Nun ist es offiziell, Sami Hyypiä ist nicht mehr länger Trainer von Bayer 04 Leverkusen. Unabhängig von meiner eigenen Meinung zu diesem Schritt möchte ich meine Meinung zu einem benötigten Umbruch kundtun, der sowohl mit Hyypiä hätte stattfinden müssen und jetzt ohne ihn erst recht!

Die Situation

In Leverkusen kriselt es schon länger, doch beunruhigender als die Ergebnise war unter dem Bayer-Kreuz die Erkenntnis, dass man taktisch sowie technisch nicht stark genug aufgestellt sei. Sowohl in der Spitze, als auch in der Breite. Nach der Niederlage gegen den HSV (1:2) und dem dadurch womöglichen Verlust von Platz 4, sah die Vereinsführung keine andere Möglichkeit als die Entlassung des Trainers um aus der Krise herauszukommen und damit die Teilnahme des internationalen Wettbewerbs nicht zu gefährden.

Nach der Entlassen von Trainer Sami Hyypiä übernimmt bis zum Saisonende sein Ex-Trainer-Partner Sascha Lewandowski, der in der Öffentlichkeit für den besseren Trainer gehalten wird. Darüber hinaus stellen sich für den kommenden Sommer aber wichtige Fragen

Die Frage nach dem Trainer

Viele Namen kursieren schon seit einiger Zeit rund um die BayArena. Armin Veh, Thomas Tuchel, Markus Weinzierl, Thomas Schaaf oder vielleicht auch über das Saisonende hinaus Sascha Lewandowski. Doch ganz gleich wer es von diesen Kandidaten wird, so werden zwei Dinge wichtig und entscheidend sein. Zum einen geht es um die Mentalität. In Leverkusen herrscht schon lange eine sogenannte Komfortzone durch welche sich die Spieler gerne oft hängen lassen, wenn es mal nicht so gut läuft und so den Trainer im Stich lassen, wie es jüngst mit Hyypiä der Fall war. Damit muss in Zukunft Schluss sein, will man endlich als Topklub wahrgenommen werden. Der Trainer muss also seine Ecken und Kanten haben und die ganze Mannschaft sowie den Klub poralisieren. In diesem Fall wären wohl Tuchel, Veh und Lewandowski die imposantesten Persönlichkeiten, die der Mannschaft Leben einhauchen könnten.

Auf der anderen Seite muss der Trainer zum Verein passen, das heißt das der Trainer sich der Philosophie des Vereins unterordnet und nicht andersherum. Doch was ist eigentlich die Philosophie von Bayer 04 Leverkusen?

Die Frage nach der Philosophie

In der Vergangenheit stand Leverkusen stets für atemberaubenden Offensivfußball. Für Spektakel und herausragende Jugendarbeit, aber eben auch für tragisches Versagen und Sterben in Schönheit. Diesem Weg ist in den letzten Jahren unter Jupp Heynckes und vor allem unter Sami Hyypiä eine gewisse Nüchternheit eingeimpft. Die Mannschaft spielte weniger schönen, dafür aber umso erfolgreicheren Fußball. Es gab weniger Momente zum Zunge schnalzen, dafür aber auch viele enge Siege, die früher verloren gegangen sind.

In dieser Rückrunde ist aber auch der Erfolg ausgeblieben und so stand neben destruktivem Defensivfußball auch noch die Erfolglosigkeit. Nicht wenige wünschen sich daher wieder, auf die alten Tugenden zu bauen und schönen Offensivfußball zu spielen, auch wenn das bedeutet, dass man durchaus wieder kurz vorher tragisch scheitert. Hier wäre gerade Thomas Schaaf der geeignete Trainerkandidat, der schon in Bremen das Spektakel einkehren ließ. Auch deshalb gilt er als Favorit auf den Posten des Trainers.

Auf lange Sicht muss das Ziel von Bayer Leverkusen aber natürlich sein, auch mit schönem Fußball Titel zu gewinnen. Doch um dieser Philosophie wieder nahe zu kommen, bedarf es den richtigen Kader.

Die Frage nach den Spielern

Wie schon von Völler und Schade angekündigt, muss im Sommer ein Umbruch geschehen und der Kader richtig umgekrempelt werden, will man wieder erfolgreich Fußball spielen. Zu lange schon wurde Lethargie auf dem Rasen geduldet. Simon Rolfes, Stefan Reinartz, Gonzalo Castro, Jens Hegeler, Roberto Hilbert, Eren Derdiyok oder auch Sidney Sam sind zwar allesamt gute Spieler, verstecken sich aber in den schwierigen Situationen und sollten daher abgegeben werden, wobei Derdiyok und Sam den Verein schon sicher verlassen werden.

Das Thema Nezugänge ist wieder ein wichtiges. Es wird schwierig sein, gestandene Profis nach solch einer katastrophalen Rückserie unter das Bayerkreuz zu locken und dennoch muss dies das Ziel sein. Neben dem brasilianischen Linksverteidiger Wendell (kommt für 5,5 Mio) benötigt Bayer am ehesten einen kämpferischen 6er neben Bender, der voraus geht und eine Mannschaft führt, so wie es schon einst Michael Ballack tat. Des Weiteren ist die wichtigste Personalie auf dem Feld wohl ein kreativer 10er. Die Tradition der Brasilianer bei Bayer ist groß und so wäre es nur wünschenswert, wenn ein neuer kreativer Kopf das Erbe des Renato Augustos antritt, der zwar beliebt und begabt war, aber leider zu oft verletzt. Der perfekte Spielertyp wäre wohl Firmino, da er sowohl starke Dribblings und Assists liefert als auch Tore schießt und somit andere Offensivspieler entlastet. Dies wird jedoch eher utopisch, unabhängig von seiner Vertragsverlängerung, da er für Leverkusen zu teuer werden dürfte.

Außerdem werden danach noch ein Rechtsverteidiger, ein Innenverteidiger, ein Flügelstürmer und ein BackUp für Kießling gesucht. Alles in allem ein riesen Berg voller Arbeit.

Die Frage nach dem Macher

Und diese Arbeit sucht natürlich einen Macher, der die Ärmel hochkrempelt und Leverkusen wieder zu alten Werten zurückführt. Michael Schade muss sich als dieser starke Mann präsentieren. Ein Mann, der medial hochprofessionell geschult ist und in seiner kurzen zeit bei Leverkusen viele wichtige Verträge verlängert hat und mit LG auch einen lukrativen Hauptsponsor an Land gezogen hat.

Alle Hoffnungen ruhen auf Schade, die Lethargie die sich breit gelegt hat, endgültig ad acta zu legen und dem Verein seinen Stempel aufzudrücken. Damit wird Schade in seiner ersten großen Transferperiode bei Bayer 04 Leverkusen gleich zum entscheidenen Faktor und bestimmt mit über das weitere Schicksal von Bayer 04.

Für uns Fans kann man nur hoffen, dass sich mit Schade endlich ein Mann gefunden hat, der seinen Worten auch Taten folgen lässt und den Sparkurs von Holzhäuser abschafft, zumindestens für diese eine Transferperiode...

Ich hoffe euch hat der Blog gefallen und ich bedanke mich für das Lesen. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen!