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05.08.2011 um 13:37 Uhr
Von der Vergangenheit eingeholt
I'll be back

Die Vorfreude ist groß, endlich geht es wieder los. Die DFL, so scheint es, meint es von Saisonbeginn an gut mit den Sportjournalisten dieser Nation. Denn die suchen ja immer gerne einen Aufhänger für ein Spiel. Da wird dann gerne von Klassikern (Bayern vs Gladbach) oder Nord-Süd-Schlagern (Werder vs Lautern) gesprochen. Die DFL hat mit ihren Spielansetzungen nun die Rahmenhandlung für den ganzen Spieltag geliefert: Es wird der Spieltag der Duelle von Spielern und Trainern gegen ihre Ex-Vereine. An der Entwicklung vieler von Ihnen kann man auch ein bisschen ablesen, in welche Richtung sich die jeweiligen Duelle entwickeln wollen. Deshalb wage ich einfach mal eine kurze Spieltagsvorschau, immer mit Blick auf die "Rückkehrer".


BVB vs HSV
Am 17. August 2008 verkündete der HSV die Verpflichtung von Mladen Petric vom BVB. Auch Petric selbst meldete sich zu Wort: "Hamburg ist für mich ein Schritt nach vorn" sagte er im Kicker, der Hamburger Morgenpost offenbarte er sogar "Der Verein ist noch bedeutender als Dortmund. Wir haben realistische Chancen, die Champions League zu erreichen." Rückblickend gesehen kann man seine Einschätzung nicht wirklich unterschreiben. Sein Transfer ist jedoch exemplarisch für die Entwicklung der beiden Vereine. Auf der einen Seite ist der BVB, bei dem Klopp die Mannschaft radikal umbaute. Arrivierte Gutverdiener mussten gehen, neue Spieler, die kamen, waren beispielsweise Subotic und Santana. Beim HSV das genaue Gegenteil. Hier wurden etablierte Spieler für viel Geld verpflichtet (Alex Silva, Tiago Neves, Marcel Jansen). Die ersten beiden sind längst wieder vom Hof verjagt, Jansen findet sich auf der Bank wieder. Während der BVB in die Zukunft investierte und die Früchte der Arbeit, die in der Meisterschaft gipfelten, erntet, ging es für den HSV Schritt für Schritt bergab.

Petric ist zwar jemand, an dem man das persönlich nicht festmachen kann. Er spielt eigentlich konstant gut. Und doch ist er ein Symbol für die langfristige Strategie beider Clubs. Und wenn er heute Abend nach Dortmund zurückkehrt und die Fans mit den Meisterschalen in Schwarz-Gelb sehen wird, dann wird er sich bestimmt fragen, ob der Wechsel nach Hamburg wirklich eine gute Entscheidung war. Denn er kehrt als ganz klarer Außenseiter zurück. Mein Tipp: Der BVB schlägt Hamburg mit 3:1.


VfB vs Schalke

Als der ehemalige Stuttgarter Sportdirektor den ehemaligen Stuttgarter Stürmer Marica, den er seinerzeit als teuersten Transfer der Vereinsgeschichte nach Stuttgart holte, ablösefrei für Schalke verpflichtete, da war klar: Die Geschichte dieses Spiels steht fest. Das Ralf Ragnick auch noch ein ehemaliger Trainer des VfB ist führt dazu, dass dieses Spiel fast schon ein VfB-Alumni-Treffen wird. Eigentlich keiner der drei genannten verließ Stuttgart im Frieden. Ragnick wurde unter Kritik entlassen, aber gut, das passiert bei Trainern nun mal. Heldt wollte weg, Staudt wollte ihn nicht lassen, beide gingen im Streit auseinander. Und Marica sagte noch vor wenigen Monaten, es wäre der schlimmste Fehler seines Lebens gewesen, so lange in Stuttgart zu unterschreiben.

