Der Torhüter des Jahres steht beim Meister Galatasaray zwischen den Pfosten: Fernando Muslera



Muslera hat sich gegen Fenerbahces Volkan Demirel wegen seiner durchweg ansprechenden und konstanten (!) Leistungen durchgesetzt. Der Nationaltorhüter des Copa America-Siegers Uruguay wechselte im letzten Sommer für 6,75 Millionen Euro ( Mittelfeldspieler Lorik Cana) von Lazio Rom in die Türkei - viel Geld für einen Schlussmann. Muslera zeigte aber, dass jeder bezahlte Cent eine gute Investition ist. Vorbei sind die Zeiten bei Galatasaray, als noch unsichere Torhüter immer mal wieder für grobe Patzer gut waren und es nicht schafften, die eigene Mannschaft mit Paraden noch zum unverhofften Sieg zu führen.

Bester Wert aller Süper Lig-Torhüter!

39 Pflichtspiele bestritt der bald 26-Jährige für die „Löwen", gegen Manisaspor traf er sogar vom Punkt zum zwischenzeitlichen 3:0. Wichtiger ist aber eine andere Bilanz: 19 Spiele blieb sein Tor sauber, das sind 48,7 Prozent aller absolvierten Partien. Fast jede zweite Begegnung blieb statistisch gesehen damit ohne eigenen Gegentreffer! Zum Vergleich: Volkan Demirel kommt auf rund 39,5 Prozent, wofür aber auch die Verteidigung vor dem jeweiligen Torwart eine wichtige Rolle spielt.

Galatasaray-Tor für die nächsten Jahre wohl vergeben

Und die hat Muslera im Griff: Lautstark und mit klaren Anweisungen positioniert er die Abwehrreihe vor ihm besonders bei Standardsituationen so um, dass der Gegner kaum zu nennenswerten Torabschlüssen kommen kann. Er könnte eine Instanz im Tor von Galatasaray werden, schließlich hat er die besten Torhüterjahre noch vor sich...

XELCUK Inan



Als Selcuk Inan zu Beginn der Saison kam, war er einer der Hoffnungsträger. In Fatih Terims Planungen nahm er eine eminent wichtige Rolle ein. Er sollte der Lenker und Denker der Mannschaft sein. Selcuk Inan konnte diese Erwartungen sogar im Laufe der Saison übertreffen. Mit seiner Spielintelligenz, Übersicht, Ballkontrolle und seinen brandgefährlichen Standards ist Selcuk Inan unverzichtbar für Galatasaray geworden. Immer wieder trat er in kritischen Momenten in Erscheinung und brachte seine Mannschaft auf die Siegerstraße.

Das Hirn einer neuen Mannschaft

Bis auf Hakan Balta bastelte Trainer Fatih Terim eine komplett neue Mannschaft zusammen. Selcuk Inan war für die Kreativität im Mittelfeld zuständig. Ein Feingeist, der aber auch Konstanz vorweisen kann. Der Nationalspieler war ein Dauerbrenner. In den insgesamt 40 Ligaspielen in dieser Saison stand Inan 39 mal auf dem Platz. Mit Felipe Melo hatte er einen kongenialen Partner im zentralen Mittelfeld an seiner Seite, mit dem sich perfekt ergänzte. Inan nahm den offensiveren Part ein und konnte seine Aufgaben mit Bravour erfüllen.

An 29 Toren direkt beteiligt

Die Statistiken, die der Mittelfeldspieler vorweisen kann, sprechen Bände. In der regulären Saison erzielte Selcuk Inan in 33 Spielen elf Tore und bereitete zwölf Treffer vor. Im entscheidenden Süper Final konnte er in den sechs Spielen zwei Tore und vier Torvorlagen verzeichnen. Darunter waren viele Tore, die seine Mannschaft auf die Siegerstaße brachten.

Fünf direkt erzielte Freistoßtreffer

Seit Georghe Hagi suchte Galatasaray nach einem Spieler, der den ruhenden Ball beherrscht. Mit Selcuk Inan haben sie nach Jahren diesen Spieler gefunden. Inan beim Freistoß in Strafraumnähe bedeutete nahezu immer Torgefahr. Fünf Freistöße hat er in dieser Saison direkt verwandelt, aber auch diverse Tore durch Freistoßhereingaben und Eckbälle vorbereitet.

