterstützen, anstatt diesem den Einstieg bei seinem neuen Verein so schwer wie möglich zu machen.

Ich möchte noch hinzufügen, dass ich kein Fan des FC Bayern bin, sondern lediglich aus objektiver Sicht nicht nachvollziehen kann woher diese Abneigung kommt und mich gefragt habe, ob es wohl Leute gibt, die mir das näher erklären könnten.

Ich bin also gespannt auf eure Kommentare und Erklärungsversuche.

Ich hoffe der Blog gefällt.
Schönes Wochenende!
Aufrufe: 2425 | Kommentare: 7 | Bewertungen: 3 | Erstellt:08.07.2011
ø 7.0
KOMMENTARE
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Rodnox
09.07.2011 | 12:02 Uhr
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Rodnox : 
09.07.2011 | 12:02 Uhr
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Rodnox : 
Zitat: "Hierbei stellt sich mir die Frage, warum die Bayernfans eine solche Abneigung gegen den FC Schalke haben sollten, da ich bisher nicht mitbekommen habe, dass zwischen diesen beiden Vereinen eine solch große Rivalität bestehen würde."

Es stimmt schon, das ist eine der "neueren" Rivalitäten. Gerade mal 20 Jahre jung. Aber dafür so passend wie die Faust auf's Auge.

Der Bonzenverein gegen den Arbeiterverein. Die Schickeria vs. die Bergarbeiter. Die arroganten Champagner Fans vs. inthusiastischen Kämpfer.

Zumal es DIE beiden Vereine Deutschlands sind, die die meisten Fans haben.

Aber der eigentliche Ursprung der Rivalität liegt in der Tatsache, dass immer dann wenn Schalke Meister werden konnte, es die Bayern waren, die uns den Titel vor der Nase weggeschnappt haben.

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Zitat: "Den Spieler, der wie Thomas Schaaf oder Uwe Seeler nur bei einem Verein spielt gibt und kann es unter den heutigen Bedingungen kaum noch geben"

Ah ja? Erzähl das mal Philip Lahm, Bastian Schweinsteiger, Rio Ferdinand, Messi, Sergio Ramos, Iker Cassillas und all den anderen.

Es ist heute genauso möglich wie seiner Zeit.

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Alles in allem, ein gut geschriebener Blog und durchaus 10P wert. Persönlich erkläre ich die Bayern Fans auch für bekloppt, wenn sie wirklich was gegen den besten Keeper der Welt (n. Aussage: Alex Ferguson) haben.

Aber so sind sie die Bayern. Nicht immer ganz auf der Höhe des Geschehens .....
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jSk13
09.07.2011 | 12:30 Uhr
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jSk13 : 
09.07.2011 | 12:30 Uhr
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jSk13 : 
Aber gerade dann müsste die Abneigung ja eher auf Seiten der Schalker ein Thema sein, die Bayern haben mit Schalke in der Vergangenheit ja eher weniger Probleme gehabt.

Zu den angesprochenen Spielern: Ferdinand und Ramos passen in die Liste nicht wirklich rein, da sie ihre Karriere nicht bei ihren jetzigen Vereinen begonnen haben und bei Lahm und Schweinsteiger könnte in den nächsten Jahren das Ausland ja durchaus nochmal reizen.
Stimme dir aber zu es gibt schon Spieler wie beispielsweise Paul Scholes, die auch heute noch eine solche Vereinstreue haben.

Aber darauf wollte ich nicht unbedingt hinaus, ich meinte eher, dass man bei Spielern wie Manuel Neuer, Mario Götze oder Marco Reus (usw.) nicht davon augehen kann, dass sie dem verein auf ewig die Treue halten.
Und auch ein Kevin Großkreutz hat schonmal davon gesprochen, dass die Premier League ein lockendes Abenteuer für ihn wäre.

Sprich man kann einem Fußballprofi einen Wechsel einfach nicht vorwerfen, da es zum Geschäft gehört. Zumindest solange der Wechsel normal abläuft und das war bei Neuer nach meiner Meinung der Fall.
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Skim
09.07.2011 | 12:47 Uhr
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Skim : 
09.07.2011 | 12:47 Uhr
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Skim : 
@rodnox: Rio Ferdinand als Bsp für Vereinstreue aufzuzählen? Nunja War teuer eingekauft.

Die Rivalität würde ich auf die Arroganz einiger Bayernfans zurückführen. Frei nach dem Motto "Hahah, wir haben euch die Meisterschaft weggenommen und werden es immer wieder tun".
Ich persönlich habe die Schalkeabneigung mit der Bayernfanliebschaft eingeiimpft bekommen, bin damit also aufgewachsen, kann es mir aber nicht anders erklären; von Bayernseite aus.


Grundsätzlich halte ich diese Vereinstreue, wie sie hier angeführt ist, tatsächlich für "altmodisch". Matt le Tissier ist der letzte Spieler der mir einfällt, der bei seinem Verein geblieben ist, obwohl er das Zeug für international starke Vereine gehabt hätte.
Messi, Lahm, Schweinsteiger - wie sie alle heißen. Wieviel Vereinsliebe, Vereinstreue ist denn da, wenn das Geld stimmt? Die Männer sind doch, so würde ich es zumindest bei Schweini und Messi sehen, nur bei ihren Vereinen, weil sie Stammspieler sind, Titelgarantie besitzen und genug Geld verdienen.

