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06.06.2014 | 1572 Aufrufe | 0 Kommentare | 1 Bewertungen Ø 10.0
Tim Duncan jagt seinen 5. Titel - Ein Rückblick
TIMMAY!
Tim Duncan. Eine Huldigung.

Als junger Sportfan kenne ich vieles nur aus Erzählungen, das Gefühl wie es ist an Helden früherer Tage erinnert zu werden zum Beispiel. In Duisburg erzählt man noch heute noch Ennatz Dietz und Joachim Hopp, einem der Sportler und auch Menschen von denen ich noch meinen Kindern erzählen werde steht ab heute vielleicht zum letzten Mal auf der größten Bühne seines Sports.

Duncan war einer der talentiertesten Schwimmer und hatte die Olympiateilnahme 1992 fest im Visier, doch drei Jahre vor den Spielen fegte ein Orkan über die Virgin Islands und zerstörte das einzige olympiataugliche Schwimmbecken. Trainieren war nicht mehr möglich. Zum Basketball kam Duncan dann, als seine Schwester Cheryl aus den USA zurück in die Karibik kam und sich um die Familie kümmerte, da Duncans Mutter am Vorabend seines 14. Geburtstages an Brustkrebs starb. Cheryls Ehemann der hängte im Hof einen Basketballkorb auf, so kam Duncan zum Basketball. In einem Sports Illustrated Artikel sagte Duncan mal

"Ich dachte, nach der Basketball-Saison beginne ich wieder mit dem Schwimmen, aber die Basketball-Saison hat nie geendet."

Zum Studium ging Duncan im Alter von 17 nach Wake Forrest, welches im Basketball nicht unbekannt ist, allerdings im Schatten der benachbarten Duke University und University of North Carolina liegt. Duncan wurde damals nichtmals als einer der Einhundert besten Spieler seines Jahrgangs eingestuft. Als hoffnungsvollste Talente galten damals Jerry Stackhouse und Sheeeeeeeeeed Wallace. Doch Duncan verbesserte sich in seinen vier College Jahren stetig. Oft sagt man am College wird die Grundlage für die Fundamente des Spiels gelegt. Duncan könnte man als Beweis anführen. Bereits 1995 hätte er an Nummer 1 im Draft gezogen werden können vor Joe Smith, 1996 vor Allen Iverson, doch Duncan blieb bis 1997 am College und wurde anschließend von den San Antionio Spurs an erster Stelle gedraftet.

Bill Simmons, Journalist bei ESPN und Grantland und Celtics Fan beschreibt gerne wie schlimm die Draft Lottery 1997 für jeden Celtics Fan war. Die Celtics hatten eine 27,5% Chance auf den ersten Pick, die Spurs eine von 21,6%, der Rest ist bekannt: die Celtics holten mit dem dritten Pick Chauncey Billups und Tim Duncan bildete mit David Robinson die Twin Towers in San Antonio und gewinnt bereits in seinem zweiten Jahr die NBA Meisterschaft und wird zum Finals MVP gewählt.

Was damals wohl niemand geahnt hat ist auch heute vielen noch nicht bewusst: Tim Duncan wird der wohl bedeutendste Spieler in der Zeit nach Michael Jordan. Offensiv dominiert er im Lowpost, spielt nahezu perfektes Pick and Roll mit jedem akzeptablem Guard (auch wenn Tony Parker und Manu Ginobili mehr als nur akzeptabel sind) und wenn nichts funktioniert hat er immernoch seinen traumhaft sicheren Bankshot. Defensiv beschützt er den eigenen Ring und hält die Defensive der Spurs zusammen. Doch all dies trifft auf viele NBA Akteure zu, es sind die scheinbar kleinen Dinge die Tim Duncan zu dem großartigsten Spieler seiner Generation machen.

Duncan war nie einer der den Glamour gesucht hat, nie coole Werbespots hatte, nie einen Trade gefordert hat, nie mehr Geld wollte, nie übergewichtig ins Trainingscamp kam, nie es auf einen Spitznamen abgesehen hatte und nie Mitspieler beschuldigt oder beschimpft hat. Duncan hat eine angenehme Persönlichkeit und sich einfach auf das konzentriert was ihm Spaß macht und wofür er bezahlt wird: Basketball spielen. Doch viele fanden und finden das langweilig, ein Superstar der keine Schlagzeilen macht sondern einfach sein Ding durchzieht?


Doch Duncans Art ist wohl einer der wichtigsten Gründe warum San Antonio so lange so erfolgreich sein konnte. Er kümmert sich um seine Mitspieler wie ein großer Bruder und weiß, dass im Basketball der Teamerfolg über individuellen Auszeichnungen steht, welche ihm völlig egal scheinen. Hätte Duncan San Antonio nicht zu dieser Wohlfühloase gemacht, die Spurs wären wohl noch immer ohne NBA Titel. Stattdessen haben die Spurs ab heute Nacht die Chance auf ihren fünften NBA Titel. Das ist schon bemerkenswert, doch Duncan und die Spurs hatten die Chance fünf Titel in Folge zu gewinnen. Trifft Derek Fisher 2004 nicht einen nahezu unmöglichen Game Winner glücklich ins Netz und Ginobili foult 2006 Nowitzki nicht heißt der Meister wahrscheinlich auch in diesen zwei Jahren San Antonio Spurs.

Kein Spieler in der NBA Geschichte konnte 15 Jahre nach seinem ersten Finals MVP diese Auszeichnung erneut holen. Der bisherige Rekord von Kareem Abdul-Jabbar liegt bei 14 Jahren. Duncan könnte zudem der erste Spieler der Geschichte werden der die Auszeichnung in 3 aufeinanderfolgenden Jahrzehnten mindestens ein Mal gewonnen hat.

Welch außergewöhnliche Person Duncan ist zeigt sich auch in den Worten von Mavs Besitzer Mark Cuban, der in einem Radiointerview sagte:

"Ich will, dass San Antonio gewinnt. Ich will, dass Tim Duncan in Spiel 7 einen Gamewinner trifft. Danach soll er ab in den Spielertunnel und verschwinden. Ich hoffe, dass er dann aufhört. Ich hoffe, dass er diesen letzten Ring holt und damit Grund genug hat, um seine Karriere zu beenden"

Zur Erinnerung: der selbe Mark Cuban der immer wieder wenn die Mavericks auf die Spurs treffen seine Sprüche über die Spurs, San Antonio und besonders gerne den River Walk rauslässt.

Tim Duncan wollte all das nicht, er war so wie sich die viele Fans einen Spieler wünschen, trotzdem galt und gilt er häufig als langweilig. Da ich noch nie großes Interesse am Leben von Spielern außerhalb des Courts hatte und auch kein Fan des Trash Talk bin ist Tim Duncan für mich einer der großartigsten Sportler aller Zeiten. Aber mit Sicherheit der großartigste in seiner Zeit in der Liga. Großartiger als Kobe, großartiger als Shaq, großartiger als LeBron.
Ich hoffe auf das selbe Szenario wie Mark Cuban. Auch wenn ich Tim Duncan dann nur noch sieben Mal bei der Arbeit zusehen darf.

TIMMAY!

Twitter: @strassenkicker

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