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13.11.2009 um 02:21 Uhr
Und plötzlich ist alles anders?
Der Trauer, dem ersten Schrecken, der Fassungslosigkeit und der Frage nach dem Warum folgt der Aktionismus.

Wir müssen was tun!

Ja, was müssen wir denn tun? Ach, Fußballer sind auch Menschen? Die können auch Depressionen haben, könnten den Reizen von Drogen unterliegen, vielleicht auch homosexuell sein? Das gibt es doch gar nicht. Es musste jetzt also erst mal was passieren, um diese Tabuthemen angehen zu wollen! Arme Welt. Ich frage: „Was macht es heute anders und leichter für die Betroffenen, sich zu outen?" Man stelle sich einmal vor, ein Bundesligaprofi gesteht der Öffentlichkeit seine gleichgeschlechtliche sexuelle Neigung. Wer will denn da der Erste sein, über den eine ganze Nation diskutiert. Und wo diskutiert wird, da gibt es mehr als eine Meinung, also eine positive und eine negative. Wer will sich diesem Spektakel denn aussetzen?

Diesem Umstand kann man nicht im hier und heute entgegentreten. Er ist ein Resultat aus einer allgemeinen Intoleranz allem „abnormalen" gegenüber. Dieser Intoleranz kann man nicht mit der Brechstange entgegenwirken. Diese Intoleranz muss an den Wurzeln abgeschafft werden. Wir sind dazu angehalten, unseren Kindern, der jungen Generation ein anderes Werte- und Normensystem zu vermitteln. Was normal ist und was unnormal ist, muss neu definiert werden. Wenn das geschafft ist, also nicht heute und auch nicht morgen, dann werden Leute das unnormale für normal empfinden, dann werden sich Betroffene zu Ihren Neigungen, Krankheiten und Unzulänglichkeiten bekennen. Die Zeit ist dafür noch nicht reif, leider. Denn, wenn sie es wäre, warum haben wir dann noch nichts unternommen? Warum verstecken sich Menschen in ihren Schneckenhäusern, bauen ein Fassade um sich herum auf? Weil sie sich selber als nicht normal ansehen.

Aber die Zeit ist reif, darüber nachzudenken und aktiv zu werden.

Schade, dass dem Denkanstoss ein so trauriges und erschütterndes Ereignis vorausgehen musste. Ich bin erschüttert, in tiefer Trauer und in den Gedanken bei der Familie Enke. Theresa, Du hast uns allen gezeigt, dass Du eine starke Frau bist. Du hast Deutschland, die Welt, in Deiner schwersten Stunde wachgerüttelt und damit vielleicht erreicht, dass sich eine neues Bewusstsein entwickelt. Vielen Dank dafür.
Aufrufe: 3422 | Kommentare: 11 | Bewertungen: 7 | Erstellt:13.11.2009
ø 7.3
und  |plötzlich  |ist  |Alles  |anders?  |
KOMMENTARE
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donluka
13.11.2009 | 11:39 Uhr
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donluka : 
13.11.2009 | 11:39 Uhr
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donluka : 
Ich gebe Dir damit recht, dass das grundsätzliche Problem wesentlich tiefer liegt und wesentlich dringender anzugehen ist, als viele meinen. Allerdings ist in diesem Zusammenhang wichtig zu beachten, dass eine Haltung des Versteckens, Unterdrückens und die daraus folgenden ängste vor allem im Männersport Fußball zu finden sind (bei anderen Sportarten kenne ich mich weniger aus, aber meinetwegen im Sport generell). Schließlich hat es selbst die Politik geschafft, ohne viel Brimborium einen Regierenden Bürgermeister in Berlin und einen Außenminister zu installieren, die homosexuell sind. Im Bereich Kultur sind Süchte, Krankheiten und Schwulsein schon länger eher eine Randnotiz.

Warum geht das nicht im Sport? Diese Frage stellt sich nicht allein hinsichtlich der sexuellen Neigungen sondern eben auch hinsichtlich Versagensängste und psychischer Krankheiten.