Bei anderen Vereinen ist sowas eben nicht gegeben. Auf einem gewissen Level will man dann natürlich mehr, weil man weiß, dass man mehr verdient hat. Da kann der Herzensverein einem halt nicht immer alles bieten.

Halte Kevin Großkreutz allerdings für jemanden, der bei seiner Borussia bleiben würde, egal wer klingelt. Nicht, dass ihn ein anderer Verein jemals haben wollen würde.
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mapka
12.07.2011 | 18:53 Uhr
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mapka : 
12.07.2011 | 18:53 Uhr
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mapka : 
hmm :D

also bei Großkeutz fällt mir mal das ein :

Kevin Großkreutz spielte als Kind in seiner Heimat bei den Dortmunder Vereinen VfL Kemminghausen, FC Merkur 07 und Borussia. Bei der Borussia spielte er bis 2002, als er im Alter von 14 Jahren zu Rot Weiss Ahlen wechselte. Bei den Westfalen durchlief er die Jugendmannschaften und kam schließlich in die erste Mannschaft, in der er ab 2006 nach dem Aufstieg als Stammspieler in der Regionalliga Nord spielte. 2008 schaffte das Team den Aufstieg in die 2. Bundesliga, wo der Offensivspieler mit 12 Toren zweiterfolgreichster Torschütze seiner Mannschaft war und vom Kicker-Sportmagazin in die Elf des Jahres gewählt wurde. ;D

der Punkt ist immer: kann ich bei "meinem" Verein erreichen was ich will - und das ist eben bei nicht allen Vereinen der Fall.

von daher haben Schweinsteiger und Messi natürlich den Vorteil schon in der Jugend bei einem solchen Verein gespielt zu haben.
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jSk13
13.07.2011 | 01:20 Uhr
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jSk13 : 
13.07.2011 | 01:20 Uhr
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jSk13 : 
Stimme dir da genauso zu, das ist mehr oder weniger die Aussage, was will man erreichen und wo kann man das am besten erreichen. Alles andere ist bzw. muss zweitrangig sein.

War in meinem Kommentar auch n bisschen schlecht abgegrenzt, wollte Großkreutz nicht mehr als Beispielt für komplette Karriere in einem Verein, wie bisher Schweinsteiger und Messi oder Scholes oder Maldini bringen, sondern als Spieler, der sich mit seinem jetzigen Verein wirklich in herausragender Weise identifiziert. Nur kann selbst diese Identifikation mit dem Verein nicht dazu führen, dass man einen Wechsel kategorisch ausschließen kann
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Arpi3080
13.07.2011 | 11:40 Uhr
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Arpi3080 : pintcher79
13.07.2011 | 11:40 Uhr
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Arpi3080 : pintcher79
Genau das ist der Grund, warum die "Ultras" ihn nicht akzeptieren.
Es sollte der Erfolg des Vereins wichtig sein und nicht die Vergangenheit eines einzelnen Spielers.

"Der Bonzenverein gegen den Arbeiterverein. Die Schickeria vs. die Bergarbeiter."

Also das finde ich schon sehr dreist geschrieben.
Ein FC Bayern hat sich die sehr gute wirtschaftliche Lage erarbeitet, allem voran ein Uli Hoeness, der mit Schulden angefangen hat und als Präsident mit dreistelligen Millionenzahlen den Verein "übergeben" hat. Wir sind kein Manchester City, Chelsea, Malaga etc. wo ein Millardär den Verein übernommen hat und dauernd Kohle rein pumpt. FC Bayern hat nun mal die beste Führungsetage (mind. deutschlandweit) mit ehemaligen Weltklasse-Spielern KHR, FB, UH - die verstehen was von dem Fussball-Geschäft. Deshalb finde ich die Bezeichnung Bonzen-Verein unangebracht.

Wo wir nicht drüber reden müssen, dass Bayern sehr viele Erfolgsfans hat deutschlandweit. Schalke hat mehr eingefleischte Fans, die durch dick und dünn gehen. Jedoch gibt es dieses "Bandwagon-Phänomen" in allen Sportarten / Ligen.
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Schnumbi
13.07.2011 | 12:26 Uhr
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Schnumbi : 
13.07.2011 | 12:26 Uhr
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Schnumbi : 
also ich für meinem teil, gehöre ja schon zur etwas älteren generation. deswegen kann ich sagen , habe ich nie abneigung für schalke empfunden, sie waren mir eigentlich egal. echte rivalen für mich waren eher gladbach und hamburg aus früheren jahren, in den 90igern war es dortmund und später bremen. deswegen sage ich mal das die schalker eher ein problem mit uns haben als umgekehrt seit der 4 minuten meisterschaft hat sich das aus schalker sicht sicher noch mehr verstärkt, was aus ihrer sicht auch nachvollziehbar ist. die FCB fans reiten halt gerne darauf rum. nun 2011 ein neuer nadelstich (manuel neuer). man nimmt schalke quasi das gesicht.

über die hintergründe und problematiken das transfers ist schon genug geschrieben wurden.

wie sagt mein libelingsschalker mythos immer so schön. "Um schalke zu verstehen, muss man schalker sein" denke da ist was dran.

ich für meinen teil habe nix gegen schalke.
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