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07.11.2011 um 18:40 Uhr
WM = Wegen Money
Ich möchte einmal meine Ansichten zum Thema Nationalmannschaften, Länderspiele, Welt- und Europameisterschaften, FIFA, UEFA, DFB und Co. ausführen und erklären. Ich lese hier kaum Blogs und weiß auch nicht wie ein perfekt strukturierter Blog aussieht. Außerdem habe ich immer wieder Probleme mit der Kommasetzung, weil ich zu faul bin es zu lernen, also entschuldigt bitte den ein oder anderen Fehler.


Für gefühlt 90% aller fussballinteressierten Menschen ist eine WM DAS Highlight und das was dort passiert, ist DER aktuelle Fussball mit der höchsten Qualität. Wenn man mit einem durchschnittlichen Fussballfan über eine WM spricht, dann kommt es einem so vor, als wenn der gesamte Fussball nur auf dieses Turnier hinarbeitet und als wenn man alles diesen 4 Wochen unterordnen müsste. Warum ist das (noch immer) so? Klar, Weltmeisterschaften haben in der Vergangenheit für Legenden und Mythen gesorgt, aber als diese Mythen, Legenden und die Tradition entstanden sind, war die WM auch wohl der beste Wettbewerb in diesem Sport. Meiner Meinung nach ist der Klubfussball kommerziell zu erfolgreich und zu wichtig, als dass er sich einem Länderturnier im Sommer unterordnen müsste. Das ist längst nicht mehr zeitgemäß, denn der beste Fussball, den man heutzutage zu sehen bekommt, wird in den Topligen bzw. in der CL gezeigt.

Eine WM oder EM kann gar nicht auf dem Niveau der CL und der Topligen sein. Das ist sportlich schon alleine dadruch erklärt, da die Klubmannschaften über einen viel längeren Zeitraum kontinuierlich zusammenarbeiten-und spielen. Desweiteren: vergleicht man die jeweilige Elite, so haben die Klubs in Europa die Möglichkeit aus Spielern aus der ganzen Welt zu wählen, während ein Nationaltrainer dort recht beschränkt ist. Dazu kommt, dass so ein Turnier nach einer langen, intensiven Saison stattfindet, in der viele Spieler um die 60 Spiele ohne Pause gemacht haben. Das und die mangelnde Kompetenz in den Verbänden potenziell starker Fussballnationen (Frankreich, Portugal, England) machen diese Turniere immer mehr zur Farce, zumindest wenn man sie in Relation zum vorangehenden und nachkommenden Hype setzt.

So ein Turnier ist KEIN sportlicher Indikator für die Qualität oder Leistungsfähigkeit einzelner Spieler und das wurde in der jüngeren Vergangenheit auch zu Genüge unter Beweis gestellt. Griechenland 2004 ist da wohl das beste Beispiel, weil es da sogar ein ganzes Team war, das die Fussballwelt mit seinem Erfolg geblendet hat.

Die von mir angesprochenen Dinge nehmen natürlich nicht viele Fans so wahr, aber es werden zum Glück immer mehr. Trotzdem werden die Fanmeilen 2012 wieder voll sein und das Business der FIFA, UEFA und Co. wird noch lange brummen, egal wie minderwertig das Produkt ist was da verkauft wird. Die Antwort auf die Frage "Warum?" ist einfach und gleichzeitig höchstkompliziert, da es hier um die menschliche Natur und Psyche geht.

Ich kenne keine Studien und habe keine Zahlen, aber vom Gefühl her würde ich sagen, dass ca. die Hälfte der Menschen, die während einer WM "Fussballfans" sind, keine Ahnung haben, ob das jetzt guter Fussball ist den sie da zu sehen bekommen oder nicht. Man sieht die Namen (Messi und so) und es ist ja WM (!!!) und solange Schland ein Tor mehr macht und gewinnt, ist eh alles tutti. Diese Menschen haben also nichts mit dem Sport zu tun, sind aber trotzdem potenzielle Kunden für die Industrie. Im Sommer 2011 gab es in Deutschland ja wieder eine WM (inkl. Fanmeilen übrigens) und ich hätte ja zu gerne gesehen, was für eine Party abgegangen wäre, wenn die deutschen Mädels "begeistert" und die WM "gerockt" hätten. Ich kann es mir aber vorstellen...

Das bringt mich zu dem Gedanken, dass das einzige wovon dieses Megaevent alle 4 bzw. 2 Jahre lebt, der Nationalismus im Menschen ist. Und der steckt in jedem Menschen, denke ich mal und das ist ja auch nicht schlimm. Nur sollte man auch dazu stehen.