Sicher ist eine solche Kategorisierung recht pauschal. Dennoch sind es doch Tendenzen, vor denen wir nicht die Augen verschließen können und vor allem nicht dürfen.
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polarfux_ali
13.11.2009 | 22:00 Uhr
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polarfux_ali : ...
13.11.2009 | 22:00 Uhr
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polarfux_ali : ...
Klar,Homosexualität ist normal.

Und um die Fortpflanzung soll sich dann die Medizin/Forschung kümmern.

Homosexualität ist überhaupt nicht normal - es ist zwar nicht schlimm - aber normal ist es einfach nicht.

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gernotderzweite
13.11.2009 | 22:06 Uhr
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13.11.2009 | 22:06 Uhr
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@polarfux geh wieder zurück in die zeit aus der du dich hierher teleportiert hast
ist ja unglaublich was du für einen mist von dir gibst

hauptsche du pflanzt dich nicht fort, idioten gibt es schon genug auf der welt
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batigoal74
13.11.2009 | 23:57 Uhr
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batigoal74 : polarfux_ali :
13.11.2009 | 23:57 Uhr
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batigoal74 : polarfux_ali :
Ich denke, dazu muss man sich nicht äußern. Aber, gerade wegen Meinungsvertretern, wie du einen abgibst, sind die Probleme, die ich hier mal verdeutlichen will, existent.

Ich schlage daher mal eine Namensänderung vor: Aus "polarfux..." sollte mal besser "polaraffe..." gemacht werden. Das spiegelt deinen (->aus Mangel an Respekt habe ich das mal klein geschrieben) IQ (Intelligenzquotient ) eindeutig besser wieder.

Eigentlich müsste man deine (auch klein, weil siehe oben...) geistlosen Ausflüsse löschen. Sie stellen aber ein Paradebeispiel für die oben beschriebene Intoleranz dar, daher gewähre ich dir (Jetzt auch klein) mal den Platz für deine (JA! Auch klein) Unsinnigkeiten.

PS: Außerdem respektiere ich dich (trotzdem klein), obwohl du (klein) im Grunde genommen die Abnormalität von Morgen bist. Daher schenke ich dir (winzig klein) schon heute ein wenig Zuspruch. Könnte aber auch Mitleid sein.
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celticfc
14.11.2009 | 16:27 Uhr
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celticfc : 
14.11.2009 | 16:27 Uhr
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celticfc : 
also ich finde alles gut und richtig was du (sry aber ich schreib einfach alles klein) sagst.
und jetzt kommt das aber!
was ich nicht versteh:
wir haben einen unserer besten torhüter verloren weil er depressionen hatte und selbstmord begangen hat.
war er homosexuell?
nein er hatte frau und kind!
warum um alles in der welt wird das jetzt von t. zwanziger und auch von dir hier in einen topf geworfen?

ich denke man hilft keinem homosexuellen fusballer wenn man seine neigung in der öffentlichen diskussion in einem atemzug mit depression, einer psychischen krankheit nennt. genausoweing hilft man einem depressiven wenn seine krankheit in der öffentlichkeit mit homosexualität in verbindung gebracht wird.
man möchte doch erreichen dass diese leute ohne probleme ihr sogenanntes "anderssein" bekanntmachen können. dazu kommt es nur wenn man eine aufgeklärte öffentlichkeit hat. mit dieser vermischung der probleme trägt man nur zur verwirrung der menschen bei. und aus unkenntnis und gefährlichem halbwissen speisen sich nur wieder die vorurteile gegen ide man eigentlich ankämpfen möchte!1
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acab
14.11.2009 | 16:41 Uhr
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acab : 
14.11.2009 | 16:41 Uhr
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acab : 
ich sehe das ähnlich ich denke das die diskusion jetzt schon in die falsche richtung geht. depresion ist eine krankheit das andere eine neigung die ich nicht diskutieren möchte!!!! es ist schlimm genug das sich jemand wegen einer krankheit umbringt weil er angst hat das die in die öffentlichkeit kommt! das eine hat mit dem anderen nichts tun!
der selbstmord ist schlimm genug!
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batigoal74
14.11.2009 | 18:16 Uhr
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batigoal74 : 
14.11.2009 | 18:16 Uhr
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batigoal74 : 
Manchmal meint man etwas anders, als es sein Gegenüber versteht. Es war eigentlich nicht meine Intention, das Thema Homosexualität in den Fokus zu rücken. Das wiederum hat glaube ich der Kommentar vom "poalraffen" bewirkt.

