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01.05.2015 | 1580 Aufrufe | 0 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
Wenn ein Slogan nicht mehr als heiße Luft ist...
War da was mit echter Liebe?
Where is the love?

War da was mit echter Liebe?

Seit Jahren, nein seit Jahrzehnten werden wir Bayernfans als Erfolgsfans beschimpft. Immer hieß es, wie maßlos arrogant wir doch sind, dass in unserem Stadion keine Stimmung ist, wir nur den Kleineren die Spieler wegkaufen, die Bundesliga kaputtmachen - ihr kennt die Vorwürfe ohnehin alle.

Seit Klopp in Dortmund ist, ist dort etwas entstanden, das für Begeisterung gesorgt hat. Der Fußball, den er seinem jungen Team verordnet hat, war mitreißend, großartig und ist von Erfolg gekrönt gewesen. Ich wage zu behaupten, dass dieser Erfolg in der Seele der "echten Liebe"-Fans Spuren hinterlassen hat. Doch viel mehr noch bei den Spielern und deren Beratern, die dann reihenweise in Richtung Madrid (Sahin), Manchester United (Kagawa), zweimal zu den übermächtigen Bayern (Götze und Lewandowski) und zu einem Verein x (siehe Gündogan) ihrem Verein den Rücken zugewandt haben, um teils wieder zurückzukehren. Bei diesen Wechseln ging es um Geld (und Reputation der Vereine), ganz sicher aber nicht um die sportliche Perspektive, denn die war (und ist) in Dortmund glänzend. Man kann gerne mal in Madrid anrufen und braucht nur ein Wort in den Hörer hauchen: Lewandowski. Oder in London nachfragen, welche Mannschaften dort 2013 im Finale standen. Ganz spontane Antwort: Denken Sie dass das ein längeres Telefonat wird? Natürlich wollen sie sich keine Feinde machen, sondern gönnen sich lieber auf der Couch mit Freunden nochmal die Spielfilm-DVD mit dem 5:2 gegen Bayern im DFB Pokalfinale. Im Anschluss können Sie dann gerne der Frage auf den Grund gehen, was übrig geblieben ist von dem kolportierten Slogan Echte Liebe?

Hier ein paar Antwortmöglichkeiten - auch Mehrfachnennungen sind möglich:

a) Ein Mannschaftskapitän, der eine Saison zum Vergessen spielt, mit regelmäßigen, haarsträubenden Fehlern garniert - der ausgerechnet in der schwächsten Phase der Saison seinen kürzlich verlängerten Vertrag in Dortmund infrage stellt und mit Manchester United kokettiert. Sieht Verantwortungsübernahme in Dortmund so aus?

b) Ein Weidenfeller, der seit er als Ersatztorhüter im Sommer mit 0,0 Spielminuten Weltmeister geworden ist, sich im Tor am liebsten gar nicht mehr bewegen möchte, doch im spox.com Interview proklamiert, man könne durchaus die CL gewinnen um postwendend am nächsten Spieltag wieder derart zu patzen, dass man sogar als Klopp-Fan sich fragen muss, warum er seine Fürstentümer nicht einfach niedertrampelt und Langerek das Vertrauen schenkt, das er stets zurückzahlt? Wenn ich Weidenfeller sehe, muss ich immer unweigerlich an Wiese denken. Die müssen doch bei der Geburt getrennt sein anders kann ich mir ein derart professionell ausgeprägtes proletisches Verhalten nicht erklären. Und: Wo ist eigentlich das nächste Solarium?

