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04.11.2011 um 11:40 Uhr
The Return of the King (1)
Vor etwas weniger als einem Jahr übernahm Clublegende Kenny Dalglish seinen Herzensverein für eine zweite Amtszeit. Über die ereignisreiche Saison 2010/11 lässt sich aus Liverpool-Sicht eine ganze Menge erzählen. Hier meine Hommage an unseren King.

Unter Roy Hodgson rangierte der FC Liverpool nach 20 Spieltagen nur auf einem enttäuschenden 12. Tabellenplatz und hatte unter Anderem gegen den FC Blackpool und die Wolverhampton Wanderers verloren. Die Fans riefen immer lauter nach ihrem King - Kenny Dalglish, den sich viele von ihnen schon als direkten Nachfolger von Rafael Benitez gewünscht hatten. Ex-Fulham Coach Hodgson war schon zu Beginn sehr kritisch beäugt worden und seine Art und Weise der Teamführung und auch die Qualität der Sommertransfers hatten ihm nicht gerade beim Aufpolieren seines Images bei den legendären Scousern geholfen.
Neben der sportlichen Situation stand der Traditionsverein außerdem kurz vor dem finanziellen Ruin und auch hier protestierten die Fans lautstark und taten ihre Meinung zu den beiden US-amerikanischen Besitzern Hicks und Gillett kund.
In buchstäblich letzter Sekunde wurde die Fenway Sports Group unter John W. Henry neuer Eigentümer und rettete den FC Liverpool so vor der Insolvenz.
Sportlich verbesserte sich jedoch nichts: immer neuerliche Negativ-Ergebnisse zwangen die neuen Besitzer der Reds schließlich zum Handeln und so gaben sie den lauten Rufen der Fans nach und King Kenny übernahm am 8. Januar nach 1986-1991 ein zweites Mal den Verein. Er sollte das Team bis zum Saisonende trainieren und trotz enttäuschender Hinrunde noch auf die internationale Ränge führen. Als first team coach holte sich der 59-jährige Schotte den Ex-Chelsea Spieler Stephen Clarke mit ins Boot, der das Trainerteam rund um den langjährigen Liverpooler Sammy Lee verstärkte.
Die erste Frage, die sich stellte, war: bekommt das Denkmal von einem der beliebtesten Spieler, den "the Kop" je hatte, den ein oder anderen Kratzer, oder ist er tatsächlich die von den Fans so lautstark geforderte Ideallösung für den 18-maligen englischen Meister?
Das erste Spiel verloren die Reds im League Cup gegen den Erzrivalen Manchester United denkbar knapp mit 0:1, in den Wochen darauf stabilisierte sich das Team aber enorm.
Fernando Torres, der sich seit Saisonbeginn mit Verletzungen herumplagte, fand allerdings nicht zur alten Form. Für Dalglish stand trotzdem fest, dass der Spanier, sobald er wieder richtig fit würde, seinen enormen Wert für die Reds erneut unter Beweis stellen würde.
Auch Captain Steven Gerrard hatte mehrfach mit Verletzungen zu kämpfen.
Gleich im ersten Monat seiner zweiten Amtszeit kamen einige kniffelige Aufgaben auf King Kenny zu: so stand der Transfer des Uruguayers Luis Suarez zwar unmittelbar bevor, Fernando Torres jedoch äußerte am späten Vormittag des letzten Tages im Wintertransferfenster seinen Abschiedswunsch, nachdem Chelsea angefragt hatte. Es glich einer wahren Odyssee, was sich in den letzten Stunden des 31. Januar zwischen London, Newcastle und Liverpool für Blockbuster-Deals anbahnten. Um Mitternacht stand dann fest: für über 50 Millionen Euro verlässt Torres die Reds in Richtung London und tauscht das Trikot mit dem Liverbird gegen das der Blues. Liverpool hingegen, auf der Suche nach einem geeigneten Ersatz für El Niño, wurde bei den Magpies wegen Andy Carroll vorstellig. Da man sich an der Merseyside gezwungen sah zu handeln, konnte Newcastle den Preis noch in schier unglaubliche Höhen treiben, ehe man sich für knapp 40 Millionen einig wurde.
Der Deal mit Carroll wurde unter Dach und Fach gebracht und der 21-jährige Stürmer unterschrieb für fünf Jahre an der Anfield Road.
Ein ebenfalls kurzfristiger Deal mit Charlie Adam scheiterte am Veto der Blackpool-Vereinsverantwortlichen.
Eine Menge Arbeit also, die es für Dalglish zu erledigen galt.
Das Team aber steigerte sich merklich. Zwar unterlagen die Reds auch mit neuem Coach dem FC Blackpool zum zweiten Mal in dieser Saison, von den folgenden 15 Spielen verlor man aber nur noch zwei und holte unter Anderem gegen die Teams von Arsenal, Chelsea, ManU und ManCity 10 Punkte und blieb ungeschlagen.
Luis Suarez fügte sich nahtlos in Dalglishs Team ein und auch Maxi Rodriguez und Dirk Kuyt spielten groß auf. Raul Meireles wiederum war eine Klasse für sich und zog intelligent die Fäden im offensiven Mittelfeld.
Andy Carroll, der zum Zeitpunkt seines Transfers verletzt war, kam erst langsam in Tritt, schoss aber, mit zwei Treffern, Manchester City quasi im Alleingang ab.
Durch die langwierige Verletzung von Steven Gerrard spielte sich auch der 22-jährige Jay Spearing im zentralen Mittelfeld fest und setzte sich ohne Mühe gegen den international erfahrenen Christian Poulsen durch.
Da die Problemzone hinten links nicht verstärkt worden war, wagte King Kenny ein Experiment: er stellte Rechtsverteidiger Glen Johnson auf die linke Abwehrseite und den 20 Jahre alten gelernten Innenverteidiger Martin Kelly auf die rechte Seite. Beide wussten auf ihren neuen Positionen sofort zu überzeugen, letzterer spielte schlichtweg überragend bis er sich vor dem Spiel gegen ManCity schwerer verletzte. Aber auch hier zauberte Dalglish eine überraschende Lösung aus dem Hut: mit Jon Flanagan und Jack Robinson wurden beide Außenpositionen der Viererkette von Teenagern besetzt und beide machten ihre Sache mehr als ordentlich.
Da man unter Roy Hodgson wenigstens die Gruppenphase der Europa League überstanden hatte, überwinterte man im internationalen Wettbewerb, aber vier schwache Spiele zunächst gegen Sparta Prag und anschließend auch gegen Sporting Braga brachten dann doch das recht frühe Aus, an dem auch Dalglish nichts ändern konnte; zumal Luis Suarez international nicht spielberechtigt war und Carroll nach wie vor mit Verletzungen mehr zu kämpfen hatte, als mit den Defensivreihen anderer Teams.

zu Teil 2
Aufrufe: 4308 | Kommentare: 2 | Bewertungen: 3 | Erstellt:04.11.2011
ø 7.0
KOMMENTARE
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LiverpoolSupporter
04.11.2011 | 11:57 Uhr
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04.11.2011 | 11:57 Uhr
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Kommentare bitte unter Teil 2

Wer bewertet, soll bitte auch begründen. Für sachliche Kritik wäre ich sehr dankbar!
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HardVanHintje
09.11.2011 | 08:05 Uhr
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09.11.2011 | 08:05 Uhr
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