An diesem Nationalismus verdienen FIFA, UEFA, die nationalen Verbände und die Spieler unfassbar viel Geld. Geld, das zum Großteil den Klubs (Arbeitgeber der Spieler) zusteht. Es gibt nicht eine logische oder juristisch akzeptable Begründung für die Abstellungspflicht der Spieler. Den Spielern selbst kann man meistens wenig Vorwürfe machen, da sie das perverse System ausnutzen, um noch mehr Geld zu verdienen. Und da aus all den von mir angeführten Gründen, der Wert eines Nationalspielers oder gar WM-Stars steigt, gibt es leider immer noch Klubs, die auf diese Unverschämtheiten angewiesen sind. Das Rad wird aber immer weiter gedreht und langsam überdreht und es gibt jeden zweiten Monat zwei Länderspiele - das heißt dass die Topspieler den Klubs inkl. WM/EM/Copa ca. 25% des Jahres nicht zur Verfügung stehen. Das ist meiner Meinung nach ein so unfassbarer und perverser Zustand, dass ich finde, dass es lange reicht und dass die Klubs da, auch wenn sie dadurch ein paar Kunden verlieren sollten, einen juristischen Riegel vorschieben müssen.

Wenn die Dinge soweit geregelt sind, dass die Klubs den Hauptanteil der Gewinne erhalten oder dass die Spieler für jeden Tag, den sie dem Klub nicht zur Verfügung stehen (Urlaub gehört ja auch zu den Pflichten eines Arbeitnehmers) prozentual auf ihr Gehalt verzichten, dann soll von mir aus jedes Jahr eine geile WM-Party stattfinden. Mich würde interessieren, wieviele "stolze" Nationalspieler es dann noch gibt...

Wie gesagt, entschuldigt Fehler oder blöde Formulierungen, aber da hab ich jetzt keinen sooo großen Wert drauf gelegt...hoffe auf euer Verständnis.
Aufrufe: 19611 | Kommentare: 263 | Bewertungen: 67 | Erstellt:07.11.2011
ø 6.4
WM  |EM  |Fifa  |Uefa  |Länderspiele  |DFB  |
KOMMENTARE
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UliFan
MODERATOR
07.11.2011 | 19:24 Uhr
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UliFan : 
07.11.2011 | 19:24 Uhr
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UliFan : 
Das 1.Kapitel deines Buches?

Blog ist gut geschrieben, dass ich deiner Meinung bin weißt du ja eh.

Meine große Hoffnung ist das Jahr 2014 (?), dann läuft soweit mir bekannt die bisherige Regelung zur Abstellungspflicht ab. Den LS-Unsinn werden wir uns sicher weiter geben müssen, soweit das es zur Abschaffung kommt ist die Menschheit noch nicht aber in Sachen Entschädigungszahlungen, Versicherung, bessere Koordinierung der LS-Termin usw. wird sich dann hoffentlich was ändern.
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BartP
07.11.2011 | 20:36 Uhr
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BartP : 
07.11.2011 | 20:36 Uhr
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BartP : 
An eine anständige und faire Regelung kann ich momentan überhaupt nicht glauben, da der Mensch ziemlich langsam und traditionsbewusst ist und Veränderungen hasst.

Wenn die Klubs nicht den harten Weg gehen oder es unter Spielern verantwortungsbewusste Vorreiter gibt, wird sich sobald nicht viel ändern, denke ich.
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mamö99
07.11.2011 | 20:44 Uhr
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mamö99 : 
07.11.2011 | 20:44 Uhr
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mamö99 : 
Sauber! Spricht mir aus der Seele, nur wäre ich selbst zu faul diese Meinung so umfassend darzulegen, da die Haltung im Bezug auf diese Thematik prozentual eher in eine andere Richtung geht.

Deine angeführten Argumente sind alle absolut logisch und nachvollziehbar. Eins hätte ich allerdings auch noch hinzuzufügen (falls ich es nicht übersehen habe): sehen wir einmal von den internationalen Turnieren ab und wenden uns den Freundschaftsspielen zu! Die jetzt anstehenden zum Beispiel! Wo liegt da der Sinn dahinter? Zum einen wird für meine Begriffe der Rhythmus des eigentlichen Vereins und der Liga gestört und zum anderen unterziehen sich die nominierten Akteure einer gewissen Verletzungsgefahr und können damit ihrem Club schaden.

So far... volle Punktzahl übrigens.
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muffa05
07.11.2011 | 20:45 Uhr
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muffa05 : 
07.11.2011 | 20:45 Uhr
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muffa05 : 
Inhaltlich stimme ich zwar nicht in allen Punkten zu, aber du hast es geschafft, deine Meinung mit Argumenten unterfüttert darzulegen, sehr flüssig geschrieben.

