02.06.2011 um 15:12 Uhr
Warum M. Reus keine Gurke isst
Moin zusammen,
Es kommt nicht häufig vor aber dieses Mal entsteht der Blogbeitrag nicht während des Aufenthalts auf irgendeinem Flughafen oder auf dem harten Sitz der Economy-Klasse sondern im heimischen Köln.
Grund hierfür ist zum einen eine kurze Verschnaufpause im internationalen Turnierkalender und zum anderen leider eine Oberschenkelverletzung die zur Absage der beiden vergangenen Turnierwochenenden in Prag und Münster geführt hat. Zwei schöne Städte also die ich nicht besuchen konnte - den Ausfall eines Turniers in China hätte ich weniger bedauert zumal ich bei einem Turnierantritt in Münster eine Reise in die sportliche Vergangenheit angetreten hätte, denn hier habe ich nicht nur vor langer, langer Zeit mein Grundstudium absolviert und zwei Jahre lang gelebt sondern auch meine Volleyballkarriere beim USC Münster ins Rollen gebracht.
Verletzungen gehören im Hochleistungsbereich aber nun mal leider dazu. Die Kunst ist es, neben einer optimalen Behandlung, die richtigen Entscheidungen zu treffen im Hinblick auf den Zeitpunkt der Rückkehr ins Wettkampfgeschehen. Beim Beachvolleyball ist man diesbezüglich in erster Linie und beinahe ausschließlich seinem Team (Partner, Trainer) gegenüber in der Pflicht und fällt Entscheidungen demnach auch gemeinsam. In anderen Sportarten wie zB beim Fußball sieht das unter Umständen schon anders aus. Hier können schnell Interessenskonflikte entstehen, denn die persönlichen Interessen decken sich nicht zwingend mit der Prioritätenskala eines Vereins oder eines Verbandes.
Prominentestes Beispiel der Vergangenheit ist sicherlich der "Fall Robben" (spielte mit erheblicher Verletzung die WM und fiel danach fast ein halbes Jahr aus) und betrifft ganz aktuell auch den Fußballer Marco Reus. Ich möchte mir nicht anmaßen, dessen Verletzungsgeschichte zu beurteilen, (dafür weiß ich auch zu wenig über seine Beschwerden) aber allein die Tatsachen, die man aus der Presse erfahren konnte, lassen doch einige Rückschlüsse zu.
Für alle, die nicht so ganz im Thema sind weil für sie die Bundesligasaison nach dem 34. Spieltag beendet war (für mich war sie das nach der Rettung des FC bereits am 33. Spieltag): Im ersten Relegationsspiel der Gladbacher gegen Bochum verletzte sich Marco Reus, von einem Muskelfaserriss war die Rede. Das Rückspiel fand bereits sechs Tage später statt - mit kalten Umschlägen und Physiotherapie allein wird man da nicht wieder einsatzfähig aber wie auch immer: Der Gladbacher Überflieger spielte im Rückspiel 85 Minuten, schoss das erlösende Tor für die Fohlen und Gladbach bleibt erstklassig. Wo nun der Interessenkonflikt besteht? Nun, natürlich war der Klassenerhalt auch im Interesse des Spielers doch verhinderte sein Einsatz im Rückspiel vermutlich sein Debut im Dress der Nationalelf. Er konnte wegen seiner Muskelverletzung im Testspiel gegen Uruguay nicht antreten und ist mittlerweile auch aus dem Trainingslager abgereist, weil er auch in den Qualifikationsspielen gegen Österreich und Aserbaidschan noch nicht fit sein wird und ein erneuter Einsatz zu große Risiken bergen würde (O-Ton Yogi).
Vermutlich bereut er seine Entscheidung dennoch nicht - was für seinen Teamgeist spricht - doch muss die Nationalmannschaft nun auf seine Hilfe und er auf sein Debut verzichten, zudem steht nun wohl Reha statt Urlaub auf dem Programm...!
Nun ein kurzer Blick auf das Geschehen abseits des Sports:
Ernährt ihr Euch gerade eigentlich gesund? Ja? Ist derzeit ja gar nicht so einfach! Kaum bin ich aus dem clenbuterol- und strahlengefährdeten Asien ins scheinbar essenstechnisch sichere Deutschland zurückgekehrt, da bestimmt der Laborname eines Darmbakteriums die Medienwelt. Wer hätte das gedacht: Der Name EHEC verdrängt Frau Merkel und die iranisch-deutschen Spannungen sowie die 271. Auflage der "Revanche von Cordoba" von den Titelseiten der Tagespresse, Eltern picken die Gemüsebeilage aus den Hamburgern ihrer Kinder und die Behörden empfehlen aus gesundheitlichen Gründen auf den Verzehr von rohem Gemüse zu verzichten! Wenn ich mich recht erinnere, gab es diese Empfehlung hierzulande zuletzt in der Zeit kurz nach dem GAU in Tschernobyl!? Das Epizentrum liegt wohl in Hamburg und die zunächst verdächtigten Gurken aus Spanien sind jetzt wohl doch nicht der Grund für die Verbreitung des Erregers. Ähnlich wie in einem Gerichtsurteil des aktuellen Tagesgeschehens sieht es aber auch hier nach einem Freispruch zweiter Klasse aus: Denn natürlich bleibt beim Verbraucher eine Restangst vor spanischem Gemüse, was den Bauern auf der iberischen Halbinsel angeblich Umsatzeinbußen von 200 Millionen Euro beschert - pro Tag wohlgemerkt (Quelle: Spiegel-Online).
Zum Abschluss möchte ich Euch noch eine kleine neue Rubrik vorstellen. Zukünftig soll es immer ein "Bild des Tages" geben, das eigentlich keiner weiteren Erklärung bedarf. Den Anfang macht ein Fundstück, das ich meinem letzten Tankbesuch zu verdanken habe. Überschrift hierfür könnte auch lauten: "Wie die Bundesregierung doch noch das E-10 an den Mann bringen kann"!
Ein schönes langes Wochenende wünscht Euch
Euer Jonas
PS: Meinen kompletten Blog findet ihr auf meiner Seite bei trainingslagercheck
Es kommt nicht häufig vor aber dieses Mal entsteht der Blogbeitrag nicht während des Aufenthalts auf irgendeinem Flughafen oder auf dem harten Sitz der Economy-Klasse sondern im heimischen Köln.
Grund hierfür ist zum einen eine kurze Verschnaufpause im internationalen Turnierkalender und zum anderen leider eine Oberschenkelverletzung die zur Absage der beiden vergangenen Turnierwochenenden in Prag und Münster geführt hat. Zwei schöne Städte also die ich nicht besuchen konnte - den Ausfall eines Turniers in China hätte ich weniger bedauert zumal ich bei einem Turnierantritt in Münster eine Reise in die sportliche Vergangenheit angetreten hätte, denn hier habe ich nicht nur vor langer, langer Zeit mein Grundstudium absolviert und zwei Jahre lang gelebt sondern auch meine Volleyballkarriere beim USC Münster ins Rollen gebracht.
Verletzungen gehören im Hochleistungsbereich aber nun mal leider dazu. Die Kunst ist es, neben einer optimalen Behandlung, die richtigen Entscheidungen zu treffen im Hinblick auf den Zeitpunkt der Rückkehr ins Wettkampfgeschehen. Beim Beachvolleyball ist man diesbezüglich in erster Linie und beinahe ausschließlich seinem Team (Partner, Trainer) gegenüber in der Pflicht und fällt Entscheidungen demnach auch gemeinsam. In anderen Sportarten wie zB beim Fußball sieht das unter Umständen schon anders aus. Hier können schnell Interessenskonflikte entstehen, denn die persönlichen Interessen decken sich nicht zwingend mit der Prioritätenskala eines Vereins oder eines Verbandes.
Prominentestes Beispiel der Vergangenheit ist sicherlich der "Fall Robben" (spielte mit erheblicher Verletzung die WM und fiel danach fast ein halbes Jahr aus) und betrifft ganz aktuell auch den Fußballer Marco Reus. Ich möchte mir nicht anmaßen, dessen Verletzungsgeschichte zu beurteilen, (dafür weiß ich auch zu wenig über seine Beschwerden) aber allein die Tatsachen, die man aus der Presse erfahren konnte, lassen doch einige Rückschlüsse zu.
Für alle, die nicht so ganz im Thema sind weil für sie die Bundesligasaison nach dem 34. Spieltag beendet war (für mich war sie das nach der Rettung des FC bereits am 33. Spieltag): Im ersten Relegationsspiel der Gladbacher gegen Bochum verletzte sich Marco Reus, von einem Muskelfaserriss war die Rede. Das Rückspiel fand bereits sechs Tage später statt - mit kalten Umschlägen und Physiotherapie allein wird man da nicht wieder einsatzfähig aber wie auch immer: Der Gladbacher Überflieger spielte im Rückspiel 85 Minuten, schoss das erlösende Tor für die Fohlen und Gladbach bleibt erstklassig. Wo nun der Interessenkonflikt besteht? Nun, natürlich war der Klassenerhalt auch im Interesse des Spielers doch verhinderte sein Einsatz im Rückspiel vermutlich sein Debut im Dress der Nationalelf. Er konnte wegen seiner Muskelverletzung im Testspiel gegen Uruguay nicht antreten und ist mittlerweile auch aus dem Trainingslager abgereist, weil er auch in den Qualifikationsspielen gegen Österreich und Aserbaidschan noch nicht fit sein wird und ein erneuter Einsatz zu große Risiken bergen würde (O-Ton Yogi).
Vermutlich bereut er seine Entscheidung dennoch nicht - was für seinen Teamgeist spricht - doch muss die Nationalmannschaft nun auf seine Hilfe und er auf sein Debut verzichten, zudem steht nun wohl Reha statt Urlaub auf dem Programm...!
Nun ein kurzer Blick auf das Geschehen abseits des Sports:
Ernährt ihr Euch gerade eigentlich gesund? Ja? Ist derzeit ja gar nicht so einfach! Kaum bin ich aus dem clenbuterol- und strahlengefährdeten Asien ins scheinbar essenstechnisch sichere Deutschland zurückgekehrt, da bestimmt der Laborname eines Darmbakteriums die Medienwelt. Wer hätte das gedacht: Der Name EHEC verdrängt Frau Merkel und die iranisch-deutschen Spannungen sowie die 271. Auflage der "Revanche von Cordoba" von den Titelseiten der Tagespresse, Eltern picken die Gemüsebeilage aus den Hamburgern ihrer Kinder und die Behörden empfehlen aus gesundheitlichen Gründen auf den Verzehr von rohem Gemüse zu verzichten! Wenn ich mich recht erinnere, gab es diese Empfehlung hierzulande zuletzt in der Zeit kurz nach dem GAU in Tschernobyl!? Das Epizentrum liegt wohl in Hamburg und die zunächst verdächtigten Gurken aus Spanien sind jetzt wohl doch nicht der Grund für die Verbreitung des Erregers. Ähnlich wie in einem Gerichtsurteil des aktuellen Tagesgeschehens sieht es aber auch hier nach einem Freispruch zweiter Klasse aus: Denn natürlich bleibt beim Verbraucher eine Restangst vor spanischem Gemüse, was den Bauern auf der iberischen Halbinsel angeblich Umsatzeinbußen von 200 Millionen Euro beschert - pro Tag wohlgemerkt (Quelle: Spiegel-Online).
Zum Abschluss möchte ich Euch noch eine kleine neue Rubrik vorstellen. Zukünftig soll es immer ein "Bild des Tages" geben, das eigentlich keiner weiteren Erklärung bedarf. Den Anfang macht ein Fundstück, das ich meinem letzten Tankbesuch zu verdanken habe. Überschrift hierfür könnte auch lauten: "Wie die Bundesregierung doch noch das E-10 an den Mann bringen kann"!
Ein schönes langes Wochenende wünscht Euch
Euer Jonas
PS: Meinen kompletten Blog findet ihr auf meiner Seite bei trainingslagercheck
Aufrufe: 4037 | Kommentare: 5 | Bewertungen: 8 | Erstellt:02.06.2011
ø 7.5
KOMMENTARE
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02.06.2011 | 15:17 Uhr
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mamö99 :
Schön, wieder was von dir zu hören, Jonas!
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03.06.2011 | 15:20 Uhr
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taneu :
Ist euch schon mal aufgefallen, dass in jedem Sommerloch ein Erreger journalistisch "ausgeschlachtet" wird. Infektionen mit E.coli Bakterien werden in Deutschland seit Jahrzehnten beobachtet. Jedes Jahr sterben ca. 500-600 Menschen in Deutschland daran. Meist immungeschwächte... Dieser Stamm, der uns also seit ca. 2 Wochen beschäftigt ist absolut nichts außergewöhnliches. Genau so sieht es mit den ganzen Grippeerregern aus.Meine Kinder essen gerne Gurken. Ich auch. Aber E10 tanke ich trotzdem nicht. Ich fahre nur Diesel. Dafür halten auch meine Muskeln und ich muss nicht das Trainingslager der N11 verlassen.
Danke, Jonas. Schöner Blog.
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03.06.2011 | 16:17 Uhr
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TT1975 : ist doch nur eine frage
des boulevard. Wenn die wollen, wird so ein erregerchen gleich zum atomgurkengladbachgau. Ansonsten: gute idee mit dem bild des tages. müsste dann aber wirklich jeden tag ein neues geben ;) Oder eine bilderreihe für den zeitraum zwischen den blogs.
blog block hurra!
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04.06.2011 | 08:52 Uhr
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Danke für die Kommentare! Mit dem Bild des Tages hast Du natürlich Recht, TT. Werde es im nächsten Blog dann wohl anders titulieren...
Beste Grüße
Jonas
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06.06.2011 | 12:28 Uhr
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Der Grund war bei mir allerdings ein bochumer Barde, der sich im
epedemialen Epizentrum blicken ließ.
Diesen Mittwoch werde ich die gemeintschaftlichen Sankastenspiele älterer Herrschaften (soviel zur Karriere) wieder aufnehmen.
In weiser Voraussicht (der Zwergin) habe ich in diesem Frühjahr ein Hochbeet angelegt, in dem Gemüse angebaut wird.
EHEC-frei!
So kann ich mein Ersatzgemüse (Fleisch, Bier und Schokolade) mit dem einen oder anderen Radieschen bereichern
Ich hoffe, dass sich die Situation um EHEC und Dein Bein bald entzerrt.
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