Am Samstag startet die Tour de France, eines der größten Sportevents überhaupt geht in seine 98. Ausgabe. Und Eines kann man schon jetzt sagen, es wird eine verdammt spannende Tour. Neben den 2 Topfavoriten gibt es viele weitere Fahrer die ein Wörtchen mitreden wollen und dazu verspricht der Etappenplan einiges.

Favoriten
Im Vordergrund stehen natürlich Alberto Contador und Andy Schleck, die 2 Fahrer die bereits im letzten Jahr die Tour unter sich ausmachten und dominierten. Contador zeigte diese Saison schon wie stark er ist, indem er den Giro, in einer seiner schwersten Ausgaben überhaupt, eindrucksvoll mit über 6 Minuten Vorsprung gewann. Schleck konnte fast keine Erfolge einfahren. Mal ein gutes Ergebnis in einem Eintagesrennen und das Bergtrikot bei der Tour de Suisse sind das einzig Zählbare. Ein entscheidender Faktor im Duell der großen 2 sind auch ihre Teams. Schleck verließ Saxo Bank und fährt nun für das neu gegründete Team Leopard, während Contador seinen Platz bei Saxo Bank einnahm. Das könnte sich für Contador als Vorteil herausstellen. Vom Team her ist Leopard allerdings das Stärkere, was sich vor allem in Schlecks einzigen schwäche auszahlen könnte, dem Zeitfahren. Im Teamzeitfahren könnte Schleck mit seinem Team dem Spanier ein paar Sekunden abnehmen.

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Doch auch neben den 2 Topfavoriten gibt es viele Fahrer, die um den Sieg fahren wollen. Ganz vorne sind da natürlich Robert Gesink, Cadel Evans und Bradley Wiggins zu nennen. Alle 3 konnten schon den ein oder anderen Erfolg in dieser Saison feiern und wollen den Toursieg. Gleich 3 Favoriten bietet RadioShak auf, Janez Brajkovic, Andreas Klöden und Levi Leipheimer haben schon bewiesen was sie können und rechnen sich gute Chancen aus. Vor allem da sie im Team auch gute und erfahrene Helfer haben. Im Kampf um die Teamwertung gilt RadioShak als Topfavorit. Ebenfalls zum Favoritenkreis gehören Alexander Winokourov, Roman Kreuziger, Damiano Cunego, Jurgen van den Broeck, Samuel Sanchez und auch Tony Martin. Favoriten gibt es als mehr als genug, um nicht zu sagen zu viele und mit Überraschungen muss man auch immer rechnen.

Ähnlich sieht es auch im Rennen (oder eher Sprint) um das grüne Trikot aus. Mit Mark Cavendish und Andre Greipel gibt es 2 Topfavoriten, hinter denen sich auch einige anderer Fahrer Chancen ausrechnen. Cavendish zeigte schon letztes Jahr, dass er das Zeug hat das grüne Trikot zu gewinnen. Er holte sich die meisten Etappensiege und wurde im Kampf um Grün nur knapp geschlagen. Greipel nimmt das erste Mal an der Tour teil und will Etappensiege und Grün, das Zeug dazu hat er alle mal.

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Neben den beiden Topfavoriten gelten Alessandro Petacchi, Thor Hushovd, Edvald Boasson Hagen, Tyler Farrar und Tom Boonen als aussichtsreiche Kandidaten.

