Es ist vollbracht, unser Traum vom Maracana wird wahr! Auch wenn wir es spannender gemacht haben als es nötig war. Das Achtelfinale gegen Algerien hat Nerven gekostet und das nicht zu knapp. 120 Minuten voller beinahe Herzinfarkte und Nervenzusammenbrüche mussten wir aushalten, das Waterloo von Porto Alegre vor Augen. Aber irgendwie haben wir es dann doch geschafft. Über das wie und warum sollen sich die "Experten" in Deutschland den Kopf zerbrechen, wir sind einfach nur glücklich wieder in Rio zu sein.
Die Tage in Porto Alegre haben wir in vollen Zügen genossen oder wie unsere Freunde der Sektion Rheinland sagen würden: "Das musste jenießen, dat erlebste nur in Brasiljen!" An dieser Stelle liebe Grüße an Rainer, Frank und Co. Wir hatten eine geile Zeit im Fancamp und haben das beste aus der teils, diplomatisch ausgedrückt, zurückhaltenen Stimmung gemacht.
Aber zurück zu Porto Alegre. In der Hauptstadt des südlichsten Bundestaates des Landes hat es durchgängig geregnet und es war für brasilianische Verhältnisse arschkalt. Das war aber das einzigst negative was man über diese eher europäisch geprägte Stadt sagen kann. Vor allem deutsche und italienische Einwanderer leben dort. Was vor allem richtig angenehm war, der Großteil der Einwohner spricht englisch. So kam endlich auch mal eine Kommunikation mit den Einheimischen zustande. Die Kultur im Süden ist nicht zu vergleichen mit der im Nordosten. Der Bildungsstandardt ist im wohlhaberen Süden einfach um einiges höher.
Pünktlich zum Brasilien-Mexiko-Spiel waren saßen wir in einer Kneipe um unseren möglichen Halbfinalgegner zu begutachten. Dort nahm der Tag dann langsam fahrt auf. Wir lernten kleine brasilianische Gruppe kennen, von denen zufällig einer Deutsch war und schon seit 20 Jahren in Brasilien lebt. Mit unseren neuen Freunden gings dann weiter ins Partyviertel Cidade Baixa. Ein super Ort mit vielen Bars und Clubs, um mal richtig feiern zu gehen. Das haben wir dann natürlich auch in vollen Zügen ausgenutzt und bis zum Morgengrauen die brasilianische "Kultur" auszukosten.
Der nächste Tag war dann ein sogenannter Regenerationstag. Lecker Essen und Fußball stand auf dem Programm. Am Spieltag wollten wir schließlich wieder Vollgas geben. Das schöne in Porto Alegre war, dass sich alle deutschen Fans auf dem Marktplatz getroffen haben und dann zusammen den ca. 4km langen Marsch zum Stadion angegangen sind. Für die nötige Stimmung hat ein kleiner Partywagon gesorgt, der mit Oktoberfestmusik und Partyhits den Weg zur kleinen aber feinen Arena geebnet hat. Das kleinste Stadion des Achtelfinals ist das einzigste privat finanzierte Stadion der WM. Darauf legen die Menschen in Porto Alegre mit Stolz besonderen Wer. Die etwas andere Dachkonstruktion hebt es von den anderen Spielstätten ab.
Im Stadion selber war die Stimmung aber eher durchwachsen. Die Verärgerung un Nervosität über das Spiel unserer Elf war greifbar, besonders in der ersten Halbzeit. Auch wenn wir immer wieder versucht haben unser Team lautstark nach vorne zu peitschen, erhoffen wir uns im Viertelfinale eine Leistungssteigerung, nicht nur auf dem Platz sondern auch au den Rängen.
Heute morgen ging es dann weiter von Porto Alegre über Sao Paulo in die Hauptstadt des Fußballs. Bald ist es dann endlich soweit, Deutschland im altehrwürdigen Maracana-und wir sind mittendrin!!!
Bis bald Simon&Simon