c) Ein Kehl, der nach einem Spiel, dass Dortmund nur mit dem Schiedsrichtergespann, einem irrwitzigen Verletzungspech der Bayern, einem Pep, der bisher mit Sicherheit nicht mehr aus der Mannschaft rausgeholt hat, als vielleicht ein Rudi Bommer und einem Elfmeterschießen zum Vergessen und grinst in die Kameras mit der Aussage dass es der Schiri wohl nicht gewesen sei, der das Spiel entschieden hätte und wenn Bayern keine Elfer schießen könne, müssen sie es halt üben. Ein Robben wird währenddessen gerade behandelt und ahnt wohl schon, dass diese vollkommen unnötige 17-minütige Einwechslung nicht nur ihm seine Saison gekostet haben, sondern auch uns unsere Ambitionen auf den CL Titel. Ein Lewandowski sitzt auf der Bank, mit Gehirnerschütterung, einem Oberkiefer- und Jochbeinbruch, weil er von Langerek regelwidrig im 16er niedergeboxt worden ist. Und Kehl bringt stellt seiner ganzen sportlichen Erfahrung und menschlichen Empathie in einem Satz ein derart groteskes Armutszeugnis aus, das man ihn am liebsten fragen würde where is the love?

d) Ein Gündogan, der über ein Jahr verletzt war und dem der Verein immer wieder den Rücken gestärkt hat und sobald er wieder einigermaßen in Form ist, bekannt gibt, dass er seinen Vertrag nicht verlängert? Hat das Rückgrat?

So etwas kommt dabei heraus, wenn einem der Erfolg zu Kopfe steigt. Wann hört man solche Aussagen aus München und wenn Sie erlauben klammere ich aus dieser Frage unseren vorbestraften Rolex-Katar-Kalle aus, der anständiges Verhalten nicht als Spezialisierung im Berufsleben gewählt hat. Ein Ribery hätte gehen können für eine Ablösesumme, die Ronaldos übertroffen hätte; sein Gehalt in London wäre noch besser als in München gewesen - doch er blieb hier.

Ja, wir Bayernfans sind Erfolgsfans. Das ist unweigerlich so, weil der Erfolg zu unserer Mannschaft gehört, seit wir denken können. Ich kann euch gar nicht sagen, wie furchtbar es ist, sich nicht mehr über eine Meisterschaft freuen zu können und nur noch den CL Titel als Maßstab für eine gelungene Saison zu betrachten. Das ist Anspruchsdenken, das ohne Frage in den Himmel gewachsen ist, dennoch aber auf einer gesunden Basis steht. Von unten sieht das tatsächlich aus wie Arroganz. Es ist aber nur ein Niveau, das man sich über Jahrzehnte aufgebaut hat und von einer Konstanz geprägt ist, von der die Jungs von Inter Mailand, Manchester United oder Valencia nur träumen können.

Ich kann mich noch erinnern, als wäre es gestern, als ich mit meinem Vater vor dem Radio saß und Barbarez uns mit dem HSV fast die Meisterschaft gekostet hätte. Ich habe binnen von vier Minuten geflucht, geschrien, geweint und gefeiert. Die in Gelsenkirchen können das auch von sich behaupten. Nur in umgekehrter Reihenfolge. Inzwischen spielt man in Hamburg besser Handball als Fußball und verpflichtet pro Saison gefühlt mehr Trainer als Spieler. Und in ein paar Jahren wird man sich vielleicht fragen, was heißt eigentlich die Abkürzung HSV? Es sei denn man belegt gerade einen MBA, in dem Paradebeispiele für Missmanagement im Curriculum stehen. Dann kommt man um diese nicht professionalisierte Fußballgruppierung nicht herum.

Es ist völlig normal, dass die Besten zu den allerbesten wollen und daher können die Spieler wenn sie ihre Karriere konsequent verfolgen, derzeit innerhalb Deutschlands nur zu den Bayern wechseln. Da kann doch auch wirklich keiner böse sein. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und in einer kommerzialisierten Welt, da müsste echte Liebe schon wirklich im Herzen der Spieler stehen, damit sie ihre Karriere hintenanstellen oder man bräuchte im Management Führungspersönlichkeiten, die sich mit Vertragsrecht auskennen und sich nicht auf Ausstiegsklauseln einlassen, die jeder Topclub aus der Portokasse bezahlen kann.

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