Für das Spiel heißt das zugegebenermaßen nicht viel. Also muss die Erfahung herhalten. Einerseits spielt Schalke in Stuttgart traditionell nicht sher erfolgreich, andererseits spielt Stuttgart in der Hinrunde traditionell nicht sehr erfolgreich. Also gibt das wohl ein Unentschieden, ich tippe auf 1 zu 1 – wie sich das für gute Gäste, die mal wieder zuhause vorbeischauen, gehört.


Köln vs Wolfsburg

Hier gibt es zwei Spieler, für die es gegen die Vergangenheit geht und anhand deren Geschichten man auch die des Spiels erzählen kann. Sascha Riether wechselte gerade frisch an den Rhein. Das mag zuerst mal wie ein (sportlicher) Rückschritt aussehen. Doch auf der anderen Seite ist das vielleicht gar nicht so. Köln hat es zum wiederholten Mal geschafft, die Leistungsträger der Mannschaft zu halten und an einigen Stellen des Kaders Verstärkungen zu verpflichten. Die letzten Einkäufe waren Rensing und Eichner, beide schlossen Lücken im Kader der Kölner. Alle Unkenrufe zum Trotz spielt Geromel auch immer noch bei den Geißböcken. Und jetzt kommt noch Sascha Riether hinzu. Eines darf man nicht vergessen: Er kommt von einer Mannschaft, die am letzten Spieltag der vergangenen Saison kurzzeitig abgestiegen war – ist das wirklich ein Rückschritt?

Für einen anderen wird die Rückkehr nach Köln eine Erinnerung an bessere Zeiten sein: Patrick Helmes. Um ihn herum sollte in Köln ein Team geformt werden, doch er entschied sich für Bayer Leverkusen. Anfangs lief es dort auch ganz gut. Doch eigentlich ging es seitdem für Helmes bergab. Mehr und mehr wurde er zum Bankdrücker und ergriff schließlich die Flucht nach Wolfsburg. Dort spielte er anfangs, aber er spielte schlecht. Und dann spielte er gar nicht mehr. Daran scheint sich erstmal nichts zu ändern. In einer nicht funktionierenden Mannschaft taugt Helmes nicht mal mehr als Fremdkörper, sondern nur als Bankdrücker. Ein bitterer Weg – ein bisschen wie der des VFL seit der Meisterschaft vor drei Jahren. Deshalb tippe ich: Köln gewinnt mit 2:1


Mainz vs Leverkusen

"Kaum ist man ein paar Wochen weg, schon ist alles anders" wird sich Andre Schürrle diesen Sonntag denken. Sein allererstes Ligaspiel für Leverkusen führt ihn gleich wieder dahin, wo alles begann. Oder eben auch nicht. Denn der Mainzer Bruchweg ist Geschichte. Schürrle ist ein Abgang, den man in Mainz bisher noch nicht verkraftet hat – kein Wunder, schließlich ließ sich Leverkusen den Stürmer nicht grundlos 8 Millionen Euro kosten; und das bevor Schürrle er in der Nationalmannschaft debütierte. Nach dem Ausscheiden gegen Dresden gab es bei Leverkusen nicht viele Gewinner, Schürrle war einer davon.
Und jetzt geht es für ihn gegen Mainz. Die haben mit ihm nicht nur ihren besten Stürmer, sondern dazu noch ihren besten Mittelfeldspieler (Holtby) und ihren besten Verteidiger (Fuchs) verloren. Von diesem Aderlass wird Leverkusen profitieren – und mit ihnen auch Schürrle. Mein Tipp: ein sehr klares 0:4, wobei Schürrle mindestens einmal treffen wird, dann wird er lächeln – aber jubeln wird er nicht.


Mann könnte jetzt noch weitere Beispiele für Spieler oder Trainer, die gegen ihren alten Verein antreten. Wiese gegen Lautern, Heynkes gegen Gladbach zum Beispiel. Aber ich denke, die von mir gewählten Beispiele passen noch besser. Mal sehen, ob man aus den "Alumni-Spielern" wirklich auch Ergebnisse ableiten lassen – Sonntag Abend sind wir auf jeden Fall schlauer. Euch allen viel Spaß beim kucken!
Aufrufe: 2858 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 1 | Erstellt:05.08.2011
ø 9.0
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