Etappenplan
Zur 98. Tour haben sich die Verantwortlichen einen richtig anspruchsvollen Etappenplan ausgedacht. Neben einem Teamzeitfahren und nur einem Einzelzeitfahren, gibt es 6 schwere Bergetappen, wovon 4 eine Bergankunft beinhalten. Wirklich flache Etappen gibt es nur 10 Stück und damit recht wenige Chancen für die Sprinter. Diese Chance haben sie allerdings auf der 1. Etappe, wo in diesem Jahr kein Prolog oder ähnliches gefahren wird, sondern direkt eine ganz normale Etappe. Auf der 2. Etappe gibt es direkt das Mannschaftszeitfahren, was der erste Fingerzeig der Favoriten werden könnte, auch wenn das Zeitfahren mit gerademal 23km recht kurz ist. Zwar gilt es diese Tour viele schwere Bergetappen zu bewältigen, allerdings muss man lange auf die erste richtige Bergetappe warten. Erst auf der 12. Etappe geht es richtig in die Berge, dafür geht es aber direkt richtig los. Auf die Fahrer wartet 1 Berg der 1. Kategorie und 2 Berge der HC Kategorie, Bergankunft der HC Kategorie inklusive. Weitere schwere Etappen folgen Schritt auf Schritt. Lediglich die 15. Etappe bietet den Fahrer nun noch eine kleine Verschnaufpause. Die werden die Fahrer nach der 14. Etappe, wo die 2. Bergankunft ist (wieder HC Kategorie), auch brauchen. Die Köingsetappe ist dieses Jahr die 18. Etappe, wo die Fahrer direkt 3 Berge der HC Kategorie in Angriff nehmen müssen, Bergankunft natürlich inklusive. Sehr viel leichter wird es auf der 19. Etappe nicht, wo die letzte Bergankunft (ebenfalls HC Kategorie) ansteht. Sollte die Tour bis dahin noch nicht entschieden sein, wird das Einzelzeitfahren auf der 20. Etappe die Entscheidung bringen. Die letzte Etappe ist wie jedes Jahr ein Schaulaufen auf dem Champs-Elysees, wo die Sprinter sich nochmal zeigen können.
Insgesamt ist die diesjährige Ausgabe eine der Schwersten überhaupt und nimmt fast alle bekannte Berge mit. Vor allem die Tatsache dass sich die Bergetappen fast alle an einem Stück befinden, verlangt den Fahrern einiges ab. Dass alle 4 Bergankünfte Berge der HC Kategorie sind, tut sein Übriges dazu. Damit ist klar, dass dieses Jahr vor allem die Bergspezialisten (wie zum Beispiel Schleck) einen großen Vorteil haben. Für viele Fahrer, speziell die Sprinter, könnten sich die Berge aufgrund der Karenzzeit negativ auswirken. Zeitfahrspezialisten wie Fabian Cancellara kommen dagegen zu kurz.

Die Deutschen
Insgesamt gehen 11 deutsche Fahrer an den Start. Mit Andre Greipel fährt ein Deutscher um das Grüne Trikot. 2 Deutsche, Andreas Klöden und Tony Martin, kämpfen um eine Top 10 Platzierung, wobei vor allem Tony Martin endlich mal zeigen will was er kann. Zuletzt wurde er seinen Ansprüchen nicht ganz gerecht und musste sich den Zielen von Cavendish unterordnen. Dieses Jahr will er einen Etappensieg, in Gelb fahren und am Ende unter den Top10 landen, ob das bei dieser hochklassigen Konkurrenz möglich ist, ist zumindest fraglich.

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Die 8 restlichen deutschen Fahrer sind allesamt in der Helfer-Rolle. Marcel Sieberg und Sebastian Lang dürfen Greipel und van den Broeck helfen, Gerald Ciolek muss den Topsprinter Boonen unterstützen, während Danilo Hondo für Petacchi anfahren muss. Fahren für einen Topfavorit müssen Marcus Burghardt (Cadel Evans), Grischa Niermann (Robert Gesink), Christian Knees (Bradley Wiggins), Linus Gerdemann und Jens Voigt (beide Andy Schleck).

Tour im TV
Im deutschen TV kann man die Tour auf ARD/ZDF verfolgen, die zumindest ein paar Minuten der Tagesetappe live zeigen.
Das gesamte Paket bietet Eurosport, die wie jedes Jahr ein riesen Tour-Paket geschnürt haben. Neben vielen live-Stunden gibt es Wiederholungen in den Abendstunden und weitere Sendungen rund um die Tour. Kommentiert wird das ganze von den bekannten und Sympathischen Experten.