29.06.2012 um 00:25 Uhr
Trick17 mit Selbstauflösung
Warum steht Deutschland wieder ohne Titel da?
Wieder hoch gelobt und nichts gewonnen! So könnte das Fazit der EM lauten. Oder doch eher zu früh gefreut und in den eigenen Taktiktricks verfangen?
Bei mir herrscht nach der EM Ernüchterung. Die Niederlage trägt für mich allerdings einen Namen, Jogi Löw. Die taktischen Umstellungen gegen Italien haben nicht gegriffen und der Mannschaft ihre Stärken geraubt.
Lukas Podolski war ein Totalausfall. Podolski ist ein guter Spieler der Niemandem mehr etwas beweisen muss. Allerdings kann er seine Stärken gegen defensiv starke und tief stehende Mannschaften nicht einbringen und seine große Stärke, mit viel Raum vor sich, mit hohem Tempo in sich bietende Freiräume vorzustossen und im Idealfall als letzte Station eines schnell vorgetragenen Angriffs zum Torabschluss zu kommen, nicht einbringen. Daher war es ein Fehler Podolski gegen Italien von Beginn an aufzustellen. Ein weiteres Argument gegen Podolski waren seine, aus meiner Sicht, mäßigen Leistungen bei der EM. Mario Götze wäre mit seiner Spielweise eine Alternative gewesen. Er hätte Balzaretti mit seiner Technik, Schnelligkeit und seinen quirligen Tripplings vor Probleme gestellt. Seine Fähigkeit zum tödlichen Pass hätte in der Offensive für Überraschungen gesorgt.
Bastian Schweinsteiger! Sehr bitter dass er aufgrund einer von Verletzungen geprägten Saison nicht in jedem EM-Spiel die dominate Rolle ausfüllen konnte, die er sonst ausfüllt. Toni Kroos für Schweinsteiger zu bringen wäre sicher die konsequente Umsetzung der Aussage "es spielen nur Spieler, die zu hundertprozent fit sind" gewesen. In einigen Szenen war ihm die eingeschränkte Mobilität anzusehen. Aufgrund seiner wichtigen Rolle als emotionaler Leader kann ich diese Entscheidung Löws allerdings nachvollziehen und auch akzeptieren.
Die Aufstellung von Toni Kroos allerdings nicht. Die Orientierung am Gegner und die damit verbundene Opferung der eigenen Spielweise war nicht verkehrt, obwohl Löw damit gegen seine eigene Philosphie verstoßen hat. Die Umsetzung war jedoch fatal. Mesut Özil, der sich bei all seiner technischen Brilianz und seinen genialen Momenten leider viel zu viele Auszeiten nimmt und defensiv leider nicht immer seinen Beitrag leistet, hätte seinen Platz für Kroos räumen müssen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das 2:0. Mehmet Scholls Anmerkung trifft es ganz genau. Kroos hätte seine Aufgabe auch so erfüllen können und das, ohne dafürdas rechte offensive Mittelfeld zu opfern. Toni Kroos hat gut gespielt und bei Bayern bewiesen, dass er ein Spielmacher ist. Für Özil hätte Marco Reus nach seiner starken Leistung in die Startelf gehört.
Die Flügel wären so konsequent besetzt gewesen. Das Spiel hätte so in die Breite gezogen werden können. Spanien hatte in der Vorrunde doch schon gezeigt, wie man es nicht macht. Die zweite Halbzeit der Kroaten ist hierfür beispielhaft. 2/3 der Chancen wurden über die Flügel eingeleitet.
Abschließend wäre Miro Klose die bessere Wahl im Vergleich zu Mario Gomez gewesen. Klose versteht es mit seiner mobilen Spielweise immer wieder Löcher in Abwehrreihen zu reißen und beschäftigt diese. Kloses Spielweise passt einfach besser zur deutschen Spielphilosophie. Wobei Gomez selbstverständlich über den gefährlicheren Abschluß verfügt. Klose hingegen ist mannschaftsdienlicher und ermöglicht seinen Mitspielern durch Vorlagen oder geschickte Laufwege mehr Chancen. Klose sorgt für Unruhe und Unordnung im Abwehrverbund.
Unter dem Strich also leider eine unnötige und vermeidbare Niederlage!
Wieder hoch gelobt und nichts gewonnen! So könnte das Fazit der EM lauten. Oder doch eher zu früh gefreut und in den eigenen Taktiktricks verfangen?
Bei mir herrscht nach der EM Ernüchterung. Die Niederlage trägt für mich allerdings einen Namen, Jogi Löw. Die taktischen Umstellungen gegen Italien haben nicht gegriffen und der Mannschaft ihre Stärken geraubt.
Lukas Podolski war ein Totalausfall. Podolski ist ein guter Spieler der Niemandem mehr etwas beweisen muss. Allerdings kann er seine Stärken gegen defensiv starke und tief stehende Mannschaften nicht einbringen und seine große Stärke, mit viel Raum vor sich, mit hohem Tempo in sich bietende Freiräume vorzustossen und im Idealfall als letzte Station eines schnell vorgetragenen Angriffs zum Torabschluss zu kommen, nicht einbringen. Daher war es ein Fehler Podolski gegen Italien von Beginn an aufzustellen. Ein weiteres Argument gegen Podolski waren seine, aus meiner Sicht, mäßigen Leistungen bei der EM. Mario Götze wäre mit seiner Spielweise eine Alternative gewesen. Er hätte Balzaretti mit seiner Technik, Schnelligkeit und seinen quirligen Tripplings vor Probleme gestellt. Seine Fähigkeit zum tödlichen Pass hätte in der Offensive für Überraschungen gesorgt.