Mir ging es grundsätzlich darum, die Schwierigkeiten mit den Schwierigkeiten auszudrücken und zu sagen, dass man jetzt nicht sofort alles ändern kann, sondern, dass es seine Zeit braucht,
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kikipedia
14.11.2009 | 22:55 Uhr
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kikipedia : 
14.11.2009 | 22:55 Uhr
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kikipedia : 
Das Problem ist nicht der Sport, nicht die Medienberichterstattung usw.
Grund sind UNSERE Erwartungen, die immernoch auf dem idealisierten Bild des Sportlers basiert.
Dazu kommen die üblichen Nebenwirkungen eines Berufs wie Leistungsdruck etc.

Für mich sind depressive Selbstmörder nicht in den Freitod gegangen, sondern ihrer Krankheit erlegen.

Ruhe in Frieden.
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Clelephant
15.11.2009 | 11:14 Uhr
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Clelephant : tabuthemen
15.11.2009 | 11:14 Uhr
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Clelephant : tabuthemen
natürlich sollte man aufpassen homosexualität und depression in einen hut zu werfen. das eine ist eine sexuelle neigung und das andere eine krankheit. was den beiden allerdings gemeinsam ist, ist die tabuisierung dieser themen, wenn auch aus teilweise unterschiedlichsten beweggründen. ein fußballspieler der sich in der öffentlichkeit als homosexuell outet würde sicherlich mediales chaos verursachen. ich glaube aber, dass dieser spieler nicht von den medien zerissen würde. im großen und ganzen hätte die berichterstattung positive auswirkung auf den spieler und sowieso auf die gesamte homosexuellenszene, da der umgang der deutschen medien mit dem thema homosexualität meines erachtens fortschrittlicher ist, als der von großen teilen der bevölkerung. natürlich könnte ein outing nur von einem spieler begangen werden, der so gefestigt ist, dass er die absolute zentralisierung seiner person in der öffentlichkeit für zwei/drei wochen gut übersteht.

ich glaube, dass es depressive spieler mit der öffentlichkeit da schwieriger haben, da sie im ganzen land von jeglicher zeitung als schwach dargestellt werden. gerade depressive personen scheuen den rummel und die aufmerksamkeit. es ikann gift für sie sein im mittelpunkt zu stehen...
sportintern (vereinsintern) wird in einer funktionierenden mannschaft eine depression eines mitspielers sicherlich akeptiert (?). oder mögt ihr eure freunde oder bekannten weniger, wenn ihr erfahrt diese depressiv sein? behandelt ihr sie dann schlechter? ich glaube nicht.

für den homosexuellen bedeutet das outing in der mannschaft sicherlich den blanken horror. ich bin mir sicher, dass in jeder mannschaft mindestens ein "polaraffiger"-affe herumhampelt, der die wildestens vorurteile mit sich schleppt und die homophobie als eine facette der männlichkeit betrachtet...
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Clelephant
15.11.2009 | 11:15 Uhr
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Clelephant : ...
15.11.2009 | 11:15 Uhr
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Clelephant : ...
was beide tabuthemen bei enttabuisierung noch gemeinsam haben: wie sieht die zukunft der spieler aus? wie verlaufen die nächsten vertragsverhandlungen? wer will einen depressiven oder homosexuellen im verein, der probleme mit sich bringen könnte?

@batigoal: Dein (groß, da riesig) blog hat mir sehr gut gefallen
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