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13.02.2012 um 17:18 Uhr
Wachablösung in Spanien?
Mit 10 Punkten Vorsprung vor Barcelona sollte Real Madrid nach dem überzeugenden 4:2-Heimsieg der Titel nicht mehr zu nehmen sein. Barcelona zeigt sich in der Liga besonders auswärts immer unkonzentrierter und lässt immer wieder Punkte. Sogar der Super-Gau des Titelgewinns vor dem Liga-Clasico mit anschließendem Pasilo im Camp Nou scheint derzeit möglich (dafür müsste Real Madrid mindestens 13 Punkte Vorsprung vor den Blaugrana haben).
Doch wie ist diese Deklassierung der Katalanen zu bewerten? Der Mannschaft, die in den letzten 5 Jahren den spanischen wie auch den internationalen Fussball nach Belieben beherrschte und Titel um Titel sammelte.
Trotz des gewaltigen Abstandes in der Liga steht Barcelona derzeit sportlich besser da als die Königlichen. Im Pokal setzte man sich gegen den Erzrivalen, sowie die 3. Kraft in Spanien -Valencia- durch und auch in der Champions League sollte man mit Bayer Leverkusen nicht allzu große Probleme haben. Dazu kommen die Titel im Weltpokal, im Supercopa, sowie im Europäischen Supercup, Anfang der Saison.

Das Spielsystem von Barcelona hat sicherlich viele Aspekte die Aufzuführen ich weder das Fachwissen, noch die Eloquenz besitze, jedoch lässt sich die Art und Weise, die Selbstverständlichkeit im ballbesitzorientierten Kurzpassspiel der Blaugrana leicht auf ein Zahnradsystem übertragen. Bei Barcelona greifen alle Zahnräder ineinander mit dem Ergebniss eines Tores, eines Sieges.
Wird jedoch eines der Zahnräder durch ein Störelement blockiert kann es zu einem totalen Stillstand im ganzen System kommen. Zwar kann Barcelona in vielen Spielen, vor Allem durch die individuelle Stärke der Akteure noch erfolgreich funktionieren, jedoch geht die Selbstverständlichkeit im Spiel zunichte und damit auch die mentale Sicherheit der Spieler. Dann zögert ein Messi im Abschluss zu lange, ein Alexis schließt zu hektisch ab oder der zuvor warmgeschossene gegnerische Torwart wächst über sich hinaus.
Das angesprochene Störelement ist dabei jedoch der Hauptfaktor. José Mourinho war es dem es beispielsweise im Pokalfinale letzten Jahres oder zuvor mit Inter im CL-Halbfinale gelang das Spielsystem der Katalanen zu blockieren oder zu stören. Das aggressive Pressing, eine hohe Laufbereitschaft und totale Manndeckung gegen Schlüsselspieler sind die Hauptfaktoren die Barcelona in dieser Saison oft zu schaffen machten, denn viele Trainer nahmen sich an Mourinhos Anti-Barca-Taktik ein Beispiel. Zwar konnte Barcelona sich immer wieder gegen Real durchsetzen, jedoch waren hierfür meist auch Glückstreffer, Einzelaktionen und Schiedsrichterentscheidungen nötig. Dies kam vor Allem auch durch den bedingungslosen Einsatz der Katalanen zustande, die gegen Real natürlich 110% gaben.

Gegen Osasuna, Getafe etc. stimmte der Einsatz jedoch eben nicht und damit ist die Störung des Barca-Systems plus eine Portion Glück fast schon ausreichend um dem amtierenden Meister große Probleme zu bereiten.
Einher mit diesen Unkonzentriertheiten vorne gehen auch die Fehler in der Defensive, insbesondere von Valdes, der in dieser Saison des Öfteren Erinnerungen an alte Zeiten wach werden ließ und sich besonders im Zusammenspiel mit seinen Kollegen den ein oder anderen schweren Lapsus leistete (nicht zuletzt gegen Osasuna).

