Topfahrer des Rennens:

Diesmal habe ich die Möglichkeit beim SPOX-Redakteur Alexander Mey abzuschauen. Und was sehe ich da? Unter der ähnlichen Rubrik "Die Cleveren" werden Timo Glock und Jenson Button aufgeführt.

Durch meine mir selbst auferlegten Regeln muss ich mich jedoch für einen Fahrer entschieden.

Aus meiner Sicht gibt es drei heiße Kandidaten: Nico Rosberg, Timo Glock und Jenson Button.

Warum hätte sich Rosberg den heiß begehrten Titel "Topfahrer des Rennens" verdient? Grandioser Start von Platz 4 auf 1 und lange Zeit tadellos seine Führung gehalten. Zu dumm, dass der Regen einsetzte und Rosberg, unter anderem durch fehlerhafte Strategien, lediglich den 8. Platz belegte.

Des einen Pech, ist des anderen Glück. Zugegeben, wenn auch eher sekundär.

Primär lag es an Glock's unglaublicher Regenperformance! Position um Position konnte er sich nach vorne arbeiten. Dabei fuhr er dank Intermediate-Reifen acht bis zehn Sekunden schneller als die Konkurrenz. Wohl gemerkt, pro Runde! Beim Rennabbruch belegte er gar den zweiten Platz!

Pech hatte der Mann aus dem Odenwald dennoch, denn da die Runde vor dem Rennabbruch gewertet wurde, platzierte sich Glock "lediglich" als Dritter.

Auf Grund dessen ist Jenson Button erneut mein "Topfahrer des Rennens". In Zusammenarbeit mit seinem Team lieferte er, abgesehen vom schwachen Start, eine grandiose Leistung ab! Sowohl bei regnerischen als auch trockenen Verhältnissen fuhr er ganz, ganz stark und verdient sich deshalb die Auszeichnung.

Topteam des Rennens:

Bereits im Qualifying zeigten sie eine außerordentliche Leistung, so dass es nach den Strafversetzungen von Barrichello und Vettel für Startplatz 2 und 3 reichte.

Die Rede ist von Toyota, die bereits in Australien bewiesen, dass sie auch mit legalen Flügeln eine verdammt starke Rennperformance an den Tag legen können. Im Trockenen ist dafür Trulli zuständig gewesen, der sich lange Zeit auf Platz 2 behaupten konnte und den Anschluss an den bis dato führenden Rosberg nie abreißen lies.

Wie bereits oben erwähnt, sorgte Glock im Regen für das große Highlight. Auch dank der riskanten Entscheidung ihn mit Intermediates ins Rennen zu schicken.

Folgerichtig wurde diese starke Teamleistung mit Platz 3 und 4 belohnt und nebenbei Platz 2 bei Konstrukteuren gefestigt.

Flopfahrer des Rennens:

Äußerst blass blieb Felipe Massa. Bereits im Qualifying sorgte er für eine ganz große Schmach, als er nicht den Sprung in Q2 schaffte. Halten wir ihm zu Gute, dass dies größtenteils am Team lag.

Im Rennen konnte er trotz KERS nicht auftrumpfen und selbst unter Berücksichtigung seines schwer betankten Bolidens waren seine Rundenzeiten einfach nur enttäuschend. Mit Glück reicht es zum bedauernswerten Preis der "Goldenen Ananas". Platz 9 für den so tragischen Vize-Weltmeister der vergangenen Saison.

Schlimmer traf es den Finnen aus Espoo. Im Trockenen verlief das Rennen von Räikkönen gar nicht mal so schlecht! Zwischenzeitlich konnte sich Kimi auf Platz 5 einreihen, aber durch einen total verkorksten Stopp wurde er letztendlich 15.!

Den Vogel schoss jedoch ein anderer Finne ab. Heikki Kovalainen blamierte sich wie ein blutiger Anfänger, als er an einer äußerst unüblichen Stelle von der Strecke flog. Wilder als ein Rallyefahrer "driftete" er mit dem MP4-24 in die Wiese und ließ sogar Nelson Piquet Jr.grün vor Neid werden!

