Warum Tuchel und Dortmund den linken Halbraum lieben
Dass der linke Halbraum ein prägender Bestandteil des Dortmunder Aufbau- und Ballbesitzspiels ist, ist allseits bekannt. Aber warum forciert Thomas Tuchel eine so starke Nutzung des Halbraums?
Es ist ein Zusammenspiel taktisch-strategischer Aspekte und der Kaderkonstellation. Die diagonale Passstruktur ist wie beschrieben ein wesentlicher Faktor des BVB-Spiels. Sie ist schwer zu verteidigen und bietet den Spielern außerdem viel Entscheidungsfreiheit. Wer vom Halbraum in Richtung des gegnerischen Tores schaut, hat anders als im Zentrum gleich einen diagonales Sichtfeld. Die Spieler können von dort aus nicht nur mehr Raum überblicken, sondern haben daraus resultierend auch mehr theoretische Pass- und Dribbeloptionen. Der Vorteil von diagonalen Pässen ist, dass sie zwei wichtige Merkmale vereinen: Einerseits wird der Ball verlagert, was dem Gegner im Regelfall zum Verschieben bewegt, anderseits wird ein Raumgewinn erzielt, was das Defensiv-Verhalten des Gegners noch einmal zusätzlich beeinflusst. Damit unterscheiden sie sich klar von rein vertikalen oder horizontalen Pässen, die jeweils nur einen Aspekt erfüllen. Mit diagonalen Pässen im Halbraum wird das Spiel außerdem gleich in Richtung Tor getragen - anders als aus dem Zentrum heraus; es wird hierbei sogar vom Tor weg verlagert. Auch vom Flügel führt diagonales Spiel zwar zu einer gewissen Tororientierung, allerdings ist die Ausgangslage wegen der begrenzten Möglichkeiten auf der Außenbahn strategisch eher ungünstig.
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