Doch nicht nur durch die Tore, an den er beteiligt war, sondern auch durch sein Spielverständnis wusste Selcuk zu überzeugen. Inan hat gezeigt, dass er das Spiel in beide Richtungen beherrscht und das Tempo je nach Bedarf erhöhen oder verschleppen kann. Kurz: Ein moderner zentraler Mittelfeldspieler und Dirigent im Spiel seiner Mannschaft!

Ein Erfolgsgarant: Fatih Terim



Er kam, er sah, er siegte. Mit der gewonnenen Meisterschaft stellte er einen neuen Rekord auf.

In der vorherigen Saison hatte Galatasaray phasenweise sogar gegen den Abstieg gekämpft. Die Mannschaft war am Ende. Ein neuer Vorstand wurde gewählt und ein neuer Trainer sollte den Umbruch in der Mannschaft in die Wege leiten. So übernahm „Imparator" Fatih Terim einen riskanten Job. Zu Beginn gab es nicht nur Rückendeckung. Zweifel waren auch zu hören. Es war der dritte Anlauf von Terim bei Galatasaray. Beim zweiten Anlauf war er nämlich gescheitert. Fatih Terim hat jedoch mit der gewonnenen Meisterschaft bewiesen: Wo er ist, da ist Erfolg.

Holpriger Start für den Trainer

Aller Anfang ist schwer. So auch bei Fatih Terim. Am ersten Spieltag setzte es gleich eine Niederlage gegen Istanbul BB. Terim hatte eine nahezu komplett neue Mannschaft beisammen. Der Trainer musste seine Spieler und seine Spieler ihn kennenlernen und verstehen. So gab es in der Hinrunde immer wieder Rückschläge. Doch Woche für Woche schaffte es der Meistertrainer immer besser seiner Mannschaft zu vermitteln, was er erwartet: Druckvolles Spiel, Pressing, kollektive Zusammenarbeit nach vorne und hinten!

Systemwechsel mitten in der Saison

Obwohl Terim als Sturkopf bekannt ist, zeigte er keinen falschen Stolz und änderte mitten in der Saison das Spielsystem. Mit dem Spiel gegen Sivasspor am 12. Spieltag stieg Terim auf ein System mit zwei Stürmern um in der Offensive für ein druckvolleres Spiel zu sorgen. Die Mannschaft nahm den Systemwechsel direkt an und setzte die Vorgaben des Trainers um. Am 14. Spieltag eroberte die Terim-Elf mit einem eindrucksvollen 3:1-Sieg gegen Fenerbahce erstmals die Tabellenführung.

Dominanz in der Liga

Bis zum Ende der regulären Saison gaben die „Löwen" die Tabellenführung nicht mehr ab. Im Gegenteil: Der Punktevorsprung wurde kontinuierlich ausgebaut. Terim hatte eine Mannschaft aufgebaut, die sein System Woche für Woche umsetzte. Vor allem war eine Einheit auf dem Platz. Der Erfolg war die logische Konsequenz.

Vertrauen in junge Spieler

Obwohl Fatih Terim in der Innenverteidigung erfahrene Alternativen wie Servet Cetin und Gökhan Zan hatte, die er beide aus der Zeit als Nationaltrainer bestens kennt, baute der erfahrene Trainer auf den jungen Semih Kaya und ließ ihn auch nach schwächeren Spielen oder Fehlern nicht fallen. Kaya zahlte es mit guten Leistungen zurück. So gewann nicht nur Galatasaray, sondern auch der türkische Fußball ein vielversprechendes Talent für die Abwehr.

Rekord im türkischen Fußball

Mit der gewonnenen Meisterschaft hat Fatih Terim Geschichte geschrieben. Er ist der erste Trainer in der türkischen Fußballgeschichte, der die Meisterschaft zum fünften Mal gewinnen konnte.

Kopiert: (Quelle: Gazetefutbol.de) !!!