Nichtsdestotrotz sollte man nicht meinen die Ära von Barcelona neige sich damit dem Ende entgegen. Mit Thiago, Cuenca, Tello, Montoya und vielen weiteren Rohdiamanten ist man auch für die Zukunft hervorragend aufgestellt und zudem hat Guardiola schon mit seinem Wechsel auf die 3-er-Abwehr gezeigt das er das Barca-System immer versucht weiter zu entwickeln und neue Aspekte mit einzubringen. Vor Allem in der Champions League und in Pokalwettbewerben an sich ist Barca zudem das Maß der Dinge, da die Blaugrana, sind sie 100% fokussiert und mit vollem Einsatz dabei immernoch die spielerisch beste Mannschaft der Welt sind. Zudem haben sich viele Gegner in Europa wohl taktisch noch nicht so gut auf Barcelona eingestellt wie es in Spanien durch die häufigen Konfrontationen der einzelnen Teams möglich war.

Als Antipathisant von Barcelona sollte man also nicht denken das Barcelona ab jetzt in sich zusammenfällt. Vielmehr sollte man genießen das auch kleinere Teams ein Mittel gegen das große Barcelona gefunden haben und sich freuen das der nationale, wie internationale Wettbewerb dadurch ein wenig abwechslungsreicher werden könnte...
Aufrufe: 9368 | Kommentare: 24 | Bewertungen: 13 | Erstellt:13.02.2012
ø 3.5
KOMMENTARE
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Realmadrio
15.02.2012 | 01:00 Uhr
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Realmadrio : 
15.02.2012 | 01:00 Uhr
-1
Realmadrio : 
hmm stimmt mit den 16 Punkten. Da hab ich das Nachholspiel gegen Bilbao vergessen.
Ansonsten hab ich ja beschrieben das Barcelona eben den Fokus auf die CL setzt. Die Konzentration und der Einsatz ist eben ein ganz Anderer als gegen Osasuna. Hätten sie gegen Osasuna im Pokal oder in der CL gespielt wäre das ganz anders ausgegangen...
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Antimadrista92
15.02.2012 | 01:49 Uhr
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-2
15.02.2012 | 01:49 Uhr
-2
realmadrio:
poste die blogs doch in der la liga-gruppe, dann gibts auch mehr aufmerksamkeit.

also ich hoffe mal, dass unser team auf diesem niveau noch einige zeit spielen kann. die konstanz fehlt aktuell, was viele gründe hat.
real ist einfach konstanter und wird daher verdient meister.

valdes hat gegen euch gepatzt, gegen osasuna sieht er zwar schlecht aus, aber das passiert mal bei den platzverhältnissen und pique und maschernao müssen den ball eig. noch klären, daher geht das tor für mich mehr auf deren kappe.

"Zwar konnte Barcelona sich immer wieder gegen Real durchsetzen, jedoch waren hierfür meist auch Glückstreffer, Einzelaktionen und Schiedsrichterentscheidungen nötig."

stimmt nicht!
im supercup gewannen wir weil wir effektiver waren und am ende halt einen genialen spielzug drin hatten.

im ligaspiel waren wir besser.
im pokal-hinspiel ebenso.
im pokal-rückspiel wart ihr besser und wir machten tore dank einem geniestreich von messi und einem traumtor von alves gewonnen, bzw. sind weitergekommen.
schiedsrichterentscheidungen gab es da gegen beide teams und insgesamt in der mourinho-"ära" mehr pro-real als umgekehrt, siehe copa-finale.

benz:
in meinen augen wäre es immernoch die selbe ära, wenn man jetzt diese jugendspieler integriert und sie dann über jahre hinweg erfolgreich sind. aber das liegt wohl im auge des betrachters.
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Realmadrio
15.02.2012 | 14:08 Uhr
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Realmadrio : 
15.02.2012 | 14:08 Uhr
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Realmadrio : 
"stimmt nicht!
im supercup gewannen wir weil wir effektiver waren und am ende halt einen genialen spielzug drin hatten."
_______________________
Tja, das mein ich doch. Effektiver heißt nicht besser, jeder der die Spiele gesehen hat wird bestätigen das Real Madrid in beiden Spielen deutlich überlegen war. Wir hatten sogar mehr Ballbesitz (auch wenn Real nichtmal Ballbesitzorientiert spielt).

"im ligaspiel waren wir besser.
im pokal-hinspiel ebenso."
_____________________
Im Pokalspiel auf jeden Fall, aber im Ligaspiel wart ihr erst nach dem glücklichen Zufallstor durch Xavi die bessere Mannschaft. Es war nicht so das Barcelona drückend überlegen war!


"schiedsrichterentscheidungen gab es da gegen beide teams und insgesamt in der mourinho-"ära" mehr pro-real als umgekehrt, siehe copa-finale"
___________
wie du meinst...ich denke das ist Ansichtssache, es wurde auf beiden Seiten viel falsch gepfiffen und es ist subjektiv welche Fehlentscheidungen im Endeffekt ausschlaggebender auf den Spielverlauf waren!

Ich finde jedoch das Real außer im Copa-Hinspiel fast immer ebenbürtig oder besser war als Barca. Es fehlte immer wieder nur ein Quäntchen Glück zum Erfolg, der Unterschied zur Zeit vor Mourinho ist auf jeden Fall gewaltig, da hatten wir nie den Hauch einer Chance!
4
Antimadrista92
15.02.2012 | 14:24 Uhr
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15.02.2012 | 14:24 Uhr
0
im supercup-hinspiel wart ihr klar besser, habt es aber veräumt die tore zu machen -> selbst schuld (ich weiß wovon ich rede.^^).
im rückspiel hattet ihr in der 1. hz noch mehr chancen, aber in der 2. hz haben wir das relativ souverän verwaltet und dann durch einen unnötigen fehler das tor kassiert. das tor von benzema war kaum weniger glück als xavis tor im ligaspiel (adriano rutscht der ball dumm über den fuss).

in der 1. hz im ligaspiel wart ihr zuerst besser, was auch eurem tor, was genau wie xavis tor ein glückstor war, geschuldet war. im laufe der 1. hz wurde es aber ein ausgeglichenes spiel. von den chancen her haben wir euch dann in nichts nachgestanden.

in der 2. hz waren wir dann nach dem glücklichen xavi-tor dominant und wurden von minute zu minute stärker.
barca ging aber schon nach 22 sekunden durch einen glückstreffer seitens real in rückstand und kam trotzdem wieder zurück, das hat real nach xavis tor nicht geschafft, das ist der unterschied.

wirklich auf augenhöhe wart ihr im pokalfinale, speziell in der 1. hz, im supercup (der als indikator nichts taugt) und im pokalrückspiel.
beim 3-1 liga-sieg zumindest in der 1. hz, danach habt ihr immer verkrampfter gespielt.

schiedsrichterentscheidungen ansichtssache?
warum behauptest du dann dass sie so stark für barca waren?.

benz:
nehmen wir mal an, das team ist noch 5 jahre so erfolgreich und in dieser zeit gehen pep, xavi und puyol. dann wäre es für mich eig. immernoch die selbe ära. es wäre halt nicht mehr die "pep-ära", aber eben immernoch die ära die er 2008 begonnen hat und die solange anhält, bis barca eben mal 2 jahre titellos ist (nur so als bsp.).

ich finde, dass es mehrere arten von dem begriff "ära" gibt. jetzt schon darüber zu reden ist eig. zu verfrüht. warten wir mal die zukunft ab, vlt. kommen wir dann ja auf das selbe ergebnis rückblickend.
2
Antimadrista92
15.02.2012 | 14:27 Uhr
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15.02.2012 | 14:27 Uhr
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ach und noch was:
ihr hattet definiiv nicht mehr ballbesitz als wir. das würde mich doch sehr überraschen. such mal quellen raus.
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Realmadrio
15.02.2012 | 16:27 Uhr
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Realmadrio : 
15.02.2012 | 16:27 Uhr
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Realmadrio : 
Also ich rede vom Supercup-Hinspiel. Da hatten wir 52% oder so...