Die Abstellungspflicht sehe ich auch sehr kritisch. WM und EM sind sicherlich sportlich nicht auf allerhöchstem Niveau und ich bin auch keiner, der auf irgendeine Fanmeile stürmt, weil man da das Spiel nicht vernünftig verfolgen kann. Mir gehts eigentlich immer nur um Fussball, ich will das Spiel verfolgen können. Ich habe keine Lust auf fussballfreie Zeit, daher sind mir diese Turniere recht, wenn die BL und CL pausieren. Meinetwegen können da auch andere Veranstaltungen stattfinden, Hauptsache Fussball!
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PassionPit
07.11.2011 | 20:45 Uhr
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PassionPit : 
07.11.2011 | 20:45 Uhr
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PassionPit : 
Naja, als ich den Blogtitel und den Autor gesehen hab, konnt ich mir dann schon denken, was da so drin stehen wird

MMn ist diese wer zahlt schafft an Logik hier nicht wirklich angebracht, die Koexistenz zwischen Nationalteams und Vereinen war schon immer sehr wichtig und im Endeffekt auch das, was diesen Sport dann auch weltweit recht einzigartig macht. (Im Vergleich z.B. zum Basketball bei die WM und EMs eher biedere Randveranstaltungen sind)

Von den Einnahmen der Verbände profitieren indirekt natürlich auch die Vereine, schließlich sind es die Verbände die auf der Breitensportebene die Rahmenbedingungen und die Infrakstruktur schaffen und diese dann auch bezahlen, dass wir hierzulande an jeder Ecke einen Bolzplatz und in so ziemlich jedem Kaff einen gut bespielbaren Rasenplatz haben, gerade für so etwas sorgt im Endeffekt der Verband und nicht irgendwelche Proficlubs.
Auch die Ganzen Sichtungs und Lehrgangsmaßnahmen im Jugendbereich werden vom Verband begangen und bezahlt, wodurch es sich die Scouts der diversen Proficlubs dann durch diese von den Verbänden mühsam begangenen Vorauswahl, gemütlich auf der Tribüne bequem machen können.

Letztlich wirken meine Worte hier irgendwie etwas wirr , aber ich denke meine Intention sollte klar sein, es kann keinen erfolgreichen und sportlich hochwertigen Profifussball geben, wenn nicht auch der Breitensport auf einem hohem Niveau praktiziert werden kann und um eben genau diesen Breitensport zu finanzieren, sind die Einnahmen die durch die Länderspiele generiert werden exorbitant wichtig.
5
BartP
07.11.2011 | 20:49 Uhr
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BartP : @mamö99
07.11.2011 | 20:49 Uhr
-2
BartP : @mamö99
Jo, die unverschämten Länderspieltermine sind ja in den von mir über den Daumen gepeilten 25% enthalten...wie gesagt, das Rad wird immer weiter überdreht und der DFB macht seine Mio mit jedem Länderspiel. Dafür ist es da.
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PassionPit
07.11.2011 | 20:51 Uhr
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PassionPit : 
07.11.2011 | 20:51 Uhr
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PassionPit : 
Der DFB macht pro Länderspiel übrigens nicht nur 1 oder 2 Millionen. Selbst so ein sportlich relativ belangloser Quali Kick gegen Aserbaidschan sorgt für Einnahmen in Höhe von rund 8-9 Millionen Euro.

Darüber wo dieses Geld dann herkommen soll, wenn man diese Termin dann streicht darf man sich dann eben auch so seine Gedanken machen
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BartP
07.11.2011 | 20:54 Uhr
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BartP : @PassionPit
07.11.2011 | 20:54 Uhr
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BartP : @PassionPit
Also da wo ich herkomme, sind Sport- und Bolzplätze Sachen der Kommunen...keine Ahnung inwieweit der DFB da Zuschüsse gibt oder nicht.

Dass die Grundlage dieses Sports durch die Länderturniere gelegt wurde, ist völlig ok und ich hab ja auch erwähnt, dass das damals wohl auch verständlich war, da eine WM nunmal auch sportlich das beste war. Aber wie gesagt, Zeiten ändern sich und der Klubfussball braucht das meiner Meinung nach nicht mehr.
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UliFan
MODERATOR
07.11.2011 | 20:57 Uhr
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UliFan : @ Mamö99
07.11.2011 | 20:57 Uhr
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UliFan : @ Mamö99
Die jetzt anstehenden zum Beispiel! Wo liegt da der Sinn dahinter? Zum einen wird für meine Begriffe der Rhythmus des eigentlichen Vereins und der Liga gestört

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Passen mir jetzt auch nicht in den Kram weil ich am Wochenende natürlich lieber Fußball sehen würde aber den Termin gibt es wohl hauptsächlich wegen der Play-Off Spiele die ja ausgetragen werden müssen.
Die restlichen Nationen werden dann eben mit Freundschaftsspielen zugepflastert
Also die Unterbrechung gäbe es jetzt auch ohne den Freundschaftskick

Die Oberhärte in Sachen Länderspiel ist ja immer der Termin Anfang August, da krieg ich regelm. Hautausschlag
1
Jiggy
07.11.2011 | 20:58 Uhr
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Jiggy : 
07.11.2011 | 20:58 Uhr
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Jiggy : 
Ich lese hier ehrlich gesagt sehr selten Blogs. Aber dieser hier hat mich dann doch interessiert. Sauber Bart! Ich bin da voll und ganz bei dir!

kriegst nen 10er! (auch wenn dir das vermutlich herzlich egal ist )
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