Doch auch nicht ausschließlich auf diesen Faktoren basierend, soll der komplexe Fall des Patienten Hansa Rostock festgemacht werden. Denn mit Tim Sebastian hat ja immerhin einer verlorenen Söhne den Weg an die Ostsee zurückgefunden. Als weiteres Steckenpferd muss der mangelnde Führungsstil angeprangert werden. Zunächst wird Coach Zachhuber im allgemeinen Einverständnis entlassen. Doch was danach präsentiert wird lässt eindeutig an Konzept vermissen. Der hochangesehene Fussballlehrer Thomas Finck wird der neue Cheftrainer und übernimmt das Steuer der sinkenden Kogge, um wenig später doch nur CoTrainer zu sein. Dabei spielen die Statuten des DFB den Hansakickern nicht gerade in die Karten. Finck besitzt nämlich lediglich eine A-Lizenz und Marco Kostmann (Anmerkung: der Torwarttrainer!) wird angeblich pro forma zum Cheftrainer ernannt. Doch auch de facto präsentiert sich Kostmann von nun an als Cheftrainer vor Kamera und Journalisten. Genauere DFB Regelkenntnis hätte dieses Verwirrspiel um den wahren Hansacheftrainer im Keim erstickt. Solch chaotische Zustände tun einer ohnehin verunsicherten Mannschaft mit Sicherheit nichts Gutes.Sind es doch gerade klare Richtlinien an denen sich Spieler in Krisensituationen klammern. Zudem wurde durch solche Querelen auch stets dafür gesorgt, dass keine Ruhe einkehrt und so gipfelte das kollektive Durcheinander im Fanaufstand nach der blamablen 0:1 Heimpleite gegen den ersten feststehenden Absteiger LR Ahlen. Wer nun behauptet Finck sei nur eine Interimslösung gewesen,sollte bedenken, dass sich der Zachhuber Rauschmiss äußerst langatmig ankündigte und somit die Zeit um etwas Handfestes zu präsentieren keineswegs knapp bemessen war. Wahrscheinlich wollte niemand mit diesem scheinbar resignierendem Verein sein eigenen Ruf noch unnötig belasten.



Wie dem auch sei.
Eines muss den hanseatischen Entscheidungsträgern zugute gehalten werden.
Endlich wird gesteigerter Wert darauf gelegt die eigenen Talente zu binden. Man denke nur daran wie sich Hansa wohl schlagen würde, wenn sich ein Toni Kroos auf der zehn in Szene setzt. Dieser Ausnahmespieler wurde jedoch für 1 Mio. Euro verramscht.Wir reden dabei vom größten Fussballtalent Deutschlands.Wir reden dabei von der designierten Nummer 10 der deutschen Nationalelf.

Um ähnliche Fälle zu vermeiden wurden zahlreiche Talente bereits mit Profiverträgen ausgestattet und sind somit langfristig an Hansa gebunden. Ob man dabei auf die richtigen Jungs gesetzt hat wird sich zeigen, doch sind es vor allem Kevin Pannewitz und Tobias Jänicke, welche Lust auf mehr Frischblut im Hansadress machen.

Übernächstes Wochenende geht es im prestigeträchtigen Ostduell gegen den FC Energie Cottbus wohl wirklich, um die allerletzte Chance das rettende Ufer nicht ganz aus den Augen zu verlieren.

Weitere Aspekte die gewiss ihre Spuren im Hansa-Nervenkostün hinterlassen haben sind die superbitteren Niederlagen gegen St. Pauli, die große Macht der Fans oder auch die „Ära" des Dieter Eilts. Doch im Rahmen eines Spoxx-blogs sind diese Nachwehen etwas zu ausführlich, um sie wahrheitsgetreu zu erklären.

Welch verheerende Wirkung der Abstieg auf das ganze Bundesland Mecklenburg Vorpommern, sowie die Stadt Rostock hätte ist dabei wohl ebenfalls ein ganz eigenes Kapitel. In diesem Sinne bleibt allen Mecklenburgern wohl nur noch Daumen drücken übrig.