@Benztownrules: ja da hast du Recht. Bei Real ist da schon ein bisschen ein Trauma da wenn sie gegen Barca spielen...
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Antimadrista92
15.02.2012 | 16:36 Uhr
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15.02.2012 | 16:36 Uhr
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realmadrio:
auch da hatten wir glaube ich am ende mehr ballbesitz, so wie glaube ich immer unter pep.
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Realmadrio
16.02.2012 | 03:39 Uhr
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Realmadrio : 
16.02.2012 | 03:39 Uhr
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Realmadrio : 
hmm kann auch sein das ich mich irre. aber irgendwie find ich jetzt da auch keine statistiken. also ich kann mich nur erinnern das irgendwo mal eine statistik angezeigt wurde wo wir mehr hatten. ob das jetzt zur Halbzeit oder zum Spielende war kann ich nicht sagen...
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STOP
16.02.2012 | 06:19 Uhr
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STOP : 
16.02.2012 | 06:19 Uhr
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STOP : 
Bei Barcelona greifen alle Zahnräder ineinander mit dem Ergebniss eines Tores, eines Sieges.
Wird jedoch eines der Zahnräder durch ein Störelement blockiert kann es zu einem totalen Stillstand im ganzen System kommen. Zwar kann Barcelona in vielen Spielen, vor Allem durch die individuelle Stärke der Akteure noch erfolgreich funktionieren, jedoch geht die Selbstverständlichkeit im Spiel zunichte und damit auch die mentale Sicherheit der Spieler
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man muss kein fachwissen haben um...ich druck mich etwas vorsichtig aus....zu verstehen dass das was du hier geschrieben hast , schwachsinn ist!

dieses team ist was die ausgeglichenheit betrift , nicht zu überbieten!
ok ! dieses jahr sind sie auf den ein oder anderen titel nicht sooo hungrig,,,normal!...aber davon zu sprechen dass der "ausfall" von einem "zahnrad" das ganze system zum stillstand bringt ,oder bringen kann, ist schon der hammer!
barca ist kein uhrwerk ..nur im übertragenen sinne..für viele^^

zum vergleich....würde gerne wissen wie real zbs ohne den zahnrad ronaldo funktionieren würde , oder was weiß ich somnnst was^^

FALLS ich dich misverstanden habe ( passiert mir oft )..nehm ich alles zurück^^
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Realmadrio
17.02.2012 | 13:04 Uhr
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Realmadrio : 
17.02.2012 | 13:04 Uhr
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Realmadrio : 
hmmm also mit Zahnräder meinte ich nicht die einzelnen Spieler. Es geht nicht darum das bspw. ein Messi aus dem Spiel genommen wird und Barca dann nicht mehr funktioniert.
Aber nehmen wir das aggressive Gegenpressing als Beispiel mit dem viele Teams gegen Barcelona erfolgreich waren. Da bleibt Barca nicht mehr viel übrig als den Ball hinten rum zu spielen (was diese Saison noch häufiger als sonst der Fall ist). Dieses offensive, Kurzpassspiel mit schnellen Ballstaffetten am, oder sogar im gegnerischen Strafraum sieht man dann kaum noch, weil die Verteidiger zu eng an den Barca-Spielern stehen und dann auch in die Zweikämpfe kommen. In den vergangenen Saisons (vor Allem in der ersten unter Guardiola) zogen sich die Gegner meist in den eigenen Strafraum zurück und versuchten einzig die Passwege in den Strafraum zuzustellen, ein Unterfangen das gegen die schnellen Rochaden der Blaugrana eben seltenst gelang. Jetzt wird durch das aggressive Pressing eben oft dieses Zahnrad, in dem Fall das Kombinationsspiel im vorderen Spielfelddrittel unterbunden. So war das gemeint.
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