Flopteam des Rennens:

Neben Jenson Button haben wir einen weiteren Doppelsieger bei meinen Tops & Flops. Wobei "Sieger" zu sein in dieser Rubrik alles andere als erstrebenswert ist.

Wieder reist die Scuderia Ferrari mit null Punkten von einem Grand Prix ab. N U L L Punkte nach zwei Rennen!

Nicht vergessen, wir reden hier vom amtierenden Konstrukteursweltmeister bzw. der Mannschaft, die in den vergangenen zehn Jahren für acht Konstrukteurstitel sorgte!

Schaut man sich die vergangenen Rennen der Saison 2009 an, kann man sich zurecht fragen, ob die Mannschaft von Außerirdischen entführt und durch stupide Klone ersetzt wurde!

Aber was rede ich da. Die Ferrari führt weiterhin die Tabelle an. Wenn man die WM-Tabelle auf den Kopf stellt...

Zweikampf des Rennens:

Erneut gab es so einige tolle Zweikämpfe. Spontan denke ich an Alonso, der in bester "Trulli-Train"-Manier die Konkurrenz schier zur Verzweiflung brachte, ehe er sich Räikkönen und Co. geschlagen geben musste.

Nachhaltiger in Erinnerung bleibt mir der Zweikampf zwischen Mark Webber und Lewis Hamilton. Es war klasse anzuschauen, wie sie sich mehrere Male überholen konnten und dabei als wahre Sportsmänner erwiesen. Getreu dem Motto: "Hart, aber fair".

Außerdem war's ein weiteres Beispiel, wie schön es doch sein kann, wenn sich ein KERS- und Nicht-KERS-Fahrer beharken.

Besonderheit des Rennens:

Apropos KERS. Ja, ich gebe es zu: Während des Australien-GPs habe ich geschimpft, dass dieses System keinen all zu großen Vorteil brachte. Im Gegenteil! Auffällig war der verstärkte Reifenverschleiß bei den Fahrern, die es eingesetzt haben.

In Malaysia hat sich KERS bei mir rehabilitiert! Im Rennen sorgte es für viele, viele tolle Momente. Von Rosberg mal abgesehen (erstaunlicherweise sogar ohne KERS), war es offensichtlich, dass Alonso, Räikkönen und Heidfeld beim Start dermaßen nach vorne preschten, als gäbe es nichts leichteres.

Und wie bereits oben erwähnt, sorgte es ebenso während des Grand Prix' für ganz tolle Manöver.

Stand heute: KERS? Ja, danke!

Glückspilz des Rennens:

Das mit dem Glück ist ja so eine Sache. Aber dieses Wochenende führt kein Weg an Nick Heidfeld vorbei!

Vettel sei Dank durfte er von Platz 10 aus ins Rennen und das sollte es noch lange nicht gewesen sein. Durch seinen randvoll betankten Wagen konnte er genau dann stoppen, als es nötig gewesen ist und bereits davon massiv profitieren.

Dem Gustav Gans des Rennens fiel das Glück ein weiteres Mal in den Schoss als er, mittlerweile auf Position 2 liegend, sich drehte und somit "nur" noch Dritter gewesen ist. Hat man jedoch das Glück scheinbar für sich gepachtet, steht Fortuna einem erneut zur Seite. Rennabbruch, es zählt die Runde vor jedem Abbruch und tadaaa: Platz 2.

Okay, etwas "Pech" gab's dann doch. Halbe Punkte und weiterhin kein Premierensieg. Ha!

Dummheit des Rennens:

Wie die berühmt-berüchtigte Klischée-Blondine, die sagt: "Oh, eine Banane" und anschließend dennoch darauf ausrutscht, stellte sich das Duo Max & Bernie nicht weniger dämlich an.

Viele Stimmen warnten vor einem Rennen zu so später Stunde (Ortszeit) und natürlich sollte alles so kommen wie befürchtet: Monsunregen & Dunkelheit. Bravo, wie gewünscht gab's zwar mehr Zuschauer am Fernseher, allerdings konnten dadurch analog mehr Personen diese Peinlichkeit mitbekommen. Bravo!

Spruch des Rennens:

"Very strange sound from the engine." Recht hat er, der Kubica! Probleme beim Start und kurz danach brannte sein Bolide lichterloh.