15.08.2010 um 20:17 Uhr
Tunnelblick - Dusiburg vs. Ahlen
Es ist Samstag der 14.8.2010.
Werder Bremen hat gerade bei schönstem Sonnenschein das Pokalspiel gegen Rot-Weiß Ahlen gewonnen und die Fans sind auf dem Weg nach hause. Auch wir schlendern den kurzen Weg vom Stadion zum Bahnhof, müssen in den Zug nach Hamm.
Nun muss man über Ahlen folgendes Wissen: Kommt man vom Stadion, so erreicht man den Bahnhof mit einem kleinen Tunnel, von dem aus man 4 Gleise erreichen kann, von hinten.
Das bedeutet wiederum, dass dann zuerst die Treppen zu den Gleisen 3 und 4 kommen und dahinter die Zugänge zu den Gleisen 1 und 2.
Auf Gleis 3 soll ein Sonderzug zurück nach Bremen fahren, unser Zug nach Hamm fährt auf Gleis 2. Und beide fast zur gleichen Zeit.
Als wir am Bahnhof ankommen, geht aber schon nichts mehr vor und nichts mehr zurück. Aus Sicherheitsgründen möchte die Polizei die Fans nicht auf den Bahnsteig am Gleis 3 lassen. Deshalb stehen die jetzt alle unten in dem schmalen Tunnel, während eine andere Gruppe, nämlich alle die, die nach Hamm müssen, versucht, auf Gleis 2 dahinter zu kommen. Keine Chance, im Tunnel bewegt sich nichts.
Nun möchte ich die Situation nicht überbewerten, da diese auch nach wenigen Minuten entschärft wurde, als die Polizei sich entschied, die Fans auf die Bahnsteige zu lassen. Doch in dem Moment, als ich versuchte, mir einen Weg durch die Menge zu bahnen und hinter mir jemand sagte „Is ja wie in Duisburg", wird mir doch mulmig.
Es ist niemandem etwas passiert, aber trotzdem muss man sich eine Frage stellen: Warum?
Warum machen wir wochenlang öffentlich eine Horrorshow aus den Erlebnissen in Duisburg, wenn am Ende keiner etwas daraus lernt?
Warum suchen wir nach Schuldigen und Verantwortlichen anstatt mal darüber nachzudenken, wo so eine Situation als nächstes Entstehen kann und wie damit umzugehen ist?
Warum erzählen uns so viele Polizisten und Co., wie man so etwas hätte besser machen können, wenn am 1. Pokalwochenende schon wieder keiner mehr dran denkt?
Warum wussten es in Duisburg am Ende alle besser, während man in Ahlen nur mit den Schultern zuckt, wenn man versucht, die Situation zu erklären?
Es war ein kleiner Tunnel in Ahlen. Es waren nur ein paar Minuten. Aber sie haben mich zum Nachdenken gebracht. Nicht weil ich darüber nachdenke, was „passieren hätte können", sondern weil ich darüber nachdenke, was „noch passieren könnte".
Für mich war Duisburg traurig, aber trotzdem weit weg. So banal das klingt, man ist ja irgendwie selber nie diejenige, die es trifft. Bis jetzt. Denn bis jetzt war auch Sommerpause, solche Gedanken weit weg. Gestern wurde klar, wie schnell man selber im Tunnel stehen kann. Wie schnell nichts mehr vor oder zurück geht. Und wer weiß, wie schnell dann irgendwann mal was passiert.
Was bleibt ist die eine Frage: Warum scheint niemand etwas gelernt zu haben?
Werder Bremen hat gerade bei schönstem Sonnenschein das Pokalspiel gegen Rot-Weiß Ahlen gewonnen und die Fans sind auf dem Weg nach hause. Auch wir schlendern den kurzen Weg vom Stadion zum Bahnhof, müssen in den Zug nach Hamm.
Nun muss man über Ahlen folgendes Wissen: Kommt man vom Stadion, so erreicht man den Bahnhof mit einem kleinen Tunnel, von dem aus man 4 Gleise erreichen kann, von hinten.
Das bedeutet wiederum, dass dann zuerst die Treppen zu den Gleisen 3 und 4 kommen und dahinter die Zugänge zu den Gleisen 1 und 2.
Auf Gleis 3 soll ein Sonderzug zurück nach Bremen fahren, unser Zug nach Hamm fährt auf Gleis 2. Und beide fast zur gleichen Zeit.
Als wir am Bahnhof ankommen, geht aber schon nichts mehr vor und nichts mehr zurück. Aus Sicherheitsgründen möchte die Polizei die Fans nicht auf den Bahnsteig am Gleis 3 lassen. Deshalb stehen die jetzt alle unten in dem schmalen Tunnel, während eine andere Gruppe, nämlich alle die, die nach Hamm müssen, versucht, auf Gleis 2 dahinter zu kommen. Keine Chance, im Tunnel bewegt sich nichts.
Nun möchte ich die Situation nicht überbewerten, da diese auch nach wenigen Minuten entschärft wurde, als die Polizei sich entschied, die Fans auf die Bahnsteige zu lassen. Doch in dem Moment, als ich versuchte, mir einen Weg durch die Menge zu bahnen und hinter mir jemand sagte „Is ja wie in Duisburg", wird mir doch mulmig.
Es ist niemandem etwas passiert, aber trotzdem muss man sich eine Frage stellen: Warum?
Warum machen wir wochenlang öffentlich eine Horrorshow aus den Erlebnissen in Duisburg, wenn am Ende keiner etwas daraus lernt?
Warum suchen wir nach Schuldigen und Verantwortlichen anstatt mal darüber nachzudenken, wo so eine Situation als nächstes Entstehen kann und wie damit umzugehen ist?
Warum erzählen uns so viele Polizisten und Co., wie man so etwas hätte besser machen können, wenn am 1. Pokalwochenende schon wieder keiner mehr dran denkt?
Warum wussten es in Duisburg am Ende alle besser, während man in Ahlen nur mit den Schultern zuckt, wenn man versucht, die Situation zu erklären?
Es war ein kleiner Tunnel in Ahlen. Es waren nur ein paar Minuten. Aber sie haben mich zum Nachdenken gebracht. Nicht weil ich darüber nachdenke, was „passieren hätte können", sondern weil ich darüber nachdenke, was „noch passieren könnte".
Für mich war Duisburg traurig, aber trotzdem weit weg. So banal das klingt, man ist ja irgendwie selber nie diejenige, die es trifft. Bis jetzt. Denn bis jetzt war auch Sommerpause, solche Gedanken weit weg. Gestern wurde klar, wie schnell man selber im Tunnel stehen kann. Wie schnell nichts mehr vor oder zurück geht. Und wer weiß, wie schnell dann irgendwann mal was passiert.
Was bleibt ist die eine Frage: Warum scheint niemand etwas gelernt zu haben?
Aufrufe: 1395 | Kommentare: 0 | Bewertungen: 1 | Erstellt:15.08.2010
ø 8.0
COMMUNITY LOGIN
Statistik