Bastian Schweinsteiger! Sehr bitter dass er aufgrund einer von Verletzungen geprägten Saison nicht in jedem EM-Spiel die dominate Rolle ausfüllen konnte, die er sonst ausfüllt. Toni Kroos für Schweinsteiger zu bringen wäre sicher die konsequente Umsetzung der Aussage "es spielen nur Spieler, die zu hundertprozent fit sind" gewesen. In einigen Szenen war ihm die eingeschränkte Mobilität anzusehen. Aufgrund seiner wichtigen Rolle als emotionaler Leader kann ich diese Entscheidung Löws allerdings nachvollziehen und auch akzeptieren.
Die Aufstellung von Toni Kroos allerdings nicht. Die Orientierung am Gegner und die damit verbundene Opferung der eigenen Spielweise war nicht verkehrt, obwohl Löw damit gegen seine eigene Philosphie verstoßen hat. Die Umsetzung war jedoch fatal. Mesut Özil, der sich bei all seiner technischen Brilianz und seinen genialen Momenten leider viel zu viele Auszeiten nimmt und defensiv leider nicht immer seinen Beitrag leistet, hätte seinen Platz für Kroos räumen müssen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das 2:0. Mehmet Scholls Anmerkung trifft es ganz genau. Kroos hätte seine Aufgabe auch so erfüllen können und das, ohne dafürdas rechte offensive Mittelfeld zu opfern. Toni Kroos hat gut gespielt und bei Bayern bewiesen, dass er ein Spielmacher ist. Für Özil hätte Marco Reus nach seiner starken Leistung in die Startelf gehört.
Die Flügel wären so konsequent besetzt gewesen. Das Spiel hätte so in die Breite gezogen werden können. Spanien hatte in der Vorrunde doch schon gezeigt, wie man es nicht macht. Die zweite Halbzeit der Kroaten ist hierfür beispielhaft. 2/3 der Chancen wurden über die Flügel eingeleitet.
Abschließend wäre Miro Klose die bessere Wahl im Vergleich zu Mario Gomez gewesen. Klose versteht es mit seiner mobilen Spielweise immer wieder Löcher in Abwehrreihen zu reißen und beschäftigt diese. Kloses Spielweise passt einfach besser zur deutschen Spielphilosophie. Wobei Gomez selbstverständlich über den gefährlicheren Abschluß verfügt. Klose hingegen ist mannschaftsdienlicher und ermöglicht seinen Mitspielern durch Vorlagen oder geschickte Laufwege mehr Chancen. Klose sorgt für Unruhe und Unordnung im Abwehrverbund.
Unter dem Strich also leider eine unnötige und vermeidbare Niederlage!
Aufrufe: 1648 | Kommentare: 1 | Bewertungen: 3 | Erstellt:29.06.2012
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Erstens mit der Aufstellung von Schweinsteiger - "100 % fit" muss auch genau das heissen. Bei Schweinsteiger hat man eine Ausnahme gemacht. Für sich allein genommen hätte das vielleicht nicht sehr viel ausgemacht, das lässt sich in letzter Konsequenz nicht sagen; der zweite Verstoss gegen die eigene Überzeugung wiegt für mich sicher schwerer.
Denn hiess es nicht, man wolle der anderen Mannschaft das eigene Spiel aufzwingen anstatt sie das Spiel machen zu lassen? Das hat sehr viele Spiele lang ganz gut funktioniert; man hätte dabei bleiben sollen. Leider tat man es nicht, sondern hat mit Gomez und Poldi auf eine Art aufgestellt, die dem Team am Ende zu verstehen gab, dass man sich eher defensiv einstellt. Und damit behielt Pirlo am Ende recht - wenn man sich gegen Italien betont defensiv gibt, zeigt man denen, dass man Angst hat.
Klose und Reus haben da ganz anders agiert, nur lag man da bereits zwei Tore im Rückstand und musste zwei Einwechselungen dafür verschwenden. Götze wäre auch eine brauchbare Alternative gewesen... und wenn man solche Leute mitnimmt an die EM muss man sie auch einsetzen, sonst kann man's lassen. Dass da zwischen einem Sturm mit Gomez und Poldi beziehungsweise Klose und Reus ein unterschiedliches Signal ausgesandt wird, hätte man nicht nur wissen können, sondern in Löws Position wissen müssen, denn derlei psychologisches Verständnis gehört zum Job. Klose ist in Italien gefürchtet, also muss man ihn auch bringen.
Ich frage mich allerdings, ob es wirklich an Italien liegt - ich glaube nicht. Wäre man ihnen in der Gruppe begegnet, wäre die Ausgangssituation eine andere gewesen. Ich glaube viel mehr, dass dahinter die Furcht vor dem Titel steht.